„Krank durch das Essen“: Leiden Sie wirklich unter einer Unverträglichkeit?
Wiederholtes Auftreten von Völlegefühl, Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Übelkeit nach dem Verzehr von Obst oder Fruchtsäften können typische Anzeichen für eine Fruchtzucker-Unverträglichkeit sein. Die Zellen der Dünndarmschleimhaut produzieren ein Transporteiweiß (GLUT5), das für die Aufnahme von Fruchtzucker (Fruktose) durch die Dünndarmschleimhaut zuständig ist. Ist dieses Transportsystem gestört, gelangt der Fruchtzucker in den Dickdarm und löst hier Beschwerden aus. Die Lebensmittelindustrie setzt den preiswerten Fruchtzucker immer mehr Produkten zu und versteckt ihn hinter diesen Begriffen: Ob bei Ihnen eine Intoleranz gegen Kohlenhydrate wie Frucht- oder Milchzucker vorliegt, verrät Ihre Atemluft. Kann eine Substanz in Ihrem Dünndarm nicht in ausreichenden Mengen aufgenommen werden, wandert sie in Ihren Dickdarm, wo sie von den Bakterien zersetzt wird. Durch die Arbeit der Dickdarmbakterien entsteht unter anderem das Gas Wasserstoff. Dieses Gas gelangt über Ihre Dickdarmschleimhaut direkt ins Blut und schließlich zur Lunge, wo es abgeatmet wird. Bei der Untersuchung trinken Sie eine Lösung des „verdächtigen“ Zuckers auf nüchternen Magen. Anschließend atmen Sie in ein kleines Testgerät. Die Ergebnisse geben Ihrem Arzt Aufschluss darüber, wie viele Anteile des Zuckers in Ihren Dickdarm gelangt sind. Ein Atemtest kann beispielsweise auf Fruktose, Laktose, Saccharose (Haushaltszucker) sowie auf die Süßstoffe Xylit und Sorbit durchgeführt werden. Was Körpergeruch über Ihre Gesundheit verrätAb und zu entsteht Körpergeruch als Hinweis Ihres Körpers auf bestimmte Beschwerden oder Erkrankungen. Lesen Sie heir mehr zu diesem Thema. › mehr lesen Meiden Sie vor allem fruchtzuckerreiches Obst, deren Säfte und Trockenobst (Rosinen im Müsli) sowie ganz besonders industriell zugesetzten Fruchtzucker. Die folgenden Tricks können Ihnen helfen, Ihre Beschwerden zu lindern. Tipp 1: Genießen Sie Obst oder Fruchtsaft nicht auf nüchternen Magen. Dadurch gelangt er rasch in den Dickdarm und löst schnell größere Probleme aus. Tipp 2: Verteilen Sie kleinere Mengen Fruchtzucker über den Tag. Auf diese Weise entlasten Sie Ihren Darm. Tipp 3: Essen Sie Obst mit Quark oder Joghurt. Eiweiß und Fett verlangsamen die Magenentleerung. Dadurch verweilt der Speisebrei länger an der Dünndarmschleimhaut. Das gibt Ihrem Transportsystem mehr Zeit, den Fruchtzucker aus dem Darm aufzunehmen. Tipp 4: Aktivieren Sie Ihr Transportsystem im Darm. Das gelingt durch den gleichzeitigen Verzehr von Fruktose und Glukose (Traubenzucker). Der aktiviert das Transportsystem, und das steigert die Aufnahmekapazität von Fruktose. Streuen Sie Traubenzucker direkt über Ihre Obstmahlzeit oder essen Sie etwas puren Traubenzucker, bevor Sie das Obst verzehren. Traubenzucker erhalten Sie im Lebensmittelhandel. Tipp 5: Meiden Sie Süßstoffe wie Sorbit! Dieser Zuckeralkohol nutzt in Ihrem Dünndarm das gleiche Transportsystem wie die Fruktose. Dadurch blockiert Sorbit die Aufnahme von Fruktose und kann die Beschwerden verstärken. Sorbit steckt in einigen Früchten (Birnen, Kirschen und Pflaumen). Er ist aber vor allem in der Lebensmittelindustrie als Zuckeraustauschstoff (E 420) sehr beliebt. Auch andere Zuckeralkohole behindern die Aufnahme von Fruchtzucker aus dem Darm. Studieren Sie die Zutatenliste Ihrer Lebensmittel und meiden Sie folgende Stoffe: Das Transportsystem für Fruktose (Fruchtzucker) ist auch bei an sich gesunden Menschen relativ schnell überlastet. Falls Sie mehr als 35 bis 50 G ramm Fruktose in einer Stunde verzehren, ist das System meist erschöpf t. Eine große Portion Trockenfrüchte oder größere Mengen Apfelsaft (ca. 60 Gramm Fruchtzucker pro Liter) wirken dann abführend.Ursache ist eine Verdauungsschwäche
Vorsicht, Fruchtzuckerfallen: Achten Sie auf die Zutatenliste!
Ein harmloser Atemtest spürt Zucker-Unverträglichkeiten auf
5 Tipps: So vertragen Sie Fruchtzucker besser
Diese „Zuckeraustauschstoffe“ können Ihre Beschwerden verstärken
Sorbit (E 420) Isomalt (E 953) Mannit (E 421) Laktit (E 966) Xylit (E 967) Maltit (E 965) Mein Tipp: Fruchtzucker schlägt vielen auf den Darm