Sind Bananen gesund? Vitamine und andere Gründe

Banane
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Etwa 11,5 Kilogramm Bananen isst jeder Deutsche statistisch gesehen im Jahr. Das macht die Staudenfrucht zu einer der beliebtesten Obstsorten. Und zu Recht: Denn die Banane ist dreimal so nahrhaft wie ein Apfel und strotzt nur so vor Kohlenhydraten, Nervenvitaminen und Ballaststoffen. Doch wie gut ist das Bananengewächs für Ernährung und Gesundheit wirklich?

Banane: Die tropische Frucht im Überblick

  • Banane: Gelbe Frucht mit dicker Schale, die an einer Staude wächst
  • Lateinischer Name: Musa
  • Andere Bezeichnungen: Paradiesfeige, Krummfrucht
  • Bananenarten: unter anderem Dessertbanane (Musa x paradisiaca) bzw. Obstbanane, Mehl-/Kochbanane bzw. Gemüsebanane, Zwergbanane (musa acuminata)
  • Sorten: über 1000, zum Beispiel Cavendish-Bananen, Gros Michel, Kanarische Zwergbanane
  • Botanik: immergrüne Staude mit großen Blättern und Scheinstamm, Früchte wachsen in Fruchtständen, einem sog. „Büschel“
  • Inhaltsstoffe: Magnesium, Vitamin C, Kalium, Fruchtzucker, Natrium, Phosphor

Warum ist die Banane gesund? Nährwerte und Kalorien

Bananen enthalten neben zahlreichen Mineralstoffen auch Vitamine, Antioxidantien, Ballaststoffe und Kohlenhydrate. Durch all diese Inhaltsstoffe ist das Obst für verschiedene Bereiche des Körpers vorteilhaft und kann deshalb zum festen Bestandteil einer gesunden Ernährung werden. In besonders hoher Dosis hat die Banane folgende Nährwerte:

NährstoffDosierung pro 100 Gramm
Kilokalorien (kcal)90
Kalium380 mg
Magnesium30 mg
Vitamin C11 mg
Beta-Carotin30 µg
Phosphor22 mg
Folsäure15 µg

Besonders bei Sportlern sind Bananen ein beliebtes Nahrungsmittel. Denn die Frucht liefert als schnelle Mahlzeit nach einer Sporteinheit Energie und gute Nährwerte, bringt den Blutzuckerspiegel nach oben und versorgt den Körper mit Kohlenhydraten. Doch die zahlreichen Bananensorten können noch mehr – und haben gesundheitsfördernde Eigenschaften.

Für was sind Bananen gut?

Der Bananengenuss sollte nicht übertrieben werden – doch in geregelten Maßen ist die Paradiesfeige eine gute Option für den gesunden Snack zwischendurch. Besonders für die Verdauung kann die Bananenfrucht Vorteile mit sich bringen. Doch auch andere Bereiche des Körpers profitieren vom Verzehr der Frucht. Die Banane unterstützt:

  • die Muskeln dank der Mineralstoffe, vor allem Kalium.
  • die Stimmung dank der enthaltenen Aminosäure Tryptophan, die in Serotonin umgewandelt wird.
  • das Blut dank des Eisens und des enthaltenen Vitamin B6.
  • die Nerven dank der B-Vitamine .
  • bei Sodbrennen, denn die Banane gilt als Reflux-Mittel der Natur.
  • das Hautbild: Bananenschale kommt auch in der Dermatologie zum Einsatz.
  • das Gewicht, denn die Banane sättigt lange und gut.

Damit sind Bananen eine der praktischsten Obstsorten: Sie sind gesund, machen satt und bringen durch ihre Schale die Verpackung bereits mit. Doch wie wirken die Arten der „Musa“ auf die menschliche Verdauung?

Unterstützen Bananen die Verdauung?

Bei gestresstem Magen, für Babys oder auch als Kost bei Darmbeschwerden: Bananen können eine positive Wirkung auf den Verdauungstrakt haben. Denn das enthaltene Kalium bindet die Magensäure und kann so Magenschmerzen lindern. Auch der Ballaststoff Pektin ist durchaus von Vorteil für eine gesunde Verdauung: Bei Durchfall entwässert dieser, das in der Banane enthaltene Magnesium versorgt den Körper mit fehlenden Mineralstoffen.

Und auch bei Verstopfung kann die Banane ein natürlicher Helfer sein. Das gelbe Fruchtfleisch enthält Pektin (einer von vielen Ballaststoffen), was die Verdauung anregt und so bei ausbleibendem Stuhlgang beschleunigend wirken kann. Besonders gut verdaulich sind reife Bananen, die keine grünen Stellen mehr aufweisen, da sie mehr Zucker und weniger Stärke enthalten.

Über Bananen gibt es viele Ernährungsmythen. Doch macht die Banane wirklich dick? Und sind Bananen tatsächlich Stimmungsaufheller?Vanessa Loring | Pexels

Sorgen Bananen für gute Laune?

Für kurze Zeit können Bananen daran beteiligt sein, dass sich nach dem Verzehr die Laune verbessert. Denn sowohl Obstbananen als auch Kochbananen enthalten die Aminosäure Tryptophan. Diese Aminosäure gibt es in manchen Ländern sogar als milde Psychopharmaka zu kaufen. In der Banane kommt der Stoff ganz natürlich vor.

Gelangt das Tryptophan durch den Verzehr der süßen Frucht in den Körper, landet er auch im Gehirn und kann dort die Bildung von Serotonin begünstigen. Da Serotonin an zahlreichen Prozessen der Emotionsbildung beteiligt ist, bezeichnet man es auch als Glückshormon. Dennoch bedeutet der Konsum von sehr vielen Bananen nicht, dass es zu einer dauerhaft verbesserten Stimmung kommt, denn der Gehalt an Tryptophan ist zu gering.

Gut zu wissen: Tryptophan kommt in vielen eiweißreichen Lebensmitteln vor, so zum Beispiel Käse, Fleisch, Fisch, Soja oder Nüssen. Auch in Schokolade, Datteln oder Feigen steckt der Stoff in geringen Mengen.

Machen Bananen dick?

Reife Bananen enthalten Traubenzucker, Fruchtzucker und Saccharose. Damit ist die Frucht ein echter Energielieferant. Aber Achtung: Sie kann auch den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben. Wird die Banane also säckeweise verzehrt, kann es durchaus sein, dass die reife Obstsorte zu einer Gewichtszunahme beiträgt. Doch wird das Furchtfleisch der Musa in Maßen zu sich genommen, versorgt es den Körper vor allem mit Energie.

Denn der Traubenzuckeranteil geht direkt ins Blut über, auch der Fruchtzucker versorgt über das Blut mit Energie. Die in der Banane vorhandene Stärke wird vom Körper nach und nach abgebaut – weshalb die Frucht lange sattmacht. Überschätzt wird hingegen der Kaloriengehalt der Obstsorte: 100 Gramm Banane enthalten ungefähr so viele Kalorien wie 100 Gramm Hühnerbrust.

Übrigens: Die Nährwerte der Banane hängen immer vom Grad ihrer Reifung ab. So liefern noch grüne Bananen mehr Ballaststoffe und Kalium, während sich Früchte, die schon braune Stellen auf der Schale aufweisen, als schnelle Energielieferanten bewährt haben.

Woher kommen Bananen?

Die meisten Bananen in den Supermärkten kommen aus ehemaligen Kolonien Frankreichs, wie Guadeloupe oder Martinique. Doch auch aus Mittel- und Südamerika, aus Afrika oder der Karibik werden sie importiert. Ihren Ursprung hat die Frucht vermutlich in Südostasien. Geografisch gesehen gibt es heute einen sog. „Bananengürtel“, der die Region zwischen dem 30. Grad nördlicher und südlicher Breite beschreibt. In diesem Bereich wachsen die Bananengewächse am besten.

Denn die Stauden der Kochbanane, sowie die der Obstbanane benötigen ein gleichmäßiges, feuchtwarmes Klima – und zusätzlich viel Regen. In Kartons verpackt machen sich ganze Fruchtstände der Bananenpflanze, sog. „Büschel“, auf den Weg nach Europa. Das sind insgesamt rund 5,5 Millionen Kilogramm Bananen pro Jahr.

Bananen wachsen in Indien oder Südamerika in der Regel in einer ganzen Plantage. Digitalpress | Adobe Stock

Krumme Sache: Wie wächst die Banane auf der Staude?

In großen Büscheln wachsen die Bananen an ihrer Staude oberhalb des Blütenstands. Die Staudenhaben einen „Scheinstamm“, denn der Stamm besteht nicht aus Holz, sondern aus zahlreichen eingerollten Blättern, die den tatsächlichen Stamm umgeben. Zusätzlich sollten Sie das über das Wachstum der Banane wissen:

  • Bananen blühen erst nach fünf Jahren. Sie haben dann männliche Blüten, die meist rot sind, und weibliche Blüten, die eine weiße oder gelbliche Färbung zeigen.
  • Die Frucht der Banane (Fruchtfleisch in der Schale) zählt botanisch gesehen zu den Beeren.
  • Bananen wachsen zunächst gerade. Erst, wenn die umgebenden Blätter abfallen, werden sie krumm, denn dann wachsen sie in Richtung der Sonne.
  • Bananengewächse tragen nur einmal Früchte. Nach der Ernte werden die Stauden daher gefällt, damit ein neuer Schössling wachsen kann.
  • Es gibt rund 1.000 Bananensorten, die beliebteste davon ist die Cavendish-Banane.

Ist die Banane dann geerntet und im Supermarkt erhältlich, weist sie oftmals noch grüne Stellen auf. Bei längerer Lagerung der Obstsorte verfärbt sich ihre Schale immer gelber, bis sie schließlich braun wird. Woran liegt das?

Die unterschiedlichen Reifegrade der Banane

Die Banane hat unterschiedliche Reifegrade. Oftmals wird sie noch recht unreif geerntet, und während der Exports bei 13,2 Grad Celsius gelagert. Anschließend kommen die Früchte in spezielle Reifereien, denn im Gegensatz zu anderen Obstsorten wird die Banane erst nach dem Ernten richtig schmackhaft.

Nach dem Abschneiden vom Stamm wird die Nährstoffzufuhr aus der Pflanze unterbrochen und im Fruchtfleisch wandelt sich Stärke in Zucker um. Würde man die Bananen bis zur Reifung an der Staude lassen, würden sie mehlig statt süß schmecken. Je gelber die Banane wird und je mehr kleine, braune Reifungspünktchen zu sehen sind, umso süßer wird das Aroma. Je nach Farbe entscheiden Sie also selbst über den Geschmack Ihrer Banane.

Gut zu wissen: Egal welchen Reifegrad eine Banane hat, sie sollte nicht im Kühlschrank gelagert werden. Dort verfärbt sich ihre Schale und sie verliert an Geschmack. Nach dem Anfassen der Schale sollten Sie sich zudem die Hände waschen, denn viele Bananen, die nicht Bio-zertifiziert sind, werden mit Pestiziden und Fungiziden behandelt.

Die Banane: Beliebte Frucht mit vielen Eigenschaften

Die Banane ist nach dem Apfel das in Deutschland am meisten verzehrte Obst. Mit ihrem süßen Geschmack überzeugt sie zwischen all dem angebotenen Obst und Gemüse. Zudem ist sie durch ihre dicke Schale bereits praktisch „verpackt“ und dient vielen Sportlern, Schulkindern oder Arbeitnehmern als schneller Energielieferant in der Pause.

Dabei enthält die Staudenfrucht zahlreiche Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe, sodass sowohl die Kochbananen als auch die Obstbananen gut für Verdauung, Blutzucker oder auch die Stimmung sein können. Als tropische Frucht liefert die „Musa“ schnelle Kohlenhydrate. Dennoch sollte nicht übermäßig Fruchtfleisch verzehrt werden – auch hier liegt das Augenmerk auf einer ausgewogenen und gesunden Ernährung.