Raucherbein – Ursachen, Risikofaktoren & Behandlung

Raucherbein, pAVK, Verschlusskrankheit, Arterien,
jenshagen - Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Informationen über Raucherbein

Definition: Durchblutungsstörung im Bein, aufgrund von Cholesterinablagerungen

Folgen: Schmerzen beim Gehen, ausgelöst durch Sauerstoffmangel

Gefahr: Verlust des Beines aufgrund von Gewebe- & Hautschäden

Diagnose: z. B. Durchblutungsmessung (ABI) oder Angiogramm (eine Art Röntgenaufnahme der Arterien)

Medikamente: z. B. Thrombozytenfunktionshemmer, Cilostazol & Naftidrofuryl

Das Wichtigste zum Raucherbein in Kürze

Zunächst dachten Sie, dass die Schmerzen im Wadenmuskel, die regelmäßig bei Ihrem täglichen Spaziergang einsetzten, ein weiteres untrügliches Zeichen für Ihr fortschreitendes Alter seien.

Aber nach einer eingehenden Untersuchung diagnostizierte Ihr Arzt als Ursache für die wiederkehrenden Schmerzen beim Gehen: Claudicatio intermittens (Durchblutungsstörungen in den Beinen, auch Schaufensterkrankheit oder auch Raucherbein genannt).

Sie werden durch die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ausgelöst. Bei dieser Erkrankung verstopfen oder verengen sich die Arterien, die die Beine mit sauerstoffreichem Blut versorgen. Das führt dazu, dass die Blutversorgung des Beins nicht mehr den Anforderungen genügt. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit betrifft 1 von 20 Menschen, die älter als 50 Jahre sind. In etwa 75% der Fälle bleibt die Erkrankung unerkannt.

Wenn sie diagnostiziert wird, dann kann sie häufig durch einige Änderungen im Lebensstil erfolgreich behandelt werden: durch ausreichende Bewegung, mit dem Rauchen aufhören und durch Absenken des Blutcholesterinspiegels.

Raucherbein Definition: Was ist ein Raucherbein?

Wenn stechende Schmerzen in den Waden schon nach einer geringen Gehstrecke zum Stehenbleiben zwingen, spricht der Volksmund von einer Schaufensterkrankheit oder dem Raucherbein (auch pAVK genannt). Was so harmlos klingt, ist allerdings eine ernsthafte Durchblutungsstörung der Beine.

Was bedeutet pAVK?

pAVK steht für „periphere arterielle Verschlusskrankheit”. Dabei handelt es sich um einen Durchblutungsmangel in den Extremitäten des Menschen. Eine arterielle Verschlusskrankheit kann also auch in den Armen auftreten, in der Regel und als Synonym für „Raucherbein” ist die betroffene Extremität allerdings eines oder mehrere Beine.

Was ist eine periphere arterielle Verschlusskrankheit?

An einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit zu leiden, bedeutet, dass der oder die Betroffene starke Schmerzen im Bein verspürt, ausgelöst durch eine gestörte Durchblutung. Sie ist nah mit anderen Krankheiten verwandt, die ebenfalls durch Verschlüsse von Gefäßen ausgelöst werden. Dazu gehören die Arteriosklerose, die koronale Herzkrankheit, aber auch der Herzinfarkt.

Der Fachausdruck „periphere arterielle Verschlusskrankheit” beschreibt die Erkrankung sehr genau. Der Begriff „Peripher” bezieht sich auf die Extremitäten Beine und Arme, welche die Peripherie (Umgebung) des Körperrumpfs bilden. „Arteriell” bedeutet, dass die vom Herz kommenden Blutgefäße betroffen sind, die das Gewebe mit sauerstoffreichem Blut versorgen. Verschluss schließlich, bedeutet, dass sich die Blutgefäße langsam durch Ablagerungen verschließen.

Warum Schaufensterkrankheit?

Der zugegeben etwas seltsame Begriff „Schaufensterkrankheit” entstammt dem typischen Bild, welches Betroffene in der Öffentlichkeit abgeben. Durch die anhaltenden Schmerzen müssen sie bei längerem Gehen oft stehen bleiben, in einer Innenstadt geschieht dies meist vor Schaufenstern.

Zum einen reiht sich in Innenstädten natürlich Schaufenster an Schaufenster, sodass dort jede Pause fast zwangsläufig vor einem solchen stattfindet. Zum anderen ist es selbstverständlich auch eine willkommene Ablenkung von den Schmerzen, die Pause vor einem interessanten Schaufenster zu verbringen.

Teilweise spielt auch der Faktor eine entscheidende Rolle, dass das Verweilen vor einem Schaufenster die Gehprobleme vor anderen Menschen verschleiert.

Raucherbein Ursache: Wie kommt es zur Schaufensterkrankheit?

Der Grund für eine pAVK ist eine allmähliche Verengung der Arterien. Hier lagern sich zum Beispiel Blutfette ab, die dafür sorgen, dass die Gefäße unflexibel werden und nicht mehr dehnbar sind. Es kommt zu Störungen des Blutflusses, da dieser mehr und mehr gehindert wird.

Raucherbein Arterie

Wie entstehen die Durchblutungsstörungen?

Nach und nach kommt es zu einer Verkalkung der Arterien und es entsteht eine Arteriosklerose. Sie führt zu Durchblutungsstörungen, die sich nicht nur am Ort der eigentlichen Verengung auswirken, sondern den ganzen Körper betreffen. Zu spät behandelt, drohen beispielsweise Wunden, die nicht mehr heilen oder sogar komplette Gefäßverschlüsse.

Bei einem Raucherbein führt also die Verengung bzw. in schweren Fällen der Verschluss der Arterien, die die Beine mit Blut versorgen, zu den typischen Beschwerden. Beim Gehen kommt nicht genug Sauerstoff in den Muskeln an. Die Folge sind Schmerzen. Eine kurze Gehpause bewirkt, dass der Sauerstoffbedarf sinkt und der Schmerz allmählich verschwindet. Die Ursache des Raucherbeins ist dabei nahezu immer eine Arteriosklerose.

Raucherbein bei Nichtrauchern

Anders als der volkstümliche Name vermuten lässt, ist das Raucherbein keinesfalls eine Krankheit, die exklusiv bei Rauchern auftritt. Stattdessen können sehr viele unterschiedliche Faktoren eine arterielle Verschlusskrankheit auslösen. Das Rauchen ist nur einer davon.

Auch Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen sowie in Ausnahmefällen eine genetische Disposition führen unter Umständen zu massiven Durchblutungsstörungen. Dennoch: Raucher leiden etwa dreimal häufiger unter einer pAVK als Nichtraucher.

Das ist auch der Grund, warum nach wie vor viele Menschen glauben, dass eine Arteriosklerose im Bein exklusiv bei Kettenrauchern auftritt. Diese Vorstellung hält sich hartnäckig. Seit einigen Jahren jedoch steigt auch die Zahl der schweren Durchblutungsstörungen bei Nichtrauchern stark an. In diesem Zusammenhang nehmen auch die Fälle von pAVK mit betroffenen Armen zu.

Gewebszerstörung durch pAVK

Im fortgeschrittenen Stadium verursacht die Krankheit nicht nur starke Schmerzen und fesselt den Patienten ans Haus. Letztlich führt sie unter Umständen auch zu Gewebszerstörungen.

Aus diesem Grund werden in Deutschland jährlich stolze 30.000 Bein- und Fußamputationen vorgenommen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (Gefäßmedizin) sind derzeit mindestens drei Millionen Bundesbürger über 55 an diesem tückischen und lange im Verborgenen schwelenden Leiden erkrankt – Tendenz: rapide steigend.

Raucherbein Risikofaktoren: Gründe für die Schaufensterkrankheit

Die Ursachen der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit variieren stark. Häufigster Auslöser ist eine Verhärtung und Verengung der Arterien (Arteriosklerose). Sie wird durch die langjährige Anhäufung von cholesterinhaltigen Fettablagerungen (Plaques) an der Innenseite der Gefäßwände bedingt. Weniger häufig wird die pAVK durch Blutgerinnsel in den Arterien, eine vorangegangene Verletzung oder eine Strahlenbelastung verursacht.

In 95 % aller Fälle lagern sich Cholesterin, andere Fette, Kalk und Blutplättchen an der Gefäßinnenwand ab und sorgen so durch eine Arteriosklerose dafür, dass ein Raucherbein entsteht.

Die Einlagerung der Fette führt zur Bildung von Schaumzellen, die Gewebeveränderungen an der Gefäßwand auslösen. Es gibt eine Reihe von Faktoren, die eine solche Arteriosklerose in den Beinen begünstigen. Im Folgenden stellen wir einige davon vor.

Faktoren, die eine Arteriosklerose begünstigen:

  • Rauchen (nach wie vor gilt es als die Hauptursache für die Schaufensterkrankheit)
  • Bluthochdruck
  • Zu hohe LDL-Cholesterin– & /oder zu viel Triglycerid im Blut
  • Zu hohe Werte an Homocystein
  • Übergewicht & Bewegungsmangel
  • Diabetes
  • Alter über 50 Jahre
  • Familiäre Vorbelastung

Raucherbein Risikofaktoren

Raucherbein: Alter & Wohlstand

Vor den Wechseljahren sind Frauen weniger betroffen als Männer, danach gleicht sich die Quote an. Auch sonst spielt wie bei allen Verkalkungserkrankungen das Alter eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus spielt auch die gesellschaftliche Stellung eine Rolle. Die periphere Arteriosklerose war schon immer eine Wohlstandskrankheit, wie schon der Heidelberger Pathologe Dr. Friedrich Tiedemann vor über 150 Jahren erkannte.

Bereits 1843 warnte er vor dem Konsum von fetten Speisen und Alkohol sowie vor Bewegungsmangel. Das sind Faktoren, die sich meist bei Personen einstellen, die reicher und gesellschaftlich höhergestellt sind.

HinweisWie bei der Arteriosklerose sowie bei Erkrankungen der Herzkranz- und Gehirngefäße vergehen meist viele Jahre, bis sich unübersehbare Symptome zeigen. Dann ist die Verkalkung allerdings meist bereits weit fortgeschritten.

Der Risikofaktor Rauchen & das Raucherbein

Nicht nur die Beeinträchtigung der Adern spielt eine Rolle für die Ausbildung einer pAVK, sondern auch die Fließfähigkeit des Blutes. Unter gewissen Umständen kann es so dick werden, dass es kaum mehr durch die feinen Haarkranzgefäße passt.

Gerade eine Verdickung des Blutes ist eine der Grundauswirkungen des Rauchens. Die Fließeigenschaft des Blutes verringert sich rapide. Grund dafür ist, dass sich das mit dem Zigarettenrauch inhalierte Kohlenmonoxid durch eine vermehrte Bildung von roten Blutkörperchen mehr an den roten Blutfarbstoff bindet als an Sauerstoff.

Dadurch kommt es zu einer Sauerstoffnot, die der Körper versucht, mit einer weiteren Steigerung der Bildung von roten Blutkörperchen auszugleichen. Vielen Untersuchungen zufolge haben Raucher einen höheren Anteil an Thrombozyten (Blutplättchen) im Blut.

Auch die Inhaltsstoffe der Zigarette begünstigen die Entwicklung einer Arteriosklerose.

Arterieller Verschluss macht sich spät bemerkbar

Wie bereits angesprochen, ist das tückische an der pAVK, dass sie nicht von heute auf morgen auftritt. Vielmehr entwickelt sie sich langsam und abhängig davon, wie schnell die Arterien verkalken.

Im Laufe der Zeit wird das Gewebe, das hinter der Verkalkungsstelle liegt, weniger durchblutet und dadurch nur noch unzureichend versorgt. Eine Zeit lang kann der Körper diese Mangelversorgung ausgleichen, denn er ist in der Lage, den Strömungswiderstand hinter der Verengung zu verringern. Gleichzeitig wird das Gewebe dazu animiert, Sauerstoff besser aufzunehmen. Die Energiegewinnung wird angeregt und die Arbeit der Muskeln verändert sich.

Auch ist der Körper in der Lage, neue Kreisläufe anzulegen und so dafür zu sorgen, dass die nachfolgenden Gefäße auch dann versorgt werden, wenn die Arterie völlig verstopft ist.

Aufgrund dieser Maßnahmen treten Beschwerden erst dann auf, wenn sich der Durchmesser des betroffenen Gefäßes um mehr als 30 % verringert hat. Dann merkt der Betroffene bei Bewegungen, dass irgendetwas nicht stimmt. Ab einer Gefäßverengung von 75 % machen sich auch im Ruhezustand Beschwerden bemerkbar.

Raucherbein Symptome: Was sind typische Anzeichen eines Raucherbeins?

Die ersten Beschwerden sind vor allem beim Gehen wahrnehmbar. Langsam baut sich ein Schmerz auf, der sich wieder verringert, wenn man stehen bleibt. Die Schmerzen bei Claudicatio intermittens treten hauptsächlich in den Waden auf. Sie können jedoch auch das Gesäß, die Hüfte, die Oberschenkel oder die Füße betreffen.

Die Schmerzen ähneln denen bei einem Muskelkrampf oder die betroffene Region schmerzt, fühlt sich bleiern und müde oder taub an. Nach ein paar Minuten Verschnaufpause verschwinden die Schmerzen üblicherweise. Die Durchblutungsstörungen treten bei einem festen Trainingsablauf häufig zu ähnlichen Zeitpunkten auf und betreffen meist die gleichen Muskelgruppen.

Wenn Sie das Training intensivieren – vielleicht, indem Sie schneller gehen als sonst – werden der Krampf oder die Ermüdungserscheinungen schon zu einem früheren Zeitpunkt auftreten. Wenn die periphere arterielle Verschlusskrankheit fortschreitet, können die Schmerzen auch im Liegen auftreten. Sie können so stark sein, dass Sie nicht einschlafen können oder, falls Sie schon schlafen, davon wach werden. Sie können die Schmerzen vielleicht vorübergehend lindern, wenn Sie das Bein über die Bettkante hängen, aufstehen oder den Fuß ausschütteln.

Raucherbein Anfangsstadium

Diese Erscheinungen können Anzeichen einer mangelhaften Durchblutung der Beine sein. Diese ersten, noch harmlosen Vorboten einer beginnenden Verschlusskrankheit müssen unbedingt ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden. Ein akuter Verschluss einer Arterie ist ein Notfall und muss sofort behandelt werden.

Raucherbein: Typische Warnsignale

  • Eine blasse, marmorierte Haut der Beine, besonders wenn sie hochgelegt werden
  • Rote Beine, wenn sie herabhängen
  • Starke Verhornung der Fußsohlen
  • Sehr trockene Haut an Beinen und Füßen
  • Sehr langsam wachsende Fußnägel
  • Ein Verlust der Beinbehaarung
  • Schlechte Heilung von Wunden

In neun von zehn Fällen sind diese vorhersehbaren, wiederkehrenden krampfähnlichen Schmerzen ein Zeichen dafür, dass die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Beinmuskeln gestört ist.

Symptome bei Arterienverschluss

  • Rasender Schmerz im Bein
  • Lähmung
  • Kältegefühl
  • Blässe des betroffenen Beins oder Fußes
  • Kein am Bein messbarer Puls

Sollte eines oder mehrere dieser Symptome auftreten, muss sofort der Notarzt alarmiert werden.

Raucherbein Diagnose: Wie erkenne ich ein Raucherbein?

Die Diagnose eines Raucherbeins geschieht im Allgemeinen durch eine Befragung des Patienten und durch eine Untersuchung des von Symptomen betroffenen Beins. Darüber hinaus sind auch weitergehende Untersuchungen, beispielsweise mit Ultraschall, hilfreich für die Planung der folgenden Therapie.

Zur genaueren Abklärung der Diagnose misst der Arzt zunächst den Fußpuls des Patienten.

Auch der sogenannte Knöchel-Arm-Index (engl.: ankle brachial index = ABI) wird ermittelt. Dazu teilt der Arzt den Blutdruck der schwächsten Unterschenkelarterie durch den Blutdruck der Oberarmarterie. Ein ABI unter 0,9 weist auf eine beginnende pAVK hin. Ein ABI-Wert unter 0,7 spricht für fortgeschrittene Gefäßverengungen.

Die vier Stadien des Raucherbeins

Ärzte kennen bei der Diagnose der Schwere eines Raucherbeins unterschiedliche Stadien, die die Krankheit unbehandelt im Laufe der Zeit durchläuft.

Stadium IDas erste Stadium ist aufgrund der nur leichten Gefäßverengung häufig völlig symptomfrei. Gelegentlich treten kalte Beine sowie Potenzstörungen bei Männern auf. Bereits hier ist es möglich, Arterienverschlüsse nachzuweisen, aufgrund der fehlenden Beschwerden kommt es meist jedoch zu einer zufälligen Diagnose.
Stadium IIIm zweiten Stadium sind krampfartige Schmerzen in den Waden diagnostizierbar. Diese treten vorwiegend bei längeren Gehstrecken auf. Nach einer kurzen Ruhepause verschwinde sie wieder.

Stadium II unterteilt sich in die Teilstadien 2a und 2b:

Stadium 2a: Erst ab 200 Metern Gehstrecke treten Probleme auf.

Stadium 2b: Auch bei kürzeren Gehstrecken unter 200 Metern treten Probleme auf.

Stadium IIIStadium III ist besonders durch Schmerzen in den Füßen charakterisiert, die auch im Ruhezustand auftreten. Insbesondere im Liegen werden sie stärker, während sie sich bei herunterhängenden Beinen reduzieren.
Stadium IVEine Entwicklung zu Stadium IV bringt sichtbare Gewebe- und Hautschädigungen mit sich. Wundheilungsstörungen (offenes Bein) und Gewebesterben (Gangrän) sind charakteristisch.

Raucherbein Stadien

Was ist eine Claudicatio intermittens?

Das zweite Stadium des Raucherbeins wird medizinisch auch als Claudicatio intermittens bezeichnet. Das bedeutet „zeitweiliges Hinken“. Da gerade in diesem Stadium die Symptome auftreten, die zur Bezeichnung „Schaufensterkrankheit” führen, ist das vorrübergehende Hinken besonders charakteristisch.

Raucherbein Endstadium

In der Endphase einer pAVK im Bein (Raucherbein) gilt es hauptsächlich, das Bein des betroffenen Patienten zu retten. Eventuell ist es an diesem Punkt allerdings schon zu spät und die immensen Schädigungen an Haut und Gewebe machen eine Amputation notwendig. Besonders dann, wenn schon kleine Verletzungen zu schweren Entzündungen führen und nicht mehr richtig abheilen, ist die chirurgische Entfernung des Beins unumgänglich.

Raucherbein Schnelltest

Ein neuer Test zur Früherkennung soll dazu beitragen, das Risiko für die Schaufensterkrankheit einzuschätzen und es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, dass die Krankheit sich verschlimmert.

Der Test besteht aus neun einfachen Fragen, mit denen das Risiko ermittelt wird. Anschließend kann das Ergebnis bestenfalls mit einem Arzt sofort besprochen werden.

TippFragen Sie Ihren Arzt direkt nach einem solchen Test, wenn Sie Beschwerden haben, oder Sorge, aufgrund von Risikofaktoren an Gefäßverkalkung zu erkranken.

Raucherbein Behandlung: Welche Maßnahmen zur Schmerzlinderung in den Beinen gibt es?

Bis zu Stadium III lassen sich die Auswirkungen einer pAVK noch mit natürlichen Mitteln reduzieren.

Natürliche Mittel gegen Raucherbein Symptome:

  • Hören Sie auf zu rauchen: Rauchen führt dazu, dass sich die Arterien zusammenziehen und auch geschädigt werden. Es ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung einer pAVK und trägtzu ihrer Verschlechterung bei. Oft spricht man deshalb von einem Raucherbein.
  • Durchblutungsfördernde Mittel: Ginkgo-Präparate aus der Apotheke und Knoblauchkapseln aus der Drogerie können helfen, den Fluss des Blutes anzuregen. Ginkgo hemmt das Verklumpen der Blutplättchen, Knoblauch verbessert die Fließeigenschaften des Bluts.
  • Gesunde Ernährung: Studien zeigen, dass eine Ernährung mit frischem oder gedünstetem Gemüse die Gefäße schont. Mit einer gesunden Ernährung können Sie zudem weitere Risikofaktoren, die zu Arteriosklerose führen, unter Kontrolle halten. Dazu gehören sowohl der Blutdruck als auch der Cholesterinspiegel im Blut.
  • Omega-3-Fettsäuren: Fetter Seefisch und Nüsse enthalten viele Omega-3-Fettsäuren. Diese senken die Blutfettwerte und verhindern das Verkalken der Arterien. Eine entsprechende Ernährung ist sinnvoll, allerdings darf dabei nicht die Überfischung der Meere unterstützt werden.
  • Flüssigkeit: Genug trinken hält das Blut flüssig. Zwei Liter Flüssigkeit pro Tag sind das Minimum; 1,5 Liter davon sollten aus Getränken stammen.
  • Vitamin B: Die Vitamine B6, B12 und Folsäure putzen die Arterien in gewissem Maße frei.
  • Sportliche Aktivität. Bewegung ist eine Schlüsselkomponente. In der Tat wird der Erfolg einer Behandlung häufig daran gemessen, wie weit eine betroffene Person ohne Beschwerden gehen kann. Es erscheint widersprüchlich zu sein, dass die Aktivität, die die Schmerzen auslöst, gleichzeitig unerlässlich für deren Behandlung ist. Mit den richtigen Übungen können die Muskeln so trainiert werden, dass sie den Atemsauerstoff effizienter nutzen. Zudem wird die Bildung von kollateralen Blutgefäßen angeregt oder verbessert. Ihr Arzt kann Ihnen dabei helfen, ein für Sie angemessenes Trainingsprogramm zu erstellen. Häufig besteht dieses zunächst darin, dass die Betroffenen so lange „walken“ (schnell Gehen) sollen, bis sie Schmerzen bekommen.
  • Gehtraining: Mindestens dreimal pro Woche sollten 30 Minuten Gehen (mit Pausen bei den Schmerzgrenzen) auf dem Programm stehen. Studien beweisen, dass sich so am besten neue, kleine Blutgefäße bilden, die die Engstellen in den Arterien überbrücken. Das verbessert die Sauerstoffversorgung und die Schmerzen lassen nach.
  • Arm- und Beintraining: Physiotherapeuten helfen beim Finden spezieller Trainings. Diese verbessern die Durchblutung der Extremitäten. Das erhöht auch die Pumpleistung des Herzens und verlängert die Gehstrecken um 51 %.

Bei über 70% der Menschen mit pAVK bewirken allein die Änderungen im Lebensstil, dass die Erkrankung nicht fortschreitet oder sich gar verbessert. Allerdings reichen sie nicht immer aus.

Ab Stadium III müssen zusätzlich Gerinnungshemmer eingenommen werden. Entsprechende Maßnahmen müssen unbedingt mit dem Arzt abgesprochen werden, denn Wechselwirkungen sind möglich.

Raucherbein Behandlung mit Heilpflanzen

Das A und O zur Entlastung der Gefäße ist selbstverständlich die Verringerung aller Risikofaktoren. Zusätzlich wird eine gründliche Gefäßkur nötig sein, um arteriosklerotische Ablagerungen (Plaques) zu entfernen.

Sehr gut geeignet für das Stadium I der pAVK sind tibetische Knoblauchtropfen zum Selbermachen. Diese verflüssigen das Blut und heilen Mini-Entzündungen in den Gefäßen. Wenn eine solche Kur im ersten Jahr jedes Quartal wiederholt wird und ab dem zweiten Jahr halbjährlich, so kann dies die Auswirkungen einer pAVK erfolgreich reduzieren.

Darüber hinaus empfiehlt sich auch die ayurvedische Heilpflanzenkombination Padma 28.

Sinnvollerweise sollte die Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker beginnen, um eine schnelle Wirkung zu erzielen. Eine antithrombotische und entzündungshemmende Therapie mit Injektionen unterstützt die schulmedizinische Gefäßtherapie mit Thrombosevorbeugern und Gerinnungshemmern, die spätestens ab Stadium III unverzichtbar ist.

Ansteigende Fußbäder zur Therapie

Temperaturreize durch kaltes und warmes Wasser wirken gefäßerweiternd. Bei einer beginnenden pAVK kann dadurch ein Fortschreiten aufgehalten werden. Ansteigende Fußbäder sind eine gute Methode, den gefäßerweiternden Effekt der Temperaturreize zu nutzen.

Diese Bäder können auch zu Hause durchgeführt werden. Bei 35 °C Wassertemperatur wird so lange langsam heißes Wasser über die Füße gegossen, bis diese eine Temperatur von 40 °C erreicht haben. Das Bad sollte nicht länger als zehn Minuten dauern.

Zehenstand-Training

Sehr empfehlenswert sind auch Radfahren, Treppensteigen und der Zehenstand. Dieser funktioniert folgendermaßen: Zunächst stellt man sich auf die Zehen und stützt sich dabei auf einem Stuhl, einem Tisch oder einer Kommode ab. In diesem Zustand wird verharrt, bis sich die ersten Beinschmerzen ankündigen. Dann wird der ganze Fuß abgestellt.

Nach einer Pause wird erneut in den Zehenstand gewechselt und so weiter.

Diese Übung sollte mehrmals täglich je fünf bis zehn Minuten durchgeführt werden. Mehrere Studien zeigen, dass bis zu 70 % der Patienten im pAVK Stadium II durch die Anwendung völlig beschwerdefrei werden.

In einigen Fällen muss die Therapie intensiviert werden

Wenn sich bei Ihnen die Claudicatio intermittens nicht innerhalb von 3 bis 6 Monaten verbessert oder sie gar schlechter wird, nachdem Sie Ihre Lebensgewohnheiten geändert haben, muss Ihr Arzt andere Therapiemaßnahmen erwägen.

Er hat unter anderem folgende Möglichkeiten:

  • Angioplastie – Bei diesem Eingriff wird ein mit einem Ballon ausgestatteter Katheter in den verengten oder blockierten Bereich Ihrer Arterie vorgeschoben. Dann wird der Ballon aufgepumpt, sodass er die Ablagerungen (Plaques) gegen die Arterienwand presst. In einigen Fällen wird an der engen Stelle ein Stent eingesetzt. Das ist eine kleine, netzartige Metallröhre oder -spirale, die die Arterie offen halten soll.
  • Transplantat – Die Ärzte können für den besseren Blutfluß eine Umleitung (Bypass) um die blockierte oder verengte Stelle der Arterie legen. Dazu verwenden sie entweder ein Gefäß aus einem anderen Körperbereich oder eine Röhre aus synthetischem Material.
  • Thrombolytische (Gerinnsel auflösende) Therapie – Wenn bei Ihnen die Arterie aufgrund eines kürzlich aufgetretenen Blutgerinnsels verstopft ist, besteht die Möglichkeit, ein Gerinnsel auflösendes Medikament genau an die betroffene Stelle in die Arterie einzuführen, an der das Gerinnsel sitzt. Es wird dann medikamentös aufgelöst.

Gesunde Arterien versprechen gute Gesundheit

Um Ihr Risiko für die pAVK zu reduzieren, sollten Sie sich regelmäßig sportlich betätigen, gesund ernähren, nicht rauchen und, falls Sie Diabetiker sind, Ihren Diabetes und die damit verbundenen Risikofaktoren unter Kontrolle halten.

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit wird häufig in Verbindung mit anderen gesundheitlichen Problemen behandelt, wie Herz- oder Nierenerkrankungen und Erkrankungen der Gefäße, die die Blutversorgung des Gehirns oder des Verdauungstraktes betreffen.

Denn die Arteriosklerose, durch die die pAVK entstanden ist, kann natürlich auch andere Gefäße betreffen. Wenn Sie Ihr Risiko für die pAVK senken, kann das gleichzeitig auch weitere positive Effekte für Ihre Gesundheit haben.