Rosskastanie: Eine Heilpflanze bei Schmerzen und Venenschwäche

Rosskastanie, Heilpflanze, Schmerzen
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Inhaltsverzeichnis

2008 wurde die Rosskastanie vom zuständigen Expertengremium zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Die Pflanze kann Beschwerden wie Venenschwäche, Hämorrhoiden, Arteriosklerose und Schmerzen verschiedener Art lindern. Doch wie genau wirkt die Rosskastanie und wie lässt sie sich naturheilkundlich anwenden?

Rosskastanie mit Hülle und Blättern

Rosskastanien-Extrakt besitzt eine abschwellende und entzündungshemmende WirkungAdobe Stock – unverdorbenjr

Die Rosskastanie als Heilpflanze: Ein Steckbrief

  • Rosskastanie: Baumart mit einer Wuchshöhe von bis zu 30 Metern, charakteristischen weißen kerzenförmigen Blütenständen und großen gefingerten Blättern
  • Heilwirkung: abschwellend, antibakteriell, ausschwemmend, entzündungshemmend, gewebefestigend, ödem-protektiv (kann Ödemen vorbeugen), schmerzlindernd und venenstärkend
  • Einnahme: innerlich als Tablette, Zäpfchen bzw. Tropfen oder äußerlich als Salbe, Sitzbad bzw. Tinktur
  • Einsatzgebiete: Venenschwäche (inkl. Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, Wadenkrämpfe, Spannung, Juckreiz, Krampfadern), Hämorrhoiden, Arteriosklerose, Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Inhaltsstoffe: zahlreiche Wirkstoffe darunter Aescin, Aesculin und Gerbstoffe

Wie wirkt die Rosskastanie als Heilpflanze?

Rosskastanienextrakte zeigen sowohl im Labor als auch in der naturheilkundlichen Praxis eine Vielzahl an Heilwirkungen. Dazu zählen abschwellende, venenstärkende und entzündungshemmende Effekte. Die Rosskastanie ist eine Arzneipflanze mit Tradition. In der Naturheilkunde wird sie folgendermaßen beschrieben:

  • abschwellend, ausschwemmend, ödem-protektiv, gewebe- und venenstärkend: Diese und weitere Eigenschaften der Rosskastanie macht man sich in der Behandlung von Venenschwäche bzw. Veneninsuffizienz zunutze. Aber auch Anti-Aging-Cremes bauen auf den tonisierenden Effekten für die Haut auf.
  • antibakteriell und entzündungshemmend: Diese Effekte kommen vor allem Patienten mit Hämorrhoiden und Analekzemen zugute.
  • schmerzlindernd und heilungsfördernd: Mit diesen Wirkungen lindert die Rosskastanie Verletzungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, sei es akut (Verletzungen) oder chronisch (Gicht, Rheuma).

Die Rosskastanie hat also zahlreiche heilwirksame Effekte. Ebenso vielfältig wie die Wirkungen sind auch die Einsatzgebiete.

Bei welchen Beschwerden kann man die Rosskastanie als Heilpflanze einsetzen?

Die Früchte der Rosskastanie können – sowohl äußerlich als auch innerlich – bei vielen Beschwerden Abhilfe verschaffen. Sie lindert nachweislich Ödeme, Schmerzen, Schwellungen und Krämpfe in den Beinen.

Rosskastanie bei Venenschwäche: Die Wissenschaft ist sich einig

Geschwollene, schwere und schmerzende Beine treten meist als Begleiterscheinungen einer Venenschwäche auf. Bei dieser Erkrankung haben die Venen zunehmend Schwierigkeiten damit, sauerstoffarmes Blut – beispielsweise aus den Beinen – zurück zum Herzen zu pumpen.

Bei fortschreitender Symptomatik sprechen Ärzte von einer chronischen Veneninsuffizienz. Beschwerden wie Krampfadern und schmerzhafte Hautveränderungen kommen hinzu und machen operative oder medikamentöse Eingriffe erforderlich.

Damit es nicht so weit kommt, gilt es, bei ersten Anzeichen bereits Maßnahmen einzuleiten, die das weitere Fortschreiten verhindern. Dabei helfen Kompressionsstrümpfe. Doch auch die Rosskastanie kann einem schweren Krankheitsverlauf vorbeugen und einzelne Beschwerden reduzieren.

Die Wissenschaft ist sich einig, dass das Extrakt der Rosskastanie für die Kurzzeit-Therapie von chronischer Herzinsuffizienz geeignet ist. Das zeigt eine breit angelegte Übersichtsarbeit von Pittler & Ernst aus dem Jahr 2012, die Ergebnisse aus 17 repräsentativen Untersuchungen nach strengen wissenschaftlichen Standards zusammenfasst.

Zu den Forschungserfolgen gehört auch das schrittweise Entschlüsseln der zugrundeliegenden Wirkmechanismen des Extrakts. Die Arzneipflanze stärkt die Gefäßwände betroffener Venen. Das verhindert das Abfließen von Blut in das benachbarte Gewebe und ermöglicht den Abtransport von Wassereinlagerungen (Ödeme). In der Folge können Schwellungen, Schweregefühl und Schmerzen in den Beinen zurückgehen.

Vorsicht: Beachten Sie, dass Rosskastanien-Präparate als Ergänzung zur Standardtherapie zu sehen sind. Sobald Sie während der Einnahme eine Verschlechterung der Beschwerden feststellen, wenden Sie sich besser an einen Arzt.

Rostkastanie in der Volkskeilkunde: Beliebt bei Hämorrhoiden, Arteriosklerose und Schmerzen

Die Rostkastanie wird nicht nur von Naturheilkundlern gerne eingesetzt. Teile des Baumes, vor allem die Früchte, finden auch in der Erfahrungs- und Volksheilkunde Verwendung. Anwender berichten wiederholt von Erfolgen in der Behandlung von Hämorrhoiden, Arteriosklerose, Muskel- und Gelenkschmerzen.

Auch wenn bislang keine ausreichenden Wirksamkeitsnachweise erbracht wurden, gibt es neben Venenschwäche noch drei weitere Anwendungsbereiche der Rosskastanie:

  1. Hämorrhoiden: Bei Hämorrhoiden und Analekzemen kommt die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung von Rosskastanienextrakt zum Tragen. Sitzbäder sollen hier Schmerzen lindern und das Abheilen begünstigen.
  2. Arteriosklerose: Neben den Venen kann eine Behandlung mit Präparaten der Rosskastanie auch Arterien stärken. Damit lassen sich Ablagerungen vorbeugen und möglicherweise entgegenwirken. Das Arteriosklerose-Risiko sollte sich mit der Rosskastanie als Heilpflanze also minimieren lassen.
  3. Schmerzen: Nicht zuletzt findet Rosskastanie bei Muskel- und Gelenkschmerzen Verwendung. Treten akute Schmerzen infolge von Verletzungen, Prellungen oder Verstauchungen – beispielsweise vom Sport – auf, lassen sie sich mit Rosskastanien-Präparaten reduzieren. Auch bei chronischen Schmerzen durch Erkrankungen wie Rheuma oder Gicht soll Rosskastanie als Heilpflanze Abhilfe verschaffen.

Übrigens: Die straffenden Effekte auf Gewebe und Blutgefäße macht man sich auch bei Anti-Aging-Cremes zunutze. In Form von Shampoos wiederum soll die Rosskastanie Haarausfall eindämmen. Die Heilpflanze ist also auch in Kosmetik-Artikeln keine Seltenheit mehr. Jüngst hat man die UV-schützende Wirkung von Rosskastanien-Präparaten entdeckt. Daher findet die Pflanze sogar in Sonnenschutzmitteln Verwendung.

Aufgrund welcher Inhaltsstoffen ist die Rosskastanie eine Heilpflanze?

Die Rosskastanie verdankt ihre naturheilkundlichen Effekte einer Vielzahl an Wirkstoffen. Darunter sind das gewebestraffende und ödem-protektive Aescin, das kapillarabdichtende Aesculin und die schmerzlindernden Gerbstoffe.

Naturheilkundler beschränken sich klassischerweise auf die – als Kastanien bekannten – Früchte des Baumes. Sie haben den größten Wirkstoffgehalt und enthalten unter anderem folgende Stoffe:

  • Aescin: Dieser Wirkstoffkomplex besteht aus mehreren Dutzend Einzelsubstanzen und hat daher auch vielfältige Effekte. Aescin strafft Venen und Gewebe und schützt damit gegen Ödeme (ödem-protektiv). Genauer gesagt dichtet es die Blutgefäßwände ab und dämmt so den Flüssigkeitsaustritt aus der Vene ein. Wassereinlagerungen bleiben aus. Ferner wirkt Aescin entzündungshemmend und – zumindest im Labor – antibakteriell (gegen Staphyllococcus aureus oder epidermis).
  • Aesculin: Aesculin ist ein Stoff, der wegen seiner kapillarabdichtendende Effekte Erfolge in der Behandlung von Thrombosen und Hämorrhoiden erzielen kann.
  • Gerbstoffe: Diese Inhaltsstoffe sind wegen ihrer naturheilkundlichen Wirkung sehr bekannt und kommen in zahlreichen Pflanzen vor. Sie sollen – unter anderem bei Hämorrhoiden – betroffenes Gewebe zusammenziehen und eine Schutzschicht bilden. Damit fördern sie die Wundheilung, reduzieren den Juckreiz, Blutungen, Nässe und Schmerzen.

Die Rosskastanie hat neben diesen drei Stoffgruppen noch weitere naturheilkundliche Wirkstoffe. Ihre Kombination ist das Geheimnis hinter der Bandbreite an Einsatzgebieten dieser Heilpflanze.

Welche Darreichungsformen der Rosskastanie als Heilpflanze gibt es?

Fertigpräparate der Rosskastanie sind in Apotheken oder Reformhäusern erhältlich und reichen von Dragees, Kapseln und Tropfen für die Einnahme bis hin zu Salben und Badezusätzen zur äußeren Anwendung. Folgende Darreichungsformen der Rosskastanie als Heilpflanze sind üblich:

  • Dragees
  • Kapseln
  • Tropfen
  • Gelees
  • Zäpfchen
  • Salben
  • Tinktur
  • Öle
  • Badezusätze

Abhängig von den behandelten Beschwerden bietet sich die eine oder andere Darreichungsform mehr an. Doch wann sollten Sie zu einer Creme greifen und wann sind Rosskastanien-Tabletten eher angeraten?

Zur Behandlung von Hämorrhoiden, Muskel- und Gelenkschmerzen greift man in der Regel zu Salben, Tinkturen oder Badezusätzen. Ein Sitzbad soll bei Hämorrhoiden dafür sorgen, dass sich entzündete Hautstellen zusammenziehen und Schmerzen nachlassen. Bei Schmerzen an Rücken, Gelenken oder Muskeln kann ein Bad mit Rosskastanie ebenfalls wohltuend sein. Auf die Beine aufgetragen, wirken die Präparate zur äußeren Anwendung auch schweren, müden und schmerzenden Beinen aufgrund von Venenleiden entgegen.

Wichtig: Halten Sie weiter an der Behandlung der Veneninsuffizienz mit Kompressionsstrümpfen fest. Rosskastanien-Präparate sind lediglich eine Ergänzung dieser Standardtherapie.

Die Therapie mit Tropfen, Kapseln oder Dragees bietet sich bei Venenleiden an. Die tägliche Maximaldosis von 100 Milligramm Aescin ist dabei einzuhalten. Bei Präparaten aus Rosskastanien-Extrakt gilt wegen der erhöhten Wirkstoffkonzentration besondere Vorsicht.

Achtung: Bei Unsicherheiten bezüglich der Dauer und Dosierung des gewählten Rosskastanien-Produkts lesen Sie in der Packungsbeilage nach oder wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Verschiedene Tabletten vor weißem Hintergrund

Rosskastanie kann man in zahlreichen Formen erhalten: Kapseln, Tabletten, Zäpfchen, Tropfen, usw.by-studio – Fotolia

Welche Nebenwirkungen hat die Rosskastanie als Heilpflanze?

Bei der Einnahme von Rosskastanien-Präparaten kommt es unter Umständen zu Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden. Eine äußere Anwendung kann Juckreiz auslösen. Diese unerwünschten Begleiterscheinungen treten allerdings nur selten auf.

Wichtig: Falls Sie solche Reaktionen nach der Behandlung mit Rosskastanie bei sich feststellen, wenden Sie sich an einen Arzt.

Gegenanzeigen: Wem wird von der Behandlung mit Rosskastanie abgeraten?

Grundsätzlich sind spezielle Personengruppen nicht von der Behandlung mit Rosskastanien-Präparaten ausgeschlossen. Menschen, die gerinnungshemmende Mittel einnehmen, schwangere und stillende Frauen halten vor der Rosskastanien-Therapie dennoch besser Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.

Da der zentrale Wirkstoffkomplex Aescin die Blutgerinnung hemmt, ist die parallele Behandlung mit blutgerinnenden Medikamenten unter Umständen problematisch. In diesem Fall ziehen Sie besser einen Mediziner zurate.

Da Krampfadern, Schweregefühl und Schmerzen in den Beinen vor allem nach der Geburt häufig sind, wird nach verträglichen Behandlungsmöglichkeiten für stillende Mütter gesucht. Die Therapie mit einer Rosskastanien-Creme ist prinzipiell möglich, sollte aber mit einem Arzt besprochen werden. Umfassende Studienbelege zur Sicherheit und Verträglichkeit in Schwangerschaft und Stillzeit stehen bislang noch aus.

Ist die Rosskastanie giftig?

Der Verzehr großer Mengen an Rinde, Blättern, Blüten, Samen und Samenschalen der Rosskastanie ist für den Menschen giftig.

Hochdosiert haben Rosskastanien eine giftige Wirkung auf den menschlichen Verdauungstrakt. Vor allem die stacheligen Fruchtkapseln des Baumes sind schädlich. Daher kommen sie in der Heilkunde nicht zum Einsatz. Präparate aus Samen, Blüten oder Blättern der Rosskastanie lassen sich bei Einhaltung der Dosierungshinweise oral einnehmen.

Wie kann ich die Rosskastanie verarbeiten?

Falls Sie eine Rosskastanie im Garten haben, bietet es sich an Aufgüsse oder Tinkturen selbst herzustellen. Sie benötigen lediglich entsprechende Pflanzenteile und Trägersubstanzen wie Wasser oder Alkohol. Doch wie lassen sich Baum, Früchte und Pflanzenteile sicher identifizieren, ernten und weiterverarbeiten?

Was ist die Rosskastanie?

Die Rosskastanie (lat. Aesculus hippocastanum) ist eine – in West- und Mitteleuropa weit verbreitete – Baumart. Sie genießt in Europa Beliebtheit als Zier-, Nutz- und Arzneipflanze. Der Baum wird mit 15 bis 20 Jahren mannbar (geschlechtsreif), blüht dann jedes Jahr und trägt Früchte.

Die lateinische Bezeichnung Aesculus hippocastanum ist für die botanische Klassifikation erst einmal irreführend: So bezeichnet das lateinische Wort Aesculus eigentlich eine Eichenart. Diese Einordnung ist falsch. Aesculus hippocastanum gehört aber auch nicht zu den Buchengewächsen wie die bekannte Esskastanie (Edelkastanie). Tatsächlich zählt die Rosskastanie zu den Seifenbaumgewächsen.

Interessant: Die Rosskastanie – auch als Pferdekastanie bezeichnet – verdankt ihren Namen einem einfachen Umstand: Sie kommt jeher als Pferdefutter oder -medikament zum Einsatz.

Rosskastanien sicher identifizieren und sammeln: Kastanie ist nicht gleich Kastanie

Viele kennen die gewöhnliche Rosskastanie als Hausbaum oder Schattenspender im Biergarten. Gründe für die Popularität der Baumart ist einerseits das flache Wurzelsystem, welches auch die Anpflanzung neben Gebäuden und Wegen erlaubt.

Andererseits sind die geringen Standortansprüche entscheidend. Denn der Baum wächst sowohl an schattigen und halbschattigen als auch an sonnigen Plätzen. Zu trockene und saure Standorte meiden sie hingegen. Die beste Pflanzzeit für Rosskastanien ist im Frühjahr, sobald keine Spätfroste mehr drohen.

Der Baum ist aber nicht nur pflegeleicht, sondern auch dekorativ: Im Frühjahr lassen sich die imposanten weißen Blüten bewundern. Die Blütenstände werden bis zu 20 bis 30 Zentimeter hoch. Die reifen Früchte, die aus diesen Blüten entstehen, fallen sobald sie reif sind mittels der Schwerkraft zu Boden.

Folgende Merkmale sind charakteristische für die Rosskastanie und helfen bei der Identifikation des Baumes:

  • Wuchshöhe: Rosskastanien werden bis zu 30 Meter hoch und haben einen 1 Meter breiten Stamm.
  • Blätter: Die Laubblätter der Rosskastanie sind gefingert. Das bedeutet, am Blattstiel entspringen fünf bis sieben einzelne Fiederblätter. Sie haben einen gesägten Blattrand.
  • Blüten: Die Blüten der Rosskastanie sind weiß. Außerdem haben sie ein rotes oder gelbes Saftmal, welches kennzeichnet, ob noch Nektar vorhanden ist oder nicht.
  • Samen: Die braunen und glatten Samen – im Volksmund Kastanien genannt – reifen in Kapselfrüchten. Sie entspringen dicken Trieben, die eine deutliche Blattnarbe auf der Rinde erzeugen. Sobald sie reif sind, fallen sie zu Boden. Sammelzeit für die Samen ist im Herbst von September bis Oktober.

Achtung: Sammeln Sie die Blätter, Blüten und Rosskastaniensamen nur von gesunden Bäumen. Erreger erkennen Sie an Schleimfluss auf dem Stamm in Verbindung mit einer Rindenkrankheit, an Blattbräune und verfrühtem Blattfall.

Kann ich Rosskastanie und Edelkastanie verwechseln?

Die Rosskastanie ähnelt in einigen Eigenschaften der Edelkastanie (Esskastanie). Entscheidender Unterschied sind die Blüten: Während die Rosskastanie kerzenförmige aufrechtstehende Blüten hat, sind die Blüten der Esskastanie weitaus unscheinbarer und hängend.

Eine Verwechslung ist hier ungefährlich, denn die Edelkastanie ist essbar. Sie kommt auch in der Volksmedizin zum Einsatz – hat allerdings abweichende Wirkungen.

Tinktur aus Kastanien oder Kastanienblüten – ein wahrer Alleskönner

Mit dem passenden Trägerstoff können Sie frischen Pflanzenteilen naturheilkundlich wirksame Stoffe entziehen und sie je nach Wunsch oral einnehmen oder zur äußerlichen Anwendung darreichen.

Eine Tinktur ist ein alkoholhaltiger Auszug einer Heilpflanze. Alkohol ist hier der Träger. Blüten oder geschnittene Samen der Rosskastanie werden in einem bestimmten Verhältnis mit Alkohol übergossen und nach einer gewissen Zeit abgeseiht.

Mit einer Pipette dosiert, kommt die Tinktur sowohl innerlich als auch äußerlich zum Einsatz. Oral eingenommen begünstigt sie die Linderung von Beschwerden im Zusammenhang mit Venenschwäche. Auf der Haut angewendet kann Rosskastanien-Tinktur bei Gelenkschmerzen, Ekzemen oder Entzündungen Abhilfe verschaffen.

Rosskastanien-Aufguss für Sitzbäder oder Kompressen

Bei Aufgüssen ist der Trägerstoff Wasser. Mit folgenden 3 Schritten gewinnen Sie einen Rosskastanien-Sud:

  1. Überbrühen Sie 1 Teelöffel fein zerstoßene Rosskastanienblätter in einem Kochtopf mit 150 Milliliter kochendem Wasser
  2. Lassen Sie den Tee 1 Minute kochen und 5 Minuten ziehen
  3. Seihen Sie ihn ab

Nutzen Sie den abgekühlten Aufguss für Umschläge bei Venenleiden, müden und schweren Beinen sowie bei Prellungen. Auch für Sitzbäder bei Hämorrhoiden ist der Sud geeignet.

Fazit: So vielfältig ist die Rosskastanie

Die Rosskastanie gilt in der Arzneipflanzenkunde als wirksames Mittel zur Reduktion von Venenleiden. Studien zufolge lassen sich Begleiterscheinungen wie Wassereinlagerungen, Schmerzen und Schweregefühle in den Beinen mit der Heilpflanze merklich eindämmen.

In der Volksheilkunde kommt die Rosskastanie auch bei Hämorrhoiden, Arteriosklerose, akuten und chronischen Rücken-, Gelenk- oder Muskelschmerzen zum Einsatz. Diese Vielzahl an Einsatzgebieten hat die Rosskastanie ihren vielfältigen Inhaltsstoffen zu verdanken. Insbesondere der Wirkstoff Aescin macht die Rosskastanie zum echten Alleskönner.