Aloe Vera – Wirkung, Anbau & Hausmittel zum Selbermachen

Aloe Vera, Heilpflanze, Immunsystem, Haut, Haare
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Inhaltsverzeichnis



Aloe Vera im Überblick

  • Beschreibung: lange, spitz zulaufende Blätter mit 40-50 cm Länge, graugrün gefärbt, mit gelartigem Pflanzensaft gefüllt
  • Inhaltsstoffe: Wasser, Acemannan (Kohlenhydrat), Aminosäuren, Enzyme, Vitamine, Mineralstoffe
  • Wirkung: entzündungshemmend, feuchtigkeitsspendend, antibakteriell/-viral, kühlend, wundheilend
  • Äußerliche Anwendung: bei Verbrennungen, kleinen Wunden, Entzündungsreaktionen auf der Haut
  • Innerliche Anwendung: als Nahrungsergänzungsmittel – unterstützend bei Diäten, bei Diabetes
  • Kultur: als Topfpflanze in mineralischer, nährstoffreicher Erde an einem sonnigen Standort, benötigt wenig Wasser

Anbieter von Aloe Vera-Produkten versprechen ihre heilende Wirkung bei mehr als 200 gesundheitlichen Störungen. Die reichhaltigen Substanzen der Aloe Vera und ihre große Wirkung sind seit über 5.000 Jahren bekannt.

Alexander der Große ließ Aloe Vera in Wagen pflanzen, damit sie bei seinen Feldzügen wegen ihrer wundheilenden und schmerzstillenden Eigenschaften genutzt werden konnte. Hildegard von Bingen schwor vor allem auf die fiebersenkende Wirkung.

Was ist Aloe Vera?

Bei Aloe Vera handelt es sich um eine Heilpflanze, der zahlreiche positive Wirkungen auf die Gesundheit des menschlichen Körpers zugeschrieben werden. Ihre Inhaltsstoffe wirken nicht nur durchblutungsfördernd, sondern auch entzündungshemmend und feuchtigkeitsspendend.

Bereits in der Antike schätzte man das in den Blättern gespeicherte Gel dieser besonderen Pflanze. Es wurde zur kosmetischen Hautpflege sowie zur Behandlung von Hauterkrankungen verwendet. Seit etwa dem 12. Jahrhundert ist die Aloe Vera in Deutschland bekannt.

Aloe Vera: Botanische Beschreibung

Aloe Vera, die Echte Aloe, zählt neben der Gelbroten Taglilie und dem Affodill zur Gattung der Grasbaumgewächse. Ihr Aussehen erinnert jedoch an eine Agave.

Die spitz zulaufenden Laubblätter sind rund um den Stamm angeordnet. Sie können eine Länge von 40 bis 50 cm erreichen. Die dicken, fleischigen Blätter sind graugrün gefärbt und am Rand mit spitzen Dornen versehen. In ihrem Inneren ist ein gelartiger Pflanzensaft enthalten, der in der Naturheilkunde Anwendung findet.

Der kaum verzweigte Blütenstand kann eine Höhe von bis zu 90 cm erreichen. Darauf wachsen gelbe Blüten, die sich zu länglichen Trauben entwickeln.

Herkunft und Kultur der Aloe Vera

Die Echte Aloe stammt vermutlich aus der Wüste der arabischen Halbinsel. Der wirtschaftliche Anbau in großen Plantagen findet in den tropischen und subtropischen Klimazonen der Erde statt. Im Mittelmeerraum, Indien, Mexiko und den kanarischen Inseln ist sie heute heimisch. Die Wildform der Aloe Vera steht unter Naturschutz.

Aloe Vera wird auch als “Königin der Heilpflanzen” genannt. Sie ist besonders für Anwendungen von Hauterkrankungen bekannt, doch sie kann noch viel mehr.© guy | Adobe Stock

Das Gel der Aloe Vera

Das Gel der Aloe Vera findet in der Naturheilkunde Anwendung. Dabei handelt es sich sozusagen um das Fleisch des Blattes der Sukkulente. Unter Sukkulenten versteht man Pflanzen, die an besonders trockenes Umgebungsklima angepasst sind. Um immer mit ausreichend Wasser versorgt zu sein, speichern sie es in unterschiedlichen Pflanzenorganen. Auch die diversen Kakteen zählen zu dieser Gruppe.

Bei der Aloe Vera findet der Wasserspeicher in den langen Blättern statt. Das sogenannte Gel ist farblos und flüssig, da es zu einem großen Teil aus Wasser besteht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet das Gel aus einem frisch abgeschlagenen Blatt als das wirksamste Mittel. Bei der Weiterverarbeitung können die wertvollen Inhaltsstoffe zerstört werden.

Aloe Vera Inhaltsstoffe

Die heilsamen Inhaltsstoffe sind im Gel der Aloe Vera gespeichert. Neben einem großen Teil Wasser (bis zu 99 %) beinhaltet es außerdem etwa 200 Wirkstoffe, unter anderem:

  • Mucopolysaccharide (Acemannan)
  • Aminosäuren
  • Enzyme (u. a. Phosphatase, Amylase, Peroxidase)
  • Mineralstoffe (u. a. Eisen, Kalzium, Zink)
  • Vitamine (B1, B2, B6, B12, C, E und A)
  • sekundäre Pflanzenstoffe (Lignine, Sterole, Anthraglycoside, Saponine, Salicylsäure, Gerbstoffe)

Aloe Vera Inhaltsstoff Mucopolysaccharide (Acemannan)

Das Zuckermolekül Acemannan gilt als der wichtigste Inhaltsstoff der Aloe Vera. Dieses hochwertige Kohlenhydrat wird im Körper des Menschen nur bis in die Pubertät gebildet. Danach kann es lediglich durch die Nahrung aufgenommen werden.

Acemannan wird in der Wand (Membran) der Zellen gespeichert. Der Stoff wirkt immunstärkend gegen Viren, Bakterien und Pilze, indem er die Fresszellen (Makrophagen) aktiviert und die Produktion eines entzündungshemmenden Signalstoffs (Interleukin 1) fördert.

Weitere Aloe Vera-Inhaltsstoffe

Damit der Stoffwechsel reibungslos ablaufen kann, werden Aminosäuren benötigt. Diese können nicht selbstständig produziert werden, sondern müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Die Aminosäure Prolin ist beispielsweise an der Bildung von Bindegewebe der Haut beteiligt. Glutaminsäure stellt den Stoffwechsel des Gehirns sicher.

Unter Enzymen versteht man sogenannte Biokatalysatoren, die chemische Reaktionen im Körper auslösen, hemmen oder beschleunigen können. Dazu gehört beispielsweise die Verdauung.

Vitamine und Mineralstoffe helfen dabei, die lebenswichtigen Funktionen unseres Körpers aufrecht zu erhalten. Besonders die B-Vitamine erfüllen vielseitige Aufgaben, etwa die Sicherung des Energiehaushaltes, das Ablaufen von Entgiftungsvorgängen oder die Bildung von Knochen.

Sekundäre Pflanzenstoffe haben zusätzliche Wirkung für die Aloe Vera. Sie dienen beispielsweise der Stabilität (Lignin) oder der Abwehr von Fressfeinden (Gerbstoffe). Der Mensch profitiert von der entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung der ätherischen Öle.

Salicylsäure ist auch in dem Medikament Aspirin enthalten. Sie wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend. Sterole haben antiseptische Wirkung. Das zu den Anthraglycosiden gehörende Aloin findet sich nur in der Blattschale. Es hat eine stark abführende Wirkung.

Wirkung von Aloe Vera

Seit der Jahrtausendwende wird der Markt regelrecht mit Aloe Vera-Produkten überflutet. Den heutigen Bekanntheitsgrad verdankt die Heilpflanze hauptsächlich den Werbeversprechen der Schönheits- und Wellnessbranche. Neben der gesundheitsfördernden Wirkung werden der Pflanze positive Effekte für Haut und Haar nachgesagt.

Das Gel der Aloe Vera wirkt:

  • entzündungshemmend
  • antiviral
  • antimykotisch
  • antibakteriell
  • wundheilend
  • immunstärkend
  • feuchtigkeitsspendend
  • kühlend
  • abführend

Aloe Vera-Gel hilft bei leichten Verbrennungen, Sonnenbrand oder kleineren Wunden. Es lindert Schmerzen, beruhigt Entzündungen und wirkt leicht antibiotisch. Auch bei Akne, Schuppenflechte und Neurodermitis soll das Gel die Behandlung unterstützen. In Cremes und Körperlotionen ist der Saft der Pflanze hilfreich, denn die enthaltenen Polysaccharide spenden der Haut Feuchtigkeit und Pflege.

Wirkungen von Aloe Vera

Nebenwirkungen von Aloe Vera

Wie bei allen heilsamen Stoffen sind auch bei der Aloe Vera Nebenwirkungen bekannt. Dazu gehören unter anderem allergische Reaktionen, wie Dermatitis, Juckreiz oder Brennen auf der Haut. Es ist jedoch noch nicht erforscht, welche Inhaltsstoffe zu Allergien führen können.

Das in der Blattschale der Aloe Vera enthaltene Aloin ist für seine abführende Wirkung bekannt. Dieser bittere Gerbstoff dient der Pflanze als Schutz vor Fressfeinden. Für den Menschen kann eine zu hohe Dosis Aloin neben dem stark verdauungsfördernden auch einen krebserregenden Effekt haben.

Außerdem sind Nebenwirkungen wie Panikattacken oder schwerwiegende Blutdruckschwankungen dokumentiert. Möglicherweise kann eine Überdosierung eine Pankreatitis, eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse sowie ein Nierenversagen auslösen.

Aloe Vera in der Medizin & Naturheilkunde

In der Naturheilkunde, aber auch in der Schulmedizin macht man sich die vielseitigen Inhaltsstoffe der Aloe Vera zunutze.

In der Homöopathie wird Aloe Vera verwendet, um erschöpften und unzufriedenen Menschen zu helfen. Auch Entzündungen der Magen- oder Darmschleimhaut und Durchfall mit Blähungen können erfolgreich therapiert werden. Die Blütenessenz verfolgt ähnliche Ziele.

Aloe Vera als Naturheilmittel

Äußerliche Anwendung von Aloe Vera

Im besten Fall wird das zähflüssige Gel direkt frisch aus dem Blatt gewonnen und auf die Haut aufgetragen. Auf diese Weise kann es die beste Wirkung erreichen. Hervorzuheben ist der antibakterielle und kühlende Effekt bei Verbrennungen, Sonnenbrand sowie Insektenstichen. Auch in der Kosmetikindustrie schwört man auf Alltagsprodukte, wie Haut- und Gesichtscremes mit Aloe Vera Wirkstoffen.

Aloe Vera wird äußerlich angewendet bei:

  • Sonnenbrand
  • Insektenstichen
  • Ekzemen
  • Neurodermitis
  • Schuppenflechte
  • kleinen Wunden
  • Verbrennungen
  • Hautpilzen

Eine bekannte und beliebte Wirkung hat die Heilpflanze bei Insektenstichen. Wird das Gel direkt auf den Stich aufgetragen, lindert dies den Juckreiz. Der kühlende, entzündungshemmende Effekt wird bei der naturheilkundlichen Therapie von Sonnenbrand genutzt. Ebenso kann Aloe Vera die Anwendung von Kortison bei entzündlichen Hauterkrankungen ergänzen oder ersetzen.

Aloe Vera zur Wundheilung

Die Wirkung von Aloe Vera bei der Wundheilung konnte bereits wissenschaftlich nachgewiesen werden. Sie wurde anhand von Verbrennungswunden untersucht. Es stellte sich heraus, dass die Heilung bei lokaler, systematischer Anwendung eines Aloe Vera-Gels deutlich unterstützt werden kann.

Aloe Vera bei Strahlenschäden

Die entzündungshemmende Wirkung der Aloe Vera wird auch bei der Behandlung von Strahlenschäden, die etwa bei der Krebsbehandlung entstehen, angewendet. Dabei entwickelt sich oft eine Dermatitis, eine entzündliche Reaktion auf der Haut. Diese kann durch die äußerliche Anwendung des Aloe Vera-Gels gelindert werden.

Innerliche Anwendung von Aloe Vera

Für die innerliche Anwendung wird Aloe Vera in Form von Kapseln, Pulver oder einer Trinkkur eingenommen. Letztere zeichnet sich durch einen deutlich höheren Nährstoffgehalt aus. Beim Kauf sollte jedenfalls auf hochwertige Inhaltsstoffe geachtet werden. Auf den abführend wirkenden Wirkstoff Aloin sollte verzichtet werden.

Die Einnahme von Aloe Vera muss über einen längeren Zeitraum mit einer langsamen Steigerung der Dosis erfolgen. Auf diese Weise werden die besten Resultate erreicht.

Innerliche Anwendung von Aloe Vera bei:

  • Verstopfung
  • Arthritis
  • Diabetes
  • Rheuma
  • Gicht
  • Allergien

Aloe Vera bei Verstopfungen

Aloe Vera enthält den Inhaltsstoff Aloin. Dieser sorgt für den bitteren Geschmack des in den Blättern enthaltenen Gels. Für die Pflanze wirkt er als Schutz vor Fressfeinden. Dem Menschen ist sein abführender Effekt bekannt.

Bis sich herausstellte, dass dieser Stoff gesundheitsschädlich und möglicherweise krebsauslösend ist, wurde er als Abführmittel angewendet. Heute wird davon abgeraten, da sich eine starke Reizung der Schleimhaut des Darms bis hin zu Vergiftungserscheinungen entwickeln kann.

Hinweis



Bei gewissen Erkrankungen, etwa Hämorrhoiden oder nach Operationen bietet sich dennoch eine Anwendung von Aloin an. Dies sollte jedenfalls in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Therapie von Diabetes durch Aloe Vera

Die positive Wirkung von Aloe Vera bei Diabetes Typ 2 ist klinisch bestätigt. Bei dieser Form von Diabetes wird entweder eine zu geringe Menge an Insulin produziert oder der Körper kann diesen Botenstoff nicht richtig verarbeiten.

Insulin ist dafür verantwortlich, dass der Blutzucker in die Zellen abgegeben wird. Dort wird er zur Energiegewinnung genutzt. Funktioniert dieser Mechanismus nicht richtig, dann steigt der Blutzuckerspiegel zu stark an, was drastische körperliche Auswirkungen haben kann.

Aloe Vera kann helfen, diese Symptome zu mildern. Die Inhaltsstoffe der Heilpflanze sind in der Lage, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Gleichzeitig wird die Gesundheit der Organe, insbesondere der Nieren und des Darms sichergestellt.

Anwendung von Aloe Vera in der Naturkosmetik

Aloe Vera findet auch in der Naturkosmetik oder als Inhaltsstoff in Lifestyleprodukten Anwendung. Cremes mit Aloe Vera-Wirkstoffen zur Hautpflege bei Falten oder Akne wirken entzündungshemmend, feuchtigkeitsspendend und kühlend im Sommer. Auf feuchtes Haar aufgetragen bändigt Aloe-Gel widerspenstige Locken.

Das Gel der Aloe Vera-Pflanze lindert Hautunreinheiten und wirkt unterstützend bei der Behandlung von Wunden und Sonnenbrand. Außerdem kann es den Juckreiz bei Insektenstichen mindern.

Zu Saft verarbeitet wird das Gel als Nahrungsergänzungsmittel verwendet. Ihm wird entgiftende, verdauungsfördernde Wirkung zugeschrieben. Es dient dem Aufbau der Darmflora, wie auch der Mundhygiene.

Kauftipps für Aloe Vera-Produkte

In Deutschland sind viele Aloe Vera-Produkte zu Recht nicht als Arzneimittel zugelassen. Grund ist einerseits die komplexe Gewinnung der Inhaltsstoffe und andererseits die Übertreibung bei den medizinischen Versprechen, denen es teilweise an wissenschaftlicher Grundlage fehlt. Viele Produkte werden stattdessen als Nahrungsergänzungsmittel verkauft.

Die Stiftung Warentest rät, beim Einkauf von Aloe-Vera-Produkten zum Einnehmen auf die Qualität zu achten: „Für kontrollierte Rohware und Verarbeitung bürgen das Bio-Siegel und die Zeichen von Neuform oder IASC (International Aloe Science Council).“ Bei Kosmetika ist die Einwirkzeit wichtig: Duschgel oder Shampoo entfalten keinen Effekt, weil sie zu kurz auf der Haut sind.

Konservierungsstoffe

Säfte und -Konzentrate aus der Aloe Vera Pflanze werden zumeist aus dem Gel hergestellt. Für diesen Zweck muss es mittels eines technologischen Verfahrens gefiltert werden. So wird die abführende Wirkung vermieden.

Die Stiftung Warentest weist des Weiteren darauf hin, dass Aloe Vera-Saft aufgrund der schnelleren Oxidation oft mehr Konservierungsstoffe enthält als normale Säfte. Alternativ kann auf pasteurisierte Säfte zurückgegriffen werden. Überdies bieten die Säfte ernährungsphysiologisch nichts, was nicht über Obst und Gemüse ebenso gut aufgenommen werden kann.

Aloe Vera-Säfte und -Konzentrate

Die Farbe von Aloe Vera-Saft ähnelt dem Hellgelb von frischem Grapefruitsaft. Geschmacklich ist er sehr intensiv. Schmeckt er sehr süß, ist von künstlichem Zuckerzusatz auszugehen. Ist die Flüssigkeit sehr zähflüssig, zeugt dies nicht von besonderer Natürlichkeit, sondern von dem Zusatz von Verdickungsmitteln, etwa Xanthan. Im Normalfall sind die Säfte flüssig.

Für eine optimale gesundheitliche Wirkung sei der Kauf von Direktsäften anstatt Konzentraten geraten. Bei der Herstellung eines Konzentrates muss so hohe Hitze aufgewendet werden, dass die wertvollen Inhaltsstoffe verloren gehen.

Auch ein Blick auf das Etikett lohnt sich. An erster Stelle der Inhaltsstoffe sollte die Aloe Vera Pflanze stehen. Die Bezeichnung „100 % Aloe Vera“ ist nicht rechtlich geschützt und sichert deswegen nicht wirklich die gesundheitsfördernde Wirkung des Saftes.

Verarbeitung der Produkte

Manche Aloe Vera-Produkte werden aus der gesamten Pflanze hergestellt. Dies erinnert an Obst und Gemüse, welches ebenfalls inklusive der Schale gegessen werden sollte. Bei der Heilpflanze hat sich dieses Verfahren jedoch als gesundheitsschädlich herausgestellt. Trotz eines aufwendigen Filterverfahrens können Nebenwirkungen wie Verdauungsbeschwerden und Bauchschmerzen die Folge sein.

Darum sollten „Whole Leaf“-Produkte gemieden werden. Auch beim Anbau zuhause ist das Schälen der Aloe Vera-Blätter wichtig!

Aloe Vera zuhause selbst anbauen

Der Handel hält vielfältige Fertigprodukte von Hautpflegemitteln bis hin zu Aloe-Saft bereit. Diese Produkte sind bequem in der Anwendung. Man kann sich die positive Wirkung der Aloe Vera aber auch ganz einfach selbst zunutze machen. Kleine Pflänzchen der Aloe Vera sind in Baumärkten und Gärtnereien erhältlich.

Die Heilpflanze stammt aus den Wüstengebieten Afrikas und benötigt deshalb warme, sehr sonnige Standorte. In Innenräumen muss es ein Platz im Wintergarten oder an einem Fenster mit starker Sonneneinstrahlung sein.

Wird die Aloe Vera im Garten kultiviert, muss sie im Winter jedenfalls vor Frost geschützt werden. Die Temperaturen sollten 15 °C nicht unterschreiten. Während der kalten Jahreszeit reicht es, die Pflanze alle vier bis sechs Wochen mit Wasser zu versorgen.

Das Substrat darf durchaus nährstoffreich und mineralisch sein. Jedoch führt zu häufiges Gießen zu verfaulten Blättern. Da die Pflanze in unseren Breiten im Normalfall in Töpfen wächst, sollte sie regelmäßig im Abstand von zwei bis vier Jahren umgetopft werden. Als Erde bietet sich im Baumarkt erhältliche Sukkulentenerde an.

Aloe Vera ist nicht nur pflegeleicht sondern auch einfach in ihrer Anwendung. Sie kann beispielsweise als Erste Hilfe bei kleinen Wunden eingesetzt werden. Aber auch müde Augen, innere Anwendungen und vieles mehr kann diese Heilpflanze bekämpfen.© adobe | cloudberry77

Aloe Vera Ernte

Sobald die Pflanze groß genug ist – je nach Alter beim Kauf nach zwei bis fünf Jahren – können einzelne Blätter abgeschnitten und das Gel der Aloe Vera geerntet werden. Geduld ist auch deswegen notwendig, weil es einiges an Zeit benötigt, bis die Wirkstoffe der Heilpflanze ausgereift und wirksam sind.

In Baumärkten und Gärtnereien sind jedoch auch bereits ausgewachsene Pflanzen erhältlich, die sofort zur Ernte bereitstehen. Dafür werden die Blätter mit dem größten Umfang mit einem Messer in Bodennähe abgeschnitten.

Nach dem Waschen stellt man die geernteten Pflanzenteile senkrecht in ein Glas. Zunächst entweicht der bittere Aloin-haltige Pflanzensaft. Für die naturheilkundliche Anwendung sollte nur das klare, farblose Mark verwendet werden. Frisch geerntete Blätter können für einige Zeit im Kühlschrank gelagert werden.

Hinweis



Sie können Aloe Vera als „Erste-Hilfe-Pflanze“ bei Verbrennungen und kleinen Wunden im Blumentopf in Ihrer Wohnung aufstellen.

Bei Bedarf schneiden Sie einfach eine Scheibe von einem Blatt der Pflanze ab und tragen das Blattgel unmittelbar auf entzündete oder wunde Hautstellen auf.

Hausmittel mit Aloe Vera: Rezepte zum Selbermachen

Hat man einiges an Aloe Vera-Gel geerntet, kann dieses in einem desinfizierten Behälter für einige Tage im Kühlschrank gelagert werden. Alternativ ist die Konservierung mit hochprozentigem Alkohol möglich.

Das Gel kann in der Naturheilkunde wie auch in der Kosmetik vielseitig genutzt werden!

Aloe Vera Rezepte für Körper & Geist

Aloe Vera ist ein kostbares Naturprodukt mit zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten, die auch kinderleicht selbst hergestellt werden können. Folgend sind einige DIY-Rezepte mit den unterschiedlichsten Aloe Vera Formen gelistet:

Aloe Vera-Eiswürfel gegen müde Augen

Die kühlende Wirkung der Aloe Vera kann in Form eines Eiswürfels verstärkt werden und zur Linderung bei müden, geschwollenen Augen eingesetzt werden.

  • 15 ml Aloe Vera-Saft mit 150 ml destilliertem Wasser mischen
  • In einen Eiswürfelbehälter füllen und kaltstellen
  • Die Augen etwa 2 Minuten mit den Würfeln umkreisen

Beruhigende Packung bei Sonnenbrand

Auch bei Sonnenbrand erweist sich Aloe Vera als heilsam.

  • Ein Aloe Vera-Blatt schälen und passieren
  • Gel mit einem großen Esslöffel Speisequark vermischen
  • Auf die betroffenen, geröteten Hautstellen auftragen
  • Etwa 20 Minuten einwirken lassen

Immunstärkende Aloe-Kur

Zur Stärkung der Immunabwehr hilft folgender Ansatz, der in einem dunklen Gefäß aufbewahrt mindestens ein Jahr lang haltbar ist.

  • 300 g frisches Aloe Vera-Gel mit 500 g flüssigem Honig mischen
  • 4 Esslöffel Zuckerrohrschnaps beigeben
  • Drei Wochen lang täglich 2 cl der Flüssigkeit eine viertel Stunde vor dem Essen einnehmen

Klärendes Peeling mit Aloe Vera und Meersalz

Die entzündungshemmenden Wirkstoffe der Aloe Vera sorgen für ein reines Hautbild.

  • 1 Teelöffel Aloe Vera-Gel mit 1 Teelöffel Meersalz vermischen
  • 6 Tropfen Jojobaöl beimengen
  • Mit kreisenden Bewegungen auf das Gesicht auftragen, kurz einwirken lassen
  • Mit warmem Wasser abspülen

Aloe Vera-Haarkur für geschmeidiges, glänzendes Haar

Bei trockenen, strohigen Haaren kann man sich die feuchtigkeitsspendende Wirkung der Aloe Vera zunutze machen.

  • 4 Esslöffel Aloe Vera-Gel mit 2 Esslöffel Kokosöl vermischen
  • Mischung ins feuchte Haar einmassieren
  • Einwirkzeit: 30 bis 60 Minuten
  • Kann auch als Leave-in-Conditioner über Nacht verwendet werden – am nächsten Tag mit lauwarmem Wasser ausspülen