Kalium, Kalzium, Magnesium: Das starke Trio gegen Säure

Säure, Ernährung, Basen
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Viele Ärzte halten es immer noch für Unfug: das Konzept der Übersäuerung. Nichtsdestotrotz: Es gibt eine Menge Patienten, deren Beschwerden verschwinden, wenn sie sich basisch ernähren. Nachteil an der basischen Ernährung: Es gibt lange Lebensmittellisten mit Nährmitteln, die Sie plötzlich nicht mehr essen dürfen. Das können Sie sich kaum merken. Aber es gibt auch einen anderen Weg, damit Sie wieder basisch werden – und der ist sehr einfach. Ich möchte Ihnen diese Methode vorstellen.

Was steckt eigentlich hinter einer Übersäuerung? Das ist gar nicht so kompliziert: Es gibt Lebensmittel, die basisch verstoffwechselt werden, und andere, die sauer verstoffwechselt werden. Überwiegen die Letzteren, wird Ihr Stoffwechsel sauer. Um diese Säuren auszugleichen, brauchen Sie Mineralstoffe, die Sie über Ihre Nahrung aufnehmen müssen. Diese Mineralstoffe, vor allem Kalzium, Kalium und Magnesium, sind in der Lage, die Stoffwechselendprodukte zu puffern, so dass sie Ihnen nicht schaden.

Warum werden Sie sauer?

Früher war eine mineralstoffreiche Ernährung kein Thema. Heute aber ernähren wir uns häufig von industriell hergestellter Nahrung. Hier fehlen die Mineralstoffe und bringen so keine natürlichen Säurepuffer mit. Auch Gebäckteilchen vom Bäcker, Schokolade und süße Limonaden gehören zu diesen mineralstoffarmen Lebensmitteln. Um die Säuren auszugleichen, bedient sich Ihr Körper dann zuerst aus seinen eigenen Reserven, z. B. in Ihren Knochen.

Wenn Sie zu wenig Mineralstoffe zu sich nehmen, dann sind die Vorräte dieser Stoffe in Ihren Zellen und Ihren Knochen so entleert, dass von dort keine zusätzlichen Mineralstoffe mehr abgegeben werden können – einen weiteren Mineralstoffschwund können sie nicht mehr verkraften.

Mineralstoffmangel ist schuld an Übersäuerungskrankheiten

Es ist also nicht die Übersäuerung an sich, die Sie krank macht, sondern der Mineralstoffmangel. Er ist schuld daran, dass Ihre Körperfunktionen nicht mehr richtig ablaufen und es zu Fehlleistungen in Ihrem Körper kommt. Jedes fehlende Mineral führt auf seine Weise zu Krankheiten.

  • Kopfschmerzen und Nervosität: Sie brauchen Magnesium für die Energieproduktion in den Zellen. Gleichzeitig beruhigt es eine zu schnelle und nervöse Übertragung von Nervensignalen. Fehlt Ihnen Magnesium, fühlen Sie sich also schlapp, müde und reagieren schnell auf Stress. Hier geraten Sie dann übrigens in einen Teufelskreis. Denn wenn Sie stressanfällig sind, scheiden Sie Magnesium noch schneller aus, werden also immer flatteriger und nervöser. Zudem wird durch zu wenig Magnesium auch die Energieproduktion in Ihrem Gehirn heruntergefahren. Darunter leidet die Produktion der Neurotransmitter. Es werden kaum noch Glücksbotenstoffe im Gehirn produziert. Die Folge: Sie bekommen viel schneller Migräne.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ihr Herz braucht Kalzium, Kalium und Magnesium, um regelmäßig zu schlagen und sich gleichmäßig mit Energie zu versorgen. Fehlen diese drei Mineralstoffe, steigt auch Ihr Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich an.
  • Diabetes: Für eine ordentliche Zuckerverwertung brauchen Sie Magnesium. Es hilft, den Zucker im Körper abzubauen. Fehlt Ihnen Magnesium, bleibt der Zucker im Körper – das Diabetesrisiko steigt.
  • Osteoporose: Der Knochenschwund wird unter anderem dadurch begünstigt, dass Sie zu wenig Kalzium im Körper haben. Kalzium aber hält die Knochen in Ihrem Körper stabil. Bei einer Übersäuerung ist zum einen Ihre Kalziumaufnahme gestört. Um diese auszugleichen wird im zweiten Schritt Kalzium aus Ihren Knochen herausgelöst – was die Osteoporose hervorruft.

So füllen Sie Ihre Mineralstoffdepots auf

Um einer Übersäuerung vorzubeugen, brauchen Sie keine langen Listen mit Lebensmitteln, die verboten oder erlaubt sind. Es geht viel einfacher und zwar in zwei Schritten:

  1. Streichen Sie industriell verarbeitete Lebensmittel von Ihrem Speiseplan – auch wenn es erst einmal so scheint, als würde Ihnen damit sämtliche Nahrung verboten. Das stimmt nicht: Übrig bleiben zum Beispiel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, frisches Müsli und Biowaren.
  2. Füllen Sie Ihre Mineralstoffdepots wieder auf – vor allem die von Kalzium, Kalium und Magnesium. Sie sollten auf jeden Fall eine ausgewogene Ernährung bevorzugen. Hierzu gehören viel frisches Obst, Gemüse, frischer Saft, Vollkornprodukte.  Allerdings können Sie Ihre Mineralstoffdepots nicht von jetzt auf gleich wieder füllen. So wie die Entleerung Ihrer Depots einige Zeit gedauert hat, so dauert auch das Auffüllen einige Monate. Dann aber werden Sie merken, wie sich Ihr Stoffwechsel „berappelt“. Ihre Nerven sind wieder stark, Ihr Blutdruck sinkt, Herzrhythmusstörungen lassen nach und Sie fühlen sich voller Energie.

Messen Sie von Zeit zu Zeit  Ihren pH-Wert

Dazu brauchen Sie Urin-Teststreifen, die Sie in jeder Apotheke erhalten. Mit diesen können Sie die in Ihrem Körper enthaltenen Basen und Säuren messen. Haben Sie sich lange Zeit mineralienarm ernährt, scheiden Sie über Ihren Urin viele Säuren aus. Halten Sie den Teststreifen kurz in Ihren Urin. Auf dem Streifen wird eine Verfärbung angezeigt, die Ihren pH-Wert angibt. Werte über 7 sind basisch, pH 7 ist neutral, alles unter 7 ist sauer.

Es ist normal, dass Ihre Werte im Tagesverlauf schwanken. Messen Sie daher dreimal am Tag und bilden Sie den Mittelwert aus allen drei Werten. Dieser sollte im neutralen Milieu liegen. Wenn Sie den pH-Wert Ihres Urins über einen Zeitraum von einer Woche hinweg gemessen haben und er unter 6 liegt, sollten Sie Ihre Ernährung kurzfristig mit einem Basenpulver ergänzen.