Chiropraktik: Hände weg von der Halswirbelsäule!

Chiropraktik
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Generell gilt die Chirotherapie als ungefährlich, sofern sie fachgerecht ausgeführt wird. Leichte Nebenwirkungen können muskelkaterähnliche Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich sowie ein leichter Schwindel sein. Aber wenn es um Einrenken der Halswirbelsäule geht, soll man auf Chirotherapie verzichten.

Welche Gefahren können bei Behandlungen der Halswirbelsäule auftreten?

Problematisch bis lebensgefährlich kann es jedoch bei Manipulationen an der Halswirbelsäule werden. Das bestätigen unter anderem Befunde der Berliner Charité.

Der Grund: Direkt neben der Halswirbelsäule verläuft die Vertebral-Arterie, die das Gehirn mit Blut versorgt. Bei einer zu starken Kopfdrehung kann diese verletzt werden.

Das geschieht eher, wenn die Ader bereits vorgeschädigt ist. Dann reißt die Gefäßwand ein. Es besteht die Gefahr, dass ein Blutgerinnsel entsteht und zu wandern beginnt. Die Folgen können bis hin zu Lähmungen und Schlaganfällen gehen.

Das Risiko steigt natürlich, je dilettantischer der Therapeut arbeitet.

Chiropraktiker behandelt Halswirbelsäule
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Chirotherapie kann bei leichten Schmerzen sehr hilfreich sein. Aber Manipulationen an Halswirbelsäule können gefährlich sein.

Eine kanadische Studie kam vor einiger Zeit zu erschreckenden Ergebnissen: Für fast 40 Prozent aller von der Kanadischen Schlaganfall-Gesellschaft untersuchten Schlaganfälle von Unter-45-Jährigen, die ihre Ursache in Schäden der Halsarterie hatten, seien Chiropraktiker verantwortlich.

Aber eine andere Studie zeigt, dass es keinen Zusammenhang zwischen Schlaganfällen und Chirotherapie gibt. Die Forscher behaupten, dass die Manipulationen oder Einrenkungen keine Schlaganfälle verursachen könnten.

Aber die Patienten müssen trotzdem über mögliche Ursachen von Halsschmerzen informiert sein und zum Arzt überwiesen werden, weil nur ein Facharzt die Probleme und Gesundheitsrisiken rechtzeitig entdecken kann. Daraufhin wurde ein Verbot von chiropraktischen Eingriffen an der Halswirbelsäule gefordert.

Wie schützen Sie sich vor Fehlbehandlungen?

Der Arzt muss Sie über die Gefahr dieser sehr seltenen, dafür aber umso folgenschwereren Schädigung der Halsschlagader aufklären. Bei Beschwerden der Halswirbelsäule sollte vor Beginn der Behandlung unbedingt eine Röntgenaufnahme vorliegen.

Es muss ausgeschlossen sein, dass die Arterie bereits vorgeschädigt ist, etwa durch eine Arteriosklerose. Immer mehr Fachärzte sind zu der Ansicht gelangt, dass das Risiko eines solchen Zupackens nicht durch einen entsprechenden Nutzen gerechtfertigt wird. Sie raten dringend vom Einrenken an der Halswirbelsäule ab.

Bei diesen Beschwerden hat die Chiropraktik nichts zu suchen

Chiropraktische Behandlung

Die häufigsten Einsatzgebiete der Chirotherapie

  • Arthrose
  • Muskelverspannungen an der Wirbelsäule
  • Störungen in dem Gelenken
  • Beschwerden im Schulter-Arm-Bereich
  • Nervenreizungen an den Gelenken