Lungenentzündung – Ursachen, Symptome, Diagnose & Behandlung

Lunge, Nährstoffe, Gesundheit, Ernährung, Körper, Organ
Surasak - Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Jährlich erkranken 350.000 bis 500.000 Deutsche an einer ambulanten, also außerhalb des Krankenhauses erworbenen Lungenentzündung. Besonders während der kalten Jahreszeiten, im Herbst und Winter, ist das Risiko zu erkranken erhöht. Besonders trifft es ältere Personen oder Menschen mit chronischen Krankheiten. Zudem kann man sich auch während eines Aufenthaltes im Krankenhaus damit infizieren.

Was ist eine Lungenentzündung?

Eine Lungenentzündung oder Pneumonie bezeichnet eine Infektion der Lunge, die chronisch oder akut auftreten kann. Dabei sind in den meisten Fällen sowohl die Lungenbläschen, in denen der Gasaustausch (eingeatmeter Sauerstoff gegen ausgeatmetes Kohlenstoffdioxid) stattfindet, als auch das umliegende Lungengewebe betroffen.

Man unterscheidet zwischen primärer und sekundärer Lungenentzündung. Eine primäre Lungenentzündung entsteht spontan. Im Vergleich dazu ist eine sekundäre Lungenentzündung die Folge einer Grunderkrankung oder eines angegriffenen Zustands.

Was sind die Ursachen einer Lungenentzündung?

Viele Keime, die eine Lungenentzündung verursachen, sind natürliche Bewohner des Rachenraums, das heißt, sie gehören zur natürlichen Flora der Atemwege. Normalerweise sorgt das Immunsystem des Körpers dafür, dass diese Keime nicht in die Lunge gelangen und dort Probleme verursachen.

Die Ursachen für eine Pneumonie sind vielfältig. Eine typische Lungenentzündung wird durch Bakterien hervorgerufen, während zu den Erregern der sogenannten atypischen Lungenentzündung Viren, Pilze und intrazelluläre Bakterien zählen. Die Unterschiede stellt der Arzt im Röntgenbild fest.

Auch wenn giftige Stoffe (Gase, Rauch, Staub etc.) eingeatmet werden, kann eine Infektion des Lungengewebes entstehen. Man spricht dann von einer nicht-infektiösen Lungenentzündung.

Eine Aspirationspneumonie entsteht, wenn Nahrung, Flüssigkeiten oder Magensäure eingeatmet („aspiriert“) werden und über die Luftröhre in die Lunge gelangen. Das betrifft beispielsweise Bewusstlose oder Personen mit Schluckstörungen, bei denen die Motorik des Mund- und Rachenraumes eingeschränkt ist.

Bakterien und Pilze als Auslöser einer Lungenentzündung

Eine bakterielle oder durch Pilze bedingte Lungenentzündung folgt häufig einer Infektion der oberen Atemwege.

Für die Hälfte der Pneumonien sind die sogenannten Pneumokokken verantwortlich. Das sind Bakterien, die beispielsweise als Tröpfcheninfektion übertragen werden. Dabei werden die Krankheitserreger beim Sprechen, Husten und Niesen aus dem Körper der erkrankten Person befördert. Werden sie eingeatmet oder gelangen auf eine andere Art und Weise in Mundraum oder Nase, siedeln sie sich auf den Schleimhäuten ihres neuen „Opfers“ an und lösen erneut eine Infektion aus. Sind die Atmungsorgane bereits durch andere Krankheitserreger angegriffen, ist es für Bakterien leichter, sich zu vermehren.

Sie führen schließlich zu Symptomen von Schüttelfrost, plötzlichem hohen Fieberanstieg, Schmerzen im Brustkorb und Husten mit dickem, rostfarbenem, grünlichem oder gelbem Schleim begleitet. Diagnostiziert wird diese Art der Lungenentzündung meist durch Erregerkulturen, die aus Abstrichen gewonnen werden. Auch Tests anhand des Blutes auf Immunreaktionen können schnell Klarheit über Infektionen geben.

Antibiotika und Präparate gegen Pilze sind hier das Mittel der Wahl, um eine schnelle Genesung herbeizuführen.

Mykoplasmen

Mykoplasmen sind sehr kleine Bakterien, die Pilzen ähnlich sind. Sie sind besonders an Orten, an denen viele Menschen aufeinandertreffen, wie etwa Schulen, für Kleinepidemien der Lungenentzündung verantwortlich.

Sie verursachen auch ähnliche Symptome wie eine bakterielle oder virale Lungenentzündung, jedoch entwickeln sich die Symptome langsamer und sind oft milder, halten aber länger an. Fieber und Schüttelfrost bauen sich bei Infektionen mit diesen Bakterien erst langsam auf.

Diese sogenannte atypische Lungenentzündung ohne Fieber tritt meist in den warmen Monaten des Jahres auf und geht mit Muskelschmerzen, Durchfällen und Ausschlägen einher. Auch eine wandernde Lungenentzündung wird normalerweise durch Mykoplasmen verursacht.

Legionellen und Chlamydien

Über verschmutztes (Trink-)Wasser aus infizierten Brunnen, Rohren oder Boilern werden die stäbchenförmigen Legionellen übertragen, die eine spezifische Lungenentzündung auslösen. Die Symptome ähneln denen einer typischen Lungenentzündung. Die Diagnose kann über einen Urintest erfolgen.

Chlamydien – das sind als Parasiten lebende Bakterien – können beispielsweise durch Vögel auf den Menschen oder im Allgemeinen als Tröpfcheninfektion übertragen werden – besonders ansteckende Formen sogar durch gemeinsames Baden! Sie können auch andere Krankheiten auslösen, wie etwa Entzündungen der Augen, der Harnröhre oder des Genitalbereichs. Eine Chlamydien-Pneumonie äußert sich durch trockenen Husten und Fieber. Sie muss unbedingt behandelt werden, da sie sonst einen langwierigen Verlauf nehmen kann. Sie kann über einen Abstrich diagnostiziert werden.

Viren als Auslöser einer Lungenentzündung

Eine virale Lungenentzündung kann durch das Influenzavirus oder andere Viren hervorgerufen werden. Sie ist in der Regel für Personen mit Herz- oder Lungenkrankheiten gefährlicher und tritt vorwiegend im Herbst und Winter auf. Eine durch Viren ausgelöste Pneumonie beginnt typischerweise mit trockenem Husten, Kopfschmerzen, Fieber, Muskelschmerzen und Müdigkeit. Mit zunehmender Erkrankung kann sich der Husten verstärken. Es bildet sich Schleim, und die Patienten können an Atemnot leiden. Nicht selten folgt einer viralen eine bakterielle Infektion.

Bei der Diagnose ist es für eine korrekte und wirksame Behandlung von großer Bedeutung, zwischen den verschiedenen Auslösern zu unterscheiden. Antibiotika sind nur gegen Bakterien erfolgreich wirksam, nicht aber gegen Viren. Dafür werden Virostatika eingesetzt. Das sind Medikamente, die Viren zwar nicht zerstören, aber ihre Vermehrung stoppen und beeinflussen können. Es ist deshalb wichtig, das Immunsystem im Kampf gegen die Krankheitserreger zu stärken.

Ursachen einer Lungenentzündung

Welche Faktoren erhöhen das Risiko für eine Pneumonie?

Nicht jeder Krankheitserreger, der in den Körper gelangt, löst auch eine Krankheit aus. Viele Keime kann das Immunsystem des Körpers rechtzeitig erkennen und bekämpfen. Ist dieses wichtige System jedoch geschwächt oder (noch) nicht vollständig ausgebildet, ist man anfälliger für Erkrankungen.

Besonders bei Kindern und Menschen über 65 ist das Risiko, eine Lungenentzündung zu bekommen, erhöht. Außerdem zählen auch Personen unter bestimmten Umständen Vorerkrankungen zur Risikogruppe:

  • Chronische Herz-/Lungenkrankheiten (Bronchitis, Raucherhusten, etc.)
  • Diabetes (Zuckerkrankheit)
  • Neurologische Erkrankungen
  • Geschwächtes Immunsystem durch HIV/AIDS oder Einnahme von Immunsuppressiva
  • Alkoholkrankheit
  • Während einer Chemotherapie
  • Bettlägerige Personen mit Schluckproblemen, künstlicher Beatmung oder Bewusstseinsstörungen, etc.

Achtung

Auch wenn man sich nicht zu einer der Risikogruppen zählt, darf der Verdacht auf eine Lungenentzündung keinesfalls ignoriert werden und ist unbedingt vom Arzt abzuklären!

Sekundäre Pneumonie

Leidet man unter einer Erkrankung, die das Immunsystem oder die Lunge stark in Anspruch nimmt oder gar schädigt, dann wird auch die Entstehung einer Lungenentzündung begünstigt. Sie entwickelt sich dann als sogenannte Sekundäre Pneumonie.

Was sind die Symptome einer Lungenentzündung?

Wie bereits im Abschnitt „Was sind die Ursachen einer Lungenentzündung?“ erläutert, gibt es verschiedene Formen der Pneumonie. Diese sind vom jeweiligen Auslöser abhängig. Im Allgemeinen ist ein sehr plötzlicher Krankheitsbeginn mit hohem Fieber und Schüttelfrost typisch für eine Lungenentzündung. Je nach dem, ob es sich um eine typische (durch Bakterien ausgelöst) oder atypische (durch Viren oder andere Erreger ausgelöst) Pneumonie handelt, ist man auch von Atembeschwerden unterschiedlichen Grades betroffen.

Da bei einer Lungenentzündung der Gasaustausch (eingeatmeter Sauerstoff gegen auszuatmendes Kohlenstoffdioxid) gestört ist, entsteht ein leichter Sauerstoffmangel. Dieser wird durch eine höhere Atemfrequenz und erhöhten Puls ausgeglichen. In schweren Fällen können sich die Lippen oder Nagelbette durch den Mangel an Sauerstoff im Blut blau färben.

Es müssen jedoch nicht alle angegebenen Symptome vorkommen. Sie hängen stark vom Lebensalter des Erkrankten wie auch vom jeweiligen Erreger ab.

Symptome: Typische Pneumonie

Die klassische durch Bakterien (Pneumokokken) ausgelöste Lungenentzündung ist besonders während der kalten Jahreszeiten häufig. Ihr geht in vielen Fällen eine Infektion im Rachen oder Halsbereich voraus, die sich unbehandelt weiter ausbreitet.

Die Betroffenen fühlen sich dann in einem sehr schlechten Allgemeinzustand und haben anfangs trockenen Husten, der sich allmählich zu einem produktiven verändert. Dabei kann grünlich-gelber Schleim ausgehustet werden. Das Husten ist außerdem mit starken Schmerzen in der Brust verbunden sein.

Symptome: Atypische Pneumonie

Im Gegensatz zu Lungenentzündungen, die durch Pneumokokken ausgelöst werden, entwickeln sich die Symptome einer atypischen Pneumonie deutlich langsamer.

Grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen dominieren kurze Zeit nach der Ansteckung. Die Atmung und damit die Verfügbarkeit von Sauerstoff sind hierbei nicht so stark beeinflusst. Das Fieber steigt langsam und kaum über 38,5 °C. Außerdem leidet man bei dieser Form unter trockenem, unproduktivem Husten. Das bedeutet, dass kein Schleim abgehustet wird. Aufgrund dessen wird eine atypische Lungenentzündung häufig mit einer Grippe verwechselt.

Welche Symptome zeigen Kinder mit Lungenentzündung?

Weil das Immunsystem eines Kindes noch nicht vollständig ausgereift ist, sind sie allgemein anfälliger für Krankheiten und damit auch für Lungenentzündungen. Auch die Symptome unterscheiden sich von den oben genannten. Auch weil Kleinkinder ihre Schmerzen noch nicht artikulieren können, wird die Krankheit in manchen Fällen nicht gleich als solche erkannt. Meist wirken sie nur fiebrig, apathisch und schlafen viel. Anzeichen wie Husten oder Schüttelfrost können, müssen aber nicht auftreten.

Hohes Fieber, ein aufgeblähter Bauch und aufgestellte Nasenflügel beim Einatmen sind jedoch eindeutige Anzeichen für eine Pneumonie! Wie bei Erwachsenen steigert sich die Atem- und Herzfrequenz. Die Kinder leiden an wenig Appetit und möchten nicht trinken. Mit der Zeit entwickelt sich ein produktiver Husten und grünlicher Schleim wird ausgehustet.

Besonders bei Säuglingen ist Vorsicht geboten, denn bei ihnen kann auch nur leicht erhöhte Temperatur auftreten. Darum sollte bei einem Verdacht sofort ein Arzt konsultiert werden! Kleinkinder werden bei einer Lungenentzündung meist stationär behandelt.

Welche Symptome zeigen ältere Menschen mit Pneumonie?

Bei älteren Menschen oder Patienten mit einer anderen Grunderkrankung können weniger spezifische Symptome auftreten: Fieber, Husten, Schwäche, oder, besonders im fortgeschrittenen Lebensalter, Verwirrung (Delirium).

Diese Personen brauchen in den meisten Fällen eine intensivere Behandlung als andere Betroffene, denn auch das Risiko für Komplikationen ist erhöht. Zusätzlich kommt hinzu, dass häufig chronische Erkrankungen vorliegen, die das Entstehen einer Pneumonie begünstigen und den Krankheitsverlauf erschweren.

Der anfangs trockene Husten entwickelt sich schließlich zu einem Husten mit bräunlichem Schleim, der durch kleine blutende Einrisse in den Blutgefäßen des Rachenraums entsteht. Aufgrund der verringerten Leistung der Lunge hat auch die verminderte Sauerstoffaufnahme besonders starke Auswirkungen. Sie führt durch den fehlenden Gasaustausch zu einem verwirrten Dämmerzustand. Spätestens dann ist eine umgehende Behandlung im Krankenhaus erforderlich.

Welche Symptome zeigen Personen mit geschwächtem Immunsystem?

Eine Therapie mit Immunsuppressiva bei einer Autoimmunerkrankung oder Organtransplantation, eine Chemotherapie bei Krebs oder eine Krankheit wie AIDS beeinflussen die körpereigene Immunabwehr stark. Darum können Krankheiten wie eine Lungenentzündung erstens schwieriger abgewehrt werden und zweitens auch schwerer verlaufen.

Symptome einer Lungenentzündung

Wie stellt ein Arzt eine Lungenentzündung fest?

Nach einem umfassenden Gespräch über die aktuellen Beschwerden und die Vorgeschichte des Patienten wird die erste Diagnose durch Abhören der Lunge und des Herzens mit einem Stethoskop gestellt. Über einen Bluttest kann festgestellt werden, ob die Entzündungswerte erhöht sind oder aufgrund der Erkrankung ein Sauerstoffmangel besteht. Zusätzliche Auskunft über das Ausmaß der Entzündung gibt eine Röntgenaufnahme oder eine Computertomographie der Lunge.

Wenn der Verdacht auf eine Pneumonie bestätigt wurde, lässt sich durch einen umfangreicheren Blut-, Urintest oder eine Untersuchung des abgehusteten Schleims der Erreger ermitteln. In manchen Fällen ist auch eine Bronchoskopie, eine Spiegelung der Bronchien nötig. Das Wissen über den Auslöser ist wesentlich für die richtige, erfolgreiche Behandlung. Eine durch einen Virus ausgelöste Lungenentzündung kann beispielsweise nicht durch Antibiotika behandelt werden, da diese nur gegen Bakterien wirken.

Wie wird eine Lungenentzündung behandelt?

Die Behandlung einer Pneumonie besteht in der Regel aus einer Kombination aus Medikamenten, fiebersenkenden Maßnahmen, Schleimlösern, Hustenstillung und erhöhter Flüssigkeitszufuhr. Wichtig ist auch, den Husten nicht zu unterdrücken, denn dadurch können die Lungen gereinigt und unangenehmer Schleim abgehustet werden. Dabei unterstützen schleimlösende Medikamente. Trockener Husten wird mit Hustenstillern behandelt.

Die genaue Vorgehensweise hängt jedoch von den Symptomen und dem jeweiligen Erreger ab. Schonung und Bettruhe ist in jedem Fall ein Muss. Je nach Schweregrad der Erkrankung, Umständen und körperlicher Verfassung muss die Therapie gegebenenfalls im Krankenhaus erfolgen.

Behandlung einer bakteriellen Pneumonie

Um die Vermehrung und die Anzahl der Bakterien einzudämmen, werden Antibiotika angewendet. Diese zerstören die Zellwand der Erreger und machen sie unschädlich. Die Behandlung mit Antibiotika in Form von Tabletten oder Saft dauert in der Regel fünf bis sieben Tage. Ist die Entzündung stark fortgeschritten, werden die Medikamente im Krankenhaus als Infusion verabreicht.

Auch Infektionen durch Mykoplasmen, Chlamydien und Legionellen werden durch Antibiotika behandelt.

Leider sind manche Pneumonie-Auslöser bereits gegen Antibiotika resistent, also unempfindlich. Um dem vorzubeugen, müssen die Einnahmeempfehlungen des Arztes genau beachtet werden.

Behandlung einer durch Viren ausgelösten Lungenentzündung

Eine virale Pneumonie wird durch die Gabe von antiviralen Medikamenten behandelt, denn Antibiotika haben gegen Viren keine Wirkung. Gegebenenfalls werden sie aber angewendet, um der zusätzlichen Entwicklung von Bakterien vorzubeugen. Meist empfehlen die Ärzte die gleiche Behandlung wie bei Grippe: Bettruhe und viel Flüssigkeit. Die Genesung nach einer viralen Lungenentzündung dauert länger als nach einer bakteriellen Lungenentzündung.

Prognose bei einer akuten Pneumonie

Je früher eine Lungenentzündung erkannt und richtig behandelt wird, desto besser sind die Aussichten auf eine baldige Genesung. Besonders bei jungen Menschen mit gutem Allgemeinzustand ist die Prognose sehr positiv. Personen mit Vorerkrankungen und/oder fortgeschrittenem Lebensalter benötigen eine intensivere, umfangreichere Therapie.

Eine Behandlung durch Antibiotika ist beispielsweise nach sieben Tagen abgeschlossen. Bei anderen Erregern kann sich diese Dauer jedoch verlängern. Die Symptome sollten nach etwa zwei bis drei Wochen vollständig abgeklungen sein. Trotzdem ist Schonung auch danach wesentlich, um einen Rückfall zu verhindern.

Hält man sich nicht an die Empfehlungen des Arztes und beginnt zu früh mit körperlicher Belastung oder bricht die Antibiotikaeinnahme frühzeitig ab, kann die Lungenentzündung verschleppt werden. Über sechs bis acht Wochen wird sie als chronisch bezeichnet und kann Aussackungen der Bronchien oder immer wiederkehrende Infektionen auslösen. Das Gewebe der Lunge vernarbt. Dadurch ist es schlechter dehnbar und die Lungenfunktion dauerhaft stark eingeschränkt.

Wurde die Pneumonie während eines Krankenhausaufenthaltes erworben, ist das Risiko höher, dass die Erreger (zumeist Bakterien) bereits resistent gegen Antibiotika sind. Dies erschwert die Behandlung deutlich.

Welche Komplikationen können während einer Lungenentzündung auftreten?

Beginnt die Behandlung zu spät, ist nicht wirksam oder wird die Pneumonie verschleppt, kann diese Infektion sehr kompliziert verlaufen.

Die Gefährlichkeit einer Lungenentzündung hängt, wie bereits beschrieben, größtenteils von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und von der Art der Lungenentzündung ab. Wenn man jung und gesund ist, wird die Lungenentzündung meist zu Hause mit Bettruhe und Antibiotika behandelt. Für ältere, geschwächte Personen (besonders durch Herzinsuffizienz oder Lungenkrankheiten wie chronische Bronchitis, Asthma oder Emphysem), kann sie lebensbedrohlich sein.

Wenn die Erreger und die krankheitsbedingten Entzündungsprodukte die Lungenbläschen (Alveoli) befallen, wird die Atmung erheblich beeinträchtigt. Gelangt die Infektion in die Blutbahn, so führt dies zu einer Bakteriämie (Bakterien in der Blutbahn), was ebenfalls lebensbedrohlich sein kann. Die Erreger können auf diesem Weg auch andere Organe infizieren und schwere Erkrankungen wie zum Beispiel Meningitis (Entzündung der Hirnhäute) hervorrufen. Eine Bakteriämie kann in weniger als 48 Stunden auftreten.

Eine Entzündung der Lunge kann auch auf das dieses Organ umgebende Lungen- oder Rippenfell übergehen und eine Rippenfellentzündung auslösen. Außerdem kann sich eine Flüssigkeitsansammlung zwischen diesen beiden Häuten oder eitergefüllte Hohlräume bilden.

Wenn sechs bis acht Wochen nach der Lungenentzündung immer noch Anzeichen dafür im Röntgenbild zu sehen sind, spricht man von einer chronischen Erkrankung. Dies betrifft vor allem Personen mit geschwächter Immunabwehr oder anderen Vorerkrankungen.

Wie kann man sich vor einer Lungenentzündung schützen?

Obwohl einige Erreger ansteckender sind als andere, ist es ungewöhnlich, sich mit einer Lungenentzündung bei jemand anderem anzustecken. Es erkranken üblicherweise diejenigen Personen, deren Immunsystem geschwächt ist oder die unter sonstigen Vorbelastungen leiden. Besonders Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, etwa Asthma oder COPD müssen bei einem Verdacht auf eine Infektion der Atemwege vorsichtig sein und Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Der beste Schutz vor einer Pnemonie ist ein gesunder, aktiver Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung. Genussmittel wie Tabak und Alkohol vermindern die Abwehrkräfte stark und sollten darum nur in Maßen konsumiert werden. Auch die allgemeinen Maßnahmen gegen die Verbreitung von Infektionskrankheiten wie regelmäßiges Händewaschen beugen vor.

Gibt es eine Impfung gegen Lungenentzündung?

Lungenentzündungen bei Kindern und Erwachsenen entstehen häufig durch bestimmte Bakterien (Pneumokokken). Gegen diese Erreger ist ein Impfstoff vorhanden. Obwohl dieser nicht alle Pneumokokken-Typen erfasst, bietet er dennoch einen wirksamen Schutz.

Impfung gegen Lungenentzündung
Gegen häufige Erreger der Lungenentzündung, die Pneumokokken, ist ein Impfstoff erhältlich.© sharryfoto | Adobe Stock

Eine Impfung ist deshalb wichtig, weil einige Bakterienstämme der Pneumokokken gegen die Standardantibiotika resistent sind, die man bei einer Lungenentzündung einsetzt. Die Impfung gegen diese Form der Lungenentzündung erfolgt das ganze Jahr über. Günstig ist es, sich gleichzeitig gegen Grippe (Influenza) impfen zu lassen. Die Influenza-Erreger können nämlich die Schleimhaut schädigen, die Abwehrkräfte schwächen und somit Erkrankte anfällig für eine Pneumonie machen.

Die Ständige Impfkommission in Berlin empfiehlt allen Personen über 60 Jahren eine Impfung gegen Pneumokokken. Auch eine Impfung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die an einer chronischen Erkrankung mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung leiden ist vorteilhaft.

Dazu gehören Patienten, die an Diabetes (Zuckerkrankheit), chronischen Lungen-, Herz-, Leber- und Nierenerkrankungen sowie einer Erkrankung der blutbildenden Organe leiden. Auch Patienten mit einer HIV-Infektion oder solche, die vor Beginn einer immunsuppressiven Therapie oder einer Organtransplantation stehen sowie Personen, denen die Milz entfernt wurde, sollten sich impfen lassen.

Vorbeugung gegen Lungenentzündung