Dreifache Pflanzenkraft für Ihr Herz

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Was leisten pflanzliche Mittel in der Heilkunde des Herzens?

Eine anthroposophische Arznei bietet hier dem Herzen gute Dienste, darauf weist Dr. Jakob Gruber, Oberarzt und Leiter der Kardiologie am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke in der Fachzeitschrift “Medical Tribune” hin.

Es handelt sich um einen Mischung aus der Frühlingsschlüsselblume (Primula veris), der Eselsdistel (Onopordum acanthium) und dem Bilsenkraut (Hyoscyamus niger), die gemeinsam einen günstigen Einfluss auf den Herzrhythmus ausüben.

Pflanzenkraft für Ihr Herz

Das aus den drei Pflanzen hergestellte Mittel Cardiodoron® (Weleda) ist nach seinen Worten nach der Mistel das am besten untersuchte anthroposophische Arzneimittel.

Zudem verweist der Kardiologe auf eine langjährige klinische Erfahrung mit dem Präparat.

Die Saponine der Primel stärken die Lunge sowie die systolische Funktion des Herzens. Das Bilsenkraut enthält entspannende Alkaloide, die während der Diastole unterstützend wirken. Und die Eselsdistel verbessert als „nährende” Pflanze die Tätigkeit des Herzmuskels.

Durch das Zusammenspiel der drei hilfreichen Heilkräuter wird nach anthroposophischer Anschauung die ausgleichende rhythmische Herztätigkeit unterstützt.

In etlichen Fällen werden die Kosten für das Pflanzenpräparat von der Krankenkasse übernommen. Am besten erkundigen Sie sich danach.

Indikationen für den Einsatz sind Herzbeschwerden wie Schmerzen im Brustbereich, Atemnot und Schwindel, die etwa durch Angst, Aufregung oder körperliche Anstrengung verursacht werden und wo keine Herzerkrankung zu erkennen ist.

Die pflanzliche Arznei kann auch zusammen mit Betablockern oder ACE-Hemmern gemeinsam in der Behandlung von Herzleiden eingesetzt werden, betont der Kardiologe Dr. Gruber.

Nervöse Herzbeschwerden? – Misteltee hilft Ihnen

Die Mistel ist als Naturheilmittel in Form von Tee, Pulver, Tropfen, Saft, Tinktur und homöopathische Verdünnung rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Diese Zubereitungsformen werden hauptsächlich gegen leichte Herzstörungen, zur Normalisierung des Blutdrucks und gegen rheumatische Beschwerden eingesetzt, aber auch zur Nervenstärkung. Zusammen mit Weißdorn, Knoblauch oder Hopfen wird die Mistel älteren Menschen als Stärkungsmittel angeboten.

Die anregende Wirkung auf Herz- und Kreislauf ist bislang wissenschaftlich jedoch nicht hinreichend erforscht.

So bereiten Sie einen herzstärkenden Tee zu: Ein bis zwei Teelöffel des getrockneten Mistelkrauts aus der Apotheke mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und etwa eine Viertelstunde ziehen lassen. Dreimal täglich eine Tasse Tee trinken.

Kaltangesetzter Misteltee: Zwei bis drei gehäufte Kaffeelöffel kalt mit einem Viertelliter Wasser übergießen und 10 bis 12 Stunden ziehen lassen. Mehrmals umrühren. Abseihen und etwas erwärmen, Zweimal täglich eine Tasse trinken.

Von der Tinktur werden ein bis vier Milliliter täglich empfohlen. Vom Mistelpulver sollen dreimal täglich eine Messerspitze zur Blutdrucksenkung eingenommen werden.

Sie selbst haben den Schlüssel zur Vorsorge in der Hand

Wie bei kaum einer anderen Erkrankung zeigt sich bei den Herz-Kreislauf-Leiden, dass die Lebensweise die entscheidende Rolle spielt.

Dies gilt sowohl bei der Entstehung und der Vorbeugung, als auch bei der Behandlung und Nachsorge.

Deutlich wird das vor allem an den Ernährungsgewohnheiten. Einseitige Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel führen beispielsweise unter anderem zu erhöhten Blutfettwerten, Bluthochdruck und Altersdiabetes.

Diese wiederum gelten gemeinsam mit Rauchen und Alkoholmissbrauch als Ursache für die Entstehung von Herz- und Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Bereits eine geringe Senkung von Blutdruck und Blutfettwerten reduzuiert das Risiko deutlich, mahnt WHO-Direktorin Gro Harlem Brundlandt.

Dazu sind keinerlei mit Nebenwirkungen behaftete Medikamente nötig. Es reicht allein die Umstellung auf einen möglichst gesunden Lebensstil, um Herz und Hirn zu schützen.

Gesunder Lebensstil als Bereicherung

Der Verzicht auf Genuss hängt mit einer Änderung der Lebensweise nicht automatisch zusammen.

Eine der interessantesten Erkenntnisse der vergangenen Jahre: In einigen europäischen Ländern spielt gepflegtes und liebevoll zelebriertes Essen in Gesellschaft eine zentrale Rolle im Leben und Beisammensein der Menschen.

Herz- und Kreislauf-Erkrankungen treten wesentlich seltener auf als bei uns.

Das gilt vor allem für die Staaten rund ums Mittelmeer. „La dolce vita“ und „Leben wie Gott in Frankreich“ gehen mit einem geringeren Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko einher.

Zahlreiche Untersuchungen beweisen inzwischen, dass die Umstellung auf die Mittelmeerkost Herz- und Kreislauf-Erkrankungen und Krebsleiden positiv beeinflusst.

Ernährung

Die meisten von uns essen immer noch zu viel, zu fett und zu süß, zu wenig Obst und Gemüse. Eine falsche Ernährung liefert die Bausteine, aus denen sich Arteriokslerose, Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte entwickeln.

Diese ziehen unter Umständen eine Herzerkrankung nach sich. Eine neuere Erkenntnis ist, dass sich falsche Ernährung relativ rasch negativ auswirkt.

Der renommierte amerikanische Herzmediziner Dean Ornish: „Eine einzige fett- und cholesterinreiche Mahlzeit kann den Körper dazu veranlassen, ein bestimmtes Hormon auszuschütten.

Dieses verursacht Spasmen in den Arterien und bewirkt, dass das Blut schneller gerinnt.“ Glücklicherweise gilt auch das Umgekehrte: Eine Ernährungsumstellung verbessert binnen weniger Wochen die gesundheitlichen Bedingungen für Herz und Arterien entscheidend.

Übergewicht

Echtes Übergewicht wirkt sich in vielerlei Hinsicht ungünstig auf Ihr Herz aus. Es verschlechtert seinen Stoffwechsel und Ihre Prognose für die Zukunft, falls Sie bereits an einem Herz- und Kreislauf-Leiden erkrankten.

Übergewicht kann:

  • dem Herzen mehr Arbeit machen
  • seine Arbeit erschweren
  • den Blutdruck erhöhen
  • die Muskelmasse und den Blutbedarf des Herzens verstärken und dadurch die Blutmenge, die das Herz bewältigen muss, was bei bereits verengten Gefäßen negativ ist
  • zu erhöhten Blutfett- und Blutzuckerspiegeln führen.

Allein wenn Sie Übergewicht abbauen, bekommen Sie die meisten Risikofaktoren für Ihr Herz in den Griff. Das schaffen Sie mit einer langfristigen Ernährungsumstellung und dem richtigen Ausmaß an Bewegung.

Rauchen

Rauchen hat eine Vielzahl schädlicher Folgen. Lungenkrebs bezeichnet nur eine davon.

So kann es nicht nur die Innenwände Ihrer Arterien verletzen. Vielmehr kann es dazu führen, dass das Blut schneller gerinnt und die Arterien gewissermaßen Krämpfe bekommen, was den freien Blutstrom behindert.

Raucher mit einem hohen Blutdruck haben ein doppelt so hohes Risiko wie Nichtraucher, einem Herzinfarkt, einem Schlafanfall oder dem plötzlichen Herztod zu erliegen.

Wer das Rauchen aufgibt, verschafft seinem Herzen schnell bessere Lebensbedingungen. Amerikanische Untersuchungen belegen, dass das Herzinfarkt-Risiko innerhalb von drei Jahren um 64 Prozent sinkt. Bei Frauen verringert sich das Risiko sogar schneller.

Bewegungsmangel

Zu wenig Bewegung hat sich inzwischen zum eigenständigen Risikofaktor „gemausert“. Unabhängig davon, ob bei Ihnen andere Risikofaktoren vorliegen, ist ein ausreichender Herzschutz als Stubenhocker nicht gewährleistet.

Kommen andere Risikofaktoren hinzu, steigt Ihre Gefährdung um ein Vielfaches. Bewegungsmangel stellt einen der Faktoren dar, die zu Bluthochdruck führen können.

Wer sich ausreichend Bewegung verschafft, reduziert sein Herzinfarktrisiko um mehr als die Hälfte. Auf diese Weise senken Sie den Blutdruck und die Blutfette.

Übergewicht verabschiedet sich wesentlich leichter, Altersdiabetes hält man in Schach oder kommt gar nicht zum Ausbruch. Das geschieht alles durch normale körperliche Aktivität, Sie müssen keinen Leistungssport betreiben.

Stress

Dieser Risikofaktor ist zwar immer wieder erwähnt, dennoch schnekt man ihm zu wenig Beachtung: Emotionaler Stress beschleunigt die Entstehung von Herzkrankheiten. Er tritt akut oder chronisch auf.

Menschen sind so veranlagt, dass wir akuten Stress besser „wegstecken“ als chronischen Druck. Dieser Mechanismus sicherte im Laufe der Evolution unser Überleben.

Doch leider ist es in unserer modernen Zivilisation so, dass uns eher chronischer Stress zusetzt, den wir nicht adäquat abbauen. Selbst die Ruhe der letzten Zufluchtsorte zerreißen wir durch Faxpiepen, Handyklingeln oder Laptop-Gerappel.

Die chronische Belastung führt zur Verspannung der Muskulatur. Das Herz ist ein Muskel. Das kann Gefäßspasmen zur Folge haben.

Zudem schüttet der Körper unter Stress eine Menge Hormone aus, dies führt zum schnelleren Aufbau von Ablagerungen in den Arterien.

Emotionaler Stress entsteht durch soziale Vereinsamung. Männer sind hier stärker gefährdet.

Die größten Gesundheitsrisiken durch Stress bestehen dann, wenn Menschen ihre Arbeitssituation oder Lebensumstände nicht beeinflussen können. Daran lässt sich ja in der Tat oft nicht viel ändern.

Was Sie ändern können, ist jedoch Ihr eigener Umgang mit Ihren Gefühlen und der Situation, in der Sie leben. Suche SIe Ihr Glück und Ihren Seelenfrieden nicht am falschen Ort. Das können Sie gezielt lernen.