Fersensporn – Der schmerzhafte Fortsatz des Fersenbeins

Mann massiert verkrampfte Füsse
Robert Kneschke - Fotolia
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes zum Thema Fersensporn

Definition: dornartiger Knochenauswuchs am Rand des Fersenknochens

Behandlung: Schuheinlagen, Kältetherapie, Gymnastik, Stoßwellentherapie, Bestrahlung, entzündungshemmende Medikamente, Injektion, Operation

Symptome: stechende Schmerzen im hinteren Fußgewölbe beim Stehen und Gehen

Ursachen: Überlastung (durch Sport, langes Stehen oder Gehen), Fußfehlstellungen, Übergewicht, verkürzte Sehnen

Therapie: Behandlung ist oft langwierig und zeigt oft erst innerhalb von Wochen oder Monaten erste positive Ergebnisse

Den Füßen des menschlichen Körpers wird v. a. von erfahrenen Medizinern immer wieder ein besonders hohes Maß an Aufmerksamkeit beigemessen. So müssen Ihre Füße nicht selten enorm hohe Belastungen aushalten. Basierend auf diesen Belastungen kann es zu Erkrankungen  kommen. So führt beispielsweise ein Fersensporn, eine Art dornähnlicher Knochenauswuchs im Fersenbereich, zu massiven Problemen im täglichen Leben.

Definition: Was ist ein Fersensporn?

Unter einem Fersensporn (synonym auch Kalkaneussporn bzw. Calcaneussporn vom lateinischen calcaneus – Fersenbein) versteht man einen knöchernen Sporn am Fersenbein. Man unterscheidet zwischen unterem und oberem Fersensporn. Der Fersensporn geht zumeist mit einer entzündeten Plantarsehne einher. Die Plantarsehe ist eine Sehnenplatte im Bereich der Fußsohle.

Der dornartige Auswuchs am Fersenbein kann sich im Laufe der Zeit bilden. Der obere Fersensporn (auch kranialer Fersensporn) findet sich am Ansatz der Achillessehne. Der untere Fersensporn (auch plantarer Fersensporn), welcher an der Fußsohle auftritt, ist hingegen deutlich weiter verbreitet. Beide sind nur wenige Millimeter lang.

Etwa jeder 10. Deutsche hat diesen Fortsatz am Fersenbein. Nicht bei allen entsteht daraus ein schmerzhafter Fersensporn. Am häufigsten sind Personen im Alter von 40 bis 60 Jahren betroffen

Arten von Fersensporn

Meist steckt hinter einem Fersensporn eine chronische Entzündung, die auch den Schleimbeutel am Fersenbein betrifft. Es kommt dabei zu Rissen in den Sehnen. Um diese zu reparieren, lagert der Körper an diesen Stellen Kalk ab, so wie er dies auch bei einem gebrochenen Knochen tun würde.

Entzündung im Fuß (Plantar fasciitis)
Bildung eines Fersenspornsbilderzwerg

Auf diese Weise entsteht mit der Zeit ein kleiner Auswuchs an der Ferse, genauer gesagt ein dornenförmiger, knöcherner Fortsatz, der sich am Fersenknochen (Fersenbein) bildet.

Davon gibt es 2 Varianten. Beide Formen entstehen im Bereich von Sehnenansätzen.

  1. Unterer (plantarer) Fersensporn (Plantarsehenentzündung):

    Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Sehnenplatte. Diese Verletzung wird meist durch Druck und Zugkräfte ausgelöst. Ursachen sind meist längere Fehlbelastungen wie falsches oder zu hartes Schuhwerk.
  2. Oberer (kranialer) Fersensporn:

    Der obere Fersensporn ist 2-3 cm unterhalb der Achillessehne zu finden. Verursacht wird er durch zu starken Sehnenzug der Achillessehne, welcher beispielsweise aufgrund eines verkürzten Wadenmuskels entsteht.

Ursachen des Fersensporns – die Plantarfasziitis

Grundsätzlich sind Fersensporne recht weit verbreitet. Laut Studien tritt ein Fersensporn bei Menschen ohne Plantarfasziitis mit einer Häufigkeit von 32 %, bei Menschen mit Plantarfasziitis sogar zu 98% auf. Gründe für Bildung eines Fernsensporns

Was ist die Plantarfasziitis?

Fersenschmerz ist selten etwas Ernstes, aber störend. Obwohl er von einem eingeklemmten Nerv oder einer chronischen Erkrankung wie Arthritis oder Schleimbeutelentzündung (Bursitis) herrühren kann, handelt es sich wahrscheinlich um eine Plantarfasziitis.

Plantarfasziitis bezeichnet die Entzündung der Plantarfaszie. Dies ist das Fasergewebe, das entlang der Fußsohle am Fersenbein (Calcaneus) und den Zehen befestigt ist. Diese Plantarfaszie verspannt das Fußgewölbe und schützt es vor dem Einsinken. Mit einfachen Mitteln lassen sich Entzündung und Schmerz mildern. Aber erwarten Sie keine schnellen Erfolge. Es dauert sechs Monate oder länger bis sich Ihre Ferse erholt.

Wie entsteht eine Plantarfasziitis?

Durch Abflachung des Fußgewölbes oder Überbeanspruchung überdehnt sich die Plantarfaszie und übt Zug auf das Fersenbein aus. Dies hat mikroskopisch feine Risse in der Plantarfaszie, eine Entzündung und bohrende Schmerzen bzw. ein brennendes Gefühl zur Folge. Der Schmerz entwickelt sich in den meisten Fällen allmählich, aber er kann auch plötzlich und stark auftreten. Er neigt dazu, morgens im steifen Zustand der Plantarfaszie stärker auszufallen. Obwohl beide Füße betroffen sein können, tritt er in der Regel in einem Fuß auf.

Der Schmerz verschwindet im Allgemeinen, wenn der Fuß beweglicher wird. Er kehrt unter Umständen wieder, wenn Sie längere Zeit stehen oder sitzen. Treppen steigen oder auf den Zehenspitzen stehen ruft möglicherweise ebenso Schmerz hervor. In schweren Fällen schmerzt der Fuß immer, wenn Druck auf ihm lastet. Das erschwert das Gehen. Es kann sich auch ein Sporn am Fersenbein bilden. In den meisten Fällen verhält sich dieser schmerzlos.

Risikofaktoren der Plantarfasziits und des Fersensporns

  • Körpergewicht und Körpergröße – meist sind Personen mit Übergewicht betroffen, da das erhöhte Körpergewicht starke Zugkräfte an der Plantarsehne verursacht. Aber nicht nur adipöse Personen sind betroffen, auch großgewachsene Menschen haben meist Probleme mit einem schmerzhaften Fersensporn. Die überdurchschnittliche Körpergröße lässt die Belastung auf die Fußsohle und den Druck auf die Ferse steigen.
  • Aktivitäten mit erhöhter Gewichtsbelastung – Zügiges Gehen („Walking“), Joggen, schweres Heben und längeres Stehen belastet Ihre Füße zusätzlich. Üben Sie diese Aktivitäten regelmäßig aus, strapaziert das die Plantarfaszie. Oft betroffen sind daher  Sportler bzw. aktive Personen wie beispielsweise Läufer. Die permanente Überbelastung führt dazu, dass sich im Übergang von Fersenbein zur Plantarfaszie kleine Verkalkungen bilden. Diese Verkalkungen sind zwar namensgebend für den Fersensporn, allerdings oft nicht die Ursache der damit verbundenen Beschwerden. Der stechende Schmerz an den Fersen muss ärztlich abgeklärt werden, da es hierfür viele Ursachen (z. B. Schleimbeutel, Blutgefäße, Knochen usw.) geben kann. Die Entzündung tritt allerdings auch ein, wenn Sie sich wenig bewegen und dann in eine mit Gewichtsbelastung verbundene Aktivität stürzen.
  • Alter – Diese Entzündung betrifft potentiell Personen aller Altersgruppen. Mit zunehmendem Alter büßt die Plantarfaszie ihre Elastizität ein und dehnt sich nicht mehr so gut. Zusätzlich schrumpft das die Ferse umhüllende Fettpolster und seine Fähigkeit, Stöße bei Belastung des Fußes abzufedern. Das führt zu einer zusätzlichen Belastung der Ferse und der angrenzenden Gewebe. Daher leidet fast jeder zweite ältere Mensch unter einem Fersensporn
  • Schuhwerk – Neben dem Alter hat u. a. auch das getragene Schuhwerk einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit der Füße. Gemäß den Aussagen führender Mediziner kann schlechtes Schuhwerk das Entstehen eines Fersensporns begünstigen. Schuhe mit dünnen Sohlen, mit wenig Unterstützung für das Fußgewölbe, die an der Ferse zu weit sind, denen der „Stoßdämpfer” fehlt oder die abgetragen sind, schädigen Ihre Füße. Darüber hinaus verkürzt das regelmäßige Tragen von hohen Absätzen (mehr als 5 cm) die am Fersenbein befestigte Achillessehne und verhärtet die Wadenmuskulatur. Dieses bedeutet eine vermehrte Belastung für die Ferse, wenn Sie zu flacheren Schuhen wechseln.
  • Überbelastungen im Beruf  – Belastungen im Beruf werden ebenfalls als ein möglicher Auslöser angesehen. Die ist v. a. der Fall, wenn Sie beruflich viel stehen müssen.
  • Biomechanische Mängel – Plattfuß, Hohlfuß oder Gangstörungen behindern die gleichmäßige Gewichtsverteilung beim Gehen oder Rennen. Das strapaziert die Plantarfaszie.

Die bereits aufgeführten Faktoren können in den meisten Fällen selbst beeinflusst werden. Des Öfteren zeichnen sich jedoch auch Fehlbildungen im Bereich der Füße oder nicht korrigierte Fehlstellungen des Fußes für das Auftreten eines Fersensporns verantwortlich. Sollten Sie beispielsweise unter einem Spreizfuß leiden, kann es bei Ihnen leichter zu einem Fersensporn kommen.

Das belastet die Füße und kann zu einen Fersensporn führen

 

  • Übergewicht
  • Schwache oder verkürzte Wadenmuskulatur
  • Sehnenscheidenentzündung oder Rheuma
  • Nicht korrigierte Fehlstellungen (Hohl-, Knick-, Senkfuß) des Fußes
  • Falsches Schuhwerk (zu klein, zu eng, zu hohe Absätze, dünne Sohle, nicht ausreichend gedämpft)
  • Sport und regelmäßige körperliche Belastung, vor allem untrainiert oder nicht aufgewärmt oder mit falschem Schuhwerk oder falscher Lauftechnik
  • Langes Gehen oder Stehen im Alltag

Symptome des Fersensporns

Anzeichen eines Fernsensporns

Je nach Verlauf der Krankheit kann ein Fersensporn Symptome wie z. B. stechende Schmerzen herbeiführen. Die Schmerzen können sowohl während einer Belastung als auch während einer Ruhephase in Erscheinung treten. Gleichzeitig kann es zu deutlich sichtbaren Rötungen sowie Schwellungen im Bereich der Ferse kommen. Meist lassen die Schmerzen nur mehr humpelndes Gehen in Spitzfußstellung zu. Von Fersensporn Betroffene setzen häufig nur mehr den Vorderfuß auf, um den Belastungsschmerz zu minimieren. Typischerweise erleben Patienten unterschiedliche Phasen mit starken und weniger starken Schmerzen. Auch das Gehen auf den Fußaußenrändern ist typisch. Meist führt dies allerdings zu seitlichem Schmerz an der Ferse und im Unterschenkel.

Hier einige typische Symptome im Überblick:

  • starker stechender Schmerz auf der Unter- oder Innenseite der Ferse
  • Stehen ist besonders schmerzhaft, in der Nacht klingt der Schmerz ab.
  • Der Schleimbeutel schwillt nachts stark an.
  • Die ersten Schritte morgens nach dem Aufstehen sind eine einzige Qual.
  • Grundsätzlich schmerzt der Fuß nach einer längeren Ruhepause.
  • Laufen auf hartem Untergrund zieht heftige Schmerzen nach sich.
  • Lange Fußmärsche sind kaum noch möglich.

Untersuchung und Diagnose des Fersensporns

Bevor mit einer Behandlung des Fersensporns begonnen werden kann, müssen andere (v.a. angeborene) Fußerkrankungen ausgeschlossen und die genauen Beschwerden lokalisiert werden.

Die Grundlage der Untersuchung ist eine genaue Befragung des Patienten. Sind typische Symptome wie Anlaufschmerz nach längerem Sitzen oder am Morgen gegeben, sind dies erste Hinweise auf eine Erkrankung mit einem Fersensporn.

Der Orthopäde führt anfänglich meist eine manuelle Untersuchung durch Abtasten und Beobachtung des Bewegungsablaufes durch.

Wichtig ist für den Arzt v. a. die Unterscheidung der verschiedenen Ursachen des Fersenschmerzes:

  • Sehnenreizung wegen Überlastung
  • Nervenkompression
  • Funktionsstörung des Fettpolsters an der Ferse
  • biomechanische Störung des Abrollvorganges

Röntgenbilder zeigen eine mögliche Fehlstellung oder Fehlbelastung der Ferse. Auch die Länge und Ausgestaltung des Fersenbeins sind wichtig.

Eine anschließende Ultraschalluntersuchung der Plantarsehne gibt weitere aufschlussreiche Hinweise. Sie zeigt den Zustand der Achillessehne, der benachbarten Schleimbeutel sowie die Dicke der Plantarfaszie (bei einer Entzündung ist diese stets verdickt).

Um das Stadium der Fersensporn-Erkrankung genauer festlegen zu können, ist eine MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomografie) mit Kontrastmittel notwendig.

Um die Situation an der Fußsohle auszuwerten, ist eine podometrische Fußabdruckmessung hilfreich. Hier wird mittels computergestützter dynamischer Pedobarografie die Fußdruckverteilung beim Gehen und Stehen gemessen. Dies hilft bei der Auswahl der richtigen Behandlungsweise.

Behandlungsmöglichkeiten von Fersensporn

Therapie Heilung Fernsensporn

Welche Behandlungsweise im jeweiligen Fall am besten geeignet ist, muss der Arzt bzw. Orthopäde nach Berücksichtigung der individuellen Situation und Symptome des Patienten entscheiden.

Bei einer Behandlung mit konservativen Maßnahmen können verschiedene Behandlungen in Kombination durchgeführt werden.

Erste Maßnahmen:

  • Kühlen der betroffenen Stelle
  • Schonen und Belastungen reduzieren
  • Trainingsanpassung
  • Kein Trainieren, langes Stehen oder Gehen unter Schmerzen

Konservative Behandlungsmöglichkeiten eines Fersensporns:

  • Orthopädie: Einlagen reduzieren den Druck auf die entzündete Stelle am Sehnenansatz.
  • Phonophorese: Applikation von Medikamenten mithilfe von Schallwellen führt zur Stimulation der Mikrozirkulation im entzündeten Gewebe.
  • Iontophorese: Elektrische Strömung fördert die Resorption von entzündungshemmenden Mitteln.
  • Infiltration und Injektion: Ein Lokalanästhetikum kann die Schmerzen an den Nervenenden lindern.
  • Kältetherapie: Kältereize lindern die Schmerzen und wirken entzündungshemmend.
  • Schwellentherapie: Die Stoßwellen fördern den Stoffwechsel im Gewebe und die Zellenregeneration. Kalkeinlagerungen werden besser resorbiert.
  • Matrixtherapie: Diese Therapie wirkt lokalen Störungen der Mikrozirkulation und einer Übersäuerung der Zellen entgegen.
  • Maßgefertigte orthopädische Hilfsmittel: Wenn Sie an einer Fußdeformität leiden, gleicht eine maßgefertigte Einlage eines Spezialisten die Verformung aus und verteilt den Druck auf die Füße gleichmäßiger.
  • Schienen für die Nacht: Im Schlaf entspannt sich die Plantarfaszie und in dieser Position setzt eine Heilung ein. Die tägliche Belastung durch das Körpergewicht hat zur Folge, dass Überdehnung und Risse im Gewebe erneut auftreten. Eine nachts getragene Schiene hält eine gewisse Spannung des Gewebes aufrecht, sodass es in einer gedehnten Stellung abheilt. Diese Methode empfiehlt man in den USA.

Häufig wird zunächst mit Einlagen oder Fersenkissen versucht, Linderung zu verschaffen und den Beschwerden entgegenzuwirken.

Es können Akupunktur, Stoßwellentherapie oder bestimmte Röntgen-Bestrahlungen zum Einsatz kommen.

Als letztes Mittel bieten sich dann Injektionen von Kortison oder eine Operation an.

Im Rahmen einer medikamentösen Behandlung kommen v. a. schmerzstillende Präparate zum Einsatz. Entzündungen im Bereich der Ferse werden oftmals mittels der Injektion spezieller Kortison-Präparate behandelt.

Sofern eine medikamentöse Behandlung nicht zum gewünschten Erfolg führt, müssen Sie als letztes Mittel die Durchführung eines operativen Eingriffs in Erwägung ziehen.

Kurzfristige Hilfen

  • Gepolsterte Fersenkissen oder spezielle Einlagen verringern den Druck auf die Ferse. Sie dienen im ersten Schritt der Fersensporn-Behandlung v. a. dazu, die Schmerzen beim Laufen zu lindern und den Fuß an den Schmerzpunkten zu entlasten. Sie verhindern überdies, dass die Ferse beim Laufen direkt mit dem Boden in Kontakt kommt. So kann das Gewebe abschwellen und die Entzündung langsam abklingen.
  • Sofern die Schmerzen das Gehen extrem beeinträchtigen, können Sie auf schmerz- und entzündungshemmende Medikamente zurückgreifen. Obwohl sich damit nicht direkt der Fersensporn behandeln lässt, verschaffen diese doch kurzfristig eine spürbare Erleichterung. Keinesfalls sind Medikamente zur dauerhaften Therapie geeignet, weil  eventuell andere Organe infolge der Nebenwirkungen geschädigt werden könnten.
  • Bei leichteren Beschwerden oder zur Ergänzung zur medikamentösen Fersensporn-Therapie kann es sich durchaus lohnen, auf die entzündungshemmende Wirkung von Kälte zu setzen. Dafür verwenden Sie eine einfache Kompresse, die zuvor im Tiefkühlschrank eingefroren wurde. Um Erfrierungen zu vermeiden, umwickeln Sie diese mit einem Tuch und legen sie über die schmerzende Stelle.

Langfristige Fersensporn Behandlung

  • Krankengymnastik hilft bei der Dehnung der Sehnen, welche die Waden mit den Fußsohlen verbinden. Um damit einen Fersensporn zu behandeln, sollte der Therapeut jedoch nicht nur über ausreichend Erfahrung verfügen. Er sollte die Therapie außerdem gründlich überwachen.
  • Manche Ärzte setzen auf die Wirkung der sogenannten “extrakorporalen Stoßwellentherapie”. Obwohl damit beachtliche Behandlungserfolge erzielt werden, übernehmen jedoch die meisten Krankenkassen die Kosten für diese Art der Fersensporn-Behandlung nicht.
  • Um einen Fersensporn zu behandeln, ist die Operation meistens der letzte Ausweg. Was viele Patienten jedoch oft nicht wissen: Nicht immer bessern sich im Anschluss an die Operation auch die Beschwerden. Außerdem kann es zu Verletzungen des umliegenden Gewebes kommen oder die OP-Narbe bereitet im Nachhinein mehr Schmerzen, als der Fersensporn selbst. Deshalb wird – selbst nach besonders gründlicher Diagnose – vergleichsweise selten operiert.

Vorbeugen gegen Fersensporn

Um der Entstehuns eines Fersensporn schon vorab entgegen zu wirken, sollten Sie auf ein regelmäßiges und ausgewogenen Training mit angepasster Intensität achten. Man sollte sich ausreichend Zeit für das Aufwärmen bzw. kräftigende Übungen und Dehnübungen nehmen. Besonders Augenmerk sollte auf den stark beanspruchten Körperbereichen wie Fuß- und Wadenmuskulatur liegen.

  1. Gewicht:

    Da die Füße bei hohem Körpergewicht deutlich stärkeren Belastungen ausgesetzt sind, sollte man auf das eigene Körpergewicht achten.
  2. Schuhe:

    Auch die Wahl des Schuhwerks ist entscheidend. Zu dünne Ledersohlen oder Schuhe ohne entsprechende Dämpfung belasten die Fersen. Auch enge Schuhe vermeiden eine Druckverteilung und führen besonders bei längeren Strecken zu Schmerzen im Fersenbereich.
  3. Muskeln:

    Fußfehlstellungen, welche oft durch schwache Muskelpartien und die damit verbundenen Ausweich- oder Fehlhaltung entstehen, können dauerhaft zu einer Erkrankung der Sehnenplatte führen. Es gilt, die Muskulatur zu stärken. Beispielsweise durch regelmäßiges Barfußlaufen. Das erhöht die Beweglichkeit des Vorderfußes und stärkt somit die Muskulatur.
  4. Bewegung:

    Langes Stehen wirkt sich negativ auf die Beine und die Gefäße aus. Durch den dadurch entstehenden Stau in den Venen, sind die Fußsohlen ständig hohem Druck ausgesetzt.
  5. Lauftechnik:

    Besonders ambitionierte Hobby-Läufer klagen oft über Fersensporn. Meist ist eine fehlerhafte Lauftechnik der Auslöser. Eine Anpassung der Lauftechnik, passendes Schuhwerk und Dehnungsübungen vorab können sich hier sehr positiv auswirken.
  6. Dehnungs- und Kraftübungen:

    Machen Sie täglich Dehnungs- und Kraftübungen – Der schwierigste Schritt ist meist der erste am Morgen. Bevor Sie den Fuß aufsetzen, strecken und krümmen Sie Ihren Fuß langsam, um Verspannungen zu lösen, die im Laufe der Nacht entstanden sind. Zehenwippen stärkt die Muskeln, die das Fußgewölbe tragen
Das können Sie aktiv gegen Ihre Fersenschmerzen tun
  • Vermeiden Sie zu langes bewegungsloses Stehen. Falls unvermeidbar, zwischendurch ein paar Schritte gehen sowie Dehnübungen für die Fuß- und Wadenmuskulatur durchführen.
  • Laufen Sie lieber häufig kurze Strecken als selten lange.
  • Kühlen Sie Fersenbein und Sehne zur Schmerzlinderung mit kaltem Wasser oder Eis.
  • Massieren Sie Ihre Fußsohlen z. B. mit Hilfe eines Igelballs jeden Abend.
  • Erlernen Sie spezielle Übungen bei einem Physiotherapeuten, mit denen Sie Muskeln und Sehnen an der Fußsohle kräftigen und dehnen.

Tipps gegen Fersenschmerzen – Übungen für die Füße:

Übung 1: Handtuchziehen

1. Grundstellung: Sie sitzen mit gestreckten Beinen auf einem Stuhl.

2. Wickeln Sie jetzt ein Handtuch um Ihren Vorfuß, und ziehen Sie es vorsichtig in Richtung Körper.

3. Halten Sie die Position etwa 30 Sek., bis Sie die Dehnung in der Wade deutlich spüren. Machen Sie eine kurze Pause und wiederholen die Übung zwei bis drei mal.

Übung 2: Die Zehenzange

1. Sie sitzen auf einem Stuhl oder dem Boden.

2. Legen Sie ein Handtuch vor Ihre Füße auf den Boden.

3. Versuchen Sie nun das Tuch mit den Zehen zu greifen, es aufzuheben und wieder fallen zu lassen (10 Wiederholungen).

Übung 3: Gegenstand rollen

1. Nehmen Sie einen keinen Gegenstand wie einen Tennisball oder eine Walnuss.

2. Setzen Sie sich auf einen Stuhl und rollen Sie den Gegenstand auf der Fußsohle hin und her. Dies trainiert die Bewegungsfreiheit und fördert die Blutzirkulation.

3. Am besten mehrmals am Tag wiederholen.

Übung 4: Fuß belasten

1. Füllen Sie einen Behälter mit Kieselsteinen oder Walnüssen.

2. Treten Sie im Sitzen auf einige der Kieselsteine oder Walnüsse.

3. Stehen Sie langsam auf und verlagern Sie Ihr Gewicht. Dadurch werden Nerven, Muskeln und Sehnen trainiert.

4. Dies täglich wiederholen.