Sodbrennen – Ursachen, Symptome, Diagnose & Behandlung

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Inhaltsverzeichnis

Die wichtigsten Informationen über Sodbrennen

Definition: Magensäure, die aus dem Magen in die Speiseröhre fließt und dort Brennen verursacht

Gefahr: In der Regel niedrig, häufiges starkes Sodbrennen kann aber das Krebsrisiko erhöhen

Ursachen: Probleme mit der Schließmuskulatur am Mageneingang

Behandlung: Medikamentös, Ernährungs- und Lebensumstellung, selten: Operation

Definition: Was ist Sodbrennen?

Wer noch nie Sodbrennen hatte, weiß nicht, wie höllisch es in Magen und Speiseröhre brennen kann, sagen Betroffene. Ein „Gefühl wie Feuer” steige vom Magen hoch bis in Hals und Rachen. Sodbrennen – medizinisch Reflux – ist die prompt einsetzende Strafe für Genuss im Überfluss:

Besonders nach fettreichen Speisen, nach süßem Nachtisch, üppig genossenem Wein, Schnaps und Zigaretten tritt Sodbrennen besonders häufig auf.

Im Magen beginnt die ziemlich aggressive Magensäure den Nahrungsbrei zu zersetzen. Nach zu reichlichem Essen wird entsprechend viel Säure für den Mageninhalt gebildet. Zusätzlich entsteht durch die Nahrungsmenge zu viel Druck im Magen, und das obere Magenventil öffnet sich wieder – so kann die Säure mit dem Nahrungsbrei in Richtung Schlund aufsteigen. Die Säure schwappt dann bei manchen Menschen in die Speiseröhre hinein und löst dort ein ätzendes Brennen hinter dem Brustbein aus – Sodbrennen eben.

Wie entsteht Sodbrennen

Ist Sodbrennen normal?

Ein geringer Rückfluss, eventuell verbunden mit Aufstoßen, ist ganz normal. Vor größerem Rückfluss sind Sie eigentlich gut geschützt.

Denn dort, wo die Kehle in die Bauchhöhle übergeht, befindet sich beim Menschen ein Ventil, auch Pförtner genannt. Dieser Speiseröhren-Schließmuskel lässt die Speisen in den Bauch rutschen, in umgekehrter Richtung dichtet er aber den Magen gegen die Kehle ab.

So kann der Mageninhalt, aber auch die Magensäure nicht mehr zurück in die Speiseröhre gelangen.

Im Laufe des Lebens lässt aber nun die Schließkraft des Pförtners nach. Das kann zwei Ursachen haben. Der Hauptfaktor ist, dass sich das Ventil in Richtung Brustkorb verlagert. Dies wird auch als Zwerchfellbruch bezeichnet. Die Größe dieses Bruchs kann im Laufe der Zeit wachsen. Aber sie sagt noch nichts über die Beschwerden aus. So kann ein großer Bruch sich überhaupt nicht durch Symptome bemerkbar machen, während schon eine kleine Verschiebung ausreicht, um heftiges Sodbrennen auszulösen. 

Kann Sodbrennen gefährlich werden?

Sodbrennen ist in der Regel nicht gefährlich, sondern ein Warnzeichen, dass Sie insbesondere Ihre Lebensgewohnheiten ändern sollten. Das Phänomen überschwappender Magensäure sollte allerdings auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Wenn die üblichen Maßnahmen gegen Sodbrennen (dazu später mehr) keine Linderung bringen und Ihre Beschwerden drei bis vier Wochen lang andauern, sollten Sie auf jeden Fall zum Arzt gehen. Denn Sodbrennen ist nicht nur unangenehm, es kann auch gefährlich werden.

Es kann dann zu Schluckbeschwerden, aber auch zu Blutungen oder Schmerzen bis in den Rücken hineinkommen. Eine weitere Gefahr ist es, dass es sich bei ständigem Sodbrennen um die sogenannte Refluxkrankheit handelt.

Die Refluxkrankheit (Refluxösophagitis) bedarf einer Behandlung. Die ständig aus dem Bauch aufsteigende, ätzende Magensäure verursacht nämlich Entzündungen und dauerhafte krankhafte Veränderungen in der Kehle. Bei der Refluxkrankheit ist der Verschlussmechanismus Ihres Magens zur Speiseröhre gestört. So gelangt der saure Mageninhalt, zusammen mit dem Verdauungsenzym Pepsin, in die Kehle (Ösophagus).

Ihrem Magen macht die Magensäure nichts aus, denn er ist gegen seine eigene Säure gewappnet.

Auf Dauer nimmt die Speiseröhre dadurch jedoch Schaden. Schwappt die saure Lösung schließlich so weit hoch, dass sie über die Luftröhre zu den Bronchien gelangt, kann es zu chronischem Husten, Bronchitis und Asthmaanfällen kommen.

Der Kehlkopf ist mit seinen Stimmbändern ebenfalls in Gefahr. Werden im Schlund zudem die Nervenenden ständig gereizt, kann das zur Verengung der Herzkranzgefäße führen und Herzschmerzen nach sich ziehen. Ihre Lebensqualität wird dadurch sehr stark beeinflusst.

Als Spätfolge kann Ihnen Speiseröhrenkrebs drohen

Typischerweise müssen Sie sich bei Sodbrennen keine Sorgen machen, dass Ihr Leben auf dem Spiel steht. Es handelt sich „nur” um etwas Magensäure am falschen Ort. Dennoch können sich auch harmlose Symptome ohne Behandlung zu schlimmeren Erkrankungen entwickeln.

Sodbrennen über mehrere Jahre hinweg kann beispielsweise Speiseröhrenkrebs verursachen, denn die Magensäure verändert auf Dauer die Speiseröhren-Schleimhaut. Es bilden sich Geschwüre oder Verengungen, aus denen sich dann Krebs entwickeln kann.

Bis heute ist noch nicht bekannt, in welchem zeitlichen Rahmen diese Veränderung auftritt und Sodbrennen zu haben heißt nicht, dass Sie bald an Krebs erkranken. Dennoch: Das Krebsrisiko wird durch magensäure-bedingte Schleimhautveränderungen erhöht. 

Was sind Symptome von Sodbrennen?

Wer einmal Sodbrennen hatte, weiß wie schmerzhaft Magensäure sein kann und bekommt ein Gefühl dafür, mit welch starken sauren Lösungen der Körper jeden Tag hantiert.

Bei typischen Symptomen von Sodbrennen handelt es sich um:

  • wiederholtes Aufstoßen von Säure ohne Übelkeit
  • Brennen hinter dem Brustbein
  • brennender Schlund
  • Schmerzen beim Schlucken

Viele Betroffene klagen darüber hinaus über weitere Beschwerden wie Schmerzen im Bereich des Magens, Übelkeit, Brechreiz oder Erbrechen, Aufstoßen von Luft oder ein belastendes Engegefühl hinter dem Brustbein. Die Beschwerden täuschen manchmal einen Angina-Pectoris-Anfall vor. 

Welche Ursachen hat Sodbrennen?

Unser Magen ist über das, was unser Kopf und unsere Geschmacksnerven unter Gutgehen verstehen, häufig ganz anderer Meinung. Wegen des vielen und guten Essens ist er oft ziemlich verstimmt. Doch der Magen reagiert nicht nur auf das, was wir in ihn hineinstopfen. Als Spiegelbild unserer Seele reagiert er ebenso auf Liebe, Leid und Stress.

Ursachen Sodbrennen

Was verursacht Sodbrennen?

In den meisten Fällen entsteht die Refluxkrankheit durch eine gestörte Funktion der Schließmuskulatur am unteren Ende der Kehle direkt am Übergang zum Magen.

Diese Muskulatur (Cardia) hat die Funktion eines Ventils: Sie lässt den Nahrungsbrei nur in eine Richtung passieren, nämlich aus der Speiseröhre in den Magen. Gleichzeitig sorgt die Muskulatur der Speiseröhre dafür, dass ein leichter Magensaftrückfluss, der vollkommen normal ist, sofort wieder aus der Speiseröhre entfernt und in den Magen zurückbefördert wird.

Ist die Cardia zu schwach, funktioniert das Ventil nicht zuverlässig. Dann geschieht es unter Umständen wiederholt, dass in umgekehrter Richtung aus dem Magen in die Speiseröhre Magensäure fließt.

Darüber hinaus kann das Sodbrennen durch eine Störung der Pumpfunktion ausgelöst werden. Die Kehle ist dann nicht mehr in der Lage, eventuell aufsteigende Magensäure zurück in den Magen zu pumpen. Ist das Ventil zum Magen geschwächt, kann die Magensäure einfacher in Ihre Speiseröhre zurückfließen.

Geringe Mengen kann die Speiseröhre noch selbst wieder zurück in den Magen pumpen. Diese Menge ist aber begrenzt. Alles, was darüber hinausgeht, verbleibt in der Speiseröhre und verursacht den üblen Geschmack nebst den brennenden Schmerzen.

In manchen Fällen gilt eine angeborene oder im späteren Leben erworbene Hiatushernie als Ursache der chronischen Refluxkrankheit: Hier zwängt sich der obere Teil des Magens durch die Öffnung im Zwerchfell (Hiatus), die eigentlich nur für die Speiseröhre vorgesehen ist, in den Brustraum. Die eingeklemmte Cardia-Muskulatur nimmt ihre Ventilfunktion nicht richtig wahr, sodass sich das saure Aufstoßen zu einer anhaltenden Befindlichkeitsstörung entwickelt. 

Wodurch wird Sodbrennen ausgelöst?

Wenn Sie unter Sodbrennen leiden, sollten Sie alles vermeiden, was Ihre Magensäureproduktion anregt. Die Ursachen großer Mengen Magensäure können unterschiedlich sein – sie reichen von psychischen Problemen bis hin zu falschen Ernährungsgewohnheiten. Hier einige Ursachen, die Ihr Sodbrennen fördern können:

  • hoher Konsum von Alkohol, Kaffee und/oder Nikotin: Alkohol lässt den Magen-Schließmuskel erschlaffen und fördert, wie auch Kaffee und Nikotin, die Produktion von Magensäure.
  • fette, süße, saure, stark gewürzte bzw. sehr kalte oder heiße Speisen: Sie regen die Produktion von Magensäure an.
  • schwer verdauliche Lebensmittel: Beispielsweise Kohl und hart gekochte Eier verweilen lange im Magen und erzeugen dabei Druck auf den Pförtner.
  • zu üppige und große Mahlzeiten: Der Magen produziert viel saure Lösungen, ist prall gefüllt, das belastet den Schließmuskel.
  • Übergewicht: Die überflüssigen Pfunde drücken von außen auf Ihren Magen und der Schließmuskel kann nicht mehr richtig schließen.
  • Dauerstress: Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin bewirken, dass sich der Magen verkrampft und zu viel saure Lösungen produziert.
  • Medikamente: Psychopharmaka oder Schmerzmittel können den Pförtner erschlaffen lassen. 

Wann sollte man bei Sodbrennen zum Arzt?

Suchen Sie einen Arzt auf, wenn Sie mindestens einmal pro Woche unter Sodbrennen leiden. Oft ist Ihr Pförtner zwischen Bauch und Kehle dann zu schwach. Die Folge: Ein stetiger Rückfluss von Magensäure in Ihre Speiseröhre.

Typische Sodbrennen Beschwerden sind hierbei auch Heiserkeit am Morgen, Husten und Räuspern. Ihr Arzt wird die Ursachen abklären und Ihnen Medikamente verschreiben (z. B. H2-Antihistaminika, Protonenpumpenhemmer).

Halten die Beschwerden trotz Medikation weiter an, nimmt der Arzt eine Endoskopie (Spiegelung) der Speiseröhre vor. Ein eingeführtes Sichtinstruments (Endoskop) ermöglicht, die innere Wand der Kehle auf die Ursachen hin zu inspizieren.

Darüber hinaus bringt eine Röntgenuntersuchung Aufschluss. Mit Hilfe der Ösophagus-Manometrie untersucht der Arzt die Druckkraft der Cardia-Muskulatur. Diese ergänzenden Untersuchungen führt man in der Regel nur dann durch, wenn die Behandlung ohne zufriedenstellenden Erfolg bleibt und die Symptome anhalten.

Neuer Test für Reflux-Erkrankung bietet mehr Vorteile

Ein neuer Test für die Reflux-Erkrankung ist mit weniger Unannehmlichkeiten verbunden als früher. Er verwendet eine kleine Kapsel, die in der Kehle den pH-Wert misst. Dieser Wert gilt als wichtiger Indikator für die Reflux-Erkrankung.

Die bohnengroße Kapsel befestigt der Arzt mithilfe eines Endoskops an der Wand der Speiseröhre. Ein kleiner Sender funkt die Messwerte mithilfe von langwelligen Radiowellen an ein Empfängergerät, das Sie um die Hüfte tragen. Die Messung geht meist über 48 Stunden. Die Kapsel löst sich mit der Zeit von der Speiseröhre. Der Körper scheidet sie innerhalb von fünf bis sieben Tagen über das Verdauungssystem aus.

Bisherige pH-Messungen erforderten einen Schlauch (Katheter), den der Arzt über die Nase in die Kehle führte. Der Katheter ist jedoch unbequem und schränkt Ihre Aktivitäten ein.

Sodbrennen Behandlung – Was macht man, wenn man Sodbrennen hat?

Sodbrennen lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise behandeln, mithilfe von Medikamenten, durch alternative und natürliche Arzneimittel, aber auch durch unterschiedliche operative Behandlungsmethoden.

Medikamentöse Behandlung von Sodbrennen

Beim ersten Auftreten der Beschwerden verordnet der schulmedizinisch orientierte Arzt in den meisten Fällen ein säurehemmendes Medikament. Dieses kann zum Beispiel ein H2-Antihistaminikum oder ein Protonenpumpenhemmer sein. Sodbrennen-Medikamente müssen täglich eingenommen werden und drosseln die Bildung der Magensäure. Sie haben allerdings auch diverse Nebenwirkungen.

So fand sich, dass Patienten, die Säurehemmer wie Ranitidin und Famotidin oder Esomeprazol über einen Zeitraum von mehreren Monaten eingenommen hatten, 4,5-mal häufiger an Lungenentzündung erkrankten als solche, die keine derartigen Medikamente einnahmen.

Die Verringerung der Magensäure schafft generell ein „freundlicheres” Milieu für Bakterien und Viren. Falls diese im Magen überleben, können sie sich möglicherweise in die Lungen ausbreiten.

Über einen langen Zeitraum Medikamente einzunehmen, ist generell keine gute Lösung, auch wenn sie schnelle Wirkungen erzielen. Gerade wenn anhaltender Stress und nervliche Belastungen der Grund für das Sodbrennen sind und im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen schlagen, dann sollten Sie das Übel bei der Wurzel packen und dem quälenden Brennen ein endgültiges Ende bereiten.

Machen Sie zunächst ein Entspannungsverfahren gegen Stress zu Ihrem täglichen Pflichtprogramm. Gut geeignet sind dazu u. a. das Autogene Training oder auch die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Am besten erlernen Sie „Ihre” Technik zunächst unter fachkundiger Anleitung in einer Gruppe. Derartige Kurse werden z. B. von Krankenkassen oder von Volkshochschulen angeboten. 

Sodbrennen Hausmittel: Was hilft auf die Schnelle gegen Sodbrennen?

Weiterhin führen oft simple Veränderungen der Lebensweise zu effektiven Verbesserungen Ihres Wohlbefindens. Diese Hausmittel können dabei helfen:

  • Oft sind Magenverstimmungen das Ergebnis von zu schwerer Kost und Alkohol am Vortag. Schieben Sie einen Diät-Tag ein: zum Frühstück ein Stück trockenes Brot und drei Esslöffel trockene Haferflocken, später eine leichte Gemüsebrühe und Magentee. Das beruhigt den strapazierten Magen.
  • Bevor Sie zu Säureblockern greifen, sollten Sie es auch einmal Entsäuerungssalze aus der Apotheke probieren. Diese enthalten Mineralstoffmischungen, die sofort wirken und einige Zeit vorhalten.
  • Magenbeschwerden werden auch von Stress und psychischen Problemen hervorgerufen. Holen Sie sich in der Apotheke ein Extrakt, das im Idealfall Gänsefingerkraut, Johanniskraut, Benediktendistel, Angelika, Süßholzwurzel, Ringelblume und Kamille enthält. Nehmen Sie diese Tinktur mehrmals täglich mit einem Glas lauwarmem Wasser ein, bei Bedarf auch über mehrere Wochen.

Weitere natürliche Hausmittel

Nützen diese Maßnahmen allerdings nichts, gibt es noch weitere Hausmittel, die sich als wahre Wundermittel bewährt haben, gerade wenn es sich um die Vermeidung von Sodbrennen handelt.

So eignen sich Kieselsäure, basisch wirkender Kartoffelsaft, reizlindernder Leinsamenschleim, Schleimhaut-schonender Weißkohlsaft und Heilerde gut, um das lästige Brennen zu bekämpfen. Diese Säfte bekommen Sie entweder im Reformhaus oder im Bioladen. Alternativ können Sie sich die Säfte auch selbst herstellen. Verbrauchen Sie sie jeweils immer bald, da sie schnell ihre Wirkung verlieren.

Wenn Sie schon lange unter Sodbrennen leiden, sollten Sie eine Woche lang täglich eine Rollkur mit Kamillentee machen. Für diese Kur benötigen Sie einen halben Liter frisch gebrühten, starken Kamillentee und 20 Minuten Zeit. Bei dieser Anwendung wird dafür gesorgt, dass die Magenschleimhaut durch einen eventuellen Säureüberschuss nicht geschädigt werden kann. So funktioniert die Rollkur:

  • Trinken Sie einen großen Schluck von dem Kamillentee und legen Sie sich auf den Rücken.
  • Trinken Sie nach fünf Minuten wieder von dem Tee und drehen Sie sich auf die rechte Seite.
  • Wechseln Sie nach fünf Minuten in die Bauchlage, nachdem Sie zuvor wieder einen großen Schluck Tee getrunken haben.
  • Zum Abschluss nehmen Sie fünf Minuten später noch mal einen kräftigen Schluck und drehen sich dann auf die linke Seite.

Dieses Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel sieht nicht nur für andere Beteiligte interessant aus, sondern sorgt auch dafür, dass sich die reizlindernde Kamille auf der ganzen Magenschleimhaut verteilt und diese schützt.

Sogar ein einfaches Atemtraining kann den Säurerückfluss vermindern. Durch Kräftigung des Zwerchfells kann die Säurekonzentration um die Hälfte verringert werden. Rhythmisches Kaugummikauen regt zudem die Muskulatur der Speiseröhre an und verstärkt die wellenartige Bewegung (Peristaltik) der Speiseröhre. 

Fünf goldene Tipps gegen Sodbrennen

Schon mit kleinen Änderungen in Ihrem Lebensstil können Sie das Sodbrennen oft bereits löschen:

Tipp 1: Essen Sie kleine Mahlzeiten

Essen Sie fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten am Tag und drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr. Essen Sie darüber hinaus langsam.

Tipp 2: Wählen Sie leicht bekömmliche Speisen

Hülsenfrüchte, Kohlgemüse, Paprika, Gurkensalat und Zwiebeln, frisch gebackenes und Vollkornbrot, Fruchtsäfte, koffeinhaltige Getränke, Mineralwasser und Alkohol können Sodbrennen auslösen. Bereiten Sie Ihre Mahlzeiten fettarm zu. Kochen, Dämpfen, Dünsten oder Schmoren Sie. Verzichten Sie auf alles Scharfe, Frittierte und Fettige.

Tipp 3: Betreiben Sie Ursachenforschung

Finden Sie die Lebensmittel, die Ihnen Sodbrennen verursachen. Führen Sie dazu ein Ernährungstagebuch.

Tipp 4: Probieren Sie Hausmittel

Nutzen Sie die Tipps in diesem Artikel und probieren Sie verschiedene natürliche Hausmittel aus.

Tipp 5: Entspannen Sie sich

Vermeiden Sie Stress und Hektik. Legen Sie sich hin, aber nicht nach dem Essen. Gehen Sie spazieren. Schlafen Sie möglichst mit hoch gelagertem Oberkörper. 

Chronische Refluxkrankheit: Wann wird Operation bei Sodbrennen notwendig?

Gelegentliches Sodbrennen braucht Sie nicht zu beunruhigen. Erst bei häufigem Sodbrennen kann Ihre Speiseröhre auf Dauer Schaden nehmen. Bei rund acht Millionen Bundesbürgern hat sich der Reflux als Dauerleiden eingenistet. Darunter finden sich besonders ältere Menschen, bei denen der Pförtner zwischen Speiseröhre und Mageneingang nicht mehr so gut funktioniert.

Bei 5 Prozent der Patienten mit starkem Sodbrennen führt eine medikamentöse Behandlung zu keiner Besserung. In diesen Fällen ist eine Operation unter Umstände eine Alternative. Die herkömmliche Methode ist die Fundoplikatio, bei der der Chirurg einen Teil des Magens um die untere Speiseröhre faltet und fixiert. Dadurch bleibt die Speiseröhre besser geschlossen.

Es handelt sich jedoch um einen großen operativen Eingriff, der einen Bauchschnitt erforderlich macht und der mit einem langen stationären Aufenthalt sowie langsamer Genesung verbunden ist. Heutzutage werden von den Chirurgen auch verschiedene Verfahren mit dem Laparoskop durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine bleistiftdicke optische Röhre, die den Einsatz kleinster Schneideinstrumente ermöglicht. Die Ärzte hoffen, dass die minimal invasive Chirurgie den stationären Aufenthalt verkürzt und die Genesung beschleunigt.

Eine Perlenkette verhindert den Rückfluss

Seit 2012 steht ein schonendes OP-Verfahren zur Verfügung, bei dem keinerlei anatomische Veränderungen Ihres Magens notwendig sind: die Linx-Methode. Um den magennahen Teil Ihrer Speiseröhre wird dabei eine Art Perlenkette gelegt. Jede dieser Titan-Perlen hat einen magnetischen Kern. Die Perlen ziehen sich magnetisch an und halten dadurch den Speiseröhrenschließmuskel verschlossen.

Essen Sie etwas, dann erweitert sich beim Schlucken automatisch Ihre Speiseröhre. Die Linx-Perlenkette zieht sich dabei, ähnlich einem Gummiband, auseinander: Der Weg in den Magen ist also für einen Moment geöffnet und bleibt für die Nahrung sowie beim Aufstoßen oder Erbrechen passierbar.

Die Linx-Kette lässt sich in einer Schlüsselloch-Operation unter Vollnarkose einsetzen und wird von einem Chirurgen festgenäht. Etwa eine Woche nach der OP können Sie wieder Ihrem gewohnten Alltag nachgehen und auch wieder alles essen, was Sie möchten. Aber erinnern Sie sich: Manchmal sollten Sie nicht alles essen, was Sie wollen.

Im Vergleich zu den bisherigen OP-Verfahren und den nebenwirkungsreichen Säureblockern ist das neue Linx-Verfahren also eine Erleichterung und eine Behandlungsalternative, über die Sie als Refluxgeplagter unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen sollten.

Kurz und knapp: Die neue Reflux-OP

  • Der Eingriff dauert 20 bis 30 Minuten. Die darauffolgende Nacht verbringen Sie im Krankenhaus. Bereits am nächsten Tag können Sie wieder feste Nahrung zu sich nehmen.
  • Die Behandlungskosten übernimmt die Krankenkasse.
  • Der magnetische Ring kann jederzeit wieder entfernt werden.
  • Nebenwirkung: In den ersten 14 Tagen nach der Operation kann es zu vorübergehenden Schluckstörungen kommen, die sich durch viel Trinken lindern lassen.
  • Mit einem Linx-Ring dürfen wegen der Metallteile keine Magnet-Resonanz-Tomographie-Untersuchungen (MRT) mehr durchgeführt werden. Als Ersatz kommt jedoch meist eine Computer-Tomographie (CT) infrage.
Tipps gegen Sodbrennen

Tipps gegen Sodbrennen

Es sind meist kleine Maßnahmen, die Sie vor dem unangenehmen Brennen schützen können:

  • Vermeiden Sie bei Sodbrennen Alkohol und Nikotin, genauso wie zu viel Kaffee.
  • Lernen Sie Entspannungstechniken.
  • Vermeiden Sie üppige Mahlzeiten.
  • Erhöhen Sie Ihren Oberkörper beim Schlafen.
  • Essen Sie abends früh und leicht.
  • Essen Sie eine Scheibe Brot, wenn Sie erste Sodbrennen-Anzeichen merken.
  • Wiegen Sie nicht zu viel.