Prostatagesundheit: So bekommen Sie mit der richtigen Ernährung und pflanzlichen Mitteln altersbedingte Prostatabeschwerden in den Griff

Prostataprobleme
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Wenn Ihre Prostata dafür sorgt, dass Sie Probleme beim Wasserlassen haben, spricht das für eine Vergrößerung. Mit pflanzlichen Mitteln und mit der richtigen Ernährung können Sie die Entwicklung verlangsamen und Symptome lindern.

Welche Aufgaben hat die Prostata?

Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist ein wichtiger Teil der männlichen Sexualorgane. Wenn sich im fortschreitenden Lebensalter der Hormonhaushalt bei Männern verändert, kann es zu Problemen mit der Prostata kommen. Sie vergrößert sich und löst dadurch verschiedene Beschwerden aus, die die Lebensqualität negativ beeinflussen können.

Probleme mit der Prostata erkennen Sie an einem häufigen Harndrang sowie an Druckschmerzen. Wenn Sie nicht rechtzeitig gegensteuern, können Ihre Beschwerden in einer chronischen Entzündung der Drüse münden. Deswegen ist es entscheidend, dass Sie regelmäßig zur Vorsorge gehen und bei Problemen direkt handeln. Denn je früher Prostatabeschwerden erkannt werden, desto besser können sie behandelt werden. 

Die Prostata sitzt unterhalb der Harnblase und umschließt die Harnröhre. An der Rückseite grenzt sie an den Enddarm. Die Prostata gehört zu den männlichen Sexualorganen und gilt als besonders empfindlich. Die Drüse bildet ein Sekret, das Prostatasekret, das der Samenflüssigkeit zugefügt wird. Dieses nährt die Samen und stimuliert ihre Beweglichkeit. Bei der Ejakulation wird es in die Harnröhre abgegeben und vermischt sich dort mit den Spermien. Etwa 30 Prozent des männlichen Ejakulats bestehen aus Prostatasekret.

Mit dem Alter wird die Vorsteherdrüse bei vielen Männern zu einem Problem: Es kommt zu einer gutartigen Prostatavergrößerung (Benigne Prostata-Hyperplasie, BPH), die zu einer Entzündung der Drüse oder zu aufsteigenden Infektionen führen kann. Der Grund für die Vergrößerung sind Veränderungen im Hormonstoffwechsel des Mannes, insbesondere in Bezug auf die Sexualhormone Testosteron und Östrogen.

Wucherungen der Drüse betreffen viele Männer und können sich mit unterschiedlichen Anzeichen äußern:

  • Im Alter von 50 bis 59 sind etwa 20 von 100 Männern betroffen.
  • Im Alter von über 70 Jahren sind etwa 70 von 100 Männern betroffen.

Können Sie etwas gegen die Prostatabeschwerden tun?

Die Antwort lautet: Ja! Denn die gutartige Prostatavergrößerung (BPH) muss nicht einfach hingenommen werden. Schon mit milden pflanzlichen Mitteln lassen sich die begleitenden Symptome lindern und die Lebensqualität des Mannes so wieder verbessern.

Auch die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Prostatagesundheit. Bestimmte Nahrungsmittel und Kräuter wirken sich positiv auf die Prostata aus und lindern nicht nur die Symptome, sondern können auch die Vergrößerung der Drüse stoppen. Im besten Fall legen Männer aber schon frühzeitig Wert auf eine gesunde Ernährung, sodass es gar nicht erst zu Problemen mit der Prostata kommt. Auch Übergewicht ist ein weiterer Risikofaktor für eine Prostatavergrößerung.

Prostatabeschwerden mit der richtigen Ernährung in den Griff bekommen

Auch mit Ihrer Ernährung können Sie Prostataerkrankungen bewusst gegensteuern beziehungsweise vorbeugen. So leiden zum Beispiel in Asien deutlich weniger Männer an Prostatabeschwerden als in Europa und den USA. Sowohl Prostatakrebs als auch BPH kommen in unseren Breitengraden deutlich häufiger vor. Während in den USA und in Europa die Anzahl der Männer mit einer BPH in der Altersgruppe der über 70-jährigen bei über 70 % liegt, sind es in Japan und China gerade einmal 10 %. Dies liegt nicht in den Genen begründet, sondern kann auf die Ernährung zurückgeführt werden. Denn die Themen Prostata und Ernährung sind eng miteinander verbunden.

Während in den USA und Nordeuropa wenig Ballaststoffe und viele ungesunde Fette auf den Tisch kommen, ist es im asiatischen Raum genau andersherum. Auch innerhalb Europas gibt es Unterschiede zwischen dem Mittelmeerraum beziehungsweise Südeuropa sowie Skandinavien. Im mediterranen Süden werden mehr Gemüse, Obst und gesundes Olivenöl gegessen, weshalb dort weniger Männer an Prostatabeschwerden leiden, als im nordischen Raum.

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Der Grund, dass die Prostata sich ab einem gewissen Alter vergrößert und die Zellen gutartig wuchern, liegt an den Geschlechtshormonen. Die Produktion dieser wird durch die Ernährung beeinflusst.

Welche Lebensmittel enthalten gesunde Fette?

Insbesondere gesättigte Fette und tierische Fette sind schlecht für die Hormonproduktion und erhöhen das Risiko für Prostataleiden. Nehmen Sie daher viele ungesättigte Fette zu sich, da diese das Risiko für Prostatabeschwerden verringern. Ungesättigte Fette sind zum Beispiel in diesen Lebensmitteln enthalten:

  • Olivenöl
  • Avocado
  • Lachs
  • Walnüsse
  • Tofu
  • Haferflocken
  • Leinsamen

Außerdem enthalten diese Lebensmittel viele weitere Vitalstoffe, die Ihr Körper braucht. Überdenken Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten und nehmen Sie Margarine statt Butter, Olivenöl statt Schmalz und verzichten Sie am besten auf Wurst, fettiges Schweinefleisch und Frittiertes. So tun Sie Ihrer Prostata mit Ihrer Ernährung etwas Gutes und etablieren ein Ernährungsmuster, das gesundheitsfördernd ist.

Mit welchen ballaststoffhaltigen Lebensmitteln können Sie Ihre Prostatagesundheit positiv beeinflussen?

Auch ballaststoffhaltige Lebensmittel wirken sich positiv auf die männlichen Geschlechtshormone aus, die das Prostatawachstum beeinflussen. Essen Sie viele Ballaststoffe, sinkt das Risiko für ein krankhaftes Wachstum der Prostatazellen. Auf Ihrem Speiseplan sollten daher viel Obst, Gemüse sowie Vollkornprodukte stehen. Besonders ballaststoffhaltig sind diese Lebensmittel:

  • Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Kichererbsen
  • Kartoffeln
  • Haferflocken
  • Salat
  • Äpfel
  • Pflaumen
  • Datteln
  • Mandeln
  • Weizenkleie
  • Leinsamen
  • Vollkornmehl, Vollkornbrot, Vollkornpasta

Wie wirken Phytoöstrogene auf das Prostatawachstum?

Ein weiterer wichtiger Bestandteil Ihrer Ernährung sollten Phytoöstrogene sein. Sie wirken sich positiv auf die Prostata aus, da sie das körpereigene Östrogen hemmen, das bei Männern im Alter vermehrt ausgeschüttet wird. Östrogen fördert das Wachstum der Prostata, weshalb Sie mit Phytoöstrogenen dagegen steuern sollten. Dank phytoöstrogenhaltigen Lebensmitteln wird die Wucherung des Prostatagewebes verhindert. Phytoöstrogene können in Flavonoide und Lignane unterschieden werden und sind unter anderem in diesen Lebensmitteln enthalten:

  • Flavonoide: Äpfel, Zwiebel, Soja, Tee, Kichererbsen, Knoblauch, Leinsamen
  • Lignane: Weizenkleie, Beeren, Kürbiskerne, Mandeln, Walnüsse, Spargel, Zucchini, Süßkartoffeln

Kann die Prostata wieder kleiner werden?

Ist die Prostata einmal vergrößert, wird es rein ernährungstechnisch schwierig, das Wachstum umzukehren und die Prostata nur durch die richtigen Lebensmittel wieder auf ihre Ausgangsgröße zu verkleinern. Mit gesunden Fetten, Ballaststoffen und Phytoöstrogenen kann die Wucherung der Prostata aber zumindest gestoppt werden. Die Ernährung hat somit also durchaus einen Effekt auf die Prostata.

Selbst Medikamente können die Prostata nicht verkleinern, das geht nur mit einer Operation, bei der das überschüssige Gewebe abgetragen wird. Am besten ist, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen und sich schon frühzeitig mit einer gesunden und prostatafreundlichen Ernährung zu beschäftigen. So kann das Wachstum der Drüse aufgehalten werden und auch Entzündungen oder bösartigen Wucherungen der Prostata kann vorgebeugt werden. In jedem Fall kann die richtige Ernährung ärztliche Therapien zur Behandlung von BHP sowie Entzündungen unterstützen.

Welche Lebensmittel sollte man bei Prostatakrebs meiden?

Bei Prostatakrebs sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen sowie ungesättigten Fettsäuren achten. Auf Alkohol, rotes Fleisch und Fleischprodukte wie zum Beispiel Wurst sollten Sie, wenn möglich, verzichten beziehungsweise diese Lebensmittel nur in Maßen konsumieren. Häufig haben sich Ernährungsmuster über die Jahre eingeschlichen. Arbeiten Sie aktiv daran, diese aufzulösen. Auch Tabakrauch, Nitrat oder Stoffe, die zum Beispiel beim Grillen auf offenem Feuer entstehen können, sollten Sie meiden. Auch ein erhöhter Fettkonsum, insbesondere von gesättigten Fetten oder Transfetten, kann schädlich sein.

Mit Ernährung allein bekommen Sie Prostatakrebs jedoch nicht in den Griff, es ist lediglich eine Unterstützung für den Körper. Alle weiteren Therapiemaßnahmen sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, der Ihnen auch noch weitere Tipps für die Ernährung geben kann.

Wie äußert sich die Prostatavergrößerung?

Normalerweise ist die Prostata so groß wie eine Kastanie und wirkt circa 20 Gramm. Im Laufe des Lebens kann die Prostata auf bis zu 100 Gramm anwachsen, was dann gehörige Probleme verursacht.

Ist die Prostata gutartig vergrößert, kann der Harn nicht richtig abfließen und es kommt zu den bekannten Blasenentleerungsbeschwerden: ständiger Harndrang und tröpfelnder Harnfluss. Die Bakterien im Harn werden nicht mehr vollständig ausgeschieden und vermehren sich, wodurch es häufiger zu bakteriellen Entzündungen kommen kann, die auch zu Hoden und Nieren ab- bzw. aufsteigen können. Benignes Prostatasyndrom nennt sich dieses Krankheitsbild, das für die betroffenen Männer zur Belastung werden kann.

Eine gutartige Prostatavergrößerung kann sich mit diesen Symptomen äußern:

  • Harndrang
  • Harntröpfeln
  • Harnstottern
  • Harnblasenentleerungsstörungen
  • Schmerzen
  • Spannungsgefühle
  • Kältegefühle
  • Schmerzen beim Verkehr
  • Beschwerden beim Stuhlgang
  • Druckgefühl an Darmausgang oder Hoden
  • in Wirbelsäule und Beine ausstrahlende Reizungsgefühle

Wenn Sie derartige Symptome bei sich feststellen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um abklären zu lassen, ob es sich wirklich um eine gutartige Prostatavergrößerung handelt. Im schlimmsten Fall ist es keine Benigne Prostata-Hyperplasie, sondern entweder eine bakterielle Infektion oder sogar eine bösartige Veränderung, also Prostatakrebs.

Allerdings sollten Sie erst einmal nicht vom Schlimmsten ausgehen, sondern die Untersuchungen abwarten. Schließlich kann es sich auch um eine nichtinfektiöse Entzündung der Vorsteherdrüse handeln, die gut behandelbar ist.

Wie können Entzündungen der Prostatadrüse vermieden werden?

Entzündungen der Prostatadrüse heißen auch Prostatitis und können akut oder chronisch auftreten. Symptome einer Prostatitis können folgende sein:

  • Schmerzen im vorderen Analbereich und am Damm
  • Häufiger Harndrang
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Schmerzen bei der Ejakulation

Sie können entweder durch Bakterien ausgelöst werden oder durch falsches Verhalten, dann sind sie nichtinfektiös.

Eine nichtinfektiöse Entzündung der Drüse ist meist auf zu langes und falsches Sitzen (zu langes Fahrradfahren auf dem falschen Sattel) oder eine Unterkühlung zurückzuführen. Hier helfen vor allem Verhaltensänderungen:

  • verstärktes Trinken, aber keine kalten Getränke
  • kein Bier, da Hopfen die Beschwerden verstärken kann
  • breiterer Fahrradsattel mit stärkerer Polsterung
  • Sitzen auf weicherem Sitzkissen
  • Füße warmhalten
  • Immunsystem stärken
  • sexuelle Aktivität verstärken, denn dies ist grundsätzlich gesund für die Prostata

Eine akute bakterielle Prostata-Entzündung kann vom Arzt mit Antibiotika behandelt werden.

Vergrößerte Prostata: Welche Heilpflanzen helfen bei Beschwerden?

Um die Symptome einer vergrößerten Prostata zu behandeln, gibt es verschiedene pflanzliche Mittel, mit denen Sie viel erreichen können. Am stärksten wirkt sich die vergrößerte Prostata auf die Blase und die Harnröhre beziehungsweise den unteren Harntrakt aus.

Die Hälfte aller Betroffenen verspürt Beschwerden wie Harndrang, Harnstottern, schwachen Harnstrahl und verstärktes nächtliches Wasserlassen. Oft kann schon ein mildes pflanzliches Mittel helfen. Hierzu zählen:

  • Kürbiskerne: Sie können zwar die Vergrößerung der Prostata nicht aufhalten, enthalten aber viele wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Dank bestimmter Phytosterole, die in den Kürbiskernen stecken, können sie die Blasenfunktion kräftigen sowie Beschwerden beim Wasserlassen verbessern.
  • Brennnessel-Wurzeln: Sie helfen beim Durchspülen der Harnwege und können das Wachstum der Prostatazellen hemmen.
  • Sägepalme: Leichte Beschwerden können auch mit dem Extrakt der Sägepalme behandelt werden, allerdings sollten Sie sich davon keine Wunder erhoffen.
  • Roggenpollen: Wenn die Harnwege durch eine entzündete Prostata vergrößert sind, können Roggenpollen helfen, die Beschwerden zu lindern und das Wasserlassen wieder schmerzfrei zu ermöglichen. Außerdem gibt es Indizien, dass Roggenpollen den Schließmuskel stärken könnten, wodurch einem Harnstau entgegengewirkt werden kann.
  • Afrikanische Lilie: Die südafrikanische Pflanze hilft bei prostatabedingten Beschwerden beim Wasserlassen. Allerdings kann der helfende Wirkstoff mittlerweile auch synthetisch hergestellt werden und ist Hauptbestandteil des Arzneimittels Harzol, das eines der am häufigsten verordneten urologischen Präparate in Deutschland bei Prostatabeschwerden ist.
  • Goldrute: Die Goldrute ist eine Pflanze aus Nordamerika und erhöht die Harnmenge, was beim Wasserlassen helfen kann. Außerdem wirkt sie entzündungshemmend und kann Schmerzen beim Urinieren reduzieren.
  • Bärentraubenblätter: Ist die Prostata entzündet, können Bärentraubenblätter helfen, die Symptome zu lindern und die Entzündung zu hemmen. Bärentraubenblätter sind bei Problemen mit den Harnwegen ein pflanzliches Mittel der ersten Wahl, da sie Bakterien bekämpfen und dazu beitragen, dass das Wasserlassen schneller wieder beschwerdefrei ist.
  • Weidenröschen: Bei Prostatavergrößerungen sowie -entzündungen können Weidenröschen die Beschwerden verbessern. Als Teeaufguss kann morgens und abends eine Tasse Weidenröschen-Kraut mit kochendem Wasser übergossen getrunken werden. Auch die Blätter der Pflanze sind essbar, zum Beispiel im Salat oder als Gemüse.

Welche Arzneimittel können Sie bei einem benignen Prostatasyndrom einnehmen?

In der Apotheke sind etliche Fertigprodukte oder Tees zur Behandlung der BPH erhältlich. Reizzustände der Blase mit vermehrtem Harndrang und quälendem Brennen reagieren positiv auf Blasentees und Fertigpräparate, in denen die oben genannten Kräuter stecken.

So beugen Sie Harndrang durch eine vergrößerte Prostata vor

Mit Ihrem Verhalten können Sie den Beschwerden, die mit einer vergrößerten Prostata einhergehen, ebenfalls vorbeugen:

Männervorsorge: Wann sollten Sie zum Arzt gehen?

Je früher eine vergrößerte Prostata, Prostataentzündungen oder im schlimmsten Fall ein Prostatakarzinom entdeckt werden, desto besser stehen die Heilungschancen. Ab dem 45. Lebensjahr empfehlen sich für Männer daher regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, die auch einmal jährlich von der Krankenkasse bezahlt werden. Gibt es in der Familie bereits Prostataerkrankungen, kann die Altersgrenze für Vorsorgeuntersuchungen um fünf Jahre vorgezogen werden. Das gilt insbesondere bei Prostatakrebs in der Familie, was das eigene Prostatakrebsrisiko für Männer erhöht.

Dieses Alter ist auch das Alter, in dem sich der Hormonstoffwechsel des Mannes zu verändern beginnt. Die Sexualhormone werden weniger, was zu noch weiteren Veränderungen führen kann als bloß Prostatabeschwerden.

Bei der Vorsorgeuntersuchung kann außerdem neben dem Bestimmen des PSA-Wertes, der Hinweise auf eine mögliche Prostatakrebserkrankung gibt, eine rektale Untersuchung der Prostata vorgenommen werden. Dabei wird die Prostata abgetastet. Auch eine Ultraschalluntersuchung ist denkbar, insbesondere wenn der Verdacht auf eine Prostataentzündung oder -vergrößerung vorliegt.

Viele Männer scheuen eine Prostatauntersuchung und nehmen ihren Anspruch auf regelmäßige Vorsorge nicht wahr. Das kann sich später rächen, indem Erkrankungen und im schlimmsten Fall Prostatakrebs zu spät erkannt werden. Beschwerden macht die Prostata nämlich häufig erst, wenn Veränderungen schon fortgeschritten sind.

Fazit: So beugen Sie altersbedingten Prostatabeschwerden vor

Zu einem gesunden Leben gehört auch eine gesunde Prostata und Männer können viel dazu beitragen, dass es im Alter nicht zu Beschwerden kommt. Die Vorsteherdrüse kann sich durch die Umstellung des Hormonhaushalts des Mannes ab dem 40. Lebensjahr vergrößern, wodurch es zu unangenehmen Beschwerden kommen kann. Probleme beim Wasserlassen, Harntröpfeln und Schmerzen können die Folge einer vergrößerten Prostata sein, die ihren Sitz rund um die Harnröhre hat.

Durch diese sogenannte Benigne Prostata-Hyperplasie (BPH) und die daraus resultierenden Folgen auf Blase und Harnröhre, kann es auch zu Entzündungen der Hoden sowie Nieren kommen. Umso wichtiger ist, dass Männer ab dem 45. bzw. 40. Lebensjahr (bei familiärer Vorgeschichte) regelmäßig zur Vorsorge gehen, um mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Das gilt insbesondere für Männer, die ein erhöhtes Prostatakrebsrisiko haben.

Mit dem eigenen Lebenswandel und guten Ernährungsgewohnheiten kann die Prostatagesundheit positiv beeinflusst werden. Indem auf gesättigte Fette und leere Kohlenhydrate verzichtet wird und der Fokus der Ernährung stattdessen auf wertvolle Vitalstoffe wie Ballaststoffe, Phytoöstrogene sowie gesunde Fettsäuren gelegt wird, kann die Veränderung der Prostata verlangsamt oder sogar aufgehalten werden. Auch Bewegung, Sport sowie sexuelle Aktivität tragen zur Gesundheit der Vorsteherdrüse bei und können auch das Prostatakrebsrisiko senken.

Wer bereits unter Prostatabeschwerden leidet und zum Beispiel häufig zur Toilette muss, der kann sich mit pflanzlichen Mitteln behelfen wie zum Beispiel Weidenröschen, Kürbiskernen oder Präparaten mit afrikanischer Lilie. Diese helfen bei der besseren Entleerung der Blase und können Entzündungen vorbeugen. Auch mit dem eigenen Verhalten lässt sich gegensteuern, indem zum Beispiel Alkohol vom Speiseplan gestrichen wird – erst recht abends – sowie scharfe Gewürze.

Auch Beckenbodentraining kann ebenso wie Blasentraining dabei helfen, den eigenen Harndrang besser zu kontrollieren und das Prostatasyndrom besser in den Griff zu bekommen. Bei akuten Entzündungen hilft Antibiotika und bei einer massiven Vergrößerung mit starken Beschwerden nur eine Operation.

Welche Möglichkeiten es gibt und wie es um das männliche Sexualorgan genau bestellt ist, kann nur ein Arzt beurteilen, der im Rahmen der jährlichen Vorsorge eine ausführliche Untersuchung vornimmt. Diese sollten Sie unbedingt wahrnehmen, um auf Veränderungen frühzeitig reagieren zu können.