Homöopathie: Geschichte, Wirkung der Potenzen & Handlungsablauf

Krankheiten und Beschwerden mit Heilmitteln aus der Natur zu behandeln, wird heutzutage immer beliebter. Auch die Homöopathie als alternativmedizinische Behandlungsmethode gewinnt an Bedeutung. Sie ist ein eigenständiges, ganzheitliches Verfahren, das die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert, sodass eine Erkrankung überwunden werden kann. Dabei werden Verdünnungen aus natürlichen Substanzen (in der Regel Pflanzen und Mineralien) verwendet, um Krankheitserscheinungen zu behandeln.
12 min | Veröffentlicht am: 25.08.2022 | Aktualisiert am: 13.10.2022
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Inhaltsverzeichnis
Homöopathie, Globuli, Alternative Medizin
Homöopathie ist eine ganzheitliche, alternativmedizinische Behandlungsmethode © Sonja Birkelbach - Adobe Stock

Alternativmedizinische Behandlungsmethoden, wie die Homöopathie, werden heutzutage des Öfteren eingesetzt. Bei alternativen Heilverfahren handelt es sich um Methoden, die in der Vergangenheit bekannt waren und in Vergessenheit gerieten. Neben Naturheilkunde gehört hierzu auch Traditionelle Chinesische Medizin, Ayurveda, und Osteopathie.

Definition: Was ist Homöopathie?

Der Begriff Homöopathie stammt aus dem Griechischen und heißt wörtlich übersetzt „ähnliches Leiden”. Die Grundlage dieser Behandlungsmethode ist die Annahme, dass ein Stoff, der bei einem Gesunden bestimmte Wirkungen auslöst, bei einem kranken Menschen eben diese Symptome lindern kann.

Die Behandlung erfolgt nach einer umfassenden Anamnese und beruht auf rund 2.500 homöopathischen Wirkstoffen. Diese werden aus Pflanzen, Mineralien und Tierprodukten gewonnen und in stark verdünnter Form eingenommen. Manchmal ist das homöopathische Mittel derart verdünnt, dass die Grundsubstanz nicht mehr nachweisbar ist. Die Wirkstoffe sind sowohl als Tropfen als auch als Globuli oder in Tablettenform erhältlich.

Geschichte: Wie ist Homöopathie entstanden?

Schon Hippokrates vermutete 400 Jahre vor Christus: „Durch das Ähnliche entsteht die Krankheit und durch Anwendung des Ähnlichen wird die Krankheit geheilt.” Erst ein deutscher Arzt, Samuel Hahnemann, arbeitete diese Annahme Ende des 18. Jahrhunderts weiter aus. Auf Grundlage der Aussage von Hippokrates begründete er den medizinischen Grundsatz, dass Ähnliches Ähnliches heilen würde. Daraus entstand die Bezeichnung Homöopathie (griech. Homion = ähnlich und Pathos = Leiden).

Die Medikamente, die zu dieser Zeit angewendet wurden, beruhten auf starken Giften, wie Arsen oder Quecksilber. Sie waren sehr gefährlich. Samuel Hahnemann versuchte deshalb, die Dosis dieser Gifte immer stärker zu verringern, ohne dass sie ihre Wirkung auf den Körper verloren. Er führte während dieser Forschung einige Selbstversuche durch.

Ein Versuch, der bis heute bekannt und bedeutend ist, erfolgte mit dem Wirkstoff der Chinarinde. Dieser wurde damals zur Behandlung von Malaria verwendet. Als Hahnemann ihn einnahm, entwickelte er Symptome, die einer Malaria ähnlich waren. Das war für ihn die Bestätigung, dass eine Substanz gegen eine Krankheit wirksam sein konnte, wenn sie bei einer gesunden Person die Beschwerden auslöste, an denen ein Kranker litt. Unzählige Selbstversuche später war der Grundsatz der Homöopathie für den Arzt bewiesen: Die Ähnlichkeitsregel.

Homöopathie Wirkstoffe Naturheilkunde
Viele Wirkstoffe der Homöopathie beruhen auf der Pflanzenheilkunde © Maren Wischnewski - Fotolia
Übrigens ist der Wirkstoff der Chinarinde, Chinin, auch in dem Getränk Tonic Water enthalten. Chinin hat eine desinfizierende Wirkung und war über Jahrhunderte hinweg das einzige Heilmittel gegen Malaria. Die Engländer und Spanier brachten dieses Wissen aus ihren Kolonialländern mit in die Heimat.Weil Chininwasser sehr bitter schmeckt, wurde es meist mit anderen Getränken vermischt getrunken. In England entstand daraus die beliebte Mischung Gin Tonic.

Wirkung: Wie funktioniert Homöopathie?

Nach dem Ähnlichkeitsprinzip „similia similibus curentur” – „Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden” – wird in der Homöopathie ein Wirkstoff, der an einem Gesunden bestimmte Symptome hervorruft, in abgestuften Dosierungen zur Behandlung von Krankheiten mit ähnlichen Symptomen eingesetzt. Diese Wirkung wurde mithilfe zahlreicher Versuche mit verschiedenen Substanzen an mehreren Menschen geprüft und sichergestellt.

Das Ähnlichkeitsgesetz lässt sich beispielweise anhand der Küchenzwiebel darstellen. Diese löst bei einem gesunden Menschen einen verstärkten Tränenfluss sowie eine rinnende Nase oder Niesen aus. Aufgrund dessen wird das homöopathische Mittel aus Allium cepa, der Zwiebel, zur Bekämpfung der Symptome bei Schnupfen verwendet.

Zwiebelsirup gegen Husten
Die Stoffe der Zwiebel lösen eine rinnende Nase und Tränenfluss aus. Nach der Lehre der Homöopathie wirkt sie darum gegen Schnupfen und Erkältungen © Heike Rau - Fotolia

Potenzierung in der Homöopathie

Um homöopathische Arzneimittel herzustellen, wird ihre Grundsubstanz potenziert. Samuel Hahnemann hatte nämlich beobachtet, dass die Wirkstoffe in ihrer Reinform die Beschwerden seiner Patienten eher verschlimmerten und starke Nebenwirkungen zeigten. Darum verdünnte er die Substanzen nach und nach, bis er feststellte, dass Verdünnungen sogar noch stärker wirkten als unverdünnte Mittel.

Es schien, als würde die heilende Energie der einzelnen Substanzen erst durch das Entfernen der Materie und das kräftige Schlagen beim Verschütteln freigesetzt. Daher nannte Hahnemann diesen Vorgang „Potenzieren”, was an das lateinische Wort potentia, das Kraft bedeutet, angelehnt ist.

Für die Herstellung eines homöopathischen Arzneimittels wird eine Urtinktur des jeweiligen Wirkstoffes benötigt, die potenziert, also verdünnt wird. Hierfür werden sie mehrfach entweder mit Ethanol oder Wasser verschüttelt oder mit Milchzucker verrieben. Das herkömmlichste Verhältnis hierbei ist 1 : 10 oder 1 : 100.

Eigenschaften der Potenzen

Mit jedem Verdünnungs-/Potenzierungsschritt nimmt die Konzentration des Wirkstoffs in der Lösung ab, aber seine zur Selbstheilung des Körpers beitragende Kraft steigt – sie potenziert sich. Der Grad der Verdünnung einer Substanz wird in Potenzen angegeben.

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Die Zahl, die auf den jeweiligen Buchstaben folgt, verrät, wie oft die Potenzierung durchgeführt wurde. Trägt ein homöopathisches Mittel also den Zusatz „D1“, dann bedeutet das, dass die Urtinktur ein Mal um das Zehnfache verdünnt wurde. Um die Potenz D2 zu erreichen, wird aus der Flüssigkeit mit D1 wiederum ein Teil entnommen und mit neun Teilen Flüssigkeit verschüttelt, usw.

Es gilt: Je höher die Verdünnung, desto stärker die Heilungswirkung beim Patienten. Mittel mit hoher Potenz werden als besonders wirksame Arznei bezeichnet, obwohl die Verdünnung ab C12 so hoch ist, dass mathematisch kein Molekül der Urtinktur mehr nachzuweisen ist.

So wirken die einzelnen Potenzen

Ab einer Verdünnung von mindestens C30 spricht man von „Hochpotenzen“. Je tiefer die Potenz, desto öfter muss sie wiederholt werden, da der energetische Reiz auf der körperlichen Ebene wirkt und sich schneller verbraucht. Während Sie beispielsweise eine C200 in der Regel nur ein einziges Mal erhalten, können Sie Tiefpotenzen täglich einnehmen.

Hochpotenzen vs. Tiefpotenzen

Hochpotenzen ab C30/D60Tiefpotenzen unter C12/D24
werden als Globuli nur einmal gegeben können in C-Potenzen als Wasserauflösung über mehrere Stunden eingenommen werden müssen in LM-Potenzen mindestens einmal täglich eingenommen werdenkönnen bei akuten Schmerzen oder Fieber alle drei bis zu 24 Stunden lang eingenommen werdenwerden ein- bis dreimal täglich eingenommen

Was kann die Wirkung der Homöopathie beeinflussen?

Homöopathische Medikamente wirken durch ihre feinstoffliche Energie. Diese Energie ist allerdings leicht störanfällig und kann durch einen stärkeren Reiz entkräftet werden. Dieses Außerkraftsetzen der energetischen Information homöopathischer Mittel wird Antidotieren genannt. Werden sie von anderen Stoffen beeinflusst oder überlagert, kann die volle Wirkung nicht entfaltet werden.

Auch auf äußerliche Anwendungen dieser Stoffe sollte verzichtet werden. Kampfer und Menthol sind häufig in Sportlersalben oder Bonbons vorhanden und dürfen darum nicht mit homöopathischen Mitteln kombiniert werden.

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Was Zahnpasta mit Homöopathie zu tun hat?

Herkömmliche Zahnpasten enthalten ätherische Öle wie etwa Pfefferminze. Diese können die Wirkung von manchen homöopathischen Stoffen beeinträchtigen. Das gilt ganz besonders, wenn diese pflanzlichen Ursprungs sind. Die Wirkstoffe werden unter anderem auch über die empfindlichen Schleimhäute im Mund aufgenommen. In der Apotheke sind Zahncremes ohne Menthol erhältlich.

Am empfindlichsten werden homöopathische Mittel auch durch ein anderes Mittel gestört und antidotiert. Darum sollten nie zwei oder mehrere verschiedene Wirkstoffe gleichzeitig eingenommen werden.

Schutz vor Strahlung

Strahlung, die durch elektrische Energie entsteht, zerstört die Energie der homöopathischen Wirkstoffe. Diese sollten darum immer in mindestens einem Meter Abstand zu Quellen elektromagnetischer Strahlung aufbewahrt werden. Auch während einer Flugreise müssen die Mittel geschützt im Handgepäck aufbewahrt werden.

Möglichkeiten und Grenzen der Homöopathie

In der Homöopathie geht es darum, den Patienten ganzheitlich und vor allem individuell zu behandeln. Im Unterschied zur konventionellen Schulmedizin fließt nicht nur die Bewertung des körperlichen, sondern auch der geistig-seelischen Zustands in die Behandlung mit ein. Krankheitssymptome werden in dieser alternativmedizinischen Methode als Reaktion auf Störungen interpretiert.

Die Homöopathie will diese Symptome nicht unterdrücken, sondern die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen. Sie sieht sich als Hilfe zur Selbsthilfe und wirkt, wo immer eine Möglichkeit zur Selbstheilung besteht. Im Grunde können sich Menschen jeden Alters mit akuten oder chronischen Beschwerden erfolgreich behandeln lassen.

Es muss jedoch angemerkt werden, dass diese Methode keine vollständige Alternative zu einer schulmedizinischen Behandlung darstellt. Sie kann aber durchaus als Ergänzung und Vorsorge gegen Nebenwirkungen eingenommen werden.

Homöopathie Globuli
Homöopathische Wirkstoffe können unter anderem in Form von sogenannten Globuli eingenommen werden © Floydine | Adobe Stock

Ob sich eine schulmedizinische Therapie mit einer homöopathischen Behandlung kombinieren lässt, hängt vom Einzelfall ab. Im Normalfall wird jedoch davon abgeraten, weil sich die Wirkungen widersprechen oder überlagern können.

Wenn beispielsweise eine homöopathische Behandlung gegen eine Allergie durchgeführt wird, sollten nicht gleichzeitig schulmedizinische Medikamente eingenommen werden. So kann nicht kontrolliert werden, ob und wie die Homöopathie wirkt. Es hängt jedoch davon ab, unter welcher Erkrankung der Patient leidet, wie stark seine Symptome sind und ob akute medikamentöse Behandlung benötigt wird. Bei Neurodermitis mit starkem Juckreiz wird sich der Einsatz von Kortisonsalbe nicht vermeiden lassen.

Lebensbedrohliche Zustände, Organ- oder Gewebeschäden sowie dauerhafte Krankheiten, die nicht allein durch die Selbstheilungskräfte des Menschen vorübergehen, bedürfen unbedingt schulmedizinischer Behandlung!Bringt die Behandlung mit homöopathischen Mitteln keine Besserung oder verschlechtern sich die Beschwerden konstant, muss ein Arzt aufgesucht werden!

Wie läuft eine homöopathische Behandlung ab?

Vor der Behandlung mit homöopathischen Arzneimitteln bei einem Homöopathen oder Heilpraktiker erfolgt ein umfassendes Anamnesegespräch. Es wird versucht, den Patienten ganzheitlich zu erfassen. Alle Symptome, Beschwerden sowie Besonderheiten werden identifiziert.

Dadurch ergibt sich das individuelle Gesamtbild. Dabei nennen Homöopathen alle Einflüsse und Umstände, welche die Beschwerden verbessern oder verschlechtern Modalitäten. Um das Puzzlebild zu vervollständigen, sind Antworten auf viele Fragen erforderlich:

  • Was bessert? z. B. Ruhe, Wärme, kalte Auflagen
  • Was verschlechtert? z. B. Bewegung, kalte Luft
  • Was war die Ursache? z. B. Nasswerden, Überessen, Überlastung
  • Wie sind die Schmerzen? z. B. krampfartig, stechend, bohrend
  • Wann ist es am schlimmsten? z. B. nach dem Essen, nachts
  • Wie ist das seelische Befinden? z. B. ängstlich, weinerlich, reizbar

Wenn die Anamnese beendet ist, folgt die Interpretation der Ergebnisse. Dabei wird ermittelt, welches Mittel in welcher Potenz und Dosierung die erwünschten Besserungen bringen kann. Hierfür kann etwa ein Symptomenlexikon, in dem jeweils passende Mittel verzeichnet sind, hinzugezogen werden. Auch über die Form der Einnahme (Globuli, Tropfen, o.Ä.) wird entschieden.

Darreichungsformen homöopathischer Mittel

Homöopathische Mittel sind in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich. Die bekanntesten sind wohl Globuli, weiße Kügelchen auf Zuckerbasis. Die Urtinkturen werden durch ein Wasser-Ethanol-Gemisch verdünnt und sind auch in dieser Form als Tropfen erhältlich. Ebenso gibt es homöopathische Wirkstoffe als Tabletten, Ampullen oder Salben.

Homöopathische Mittel sind in verschiedenen Formen erhältlich © flashpics - Fotolia

Heilen mit Einzel- und Komplexmitteln

Bei homöopathischen Arzneimitteln wird zwischen mehr als tausend Ein-Wirkstoff-Präparaten (Einzelmittel) und den Komplexmitteln unterschieden. Komplexmittel sind harmonisch aufeinander abgestimmte Präparate, die mehrere bei einem Anwendungsgebiet wirksame Einzelmittel enthalten. Homöopathische Komplexmittel werden meist als Tropfen oder Tabletten in der Apotheke angeboten.

Komplexmittel können die häufig zeitraubende Untersuchung des Patienten abkürzen und die im Einzelfall komplizierte Mittelwahl vereinfachen. Sie orientieren sich, ähnlich wie in der Schulmedizin mehr an der Diagnose und dem allgemeinen Krankheitsbild, wirken aber nicht schlechter als Einzelmittel.

In der Klassischen Homöopathie ist die Verordnung von Komplexmitteln undenkbar. Bei dieser Art der Homöopathie wird das Medikament nicht nach dem Ähnlichkeitsprinzip, sondern nach der Krankheit ausgewählt.

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) lehnt die Komplexhomöopathie daher als unhomöopathisch ab. Die Anhänger der Kombinationspräparate vertreten jedoch eine andere Meinung. Sie glauben, dass die feststehende Kombination eine breitere Wirkung hat als ein einziges Mittel.

Globuli: Das sollten Sie bei der Einnahme beachten

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Anwendung homöopathischer Mittel

Kurze Zeit nach der ersten Einnahme eines homöopathischen Arzneimittels kommt es zu einer Erstreaktion. Das ist die Bestätigung der Wirkung und dass die Potenz und Dosis des Mittels richtig gewählt wurden. Im besten Fall verschwinden sich die behandelten Beschwerden bald. Tritt etwa drei bis fünf Tage nach Beginn der Einnahme keine Besserung ein, sollte die Anwendung abgebrochen werden. Dies kann ein Zeichen darauf sein, dass das falsche Mittel gewählt wurde oder auf eine andere Potenz umgestiegen werden muss.

Nebenwirkungen gibt es in der Homöopathie grundsätzlich nicht. Jedoch kann eine Substanz die Beschwerden vorerst verstärken. Dies wird als „Erstverschlimmerung” bezeichnet. Der Zeitraum dafür sonnte jedoch bei akuten Erkrankungen nicht länger als eine Stunde dauern.

Wie findet man einen seriösen Heilpraktiker?

Wenn man bei der Behandlung mit Homöopathie sichergehen möchte, empfiehlt sich der Besuch bei einem Heilpraktiker oder Homöopathen. Bei der Auswahl ist jedoch Vorsicht gebeten, denn nicht jeder verfügt über eine ausreichende Ausbildung.

Mundpropaganda ist hier wohl die sicherste Quelle. Allerdings ist es auch wichtig, festzustellen, ob die empfohlene Person auch sympathisch ist und die „Chemie” stimmt. Man sollte sich ernst genommen fühlen und echte Anteilnahme spüren. Die Mitgliedschaft in einem der Berufsverbände ist zwar keine Qualitätsgarantie, aber doch ein Zeichen dafür, dass der Therapeut seinen Beruf und die Weiterbildung ernst nimmt.

Bei den Behandlungsmethoden ist eine Spezialisierung, wie beispielsweise Traditionelle Chinesische Medizin ein Qualitätskriterium. Denn um ein ganzheitliches Naturverfahren wirklich zu beherrschen, braucht man eine gründliche Ausbildung und eine Menge Erfahrung. Bietet er zu vieles an, kann er zu wenig und hat Ihnen wenig zu bieten.

CHECKLISTE: Ist Ihr Heilpraktiker seriös?

Pluspunkte:

  • Er wird Ihnen von vertrauenswürdigen Personen ans Herz gelegt.
  • Er nimmt beim ersten Termin eine gründliche Untersuchung vor.
  • Er erklärt Ihnen den Sinn und Zwecke der Heilverfahren, die er Ihnen vorschlägt. Er zeigt Ihnen ebenfalls Alternativen auf.
  • Er beschränkt sich auf eine überschaubare Zahl von Heilverfahren, in denen er wirklich fortgebildet ist, und bietet Ihnen keinen großen Gemischtwarenladen an.
  • Er legt Ihnen auch die Grenzen der jeweiligen Heilmethode dar, er kennt aber auch die Grenzen seiner eigenen Möglichkeiten.
  • Er fragt nach, ob Sie bereits schulmedizinisch behandelt werden und interessiert sich für die ärztliche Diagnose.
  • Er rät Ihnen nicht dazu, ärztlich verordnete Medikamente abzusetzen.
  • Er verweist Sie an einen Arzt, wenn sich die Krankheit nicht heilpraktisch behandeln lässt, wenn sie sich verschlimmert oder seine Maßnahmen keinen Erfolg bringen.
  • Ratschläge zur Lebensführung, Bewegung, Ernährung und Krankheitsvorsorge sind für ihn selbstverständlich.
  • Ihr Gesundheitszustand bessert sich nach einer Weile wirklich.
  • Die Honoraranforderungen halten sich im überschaubaren Rahmen und orientieren sich am „Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker”, das die Heilpraktikerverbände in Deutschland festgesetzt haben.
  • Er bespricht seine Honorierung für der Behandlung mit Ihnen und lotet mit Ihnen gemeinsam aus, ob Ihre Krankenkasse eventuelle die Kosten übernimmt.
  • Seine Räumlichkeiten sind hell und freundlich.
  • Er bildet sich fort und ist Mitglied in einer berufsständischen Organisation.

Minuspunkte:

  • Er macht marktschreierisch für sich Reklame.
  • Er verspricht Ihnen, Sie zu heilen.
  • Er hüllt sich in mystische Geheimnistuerei.
  • Er führt teure Behandlungen auch dann weiter, wenn sie nach drei bis fünf Sitzungen keinen spürbaren Erfolg gebracht haben.
  • Er will ihnen irgendetwas außer seiner eigenen Dienstleistung verkaufen; seien es Geräte, eine teure Spritzenkur oder andere Dinge.
  • Er fertigt alle Patienten nach demselben Behandlungsschema ab.
  • Sie gewinnen den Eindruck, er schaut zuerst auf seinen Geldbeutel anstatt auf Ihre Gesundheit.

Selbstbehandlung: Homöopathie richtig anwenden

Welche Beschwerden können mit Homöopathie behandelt werden?

Homöopathische Mittel wirken bei allen Alltagsbeschwerden und leichten bis mittelschweren akuten Erkrankungen, wie …

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Auch chronische Beschwerden können durch eine konstitutionelle Therapie behandelt werden. Dafür sollte jedoch ein erfahrener Heilpraktiker oder Homöopath besucht werden. Es ist aber immer besondere Vorsicht geboten, wenn sich die Beschwerden nach wenigen Tagen nicht bessern oder sich gar verschlechtern!

Dosierung homöopathischer Arzneimittel

Die Standarddosierung bei der Anwendung homöopathischer Substanzen beträgt:

  • 5 Tropfen
  • 5 Globuli (Streukügelchen)
  • 1 Tablette
  • 1 Messerspitze Pulver (Verreibung = Trituration)

In der Homöopathie bestimmt nicht die Menge die Wirkung! Da die Mittel einen energetischen Reiz setzen, ist manchmal schon eine einzige Gabe ausreichend, um den Heilungsprozess einzuleiten.

Auch die Menge der eingenommenen Globuli oder Tabletten ist nicht entscheidend für die Wirksamkeit, denn eigentlich ist zur Energieübertragung ein einziges Kügelchen oder eine Tablette ausreichend. Die Faustregel „drei bis fünf Globuli oder zwei Tabletten pro Einnahme” hat nur einen einzigen Grund: Sicherzustellen, dass auch wirklich die nötige potenzierte Energie aufgenommen wird.

Es ist möglich, dass beim Herstellungsprozess ein Kügelchen oder eine Tablette an der „Verdünnungsdusche” vorbeigelaufen ist und keinen Wirkstoff aufgenommen hat. Selbst wenn man 20 Globuli auf einmal einnehmen würde, erzielten diese keine stärkere Wirkung.

Hier erfahren Sie mehr zu den verschiedenen homoöpathischen Wirkstoffen und Anwendungsmöglichkeiten!