So verhindern Sie Lebensmittelinfektionen durch Salmonellen und andere Erreger

Salmonellen, Lebensmittelvergiftung
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Inhaltsverzeichnis

Salmonellen sind die mitunter bekannteste Ursache für Lebensmittelinfektionen. Doch auch andere Erreger – darunter die Bakterien E.coli, Listerien und Campylobacter, inklusive verschiedener Viren, Pilze und Parasiten – können lebensmittelbedingte Vergiftungen auslösen. Was genau kontaminierte Nahrungsmittel im Körper verursachen und wie sich Lebensmittelinfektionen vermeiden lassen, lesen Sie hier.

Was ist eine Lebensmittelinfektion?

Bei einer Lebensmittelinfektion handelt es sich um eine spezielle Art der Lebensmittelvergiftung. Dabei lösen Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Parasiten in der Nahrung akute Magen-Darm-Beschwerden aus. Bekannt ist die Lebensmittelinfektion durch Salmonellen in Fisch, Fleisch oder Ei. Neben Salmonellen gibt es noch eine Vielzahl weiterer Krankheitserreger.

Meist sind tierische Produkte von solchen Erregern verunreinigt. Sie gelangen über die Nahrung in den Verdauungstrakt, wo sie sich fortpflanzen. Dabei setzen die Erreger Giftstoffe (Toxine) im menschlichen Organismus frei. Diese wiederum sind für die Krankheitszeichen (Symptome) der Lebensmittelinfektion verantwortlich.

Übrigens: Unter einer Lebensmittelvergiftung versteht man jegliche Vergiftung, die auf den Verzehr von Lebensmitteln zurückzuführen sind. Dabei sind die verantwortlichen Toxine nicht nur auf Krankheitserreger wie Pilze, Bakterien oder Viren zurückzuführen, wie es bei der Lebensmittelinfektion der Fall ist. Sie können auch Bestandteil des Lebensmittels selbst sein – wie beispielsweise bei einer Pilzvergiftung mit dem giftigen Fliegenpilz. In diesem Sinne ist die Lebensmittelinfektion eine Spezialform der Lebensmittelvergiftung.

Lebensmittelinfektion Anzeichen

Eine Lebensmittelinfektion ist eine besondere Form der Lebensmittelvergiftung. Doch wie erkennt man eine solche Infektion?Goffkein | Adobe Stock

Symptome: Was sind die Anzeichen einer Lebensmittelinfektion?

Eine Lebensmittelinfektion führt typische Symptome der Lebensmittelvergiftung wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall herbei. Doch auch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sind charakteristisch für eine Infektion durch Lebensmittel. Abhängig vom verantwortlichen Erreger können die Symptome deutlich variieren.

Am häufigsten treten bei einer Lebensmittelinfektion folgende Beschwerden auf:

  • Bauchschmerzen und -krämpfe
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Übelkeit

Zudem kann es vermehrt zu:

  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Schmerzen in Kopf, Muskeln und Gelenken oder
  • Schwindel kommen.

In der Regel sind die Symptome einer Lebensmittelinfektion zwar unangenehm, aber nicht tödlich.

Ursachen: Wie entsteht eine Lebensmittelinfektion?

Bei einer Lebensmittelinfektion führen Erreger (Bakterien, Viren, Pilze etc.) in der konsumierten Nahrung zur Freisetzung von Giftstoffen im Magen-Darm-Trakt des Menschen. Am häufigsten kommen Salmonellen-Vergiftung, Listeriose oder Botulismus infrage.

Die drei häufigsten Erkrankungen dieser Art sind:

  1. Salmonellen-Vergiftung: Salmonellen sind Bakterien und verunreinigen mitunter am häufigsten Lebensmittel. Sie finden sich unter anderem in rohen bzw. nicht vollständig durchgegarten Lebensmitteln wie Ei, Fisch und Fleisch.
  2. Listeriose: Listeriose ist eine schwere fiebrige Lebensmittelinfektion, die aber nur selten auftritt. Auslöser für Listeriose sind Listerien – stäbchenförmige Bakterien. Der Erreger kann sowohl in tierischen als auch pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sein und lässt sich nur durch starkes Erhitzen (Kochen oder Braten) unschädlich machen.
  3. Botulismus: Botulismus ist eine lebensmittelbedingte Vergiftung mit dem Giftstoff Botuliniumtoxin. Dabei handelt es sich um ein Nervengift, was Lähmungserscheinungen hervorrufen kann. Es entsteht bei der Vermehrung des Botuliniumbakteriums im menschlichen Organismus nach dem Verzehr verdorbener Konservenprodukte.

Eine Sammlung an Bakterien, Viren, Pilzen und anderen Erregern ist für die restlichen Lebensmittelinfektionen verantwortlich. Das Bakterium Campylobacter aber auch das E.coli Bakterium sind zwei sehr bekannte zusätzliche Erreger. Staphylokokken und Shigellen sind auch mögliche Verursacher einer Infektion durch Lebensmittel.

Salmonellen-Vergiftung

Ein bekannter Auslöser für die Salmonellen-Lebensmittelinfektion stellen rohe Eier dar. Doch welche Lebensmittel können noch Infektionen auslösen?fotomek | Adobe Stock

Welche Lebensmittel können eine Lebensmittelinfektion auslösen?

Da großflächige Ausbrüche von Lebensmittelinfektionen beim Gesundheitsamt meldepflichtig sind, lässt sich bestimmen, dass die Vergiftungen in Deutschland am häufigsten auf Salmonellen und Campylobacter zurückzuführen sind. Sie kommen vor allem in rohem Fleisch vor. Doch auch andere Lebensmittel sind anfällig für Keime.

Besonders häufig sind Krankheitskeime, wie Salmonellen, in folgenden Lebensmitteln zu finden:

  • Geflügel
  • rohe Eier
  • Spiegeleier
  • weich gekochte Eier
  • Eiprodukte
  • Mayonnaisen
  • frische Speisen, die mit rohen Eiern zubereitet wurden (z. B. Zabaione oder Tiramisu)
  • Enteneier (sind besonders häufig infiziert und müssen deshalb den Aufdruck tragen: „Entenei, zehn Minuten kochen”)
  • Speiseeis
  • Milcherzeugnisse aus Rohmilch (das passiert nur sehr selten, wenn die Milchkuh infiziert war)
  • Hackfleisch, Schweinefleisch, Kalbfleisch, Wild

Wissenswert: Neben der Aufnahme über die Nahrung können viele Krankheitserreger auch durch Schmierinfektionen erworben werden. Diese Übertragung geschieht über den Kontakt mit Erbrochenem oder Stuhl von Erkrankten. Vermeiden Sie dies daher dringend und achten Sie auf eine ausreichende (Hand-)Hygiene.

Wie verläuft eine Lebensmittelinfektion?

Bei einer Lebensmittelinfektion sind die Erreger genauso vielfältig wie die Verläufe. Denn abhängig davon, welches Bakterium, welcher Virus oder Pilz die Vergiftung auslöst, setzen die ersten Symptome der Erkrankung nach wenigen Minuten bis Tagen ein.

Auch die Dauer der Beschwerden kann abhängig von der Art und Behandlung der Lebensmittelinfektion schwanken. Bei einer leichten bis moderaten Lebensmittelinfektion sind die Magen-Darm-Beschwerden nach einigen Tagen wieder abgeflaut.

Interessant: Die Symptome einer Lebensmittelvergiftung mit Salmonellen klingen in der Regel innerhalb von wenigen Tagen ohne Zutun von außen ab. Wie bei anderen Erkrankungen, die stark ansteckend sind, ist es auch bei Lebensmittelinfektionen wichtig, dass Sie sich isolieren, bis sie vollständig beschwerdefrei sind.

Mit der richtigen Behandlung lässt sich der Verlauf günstig beeinflussen und die Dauer der Beschwerden teils deutlich verkürzen.

Wie lässt sich eine Lebensmittelinfektion behandeln?

Eine Lebensmittelinfektion lässt sich meist mit Hausmitteln sehr gut behandeln. Selten kommen auch Antibiotika oder andere Medikamente zum Einsatz. Bei Risikogruppen und schweren Verläufen kann die Betreuung im Krankenhaus erforderlich sein.

Hausmittel gegen Lebensmittelinfektionen

  • ausreichend Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie bei einer Lebensmittelinfektion Tee oder stilles Wasser. Kohlensäure kann den Magen nur zusätzlich reizen und Übelkeit verstärken.
  • Elektrolyte: Damit Sie den Elektrolyt-Haushalt nach Durchfällen und Erbrechen wieder ins Gleichgewicht bringen, können Elektrolytlösungen hilfreich sein. Diese gibt es fertig in der Apotheke, Sie können sie aber auch aus Wasser, Zucker und Salz selbstherstellen.
  • körperliche Schonung: Achten Sie außerdem darauf, sich ausreichend auszuruhen. Bettruhe und Schlaf sind für Bekanntlich die beste Medizin.
  • magenschonende Kost: Indem Sie auf Milchprodukte, Kaffee oder Cola für das Erste verzichten und anstelle dessen zu Zwieback, Weißbrot, Reis, Banane und Tee greifen, entlasten Sie Ihren Magen-Darm-Trakt.
  • Probiotika: Insbesondere nachdem Sie die schlimmste Krankheitsphase überstanden haben, können Probiotika nützlich sein. Sie helfen dabei, die Darmflora und Ihr Immunsystem wiederaufzubauen. Sie können zudem die Verdauung wieder ins Gleichgewicht bringen.

Wissenswert: Mediziner raten in der Regel davon ab, Medikamenten gegen Durchfälle und gegen Erbrechen bei Lebensmittelinfektionen einzusetzen. Denn diese Präparate können die körperliche Entgiftung behindern. Nur bei schweren Verläufen gelten diese Medikamente als Therapieoption.

Bei manchen Bakterien wie Salmonellen lassen sich mit Antibiotika gute Erfolge erzielen. Selten kann die Behandlung beim Hausarzt oder im Krankenhaus nötig sein. Eine Listeriose verläuft meistens schwerer, sodass eine stationäre Behandlung nötig ist.

Wann sollte ich mit einer Lebensmittelinfektion zum Arzt gehen?

Bei Personen mit einem schwachen Immunsystem, älteren Patienten aber auch bei Schwangeren können Komplikationen infolge einer Lebensmittelinfektion auftreten. Sie sollten daher einen Arzt aufsuchen. Auch schwere Verläufe machen die ärztliche Betreuung erforderlich.

Wenn Personen, folgenden Risikogruppen angehören, sollten sie einen Hausarzt aufsuchen:

  • Säuglinge und Kinder
  • Schwangere
  • ältere Menschen
  • Menschen mit einem schwachen Immunsystem
  • Menschen mit Vorerkrankungen

Da Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen wie Heimen oder Krankenhäusern keine Seltenheit sind, liegen diese Fälle häufiger vor.

Während eine Lebensmittelinfektion bei manchen Personen lediglich harmlose Beschwerden hervorruft, sollten Schwangere mit einer solchen Vergiftung stets zum Arzt gehen.Drobot Dean | Adobe Stock

Auch wenn Sie keiner der Gruppen angehören, können die Beschwerden vergleichsweise stark oder langanhaltend sein. Wenn dem so ist, sollten Sie sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen. Denn manche Lebensmittelvergiftungen können auch bei gesunden Erwachsenen schwere Verläufe annehmen.

Wissenswert: Bei Botulismus beispielsweise kommt es zunächst zu Lähmungen von Gesichtspartien und später auch von Hirnregionen und inneren Organen. Versagen der Atmung oder Lunge wäre die schlimmstmögliche Komplikation. Daher ist im Fall von Botulismus die Behandlung mit dem Gegengift ein gängiges Prozedere.

Wie lässt sich eine Lebensmittelinfektion vermeiden?

Manche Erreger lassen sich durch Kälte und Hitze abtöten, andere nur durch Erhitzen. Abhängig vom Krankheitserreger sind also teils abweichende Sicherheitsmaßnahmen erforderlich. Im Folgenden finden Sie allgemeine Empfehlungen und Ernährungstipps zur Verhütung einer Lebensmittelinfektion.

Im Sommer sollten Sie ganz besondere Vorsicht walten lassen, denn die Wärme bietet Krankheitserregern die besten Lebensbedingungen:

  • Verzichten Sie vor allem auf Speisen aus rohem Fleisch, rohen Eiern und rohem Meeresgetier. Dies gilt ganz besonders, wenn Sie in warmen Urlaubsgebieten sind, wo es auch mit der Hygiene nicht so genau genommen wird.
  • Essen Sie nur ausreichend gekochtes oder gebratenes Fleisch. Eier sollten hart gekocht und Spiegeleier von beiden Seiten gebraten sein.
  • Damit Ihre Ernährung unschädlich ist, ist es außerdem ratsam, auf das Mindesthaltbarkeitsdatum zu achten und dieses nicht zu überschreiten. Dies gilt auch – bzw. besonders – für Konserven (Botulismus!).
  • Vor und nach dem Einkauf gilt es zudem, die Unversehrtheit der Verpackung sicherstellen und beschädigte Nahrungsmittel zu entsorgen.
  • Bewahren Sie frische Nahrungsmittel im Kühlschrank auf. Eier sollten nach acht bis zehn Tagen verbraucht sein und immer im Kühlschrank aufbewahrt werden.
  • Lassen Sie nicht zu viel Zeit zwischen Einkaufen und Wegräumen verstreichen.
  • Sprossen und Keimlinge ziehen Sie am besten selbst aus Samen aus dem Reformhaus. Gekaufte Sprossen und Keimlinge sollten Sie aus Hygienegründen kurz blanchieren und abschrecken.
  • Achten Sie außerdem beim Verarbeiten von Nahrungsmitteln grundsätzlich auf äußerste Sauberkeit und Hygiene. Waschen Sie Ihre Hände vor und während der Arbeit immer wieder. Halten Sie auch die Oberfläche Ihrer Arbeitsplatte sauber. Geschirr, Bretter, Messer und verwendete Küchengeräte müssen gründlich gereinigt werden, am besten im Geschirrspüler bei möglichst hohen Temperaturen. Halten Sie Ihre Wischtücher von der Arbeitsplatte fern, während Sie arbeiten. Wechseln Sie diese häufig und waschen Sie sie bei mindestens 60 Grad Celsius.
  • Achten Sie auf eine gute Küchenhygiene bei der Zubereitung der Speisen. Auch Schneidebretter oder Arbeitsflächen können verunreinigt sein und zu einem Ausbruch der Erkrankung führen.

Zudem sollten Sie Haustiere aus der Küche fernhalten, denn sie gelten als potenzielle Keimträger.

Fazit: Lebensmittelinfektionen – ein vermeidbares Übel

Bei einer Lebensmittelinfektion handelt es sich um eine Spezialform der Lebensmittelvergiftung. Dabei ist die Nahrung durch Krankheitserreger verunreinigt, die sich nach Verzehr im Magen-Darm-Trakt vermehren und Giftstoffe ausstoßen. Diese Toxine führen zu Durchfall, Erbrechen und oftmals auch Fieber.

Bei einer speziellen Lebensmittelinfektion kann es sogar zu Lähmungserscheinungen kommen. Ursache der Infektionen ist oftmals die fehlerhafte Aufbewahrung oder Zubereitung von Nahrungsmitteln. Indem Sie auf Hygiene und Haltbarkeit achten, frische Lebensmittel kühlen und insbesondere Fisch und Fleisch fertiggaren, können Sie Lebensmittelinfektionen weitestgehend vermeiden.