Nagelpilz – Ursachen, Symptome, Diagnose & Behandlung

Fingernägel verraten viel über die Gesundheit
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Inhaltsverzeichnis

Fakten zum Nagelpilz

Bezeichnung: Nagelmykose, Onchomykose, Tinea unquium

Häufigkeit: 5,5% der Weltbevölkerung (in Westeuropa: 10-20% der Bevölkerung)

Befall: Zehen- und Fingernägel (Verhältnis: 4:1), 30% aller krankhaften Nagelveränderungen

Ursachen: Eindringen von Pilzorganismen (Fadenpilze, Hefepilze, Schimmelpilze) durch kleine Verletzungen der Haut oder Spalten zwischen Nagel und Nagelbett. Bedingt durch warme, feuchte Umgebung (Schweißbildung in Socken und Schuhen) und/ oder Barfußgehen in feuchten, öffentlichen Einrichtungen sowie kleinen Haut- oder Nagelverletzungen.

Behandlungen: Lokal (Lacke und Lösungen), Systemisch (Einnahme von Medikamenten), Operationen, Therapien (Laser/ Photodynamisch)

Gesunde und hellrosa farbige Nägel waren gestern. Heute plagen Sie aufgrund einer Pilzinfektion verdickte und gelbliche Nägel? Seit Jahren schlagen Sie sich damit herum und fragen sich, wie man den Pilz wieder los wird? In der Vergangenheit waren Pilzinfektionen der Nägel schwierig zu behandeln. Heute gibt es neue Medikamente, die eine Infektion dauerhaft beseitigen können.

Was ist ein Nagelpilz?

Bei einem Nagelpilz handelt es sich um eine chronische Infektion der Zehen- und/oder Fingernägel, welche die Nagelplatte durch einen Pilz zerstört. Die Nägel sind aufgrund des Pilzes gelblich verfärbt und dick verhornt.

Der medizinische Ausdruck für eine Nagelpilzerkrankung ist Onychomykose (Onycho = Nagel, Mykose =Pilzinfektion) bzw. Nagelmykose. Nagelpilz darf nicht mit Fußpilz verwechselt werden, der in erster Linie die Haut angreift. Es kann jedoch durchaus sein, dass man an beidem gleichzeitig erkrankt ist, da die gleiche Pilzart dafür verantwortlich ist.

Wie entsteht Nagelpilz?

Zehennägel sind für viele Menschen ein Tabuthema. Sie werden in Socken und Schuhen verborgen gehalten und dürfen nur im Sommer ans Tageslicht. Die von Nagelpilz Betroffenen schämen sich meist für ihre verhornten und gelblich verfärbten Nägel.

Gerade Fußnägel sind ein beliebter Aufenthaltsort für Nagelpilze, da die Umgebung einen Pilzbefall fördert. Es ist feucht-warm, zudem tragen viele Menschen Schuhe mit schlechter Belüftung oder leiden unter kleinen, fast unmerkbaren Nagelverletzungen.

All dies sorgt dafür, dass sich der Nagelpilz schnell verbreitet und dauerhaft einnistet. Eine Pilzinfektion der Nägel kann von Zehennägeln auf Fingernägel übertragen werden und umgekehrt, aber auch auf die übrige Haut des Körpers. Infiziert werden meist nur vorgeschädigte Zehen- und/ oder Fingernägel.

Pilze benötigen für ihr Wachstum kein Sonnenlicht und entwickeln sich gut in warmer, feuchter Umgebung. So ist es nicht verwunderlich, dass warme Zehen, eingeschlossen in dunklen Schuhen, für Pilze einen idealen Nährboden darstellen. Das ist auch der Grund, warum Pilzinfektionen viel häufiger an Zehennägeln als an Fingernägeln auftreten.

Über kleinste Verletzungen in der Haut oder kleine Spalten zwischen Nagel und Nagelbett dringen Pilzorganismen in den Körper ein. Zu Beginn bilden sich kleine gelbe oder weiße Flecken unter der Nagelspitze. Mit der Zeit verändert sich der Nagel komplett. Er wird brüchig, verdickt oder reißt ein. In manchen Fällen kann es sogar zu einer Nagelbettablösung kommen.

Welche Erreger und Arten von Nagelpilz gibt es?

Die Dermatophyten Trichophyton rubrum (Fadenpilze) und Trichophyton interdigitale (mentagrophytes), Hautpilze, die die Hornsubstanz besiedeln, sind häufig auftretende Fußpilzerreger. Epidermophyten- und Microsporum-Arten hingegen sind eher selten auftretende Infektionserreger. Weitere Auslöser für eine Fußpilzerkrankung können Schimmelpilze (Scopulariopsis brevicaulis oder Aspergillus-Arten) oder Sprosspilze (Candida-Arten, Hefepilze) sein, die vorwiegend in warmer feuchter Umgebung (z. B. in Bädern) gedeihen.

Bei einem Pilzbefall der Fingernägel spricht man von einer Fingernägel-Mykose, die häufig in Verbindung mit einem Pilzbefall der Zehennägel einhergeht. Den Befall bei Zehennägeln nennt man Zehennagel-Mykose. Diese entwickelt sich in vielen Fällen in Anschluss an den Fingernägel-Befall. Die zwei Pilzerkrankungen treten zumeist in Kombination auf. Fußnagelpilze sind häufiger (80 %) als Fingernagelpilze (20 %).

Fußnägel sind im Alltag stärker beansprucht sowie engem Schuhwerk oder mechanischem Druck ausgesetzt. Durch die Entstehung von Mikroverletzungen können Nagelpilze vermehrt in den Nagel gelangen. Warmes und feuchtes Klima im Schuhwerk kann das Auftreten zusätzlich begünstigen. Auch Hautprobleme, wie zum Beispiel Schuppenflechte (Psoriasis), können eine mögliche Ursache für Nagelpilz darstellen.

Wann besteht ein erhöhtes Nagelpilzrisiko?

Nagelpilzerkrankungen treten häufiger bei älteren Menschen auf.

Das hat mehrere Gründe:

  • Schlechtere Durchblutung und verminderte Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen aufgrund verschiedener Probleme wie Diabetes und Durchblutungsstörungen.
  • Ein schwaches Immunsystem
  • Langsameres Wachstum und Verdickung der Nägel im Alter und
  • damit verbundenes erhöhtes Risiko und Anfälligkeit für Pilzinfektionen.

Doppelt so häufig von Nagelpilz betroffen sind Diabetiker im Vergleich zu Nicht-Diabetikern. Die Erkrankung bei Diabetikern ist langwieriger und hartnäckiger in der Behandlung. Der Grad des Befalls ist im Vergleich deutlich schwerwiegender.

Menschen mit Psoriasis (Schuppenflechte) oder Stoffwechselerkrankungen sind ebenfalls eher von Nagelpilzerkrankungen betroffen.

Weitere Risikofaktoren für Nagelpilzerkrankungen sind starke Schweißbildung an den Füßen, nasse oder feuchte Umgebungen, Schuhwerk mit schlechter Belüftung, Socken, die keinen Schweiß aufnehmen, Barfußgehen in feuchten, öffentlichen Einrichtungen wie Turnhallen oder Schwimmbädern, Rauchen, Durchblutungsstörungen, Bewegungsmangel sowie kleinere Haut- oder Nagelverletzungen. Auch eine familiäre Neigung kann, laut Studien, zu vermehrten Nagel- oder Fußpilzinfektionen führen.

Die Risikofaktoren für Nagelpilz

Was sind die Symptome von Nagelpilz?

Ausgehend vom äußeren Rand entwickelt sich die Infektion der Nagelplatte durch weißlich-gelbliche Verfärbungen. Der Nagel verliert seinen Glanz, wird trübe und undurchsichtig. Sowohl Nagelplatte, -bett und -wurzel (Matrix) können im Krankheitsverlauf betroffen sein. Der Nagel verdickt. Die Verdickung des Nagels kann zu Schmerzen führen und einen eingewachsenen Nagel oder eine Nagelbetteiterung zur Folge haben. Der Nagel oder die Haut in der Nagelumgebung verändert sich entzündlich und bietet einen Nährboden für Bakterien. Eine Folge kann u.a. ein Rotlauf (Wundrose oder Erysipel) sein, der eine plötzliche und oberflächliche Entzündung der Haut darstellt. Die Haut an der infizierten Stelle ist gerötet und schmerzt.

Im Endstadium der Krankheit ist die Nagelplatte durchgehend vom Pilz befallen.

Wie wird Nagelpilz diagnostiziert?

Pilzinfektionen der Nägel sind vor allem ein kosmetisches Problem. Manchmal sind sie auch schmerzhaft. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sie den Nagel anfälliger für weitere ernstere Nagelerkrankungen machen. Außerdem stellen sie ein schwerwiegendes Gesundheitsrisiko für Diabetiker und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem dar.

Eine Infektion beginnt in der Regel mit einem weißen oder gelben Punkt unter der Nagelspitze. Wenn sich der Pilz ausbreitet, kann sich der Nagel verdicken oder krümelig und zerfurcht werden. Eventuell beginnt er sich vom Nagelbett zu lösen.

Manchmal färbt sich der infizierte Nagel durch die zusätzliche Bakterienbesiedlung auch grün, gelb, grau, schwarz oder braun und die umgebende Haut juckt, schwillt an oder rötet sich. Es kann ein leichter Geruch auftreten.

Wie kann man Nagelpilz vorbeugen?

Lassen Sie dem Nagelpilz keine Chance:

  • Trocknen Sie Füße und Zehen nach dem Baden immer gründlich ab. Für die Zehenzwischenräume eignet sich auch ein Fön zum Trocknen.
  • Wechseln Sie täglich Ihre Strümpfe. Tragen Sie Socken aus synthetischen Fasern. Sie halten die Feuchtigkeit besser von Ihren Füßen ab als Strümpfe aus Baumwolle oder Wolle. Vermeiden Sie enganliegende Strumpfwaren.
  • Tragen Sie Schuhe, die gut passen und aus Materialien sind, die atmungsaktiv sind.
  • Ziehen Sie im Schwimmbad Flip-Flops oder wasserfeste Sandalen an. Gehen Sie der Desinfektionsanlage aus dem Weg. Besonders dort ist die Ansteckungsgefahr hoch.
  • Wenn Sie starken Fußschweiß haben, benutzen Sie einen Antipilzpuder (Talk, nicht Maisstärke) oder ein Antipilzspray für Ihre Füße, das Sie auch in Ihre Schuhe sprühen sollten.
  • Schneiden Sie die Nägel gerade und nicht zu kurz ab. Zupfen Sie nicht an Ihren Nägeln oder der umgebenden Haut.
  • Tragen Sie zum Putzen Handschuhe. Infektionen der Fingernägel sind oft das Ergebnis eines zu langen Kontakts mit Wasser und Reinigungsmitteln.
  • Wählen Sie einen anerkannten Fußpflegesalon, der seine Instrumente sterilisiert.

Falls alle Vorsichtsmaßnahmen nicht gefruchtet haben: Ein Nagelpilz gehört immer in hautärztliche Behandlung.

Schutzmaßnahmen vor Nagelpilz

Was hilft am besten gegen Nagelpilz?

Wenn eine Nagelpilzerkrankung einmal begonnen hat, kann sich ein unbehandelter Pilz dauerhaft einnisten. Selbst mit entsprechender Behandlung kann eine Nagelpilzerkrankung sehr hartnäckig sein. Wiederholter Befall ist ebenso nicht auszuschließen. Wenn eine Pilzerkrankung nicht rechtzeitig bemerkt wird, kann sie sich auf die gesunden Nachbarsnägel ausbreiten.

Als erste Maßnahme sollten Sie eine nicht verschreibungspflichtige Antipilzcreme auf den Nagel auftragen, um eine oberflächliche Erkrankung zu bekämpfen. Hausmittel wie Wick Vaporub, Teebaumöl oder Weißweinessig können Sie anfangs ausprobieren. Es gibt jedoch keine ernsthaften Studien für ihre Wirksamkeit.

Wenn der befallene Nagel nicht als störend empfunden wird, entscheiden sich einige Patienten, die Infektion nicht weiter zu behandeln. Stattdessen warten sie ab, achten auf Veränderungen, pflegen den Nagel und halten ihn durch vorsichtiges Feilen dünn.

Behandlungsmöglichkeiten

Wenn die Vorsichtsmaßnahmen nicht fruchteten und eine Nagelpilzerkrankung eingetreten ist, entnimmt der Arzt, um die richtige Behandlungsmöglichkeit zu finden und eine Verdachtsdiagnose zu erstellen, etwas Nagelmaterial. Mindestens zwei Wochen vor dieser Entfernung sollten keine pilzhemmenden Mittel mehr angewandt werden. Das entfernte Nagelmaterial wird anschließend unter dem Mikroskop untersucht. Sobald eine Pilzinfektion diagnostiziert wurde, kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Betracht:

  • Systemische Behandlung: orale Antipilzmittel (Antimyotikum)

Ob bei einer Nagelpilzentzündung eine äußerliche Behandlung ausreicht oder Tabletten verabreicht werden müssen, hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Die entscheidende Frage ist: Wie tief sitzt der Pilz in der Haut, beziehungsweise unter dem Nagel? Als wirksame Medikamente stehen die Wirkstoffe Terbinafin und Itraconazol zur Verfügung.

Meist wird Ihr Arzt Itraconazol (Sporanox®) oder Terbinafin (Lamisil®) verschreiben. Eine Alternative dazu stellt das Medikament Fluconazol (Diflucan ® u. a.) dar. Die Einnahme erfolgt über sechs bis zwölf Wochen. Die Medikamente sind jedoch sehr teuer. Ob die Pilzinfektion erfolgreich bekämpft werden konnte, kann erst nach vollständigem Auswachsen des Nagels festgestellt werden. Das kann bei Fußnägeln bis zu einem Jahr dauern. In 40 bis 90 % der Fälle ist die Behandlung der Pilzinfektion erfolgreich. Das ist eine weite Spanne. Der Erfolg bei den über 60-jährigen Patienten liegt normalerweise zwischen 60 und 64 %. Davon erleiden 15 bis 20 % einen Rückfall.

Die Nebenwirkungen dieser Medikamente sollten Sie auf keinen Fall außer Acht lassen. Magen-Darm und Haut-Probleme, Herzversagen, Leberschäden und Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, wie z.B. Blutverdünnern oder Cholesterinsenkern, können vorkommen. Allergische Reaktionen können ebenfalls auftreten. Eine regelmäßige Kontrolle der Blutwerte sollte daher stattfinden. Bei einer Vorerkrankung der Leber verbietet sich diese Therapie meistens.

  • Lokale Behandlungen mit Lacken und Lösungen: Antimykotischer Nagellack 

Ciclopirox (Batrafen® u. a.) kann hilfreich sein, wenn es sich um eine Infektion der Nageloberfläche und nicht des Nagelbettes handelt. Der Lack muss täglich über einen Zeitraum von ungefähr einem Jahr aufgetragen werden. Die Heilungsquoten sind mit etwa 10 % recht gering. Bei schwerwiegenden Problemen wie Schmerzen und Verformung des befallenen Nagels sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob der betroffene Zehennagel nicht dauerhaft entfernt werden sollte.

Eine systemische Behandlung kann mit einer lokalen Behandlung kombiniert werden. In hartnäckigen Fällen werden Nagellack und Arzneien gleichzeitig verabreicht. Gelegentlich muss auch die Nagelplatte aufgelöst werden. Handelt es sich um einen leichten Befall, gibt es speziellen Nagellack oder eine Lösung, die Sie auftragen müssen.

Viele Präparate versprechen, die Erkrankung schnell, einfach und mit wenig Aufwand zu heilen. Leider sind diese Mittel immer nur so gut wie ihr Anwender und viele Menschen verwenden sie falsch. Dann dauert es lange, bis der lästige Pilz verschwunden ist.

Eine Anwendung am Abend, vor dem zu Bett gehen, bietet sich meist an. Bei einer Auftragung am Tag können die angewandten Cremen, Lacke oder Lösungen durch leichten Schweiß in Socken und Schuhen sowie durch Reibung wieder abgewischt werden. Die Wirkung verringert sich deutlich.

Tragen Sie solche Anti-Pilz-Mittel daher immer abends auf. Dann haben sie genügend Zeit, am Nagel zu wirken. Die Gefahr, dass sie zum großen Teil wieder abgewischt werden, ist deutlich geringer. Am nächsten Morgen sind sie so gut durchgetrocknet bzw. eingezogen, dass Sie sogar duschen können, ohne befürchten zu müssen, das Medikament zu entfernen.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten:

  • Photodynamische Therapie zur Behandlung von Nagelpilz-Infektionen: 5-Aminolävulinsäure (ALA) und Methyl-Amino-Oxo-Pentanoat (MAOP) werden auf den Nagel aufgetragen. Nach Einwirkung wird die Stelle mit Rotlicht bestrahlt. Die Bestrahlung schädigt den Pilz durch die Bildung aggressiven Sauerstoffes. Der Behandlungserfolg ist jedoch nicht so groß.
  • Lasertherapie: mehrmalige Behandlung notwendig. Nagelbettentzündungen oder leichte Schmerzen können Nebenwirkungen der Behandlung sein.
  • Atraumatische Nagel mit Harnstoff und Kalium: Es kommt zu einer Nagelablösung.

    Traumatische Entfernungen des Nagels werden heutzutage nicht mehr angewandt, da es zu Nagelbettschädigungen kommen kann.
  • Hausmittel gegen Nagelpilz: Essig, Teebaumöl, Backpulver, Knoblauch, Zahnpasta können hilfreiche Substanzen sein, die für die Behandlung von Nagelpilz eingesetzt werden. Eine effektive Wirkung wird ihnen von vielen Menschen zugesagt. Aus wissenschaftlicher Sicht ist eine Selbsttherapie mit Vorsicht zu genießen. Studien konnten die Wirkung noch nicht hinreichend belegen.

Die genannten Behandlungen werden meist in Kombination angewandt und richten sich nach der Schwere des Nagelpilzbefalles. Eine Behandlung eines Zehennagels benötigt meist zwölf oder mehr Monate. Therapieerfolge sind erst sichtbar, wenn der befallene Nagel ausgewachsen und der neue nachgewachsene Nagel gesund aussieht.

Nach einer erfolgreichen Behandlung sollte anschließend darauf geachtete werden, dass die vorher getragenen Schuhe desinfiziert werden. Dafür eignen sich antiseptische Sprays aus der Apotheke. Getragene Socken und Strumpfwaren sollten bei mindestens 60°C gewaschen werden, um noch lebende Pilzelemente zu beseitigen.

Wie kann man sich bei Nagelpilz anstecken?

Nagelpilze können sich auf Haut- und andere Nagelstellen verbreiten. Durch die Benutzung gemeinsamer Handtücher oder durch Kontakt mit infizierter Haut können Pilzinfektionen u.a. auch auf andere Menschen übertragen werden. Auf Hygiene ist daher besonders zu achten.

Die meisten anderen Pilzinfektionen erfolgen über Sporen, die sich in unserer Umgebungs- und Atemluft befinden und denen wir nicht ausweichen können. Wie man sich vor Nagelpilz schützen kann, wurde bei den Vorsichtsmaßnahmen bereits beschrieben.

Bei einer Nichtbehandlung ist eine Ansteckungsgefahr für umliegende Nägel und auch für andere Menschen vorhanden. Es ist daher ratsam, sich selbst und auch den Mitmenschen zusätzliche Infektionen durch Vorkehrungen oder rasche Behandlungen zu ersparen.

Wie ist die Prognose für die Behandlung von Nagelpilz?

Pilzzellen sind ähnlich aufgebaut wie unsere menschlichen Zellen. Daher ist es kaum möglich, ein Medikament zu entwickeln, das die Pilzzellen abtötet, ohne unsere eigenen Körperzellen in Mitleidenschaft zu ziehen.

Dennoch ist es gelungen, eine völlig neue Klasse von Medikamenten zu entwickeln (Echinocandine), mit denen gute Erfolge bei Aspergillose und schweren Candida-Infektionen erzielt werden. Dazu gehört der bereits in Deutschland zugelassene Wirkstoff Caspofungin (Handelsname: Cancidas).

Für weitere Medikamente dieser Kategorie ist die Zulassung beantragt: Micafungin (Mycamine) und Anidulafungin (Eraxis). Diese intravenös verabreichten Wirkstoffe verhindern, dass der Pilz eine bestimmte Substanz synthetisieren kann, die er zum Aufbau seiner Zellwände benötigt. Da menschliche Zellen diese Substanz nicht besitzen, werden sie davon auch nicht geschädigt.

Daher sind Echinocandine weniger toxisch und verursachen geringere Nebenwirkungen als herkömmliche Pilz-Therapeutika. Pilzinfektionen, die bereits die Lunge oder andere innere Organe angefallen haben, gehören schnellstens in ärztliche Behandlung; je früher, desto besser die Heilungschancen.

Wie kann man Nagelpilz rechtzeitig erkennen?

Eine rechtzeitige Früherkennung und Behandlung mit systemischen antimykotischen Mitteln kann dazu führen, dass eine Nagelpilzerkrankung von kurzer Dauer ist. Die Behandlung erfolgt schnell und einfach und zusätzliche Infektionen werden vermieden. Wer sich für Vorbeugemaßnahmen und im Falle des Falles für eine rasche Behandlung entscheidet, wählt den einfacheren und unkomplizierteren Weg.

Beugen Sie vor oder behandeln sie rasch! Ihrer Gesundheit und auch der Ihrer Mitmenschen zuliebe.