Stechen in der Fußsohle & Fußsohlenschmerz – ein Schmerz mit vielen Ursachen

Barfußlaufen
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Sie wissen, wie es sich anfühlt, barfuß zu laufen und unerwartet auf einen spitzen Stein zu treten. Dasselbe Stechen in der Fußsohle verspürten Sie heute beim Aufstehen, obwohl es keine spitzen Steine in Ihrem Schlafzimmer gibt. Doch wie entstehen diese Schmerzen? Und welche Ursachen hat das Stechen in der Fußsohle? Auf welche Erkrankungen deuten die Schmerzen hin?

Schmerzen in den Fußsohlen: Was sind die Ursachen?

Hinter Fußsohlenschmerz stecken viele potentielle Ursachen. In vielen Fällen haben die Fußschmerzen keine ernste Ursache. Allerdings bedeuten Fußschmerzen, vor allem Stechen in der Fußsohle eine echte Einschränkung. Einige mögliche Ursachen der Fußschmerzen müssen zunächst ausgeschlossen werden:

  • eingeklemmte Nerven in Fuß oder Rückenmark
  • Ermüdungsbruch
  • chronische Störungen wie eine Arthritis

Häufigste Ursache der Fußschmerzen – die Plantarfasziits

In den meisten Fällen beruht das Stechen und die Schmerzen in der Fußsohle auf einer Entzündung des bindegewebigen Bandes, das sich von der Ferse bis zum Fußballen, den Zehen erstreckt, namens „plantare Fasziitis”, auch Plantarfasziitis genannt. Es handelt sich also um eine Entzündung der Sehnenplatte im Fuß. Glücklicherweise verschwindet diese Entzündung im Allgemeinen innerhalb von 24 Monaten durch Selbsthilfemaßnahmen wieder. Dennoch stellt die Plantarfasziitis eine große Belastung für die Patienten dar.

Die Plantarfaszie (Fußsohlenband) verbindet Ihr Fersenbein mit den Zehen. Sie befindet sich auf der Unterseite des Fußes und unterstützt das Fußgewölbe. Es funktioniert wie eine stoßdämpfende Blattfeder, die das Fußgewölbe stützt und vor dem Kollabieren bewahrt.

Schmerzen Fußsohle
Ein Stechen in der Fußsohle ist meist harmlos und hängt häufig mit einer Entzündung des bindegewebigen Bandes zwischen Ferse und Ballen zusammen.© PeJo | Fotolia

Stechen in der Fußsohle: Symptome und Beschwerden

Die Probleme beginnen, wenn die Spannung in dieser Blattfeder zu groß wird. Dadurch entstehen winzige Risse im Band, die zu Entzündungen und stechenden oder brennenden Schmerzen in der Fußsohle führen. In der Regel macht sich das Problem erst allmählich bemerkbar und betrifft lediglich einen Fuß.

Die Schmerzen und Beschwerden kommen im Allgemeinen morgens am heftigsten vor. Die ersten Schritte erweisen sich als besonders qualvoll, weil sich die Plantarfaszie über Nacht verkürzt, während Sie das Fußgewölbe nicht belasten. Bei vielen Betroffenen lassen die Schmerzen und Beschwerden nach einer Dehnung der Sohlenbänder nach.

Typische Symptome und Beschwerden

  • Fußsohlenschmerz nach langem Stehen, Treppensteigen oder Stehen auf den Zehenspitzen
  • Fußsohlenschmerz nach, aber normalerweise nicht während einer sportlichen Aktivität.

Warum sind bestimmte Menschen häufiger von Plantarfasziitis betroffen?

Die plantare Fasziitis (Plantarfasziitis) trifft potentiell Menschen jeden Alters. Überbeanspruchung kann unter sehr aktiven Jugendlichen und Menschen von 20 bis 40 Jahren zu den Ursachen gehören. Weniger aktive Menschen, die plötzlich mit einer neuen Sportart oder einem Übungsprogramm beginnen, tragen ein erhöhtes Risiko für die Entzündung der Plantarfaszie. Bei mittelalten bis älteren Menschen ist die Störung verbreiteter.

Im Alter verliert nicht nur das Fußsohlenband seine Elastizität. Darüber hinaus dünnen die Fettpolster unter der Fußsohle aus, sodass die Fußsohle die Stöße nicht mehr so gut abfedert. Übergewicht belastet Ihren Fuß zusätzlich stark. Darüber hinaus gibt es noch weitere Faktoren, die Ihr Risiko für eine plantare Fasziitis beeinflussen.

Welche Risikofaktoren können zum Fußsohlenschmerz führen?

Fußsohlenschmerz
Schmerzen in der Fußsohle sind fast immer auf eine mechanische Überbelastung zurückzuführen, die sich, angefangen beim falschen Schuhwerk, bis zu Ihrem Laufstil erstrecken kann.xalanx - Fotolia
  • Unpassende Schuhe – Unpassend sind Schuhe, die sehr dünne oder harte Sohlen haben, kein gutes Fußbett aufweisen und an der Fußsohle eher locker sitzen. Darüber hinaus sollten Sie das Tragen hochhackiger Schuhe (Absatz 5 cm und höher) vermeiden. Dadurch verkürzt sich die Achillessehne, die sich von Ihrer Ferse bis zum Wadenmuskel zieht. Wenn Sie regelmäßig Schuhe mit hohen Absätzen tragen und dann plötzlich auf flache Schuhe umsteigen, vergrößern Sie die Belastung Ihres Fußsohlenbandes.
  • Überlastung Ihrer Füße – Aktivitäten, die Sie für längere Zeit auf den Füßen halten, erhöhen Ihr Risiko. Dasselbe gilt für das Heben schwerer Lasten. Des Weiteren steigert das plötzliche Erhöhen der Aktivitäten (z. B. vermehrtes Spazierengehen im Urlaub) Ihr Risiko für eine Plantarfasziitis
  • Mechanische Belastung des Fußes – Ein abnormes Laufmuster, das eine gleichmäßige Gewichtsverteilung auf beide Füße verhindert, belastet das Fußsohlenband zusätzlich. Plattfüße führen schneller zu einer Plantarfasziitis. Dasselbe gilt für hohe Fußgewölbe, die unter Umständen zur Verkürzung des Fußsohlenbandes und schlechter Abfederung führen.

Darüber hinaus zeigen sich manche Formen der Arthritis (z. B. die Rheumatoide Arthritis) zuerst als Sehnenentzündung. Diese Störungen betreffen in der Regel beide Sohlen gleichzeitig. Der Arzt identifiziert sie mithilfe einer Blutuntersuchung.

Wie kann man den Plantarfasziitis heilen?

Die Heilung der Plantarfasziitis erfordert Geduld und Ausdauer. Außer Abnehmen bei Übergewicht helfen folgende Maßnahmen gegen Stechen in der Fußsohle:

  • tägliche Dehnungsübungen – Dehnen steigert die Beweglichkeit von Fußsohlenband, Achillessehne und Wadenmuskel. Machen Sie einige Dehnübungen morgens vor dem Aufstehen, um die Schmerzen bei den ersten Schritten zu minimieren. Wiederholen Sie die Dehnübungen mehrfach am Tag und tragen Sie nachts eine Fußschiene, damit sich Bänder und Sehnen nicht wieder verkürzen.
  • Kühlen der Fußsohlen – Ein kaltes Fußbad wirkt hilfreich. Oder Sie legen ein in Stoff gewickeltes Kältekissen für 15 Minuten auf, besonders nach größeren Aktivitäten. Wenn Sie an Diabetes, Neuropathie oder schlechter Durchblutung der Füße leiden, lassen Sie sich bezüglich der Kälte-Anwendungen von Ihrem Arzt beraten.
  • gutes Schuhwerk – Schuhe mit kleinen bis mittelhohen Absätzen, gutem Fußbett und federnden Sohlen eignen sich am besten. Ersetzen Sie Ihre Schuhe regelmäßig mithilfe eines Anbieters, der individuelle Anpassungen vornimmt. Es gibt eine Reihe von Einlagen; dazu gehören zum Beispiel ein anatomisch geformtes Fußbett, partielle Fußgewölbe-Stützen und andere frei erhältliche Hilfsmittel. Vermeiden Sie nach Möglichkeit das Barfußgehen.

Außerdem lindern rezeptfreie Schmerzmedikamente wie Ibuprofen (Aktren®, Dolormin® u. a.) und Naproxen (Aleve® u. a.) Schmerzen und Entzündungen. Halten Sie sich an die Angaben auf dem Beipackzettel.

Therapie:  Behandlung bei Stechen in der Fußsohle

Wenn Sie mit Selbsthilfe-Maßnahmen keine Linderung erzielen, gibt es weitere Alternativen der Behandlung sowie natürliche Therapien, mit der Sie die Entzündung der Sehnenplatte vorbeugen und behandeln können. Auch wenn die Kosten einige Hundert Euro ausmachen, eignen sich maßgefertigte Schuheinlagen (Orthesen), den Fuß zu stützen und gleichzeitig das Gewicht besser zu verteilen.

Eine andere Möglichkeit der Therapie besteht darin, nachts eine Fußschiene zu tragen. Darunter versteht man einen einstellbaren Stiefel, mit dem man schläft. Auch während des Tages ist dieser Stiefel hilfreich, sofern man längere Zeit im Sitzen verbringt. Die Fußschiene fixiert den Fuß im 90-Grad-Winkel zum Schienbein, sodass sich die Plantarfaszie nicht wieder verkürzt.

Eine physikalische Therapie beim Orthopäden hilft ebenfalls. So dient Ultraschall dazu, tiefe Gewebe-Schichten zu erwärmen. Diese orthopädische Behandlung steigert die Durchblutung und beschleunigt den Heilungsprozess.

Ein anderes Verfahren ist die Iontophorese, bei der man oberflächlich aufgetragenes Kortison mithilfe elektrischer Reizung tief in die Fußsohle einbringt. Darüber hinaus sind bestimmte Formen der Fußsohlenmassage wohltuend.

Was tun, wenn nichts hilft?

Wenn auch diese Maßnahmen nicht weiterhelfen, rät Ihr Arzt zu einer Kortisonspritze. In einigen Fällen empfiehlt sich eine dauerhafte Schienung oder sogar Eingipsen, um den Fuß vier bis sechs Wochen lang zu immobilisieren.

Wenn diese konventionellen Behandlungen versagen, kommen aggressivere Optionen infrage. Dazu zählt beispielsweise die extrakorporale Stoßwellentherapie, bei der hochenergetische Stoßwellen zum Einsatz kommen, oder eine Fußoperation.

Ob die Stoßwellentherapie den meisten Patienten mit diesem Problem nützt, bleibt umstritten. Eine OP ist selten erforderlich, da viele weniger invasive Methoden in der Regel wirken. Die Annahme, dass Fersensporne eine Plantarfasziitis verursachen und deshalb entfernt werden sollten, ist mittlerweile überholt.

Viele Menschen mit Fersenspornen empfinden keinen Fußsohlenschmerz. Des Weiteren weisen viele Patienten mit Plantarfasziitis keine Fersensporne auf. Aus dem Grund gelten Fersensporne auch nicht als zugrunde liegende Ursache des Problems.