Hirnblutungen – Ursachen, Symptome, Diagnose & Behandlung

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Inhaltsverzeichnis

Fakten zur Hirnblutung

Definition: Platzen eines Blutgefäßes im Gehirn

Unterschiede: Intrakraniell (im Innerem des Gehirnschädels), Intrazerebral (im Bereich des Gehirns), Extrazerebral (Hirnhäute)

Ursachen: Trauma, Hypertonie, Tumore, Aneurysma, Gerinnungsstörung, Behandlung mit Blutgerinnungshemmern, Gefäßmalformationen

Symptome: Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Taubheitsgefühle, Sprach- und Sprechstörungen, Schluckstörungen, Sehstörungen, Gleichgewichts- oder Koordinationsprobleme

Therapie: Medikamente/Infusionen, Rehabilitation

Definition: Was ist eine Hirnblutung?

Allgemein gesprochen, ist eine Hirnblutung der Überbegriff für Blutungen im Inneren des Hirnschädels (intrakraniell), im Bereich des Gehirns (intrazerebral) oder der Hirnhäute (extrazerebral).

Als Hirnblutung im engeren Sinn bezeichnet man nur die intrazerebrale Blutung im Gehirn selbst. Diese tritt meist plötzlich auf, vor allem aber bei Menschen mit Bluthochdruck. Bei dieser Personengruppe äußert sich die Hirnblutung meist in Form eines Schlaganfalls. Im weitesten Sinne zählen zu Hirnblutungen auch die Subarachnoidalblutung, Epiduralblutung und Subduralblutung, die beim Schädel-Hirn-Trauma oder Gefäßanomalien auftreten.

Wie funktioniert das Gehirn?

Das Gehirn ist die Steuerzentrale des menschlichen Körpers. Es besteht aus einer Vielzahl von Gehirnzellen, die miteinander verknüpft sind. Das Gehirn ist stoffwechselaktiv und benötigt daher viel Sauerstoff und Blutzucker (Glukose). Auf eine Mangelversorgung reagiert dieses empfindlich.

Das Gehirn besteht aus 3 Hirnhäuten:

  • Dura mater
  • Arachnoidea
  • Pia mater

Das Gehirn lässt sich in 5 primäre Bereiche untergliedern:

  • Großhirn (Telencephalon)
  • Zwischenhirn (Diencephalon)
  • Mittelhirn (Mesencephalon)
  • Kleinhirn (Cerebellum)
  • Nachhirn (Myelencephalon, Medulla oblongata)
Anatomie des Gehirns

Das Großhirn macht den größten Teil des Gehirns aus. Es besteht aus einer rechten und einer linken Hälfte (Hemisphäre), die über einen Balken miteinander verbunden sind. Zudem gibt es noch weitere Verbindungen (Kommissuren) zwischen den beiden Hirnhälften.

Das Großhirn ist die oberste Instanz des Zentralen Nervensystems. Es fungiert als Kommunikationszentrale aller Organe, Organsysteme und Gewebe und stimmt diese aufeinander ab. So werden innere und äußere Reize über sogenannte Rezeptoren aufgenommen. Anschließend werden diese über Nervenbahnen an das Gehirn weitergeleitet und dann im Großhirn und der Großhirnrinde analysiert und verarbeitet.

Das Zwischenhirn liegt zwischen dem Großhirn und dem Mittelhirn. Es erfüllt vielfältige und wichtige Aufgaben: es fungiert als „Tor zum Bewusstsein”, ist wichtig für endokrine und vegetative Steuerung, und hat Einfluss auf den Schlaf-Wach-Rhythmus.

Das Mittelhirn ist ein Teil des Hirnstammes und auch der kleinste Abschnitt im Gehirn. Über das Mittelhirn laufen zahlreiche Informationen aufsteigend zum Gehirn und absteigend zum Rückenmark. Signale, die über Augen und Ohren aufgenommen werden, laufen am Weg zum Großhirn über das Mittelhirn. Störungen im Mittelhirn haben daher oft schwerwiegende Folgen.

Das Kleinhirn ist in zwei Hemisphären geteilt, die über den sogenannten „Kleinhirnwurm” miteinander verbunden sind. Das Kleinhirn ist der Bereich des Gehirns, der den Bewegungsablauf kontrolliert. Dazu gehören das Gleichgewichtsgefühl und die Kontrolle der gesamten Motorik durch das Aufrechterhalten eines normalen Muskeltonus (Grundspannungszug eines Muskels).

Das Nachhirn oder auch Markhirn genannt, kontrolliert Funktionen wie Blutzirkulation, Herzschlag oder Lungenaktivität. Auch Reflexe wie Gähnen, Husten und Niesen sind in im Nachhirn lokalisiert.

Was passiert bei einer Hirnblutung?

Zu einer Hirnblutung kommt es, wenn ein Blutgefäß im Gehirn platzt oder Blutgefäße im Schädelinneren verletzt werden. Die Ursache hierfür kann eine schwere Kopfverletzung sein. Es kann aber auch zu einer Hirnblutung kommen, wenn die Blutgerinnung gestört ist oder die Blutgefäße im Gehirn geschädigt sind – beispielsweise durch Arteriosklerose oder Bluthochdruck. Häufig ist ein gerissenes Hirn Aneurysma der Grund für eine Blutung. Ein Hirn Aneurysma ist eine Ausbuchtung oder Wölbung einer Arterie im Bereich des Gehirns.

Das austretende Blut kann die Funktion im betroffenen Hirnbereich stören.

Zusammenfassung



Eine Hirnblutung entsteht, indem ein Blutgefäß geplatzt, verletzt oder bereits geschädigt ist.

Welche Formen einer Hirnblutung gibt es?

Je nachdem, wo die Hirnblutung auftritt, unterscheidet man: intrazerebrale Blutung (ICB), Subarachnoidalblutung und Epiduralblutung.

Was sind intrazerebrale Hirnblutungen?

Intrazerebrale Blutungen sind Hirnblutungen im Hirngewebe selbst. Diese treten meist plötzlich auf und machen etwa 15 % aller Schlaganfälle aus. Häufigste Ursache sind die als Folge des Bluthochdrucks auftretenden Veränderungen kleiner Blutgefäße (Arteriosklerose).

Weitere Ursachen können Veränderungen der Gefäße wie etwa eine zerebrale Amyloidangiopathie oder Gefäßmalformationen sein. Sowie traumatische Schädigungen, vor allem in Zusammenhang mit der Einnahme gerinnungshemmender Medikamente.

Was sind intrakranielle Hirnblutungen?

Intrakranielle Blutungen sind meist venöse oder arterielle Blutungen innerhalb des Schädels. Diese können aufgrund verschiedener Ursachen eintreten und an unterschiedlichen Stellen auftreten. Oft liegen die Blutungsquellen zwischen den Hirnhäuten.

Durch den Bluterguss wird das Hirngewebe geschädigt. Es kann zu Funktionsstörungen im betroffenen Gebiet und schließlich zum Absterben des Hirngewebes (hämorrhagischer Infarkt) kommen. Des Weiteren können Blutungen zu einem erhöhten intrakraniellen Druck und folglich zum Tod führen.

Was sind extrazerebrale Hirnblutungen?

Bei extrazerebralen Blutungen kommt es zu einer Einblutung zwischen der Schädelkalotte und dem Gehirnparenchym.

Diese werden in 3 Subkategorien untergliedert: 

  • Epiduralblutung: Die Hauptursache der Epiduralblutung ist das Schädel-Hirn-Trauma. Wobei dieses mit einer Funktionsstörung oder Verletzung des Gehirns verbunden ist.
  • Subduralblutung: Im Gegensatz zur Epiduralblutung, ist die Subduralblutung eine venöse Blutung aus den Brückenvenen. Die Blutung an sich ist meist traumatisch verursacht.
  • Subarachnoidalblutung: Häufigste Ursache einer Subarachnoidalblutung ist das Einreißen eines arteriellen Aneurysmas der Hirnbasisarterien.

Was sind die Ursachen für Hirnblutungen?

An oberster Stelle der Ursache von Hirnblutungen stehen Unfälle, gefolgt von Blutungen aus Gefäßmissbildungen und schließlich Gefäßzerreißungen bei Arterienverkalkung, oft als Folge eines jahrelang bestehenden Bluthochdrucks.

Bei brüchigen Gefäßen lagern sich Eiweiße in den Gefäßwänden ab, welche die Gefäße folglich brüchig machen.

Eine weitere Ursache für Hirnblutungen können Veränderungen der Blutgefäße aufgrund von gut- oder bösartigen Tumoren oder Hirnmetastasen sein. Auch Erweiterungen oder Ausbuchtungen an den Blutgefäßen oder eine Störung der Blutgerinnung können eine Hirnblutung herbeiführen.

In manchen Fällen ist eine Hirnblutung die Folge erhöhter Blutungsneigung. Eine solche besteht beispielsweise bei Einnahme gerinnungshemmender Medikamente (Bluterkrankheit, Mangel an Blutplättchen, Leukämie).

Zu einer Hirnblutung kann es unter anderem auch im Zusammenhang mit Drogenmissbrauch oder verstärktem Rauchen kommen. So besteht bei Rauchern ein erhöhtes Risiko für eine Hirnblutung. Doch auch Übergewicht und ein erhöhter Cholesterinspiegel stellen Risikofaktoren dar.

Primäre Ursachen einer Hirnblutung:

  • Krankhafte Veränderungen der Blutgefäße (Aneurysmen)
  • Mangelnde oder gestörte Blutgerinnung
  • Blutgerinnsel (Thrombosen)
  • Schädel-Hirn-Trauma (durch Unfall)
  • Infektionen und Entzündungen im Gehirn
  • Zunehmender Blutfluss (operative Eingriffe, Migräne, körperlich anstrengende Aktivitäten)

Weitere mögliche Ursachen einer Hirnblutung können sein:

  • Infektionen
  • Entzündungen der Blutgefäße im Gehirn
  • Alkoholkonsum
  • Drogenmissbrauch
  • Starkes Rauchen

Symptome: Wie erkennt man eine Hirnblutung?

Die Symptome einer Hirnblutung sind vielfältig und unspezifisch, können sich aber innerhalb von wenigen Stunden stark verschlechtern. Die meisten Betroffenen klagen über Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. In einigen Fällen kommt es vor allem zu starken, migräneartigen Kopfschmerzen und Bewusstseinsstörungen, die ein Koma auslösen können.

Symptome Hinrblutungen

Abhängig von der Stelle der Hirnblutung können folgende Symptome auftreten:

  • Plötzlich auftretende starke Kopfschmerzen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Auf eine Körperseite begrenzte Schwäche/Lähmung
  • Sprachstörungen
  • Schluckstörungen
  • Taubheitsgefühle
  • Schwindel

Hinweis



Hirnblutungen können die Folge eines Schlaganfalls sein. Daher können die typischen Symptome eines Hirnschlags auch auf eine Hirnblutung hinweisen.

Wie wird eine Hirnblutung diagnostiziert?

Eine schnelle Diagnose, sowie eine unmittelbare Behandlung sind bei einer Hirnblutung essentiell, da sonst Folgeschäden entstehen können oder im schlimmsten Fall Lebensgefahr droht.

Hirnblutungen sind äußerlich nicht sichtbar, können aber anhand der Symptome diagnostiziert werden. Vorerst wird die Bewusstseinslage und die Funktion der Nerven des Patienten untersucht. Die zeitliche Entwicklung sowie Begleitumstände der Beschwerden sind dabei von großer Bedeutung.

Zur Analyse der Symptome und der zeitlichen Abstände kommen bildgebende Verfahren hinzu. Dazu zählen die Computertomographie (CT), die Magnetresonanztomographie (MRT), sowie Röntgen. Die Erstversorgung greift meist auf eine CT zurück, da diese ein schnelleres Ergebnis liefert als eine MRT. Ist der Patient stabil, sind MRT-Untersuchungen die erste Wahl.

Im Gegensatz zur Computertomographie kann eine Magnetresonanztomographie auch ältere Blutungen, Aneurysmen und Fehlbildungen der Gefäße feststellen.

Beide Verfahren geben Auskunft über Lage und Größe der Hirnblutung. Außerdem können zu einem späteren Zeitpunkt eventuelle Größenveränderungen sichtbar gemacht werden. Beide Verfahren ermöglichen es, eine Gehirnblutung von einem Hirngerinnsel zu unterscheiden, welches ähnliche Symptome auslöst.

Wie wird eine Hirnblutung behandelt?

Hirnblutungen sind medizinische Notfälle und müssen immer einer sofortigen Behandlung unterzogen werden. Je länger die Erstversorgung dauert, desto höher ist das Risiko eines tödlichen Verlaufs.

Daher sollte auch bei Verdacht auf eine Hirnblutung umgehend der Notarzt gerufen werden.

In der Akutbehandlung wird versucht, den Patienten zu stabilisieren. Sollte sich der Schädeldruck, aufgrund der Blutung erhöhen, muss sofort operiert werden.

Der Chirurg öffnet dabei einen Teil des Schädelknochens, um die Blutung im Kopf zu stillen und den Bluterguss zu entfernen. Für eine präzise Operationsplanung dient eine Computertomographie. In äußerst dringenden Notfällen muss der Schädel jedoch auf Verdacht aufgestemmt werden.

Selbst bei raschem chirurgischem Eingreifen besteht jedoch das Risiko eines tödlichen Ausgangs oder bleibender neurologischer Schädigungen.

Patienten, die eine Hirnblutung überlebt haben, benötigen in der Langzeitbehandlung eine Rehabilitationsbehandlung. Bei dieser wird versucht, neurologische und körperliche Funktionsstörungen zu beheben.

Je nach Ausmaß der Hirnblutung kann es mehrere Jahre dauern, bis der Patient wieder eigenständig seinen Alltag meistern kann.

In vielen Fällen bleiben jedoch Folgeschäden wie Probleme mit der Feinmotorik, Konzentrationsstörungen, Wesensveränderungen oder Kopfschmerzen.

Klinische Behandlung bei Hirnblutungen

Sofern die Hirnblutung auf einen erhöhten Blutdruck zurückzuführen ist, können Blutdruck senkende Medikamente verschrieben werden, um weitere Blutungen zu vermeiden.

Zu den gängigsten Wirkstoffen gehören: Ambrisentan, Amlodipin, Atenolol, Azilsartan, Benazepril, Bisoprolol, Bunazosin, Candesartan, Dihydroergotoxin, Enalapril, Felodipin, Gallopamil, Irbesartan, Isradipin, Lacidipin

Behandlung einer Gehirnblutung

Rehabilitation bei Hirnblutungen

Wenn der Patient die kritische Phase überstanden hat, beginnt die Langzeitbehandlung. Hier werden verschiedene Maßnahmen eingeleitet, um das Ausmaß der Folgeschäden zu begrenzen und eine weitere Blutung zu verhindern.

Durch umfassende Rehabilitationsmaßnahmen versuchen Ärzte, neurologische und körperliche Funktionsstörungen zu beseitigen. Je nachdem wie stark die Hirnblutung war, kann es mehrere Jahre dauern, bis der Betroffene sich wieder eigenständig versorgen kann.

Wichtigster Grundsatz in der Therapie bei Patienten mit einer Hirnblutung ist dabei das Zusammenarbeiten der verschiedenen Berufsgruppen.

Die wichtigsten Anlaufstellen für Patienten sind:

  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • Logopädie
  • Sozialberatung
  • Regelmäßige, ärztliche Kontrolle

In der Behandlung mittels Physiotherapie bei einer Hirnblutung stehen die Bewegungsstörungen im Vordergrund.

Wichtige Therapieansätze sind hierbei: Rumpfstabilität, Stehfähigkeit, Wiedererlernen von Bewegungsabläufen, wie Hand- und Armfunktionen, Rumpfbewegungen, selbständiges Drehen, Stehen, Aufstehen.

Oberstes Ziel bei der Rehabilitation nach einer Hirnblutung ist das Wiedererlangen größtmöglicher Selbständigkeit. Die Patienten werden mit Hilfsmitteln mit dem Gehen wieder vertraut gemacht.

Schwerpunkt der ergotherapeutischen Behandlung bei einer Hirnblutung sind: Sensibilität, Schreiben und Wiedererlangen der Selbständigkeit.

Diese Selbständigkeit kann nach einer Hirnblutung in vielen Teilbereichen gestört sein und die Ergotherapie bietet durch ihre vielfältigen Hilfsmittelangebote hier entscheidende Hilfe an.

Nach Entlassung des Patienten aus der Akuttherapie treten häufig Probleme im Alltag auf, die für den Betroffenen von sehr großer Bedeutung sind. Ein wichtiger Aspekt ist beispielsweise die verminderte Fähigkeit einen PKW zu lenken. Hier führt Ergotherapie ein gezieltes Training durch. Auch die Hilfsmittelberatung ist ein wichtiger Baustein in der Rehabilitation nach einer Hirnblutung, etwa durch technische Rehabilitationshilfen in den Bereichen Selbsthilfe, Schreiben, Haushalt, Mobilität und Beruf.

Sprachstörungen als mögliche Folge nach einer Hirnblutung, treten sehr häufig auf. Hierbei kann eine Logopädie sehr wirksam sein. Im Anschluss der Diagnose wird eine gezielte und Symptom orientierte Therapie durchgeführt.

Störungen des Gedächtnisses, der Konzentration und der Merkfähigkeit sind ebenfalls häufige Folgen nach einer Hirnblutung.

Die künftigen beruflichen Perspektiven nach einer Hirnblutung sind oft unklar, hier setzt die Sozialberatung ein. Die Nachsorgeplanung wird koordiniert und die häusliche Wiedereingliederung vorbereitet. Die Betroffenen werden in dieser Beratung über finanzielle und soziale Unterstützungen und Erleichterungen am Arbeitsplatz, wie etwa innerbetriebliche Umsetzungen informiert.

Im Abschlussbefund wird der Zustand des Patienten nach einer Hirnblutung exakt dokumentiert und das Rehabilitationsergebnis mit dem therapeutischen Team bewertet.

Rehabilitation:

  • Langzeitbehandlung
  • Begrenzung der Folgeschäden
  • Behebung von Störungen der Sprache, des Sehens, der Bewegungen
  • Verhindern weiterer Blutungen

Wie ist die Prognose bei Hirnblutungen?

Der Verlauf einer Hirnblutung ist stark vom Einzelfall abhängig.

Wesentliche Faktoren, die den Krankheitsverlauf beeinflussen, sind:

  • Alter
  • Allgemeinzustand
  • Bestehende Grunderkrankungen
  • Lage und Art der Hirnblutung

Medizinische Studien haben gezeigt, dass die Letalitätsrate (Risiko der Tödlichkeit) bei kleineren Hirnblutungen zwischen 30 % und 50 % liegt. Ausgedehnte Hirnblutungen führen noch häufiger zum Tod.

Bei der Mehrheit der Patienten, die eine Hirnblutung überleben, kommt es zu dauerhaften Folgeschädigungen.

Diese Folgeschäden umfassen meist:

  • Lähmungen
  • Sprachstörungen
  • Geistige oder körperliche Behinderungen

Wie gefährlich sind Gehirnblutungen?

Blutungen direkt im Gehirn zerstören das Gehirngewebe. Aber auch die anderen Arten können sehr gefährlich sein. Das hängt von der Ausbreitung des Blutes ab. Denn dieses wirkt raumfordernd. Da es für das Gehirn keine Möglichkeit gibt, auszuweichen, steigt im Schädelinneren der Druck.

Dadurch werden auch Hirnregionen geschädigt, die nicht in unmittelbarer Nähe des blutenden Gefäßes liegen. Die Blutung ruft rasch starke Kopfschmerzen hervor und führt unbehandelt häufig zu Bewusstlosigkeit und anderen lebensbedrohlichen Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen und Atemstillstand.

Als Folgen der Hirnschädigung kann es auch zu länger anhaltenden oder dauerhaften Einschränkungen im Alltag und zur Pflegebedürftigkeit kommen.

Wie kann man Hirnblutungen vorbeugen?

Zur Vermeidung traumatisch bedingter Hirnblutungen sei auf allseits bekannte Maßnahmen zur Unfallverhütung verwiesen.

Um das Risiko Bluthochdruck bedingter intrazerebraler Hämatome zu verringern, ist eine konsequente medikamentöse Behandlung des Bluthochdrucks erforderlich. Auch sollten alle anderen Risikofaktoren wie zum Beispiel Diabetes, hohes Cholesterin und Übergewicht unter Kontrolle gebracht werden.

Weiterhin ist es empfehlenswert, nicht zu rauchen, wenig Alkohol zu trinken, sich täglich zu bewegen und auf eine gesunde Ernährung zu achten. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Vorbeugung einer Hirnblutung bei, sondern dienen auch einer allgemein gesunden Lebensweise.

Tipps zur Prävention:

  • Unfallprävention hilft, um Hirnblutungen als Folge eines Schädel-Hirn-Traumas zu verhindern.
  • Um das Risiko von intrazerebralen Blutungen zu senken, ist eine gesunde Lebensweise wichtig. Ausreichende Bewegung, Verzicht auf Nikotin und Behandlung von zu hohem Blutdruck- und zu hoher Cholesterinwerte, sowie Übergewicht.
  • Aneurysmen sind bei etwa 3 % der Erwachsenen vorhanden. So wie andere angeborene missgebildete Gefäße werden sie meist nur zufällig entdeckt, wenn zu einem anderen Zweck eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt wird. Sie lassen sich teilweise operativ entfernen.