5 Gründe warum Schwimmen so gesund ist

5 Gründe warum Schwimmen so gesund ist
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Inhaltsverzeichnis

Der Geruch nach Chlor, Blümchen-Badehaube und zwischendrin mal ein gestählter Muskelprotz, der spritzend und prustend seine Bahnen zieht – haben Sie auch solche Vorurteile im Kopf, wenn Sie das Wort „Schwimmen“ hören? Weg damit! Raffen Sie sich auf und starten Sie fit in den Sommer.

Fische haben im Allgemeinen kein Problem mit Zivilisationskrankheiten – weder Herz-Kreislauf-Probleme noch Übergewicht und Diabetes. Ob das wohl darauf zurückzuführen ist, dass sie eine der beliebtesten Ausdauersportarten permanent leben und dadurch in den Genuss vieler gesundheitlicher Vorteile kommen?

Welche Vorteile bietet Schwimmen?

Schwimmen ist eine der besten Sportarten, die Sie betreiben können. Das hat vor allem mit dem Hauptelement der Sportart zu tun: Wasser! Sport im Wasser ist in vielerlei Hinsicht förderlich für Gesundheit und Fitness. Neben Spaß und Entspannung, bietet Wassersport auch die Möglichkeit den Körper auf besondere Art zu fordern. Schwimmen wartet nämlich mit zahlreichen Vorteilen auf:

1. Schwimmen trainiert den gesamten Körper

Schwimmer wie Michael Phelps sind nicht nur extrem erfolgreich, sondern haben auch einen Körper, wie aus dem Anatomiebuch. Breite Schultern, ein trainierter Bauch und ein ohnehin ästhetisches Gesamtbild, das verbinden die meisten Menschen mit Schwimmern. Und zwar zurecht! Fairerweise muss man dazu sagen: nicht jeder, der regelmäßig schwimmt wird aussehen, wie ein griechischer Gott.

Trotzdem trainiert Schwimmen den gesamten Körper. Arme, Beine, Rumpf, alle großen Muskelgruppen arbeiten im Einklang und werden so gestärkt. Das macht Schwimmen zu einer der effektivsten Ganzkörpersportarten.

2. Schwimmen ist gelenkschonend

Wer sich gerne im Wasser treiben lässt weiß, dass Bewegung unter Wasser weniger belastend für den Körper ist, als auf dem Land. Das liegt daran, dass die Belastung durch die Schwerkraft vom Wasser um bis zu 90% verringert wird. Dadurch werden Bänder, Sehnen & Gelenke stark entlastet.

Vor allem für übergewichtige Menschen, oder Personen mit Gelenkbeschwerden ist Wassersport deswegen eine super Alternative zu herkömmlichen Sportarten wie beispielsweise Joggen. Schwimmen kräftigt obendrein die Muskulatur rund um die Problembereiche. Eine starke Schulter beispielsweise sorgt für weniger Schmerzen in den Gelenken.

3. Schwimmen stärkt die Kondition und ist gut für das Herz

Wie bei allen anderen Ausdauersportarten auch, verschafft Schwimmen bei regelmäßigem Training dem Herz-Kreislauf-System einen richtigen Boost. Wer mehrmals die Woche mindestens eine halbe Stunde Schwimmen geht stärkt das Herz und senkt seinen Blutdruck.

Das liegt vor allem daran, dass Venen und Arterien im Wasser einem höheren Druck ausgesetzt werden als an Land. Dadurch muss das Herz mehr pumpen und wird stärker.

4. Schwimmen ist ein Fatburner

Schwimmen eine Sportart, die den ganzen Körper fordert. Dadurch ist sie auch eine der effektivsten Sportarten um abzunehmen. Sport im Wasser ist für den Körper anstrengend, weil er die gesamte Zeit gegen den Wiederstand ankämpfen muss. Auch der Temperaturunterschied sorgt für mehr Leistung im Wasser und damit für mehr verbrannte Kalorien.

Auch, wenn Schwimmen nicht an Joggen herankommt, ist es dennoch eine der effektivsten Sportarten um abzunehmen. Gerade Übergewichtige Menschen profitieren doppelt, weil die Gelenk ebenfalls entlastet werden.

5. Schwimmen stärkt die Atmung

Richtiges Atmen ist beim Schwimmen unerlässlich. Sobald man ein mal im Flow ist, gehen Atmung und Bewegung ineinander über und man gleitet förmlich durchs Wasser. Eine gesunde und bedachte Atmung ist dabei nicht nur im Sport von Vorteil, sondern bietet generell zahlreiche Vorteile für die Gesundheit. Und auch Asthmatiker profitieren vom regelmäßigem Schwimmtraining.

Achtung

Generell sollten Sie bei gesundheitlichen Einschränkungen einen Arzt fragen, ob etwas gegen das Schwimmtraining spricht. Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Schwimmen die richtige Sportart für Sie ist, zögern Sie nicht sich bei Bedenken an ihren Hausarzt zu wenden.

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Warum Schwimmen der heimliche Gewinner ist, wenn es um gesunde Bewegung geht

Schwimmen aktiviert mehr Muskelpartien als beispielsweise Aerobic-Übungen. Dabei ist es halb so anstrengend und doppelt so gut für Ihr Herz, Ihre Knochen und Ihre Venen. Wie von selbst profitieren Ihre Muskeln von den sanften Bewegungen im Wasser. Gleichzeitig schonen Sie Ihre Gelenke. Darüber hinaus trainiert Schwimmen Ihre Geschmeidigkeit und Beweglichkeit für alle Bewegungsabläufe an Land.

Achten Sie darauf, dass Ihre Schwimmstunden sicher sind:

  • Wärmen Sie Ihre Muskeln auf, bevor Sie ins Wasser gehen. Entspannen Sie sie des Weiteren nach dem Training.
  • Fangen Sie mit kleinen Einheiten von 5 bis 7 Minuten zügigem Schwimmen an. Steigern Sie Ihr Trainingsprogramm in 3-Minuten-Schritten auf bis zu einer Stunde im Wasser.
  • Lassen Sie sich von einem Schwimmlehrer begutachten und kritisieren, was Ihre Technik anbetrifft. Feilen Sie an Ihrem Stil und überprüfen Sie diesen regelmäßig. Das ist wichtig, um nicht falsche Muskelpartien zu belasten.
  • Gehen Sie nicht alleine in einem unbeaufsichtigten Pool, einem See oder im Meer schwimmen.

Schützt Schwimmen das Herz?

Bewegung ist einer der wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen gegen Herzkrankheiten und ihre speziellen Risikofaktoren. Kaum ein Sport trainiert den Körper auf so schonende und angenehme Weise wie das Schwimmen.

Herzspezialsten stellten fest, dass das Herz durch regelmäßiges Schwimmtraining ökonomischer arbeitet. Es wird leistungsfähiger und das Infarktrisiko sinkt. Zudem haben Schwimmer bessere Blutdruck-, Blutfett- und Blutzuckerwerte, sie leiden seltener an Diabetes oder Arteriosklerose.

Herzinfarktpatienten mit frisch überstandenem Infarkt müssen allerdings eine Weile auf das Schwimmen verzichten, denn bei ihnen kann sich der Wasserdruck anfangs negativ auswirken. Dennoch können auch sie ins Wasser und dort eine leichte Wassergymnastik machen. So machen Sie es richtig:

  • Legen Sie sich flach auf den Rücken ins Wasser und spannen Sie Ihren Po an.
  • Ihre Arme befinden sich seitlich gestreckt am Körper, die Handflächen sind außen an Ihren Oberschenkeln.
  • Führen Sie Ihre Hände nun gleichzeitig und möglichst nah am Körper zu den Achselhöhlen.
  • Strecken Sie Ihre Arme aus, sodass zwischen Oberkörper und Armen ein rechter Winkel entsteht.
  • Nun drücken Sie Ihre gestreckten Arme unter Wasser hinunter zu Ihren Oberschenkeln, bis Sie sich wieder in der Ausgangsposition befinden.
  • Beginnen Sie erneut mit den Armbewegungen.
  • Ihre Beine bewegen Sie im Wechsel leicht auf und ab, strecken Sie sie dabei kräftig aus.

Schwimmen nutzt die Vorteile des Wassers

Die Auftriebskraft des Wassers entlastet unseren Stützapparat, das macht Schwimmen prinzipiell zu einer gelenkschonenden Sportart. Vor allem für Menschen mit Übergewicht und/oder Gelenkschmerzen stellt Schwimmen oft die einzig praktikable Variante regelmäßiger Bewegung dar.

Das Überwinden des Wasserwiderstands erfordert einen gewissen Kraftaufwand, abhängig von der Bewegungsgeschwindigkeit. Schwimmen hat daher gute Effekte auch auf Ihre Muskelkraft.

Zum Schwimmen muss das Wasser etwas kühler sein als zum Baden. Ideal ist eine Temperatur zwischen etwa 24 und 26 Grad Celsius. Die maximale Temperatur für ein ausdauerbetontes Schwimmtraining liegt bei etwa 30 Grad Celsius. Bei richtig ausgeführter Technik ist das Verletzungsrisiko beim Schwimmen sehr gering.

Kraul, Rücken oder Brust – Welcher Schwimmstil ist der richtige?

Prinzipiell gibt es vier verschiedene Schwimmstile

  • Kraulen
  • Rückenschwimmen
  • Schmetterling
  • Brustschwimmen

Bei Kraulen, Rückenschwimmen und Schmetterling werden mehr als 75 % der Vorwärtsbewegung durch die Arbeit der Arme bewerkstelligt. Nur beim Brustschwimmen ist der Arbeitsaufwand zwischen Armen und Beinen gleichmäßiger aufgeteilt.

Besonders Kraulen und Rückenschwimmen sind ideale Sportarten zur Kräftigung von Arm-, Schulter- und Rückenmuskulatur, während Brustschwimmen unter Umständen Kreuz- und Knieschmerzen verursachen kann.

Brustschwimmen: So Machen Sie’s richtig

Viele Freizeitsportler bevorzugen Brustschwimmen. Achten Sie darauf, in der Gleitphase den Kopf ins Wasser zu legen und den Nacken nicht zu überstrecken. So beugen Sie Verspannungen der Hals- Nacken-Muskulatur vor. Versuchen Sie, beim Brustschwimmen ins Wasser auszuatmen und den Kopf beim Einatmen nur wenig aus dem Wasser zu heben.

Bei Problemen mit der Halswirbelsäule sollten Sie das regelmäßige Brustschwimmen vorsichtig beginnen. Das gilt auch für die Beinschere, vor allem wenn Sie unter Knieproblemen leiden. Generell sollten Sie sich an das regelmäßige Brustschwimmen langsam und vorsichtig gewöhnen, um Überlastungen vorzubeugen.

Verwenden Sie im Schwimmbad eine Schwimmbrille gegen gereizte Augen durch chloriertes Wasser. Das verbessert auch die Sicht und Sie können Zusammenstöße mit anderen Schwimmern verhindern. Wenn Sie zu Gehörgangsentzündungen neigen, sollten Sie Ohrstöpsel und eine eng anliegende Schwimmkappe tragen sowie nach dem Schwimmen Ihre Ohren gut trocknen.

Kraul: Die effektivste Schwimmtechnik

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Das Verhältnis zwischen Vortrieb und Energieaufwand ist beim Kraulschwimmen am günstigsten. Auch aus medizinischer Sicht ist Kraulschwimmen die empfehlenswerteste Schwimmart. Kraulschwimmen steht und fällt mit der optimalen Beherrschung der Technik.

Für Anfänger ist es nahezu unmöglich, das ohne Trainer zu erreichen. Daher lautet unsere Empfehlung, dass Sie sich in diesem Fall entweder einem Triathlonclub anschließen die für ihre oft älteren Mitglieder in der Regel ein hochwertiges Schwimmtraining anbieten, bei der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) einen Kurs belegen oder sich einen Privattrainer nehmen.

Bringen Sie mit mehreren Techniken Abwechslung in Ihr Training

Zur Vermeidung von Einseitigkeit und zur Förderung der Koordinationsfähigkeit sollten Sie verschiedene Techniken variieren. Machen Sie viel Rückenschwimmen, beim Brustschwimmen sollten Sie den Kopf nur zum Atmen kurz aus dem Wasser heben. Bei Allergien, z. B. Chlorallergie, und bei offenen Wunden ist Schwimmen nicht geeignet.

Bei Herzinsuffizienz sollte nur unter ärztlicher Anleitung geschwommen werden. Wie bei allen Sportarten gilt auch hier: langsam anfangen und zuerst die Technik lernen. Ein Schwimmkurs kann Ihnen dabei gute Dienste leisten, und den gibt es auch für Späteinsteiger.

Schwimmkurse für Erwachsene bieten sowohl die Schwimm-Meister als auch örtliche Vereine an. Auch die DLRG hat solche Kurse im Angebot. Sie dauern meistens 10 Wochen und kosten zwischen 10 und 50 €. Schwimmen ist ein ideales Ausgleichstraining zu vielen anderen Sportarten.

Damit Sie eine Trainingswirkung erzielen – das heißt, damit Herz, Kreislauf und Stoffwechsel auch wirklich angekurbelt werden –, müssen Sie jedoch die üblichen Grundsätze einhalten, die für jedes Training gelten: Schwimmen Sie regelmäßig, dreimal pro Woche, und das mindestens eine halbe Stunde lang. Schwimmen Sie zügig und ohne Pausen, aber nicht hastig.

Schwimmen Sie gleichmäßig

Sie sollten zügig, aber nicht hastig schwimmen, in einem ruhigen, gleichmäßigen Rhythmus. Beginnen Sie mit kürzeren Strecken und tasten Sie sich schrittweise an längere Distanzen heran. Ihr Ziel sollte es sein, 40 bis 45 Minuten am Stück schwimmen zu können.

Vielseitiges Schwimmen

Schwimmen ist kräftigendes Ausdauertraining. Schwimmen (Kraul- und Rückenlage) ist Rückentherapie beim Ausdauertraining. Es ist hervorragendes Ausgleichstraining als Ergänzung zu Walking, Laufen, Radfahren. Und Schwimmen ist ideales Rehabilitationstraining bei Verletzungen sowie bei chronischen Krankheiten.

Wassergymnastik hat den Ruf, vornehmlich von Zirkeln älterer, eher unsportlicher Damen geschätzt zu werden. Leistungsorientiertes Schwimmtraining gehört zu den härtesten Sportarten überhaupt. Irgendwo in diesem Spannungsbogen findet sich auch für Sie und Ihre Belastbarkeit die richtige Dosis.

Das Element Wasser ist Segen (Entlastung, Wärme) und Fluch (hoher Widerstand, Anstrengung) zugleich. Jedenfalls ist aus medizinischer Sicht kaum ein Bewegungsangebot vielseitiger als das, was das Wasser bietet.

Ihr Trainingsplan für’s Schwimmen

  • Stufe 1: 100 m Schwimmen, Pause, 5 x wiederholen
  • Stufe 2: 200 m Schwimmen, Pause, 3 x wiederholen
  • Stufe 3: 300 m Schwimmen, Pause, 3 x wiederholen
  • Stufe 4: 400 m Schwimmen, Pause, 3 x wiederholen
  • Stufe 5: 500 m Schwimmen, Pause, 3 x wiederholen
  • Stufe 6: 500 m Schwimmen, Pause, 4 x wiederholen

Wählen Sie den Schwimmstil, den Sie sicher beherrschen. Die Dauer der Pause bestimmen Sie selbst abhängig von Ihrer Ermüdung.