Rosmarin: So nutzen Sie die stärkende Heilpflanze für Ihre Gesundheit

Rosmarin: So nutzen Sie die stärkende Heilpflanze für Ihre Gesundheit
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Inhaltsverzeichnis

Die Heilpflanze Rosmarin hat eine vielfältige, wohltuende Wirkung und hilft Ihnen bei Magen-Darm-Beschwerden, Muskelschmerzen sowie Erschöpfungszuständen. Doch nicht für jeden ist jede Form von Rosmarin gleichermaßen geeignet.

Rosmarin ist nicht nur ein beliebtes Küchenkraut, das besonders gut zu mediterranen Gerichten passt und Fisch, Fleisch oder Kartoffeln verfeinert. Rosmarin ist auch eine uralte Heilpflanze mit einer vielfältigen Wirkung bei verschiedenen körperlichen Beschwerden. In Europa gilt er als die stärkende Heilpflanze schlechthin.

Wie wirkt Rosmarin?

Rosmarin wirkt verdauungsfördernd und lindert Blähungen und Völlegefühl nach dem Essen. Äußerlich angewendet regt Rosmarin die Durchblutung der Haut an und stärkt den Kreislauf. Durch die durchblutungsfördernde Wirkung können verspannte Muskeln durch das Einreiben von Rosmarinöl gelockert werden.

Außerdem wirkt die Pflanze stimmungsaufhellend und anregend. Rosmarin ist außerdem konzentrationsfördernd, schleimlösend und entzündungshemmend. Als Heilpflanze hilft er bei Schmerzen und ist zudem gut für das seelische Wohlbefinden.

Wann kommt Rosmarin zum Einsatz?

Häufig kommt Rosmarin bei diesen Beschwerden zum Einsatz:

  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Verspannungen
  • Migräne; selbst bei zyklisch bedingten Migräneanfällen kann er Erfolge erzielen
  • Krämpfen
  • Erschöpfung
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden wie dem prämenstruellem Syndrom, verfrühten oder verspäteten, zu starken oder schmerzhaften Monatsblutungen
  • Bluthochdruck
  • Erkältungen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Blähungen
  • Schwindel
  • Kreislaufbeschwerden
  • Stimmungsschwankungen
  • Konzentrationsstörungen

Wie wird Rosmarin angewendet?

Rosmarin kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden.

Innerliche Anwendung: Als Gewürz kann er Speisen verfeinern. Sie können Ihn außerdem zu einem Tee aufgießen oder selbst Rosmarinwein herstellen. Rosmarin kann auch roh gegessen werden, allerdings sollten Sie die Blätter fein hacken, da sie sonst aufgrund ihrer ledrigen Blattoberfläche schwer zu kauen sind.

Äußerliche Anwendung: In Salben, Cremes und Tinkturen kann er äußerlich angewendet werden. Auch Rosmarinöl ist zur äußerlichen Anwendung gedacht und kann auf die Haut aufgetragen werden. Als Badezusatz sind entweder die puren Rosmarinnadeln geeignet oder ebenfalls das Rosmarinöl.

3 Anwendungsbeispiele für Rosmarin als Heilpflanze

  1. Rosmarin für Muskeln und Gelenke sowie eine verbesserte Durchblutung: Wenn Sie Salben mit Rosmarin äußerlich auftragen, regt das die Durchblutung an und wärmt. Auch bei einem niedrigen Blutdruck können Sie Rosmarin einsetzen und so den Kreislauf stärken, ohne dass Ihr Blutdruck zu stark ansteigt. Dank der durchblutungsfördernden Wirkung des Rosmarins erwärmen sich die eingeriebenen Stellen, wodurch verspannte Muskeln locker werden. Besonders bei Rückenschmerzen und Schmerzen durch Verspannungen, zum Beispiel nach zu langer Computer-Arbeit, ist Rosmarinsalbe äußerst wohltuend. Auch Rheuma sowie generelle Muskel- und Gelenkschmerzen springen gut auf Rosmarin an.
  2. Mit Rosmarin die Verdauung fördern: Als Kräuter eingesetzt in mediterranen Gerichten, kann Rosmarin dabei helfen, das Essen besser verdauen zu können. Sowohl frisch als auch getrocknet entfaltet die Pflanze ihre heilende Wirkung. Als Tee aufgegossen hilft Rosmarin gegen Blähungen, Völlegefühl nach dem Essen sowie Bauchkrämpfe.
  3. Die Psyche mit Rosmarin stärken: Rosmarin hilft gegen Erschöpfungszustände und kann Trägheit in Energie und Leistungsfähigkeit verwandeln. Dadurch, dass er wärmt, zum Beispiel äußerlich aufgetragen, lindert er außerdem Anspannung und Beklemmung. Er entspannt und sorgt für ein wohliges Gefühl. Schon im Mittelalter wurde Rosmarin auch als anregende Pflanze geschätzt und bereits Pfarrer Kneipp empfahl älteren Menschen Rosmarinwein zur Regeneration ihrer Kräfte.

Rosmarin für die Haare – bringt das was?

Rosmarin für die Haar- und Kopfhautpflege zu nutzen, ist besonders im Mittelmeerraum hinlänglich bekannt. Wissenschaftliche Studien zur Wirkung des Rosmarins auf Haare und Kopfhaut gibt es zwar kaum, allerdings schadet es auch nicht, es auszuprobieren, denn dem Rosmarin wird folgender Effekt auf die Haare nachgesagt:

  • Juckende und schuppende Kopfhaut kann mit Rosmarinwasser beruhigt werden.
  • Die Durchblutung der Kopfhaut wird durch Rosmarin angeregt. Das kann das Haarwachstum stärken sowie Haarausfall verringern.
  • Die Talgproduktion auf dem Kopf wird durch Rosmarin reduziert. Dadurch werden Ihre Haare nicht so schnell fettig.

Es gibt viele Naturkosmetikprodukte für die Haare mit Rosmarin. Probieren Sie es einfach mal aus und lassen Sie sich von der Wirkung und dem wohligen Duft der Shampoos, Öle und Spülungen überraschen.

Welche Teile der Rosmarinpflanze haben eine heilende Wirkung?

Die Blätter des Rosmarins werden genutzt, wenn Cremes, Salben oder Tinkturen hergestellt werden. Dafür wird das ätherische Öl aus den Blättern gepresst. Die Blätter enthalten unter anderem:

  • Kampfer
  • Borneol
  • Zineol
  • Saponin
  • Alkaloide

Die organische Verbindung 1,8-Cineol, die im Rosmarin zu finden ist, wirkt schleimlösend, weshalb Rosmarin auch bei Erkältungen zum Inhalieren genutzt werden kann. Außerdem tötet 1,8-Cineol Bakterien ab, was ebenso für die im Rosmarin enthaltenen Gerbstoffe gilt. Cineol kann außerdem das Stresshormon Cortisol im Körper senken.

Carnosol, Rosmanol und die Rosmarinsäure sind weitere Inhaltsstoffe, die dem Rosmarin zu seiner besonderen Wirkung verhelfen. Rosmarinsäure stärkt Herz- und Blutgefäße, Rosmanol wirkt antiviral und antibakteriell und Carnosol hat in einigen Studien sogar eine Aktivität gegen Krebszellen gezeigt.

Was müssen Sie bei der Einnahme oder Anwendung von Rosmarin beachten?

Nebenwirkungen hat der Rosmarin nicht, wenn er nicht im Übermaß angewendet oder eingenommen wird.

Pro Tag sollten Sie maximal 6 Gramm Rosmarin zu sich nehmen. Generell vorsichtig mit dem Einsatz von Rosmarin sollten unter anderen Schwangere oder Asthmatiker sein.

  • Hautreizungen vorbeugen: Rosmarinöl sollten Sie auf der Haut nicht pur verwenden, sondern nur verdünnt. Andernfalls kann es zu Hautreizungen und -rötungen kommen.
  • Kreislauf unter Umständen nicht zu sehr ankurbeln: Wenn Sie Rosmarin als Badezusatz verwenden wollen, sollten Sie die Dosierung beachten. So kurbelt Rosmarin den Kreislauf an, sodass es unter Umständen nicht gut ist, wenn Ihr Blutdruck zu stark steigt, wie zum Beispiel bei einem fieberhaften Infekt. Auch wenn Sie unter einer Herzschwäche leiden, starken Schwindel oder eine Hauterkrankung haben oder Krampfadern, sollten Sie vor einem Rosmarinbad mit Ihrem Arzt sprechen.
  • Atemnot verhindern: Die ätherischen Öle des Rosmarins können für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich sein, da sie Atemnot auslösen können. Insbesondere das im Rosmarinöl enthaltene Kampfer ist dafür verantwortlich. Wenden Sie sie daher nicht im Gesicht an. Das gleiche gilt auch für Menschen, die unter Asthma leiden. Schließlich können ätherische Öle beim Inhalieren einen Asthmaanfall auslösen. Auch hier empfiehlt sich die vorherige Absprache mit dem behandelnden Arzt. Gegen Rosmarintee oder Rosmarin als Gewürz im Essen spricht aber für Asthmatiker oder Kinder nichts.
  • Schlafstörungen vorbeugen: Rosmarin sollten Sie nicht abends anwenden, da das belebende Kraut den Schlaf beeinträchtigen kann.
  • Vorsicht in der Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft sollten Sie Rosmarin vorsichtig dosieren und auf Rosmarin-Tee verzichten. Ein wenig Rosmarin im Essen als Gewürz ist aber unproblematisch.

Wo wächst Rosmarin?

Die Heilpflanze Rosmarinus officinalis ist ursprünglich in südlicheren Gefilden zu Hause und kommt besonders im Mittelmeerraum häufig vor. Bei uns gedeiht der frostempfindliche Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler, der bis zu 2 Metern hoch werden kann, an sonnigen Standorten mit warmer Erde.

Die immergrünen, lanzettlichen Blätter sind lederartig und an den Rändern zurückgerollt. Die zarten, blassblauen Blüten erscheinen von April bis Juni. In dieser Zeit werden die Zweige geerntet; sie sollen an einem schattigen, luftigen Ort trocknen. Wegen seines starken Aromas hatte der Rosmarin im Altertum kultische Bedeutung.

Wie wurde Rosmarin früher eingesetzt?

Schließlich wussten die Griechen, die ihn der Göttin der Schönheit und der Liebe, Aphrodite, weihten, durchaus von seiner rundum belebenden Heilwirkung. Mönche brachten den Rosmarinstrauch über die Alpen nach Deutschland, und bald wurde er nicht nur in Klostergärten, sondern auch in jedem Bauerngarten angebaut.

Bis ins das 17. Jahrhundert war Rosmarin das Symbol für Brautleute: Die Braut trug einen Kranz aus Rosmarin, und der Bräutigam steckte sich ein Zweiglein an. Rosmarin stand für Fruchtbarkeit. Das hatte seinen Grund in der Volksmedizin: Rosmarin vermag den Monatszyklus zu regeln und damit die Empfängnisbereitschaft zu fördern.

Können Sie Rosmarin selbst anbauen?

Der Anbau von eigenem Rosmarin ist kein Problem. Rosmarin sollten Sie als Kübelpflanze von Frühjahr bis Herbst im Freien ziehen. Im Winter braucht er einen kühlen Ort im Haus. Frische Blätter können Sie zum sofortigen Verbrauch selbst ernten. Getrocknete Rosmarinblätter kaufen Sie besser in der Apotheke, da sie bei niedrigen Temperaturen (35 °C) schnell getrocknet werden müssen.

Schneiden Sie Rosmarin vorsichtig zurück, bis kurz über den verholzten Bereich. Das machen Sie am besten im Frühjahr, um einen buschigen Wuchs zu fördern. Falls sich in einem Jahr keine Blüten an Ihrem Rosmarinstrauch blicken lassen, so bedeutet das nicht, dass die Pflanze tot ist. Nur mit einer entsprechenden Winterruhe kann Rosmarin optimal blühen.

Rosmarin im Mörser
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Wie können Sie Rosmarin als Heilpflanze nutzen und anwenden? 3 Ideen

Wenn Sie Rosmarin im Garten haben, können Sie im Handumdrehen sowohl einen Tee als auch einen Badezusatz herstellen. Auch Rosmarinwein können Sie selbst herstellen.

1. Mit Rosmarintee gegen Erschöpfung und schlechte Stimmung vorgehen

Überbrühen Sie 1 TL getrockneten Rosmarin mit 1/4 l kochendem Wasser. Lassen Sie den Tee 15 Minuten zugedeckt ziehen, bevor Sie ihn abseihen. Trinken Sie morgens und mittags 1 Tasse frischen, nach Belieben mit Honig gesüßten Tee statt Kaffee oder schwarzem Tee. Rosmarintee hilft besonders bei Erschöpfung, Herz-Kreislauf-Schwäche und Verdauungsbeschwerden.

2. Mit einem Rosmarinbad den Kreislauf anregen

Übergießen Sie 50 g getrockneten Rosmarin mit 1 l Wasser und lassen Sie die Mischung auf kleinster Flamme 30 Minuten ziehen. Gießen Sie den Sud durch ein Sieb direkt ins Badewasser. Die Badetemperatur sollte 34 bis 37 °C betragen, die Badedauer 15 Minuten nicht überschreiten. Ruhen Sie nach dem Bad 30 Minuten im Liegen.

3. Mit selbst gemachtem Rosmarinwein Herz und Kreislauf stärken

Lassen Sie 25 g frischen oder 10 g getrockneten Rosmarin 5 Tage lang in 3/4 l trockenem Weißwein in der zugekorkten Flasche ziehen. Seihen Sie den Wein dann in eine andere Flasche ab. Trinken Sie bei Erschöpfung und Herz-Kreislauf-Schwäche morgens und mittags je 1 kleines Likörglas von diesem Wein.

Fazit: So wenden Sie Rosmarin bei gesundheitlichen Beschwerden an

Die Verwendung von Rosmarin als Küchenkraut in verschiedenen Speisen ist bekannt. Als Heilpflanze kennt ihn nicht jeder, dabei hat er eine intensive Wirkung und kann bei verschiedenen Beschwerden helfen. Schließlich muss es nicht immer direkt die Chemiekeule sein und natürliche Mittel sind eine gute Möglichkeit, Beschwerden auf sanfte Weise zu behandeln.

Rosmarin kommt ursprünglich aus Südeuropa, wächst aber auch in unseren Gefilden und kann daher auch problemlos selbst angebaut werden. Die Kraft des Rosmarins steckt in seinen Blättern, die ätherische Öle enthalten. Rosmarin kann zu Tee aufgegossen werden und so ebenso wie Rosmarinwein innerlich angewendet werden. Rosmarin belebt, stärkt den Kreislauf und hilft gegen Verdauungsbeschwerden.

Das ätherische Öl kann aber auch in Cremes, Salben und Tinkturen verarbeitet werden, die dann äußerlich auf die Haut aufgetragen werden. Das fördert die Durchblutung, löst Verspannungen und hilft gegen Schmerzen. Auch für kräftige Haare und eine gesunde Kopfhaut ist Rosmarin gut geeignet.

Vorsicht mit Rosmarin-Präparaten sollten Asthmatiker, Babys und Kleinkinder sowie schwangere Frauen walten lassen. Auf Rosmarin-Öl oder Rosmarin-Tee sollte gegebenenfalls verzichtet werden und auch vor dem Einschlafen kann Rosmarin zu aufkratzend wirken. Gegen ein wenig Rosmarin im Essen ist jedoch nichts einzuwenden.