Lebensmittel gegen Krebs: Ernährung ist ein wichtiger Schlüssel

Anti-Krebs-Ernährung, Enährung, Krankheiten, Ernährungstipps
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Inhaltsverzeichnis

Krebs ist eine Volkskrankheit – 43 Prozent der Frauen und 51 Prozent der Männer erkranken im Laufe ihres Lebens daran. Dabei ist Krebs in vielen Fällen nicht genetisch bedingt, sondern auf den Lebenswandel zurückzuführen. 

Rauchen, Alkohol, Übergewicht, wenig Bewegung und die Ernährung sind entscheidende Faktoren, wenn es um die Entstehung von Tumoren geht. So gibt es Lebensmittel, die die Entstehung von Krebs fördern können und Lebensmittel, die im Verdacht stehen, Krebs vorzubeugen. 

Welche Lebensmittel sind gut gegen Krebs?

Es gibt Lebensmittel, die das Wachstum von Tumorzellen hemmen und diese sogar aktiv bekämpfen können. Insbesondere Lebensmittel, die voller Vitamine und sekundären Pflanzenstoffen stecken, die die Zellen schützen, können dazu beitragen, das Risiko für eine Krebserkrankung zu verringern. Auch ballaststoffhaltige Lebensmittel, die die Verdauung anregen und dazu beitragen, krebsfördernde Stoffe aus dem Körper zu befördern, sind gut gegen Krebs. Als Lebensmittel, die das Risiko für Krebs verringern können, gelten diese: 

LebensmittelWirkung
Äpfel„An apple a day keeps the doctor away“ (ein Apfel am Tag hält den Doktor fern) ist ein bekannter Spruch mit einem wahren Kern. Äpfel stecken voller sekundärer Pflanzenstoffe wie Polyphenole und Flavonoide, die Krebszellen in ihrer Aktivität hemmen können. 
BrokkoliEr gilt als Zellschutz schlechthin unter den Gemüsesorten. Sein Vitamin-C-Gehalt ist doppelt so hoch wie der von Zitronen. Er enthält die meisten sekundären Pflanzenstoffe, außerdem viele Ballaststoffe und Sulforophans. Dieser Stoff kann Krebszellen im Körper unschädlich machen. Die enthaltenen Senföle sind ebenfalls ein wirksames Antioxidans.
HeidelbeerenEnthalten große Mengen an Vitamin C und Antioxidantien, die verhindern, dass Krebszellen die Erbsubstanz der Zellen verändern. Ähnlich gut: Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Cranberries.
VollkornbrotRohfaser, Pflanzenwirkstoffe und Vitamine schützen den Darm. Wer viel Vollkornbrot isst, senkt sein generelles Krebsrisiko um 34 Prozent. Auch gut: Vollkorn-Nudeln, -Müsli, brauner Reis, schwarzer Reis, Bulgur, Quinoa.
KnoblauchWer einmal pro Woche Knoblauch ist, senkt sein Darmkrebs-Risiko um 32 Prozent! Positive Effekte auch zur Prävention von Prostata-, Lungen-, Brust- und Hautkrebs. Auch gut: Zwiebeln, Porree, Schnittlauch.
Grüner TeeMit seinen Gerbstoffen kann grüner Tee die Entstehung von Tumorzellen blockieren.
PflaumenEine Pflaume enthält dieselbe Menge Antioxidantien für den Zellschutz wie eine Handvoll Blaubeeren. 
NüsseOb Walnüsse, Pecannüsse oder Haselnüsse – krebshemmende Inhaltsstoffe enthalten sie alle, unter anderem aufgrund der enthaltenen Omega-3-Fettsäuren und können unter anderem Darmkrebs vorbeugen
Dunkle SchokoladeSie enthält viele Flavonoide und Polyphenole, die eine entzündungshemmende Wirkung haben.
OlivenölDie Zellen werden vor oxidativem Stress bewahrt und insbesondere Brustkrebs kann mit Olivenöl vorgebeugt werden.
SojaDie Isoflavone, die im Soja-Eiweiß enthalten sind, können das Risiko für Brust- und Prostatakrebs verringern.
Frische KräuterPetersilie, Salbei, Thymian oder Rosmarin – sie gelten als Radikalfänger. In Petersilie ist außerdem Apigenin enthalten, welches die Teilung sowie die Wanderung von Krebszellen durch den Körper verhindern kann.
EierSie enthalten Vitamine, Mineralstoffe und essentielle Aminosäuren, was in Kombination Brustkrebs vorbeugen kann.
PilzeInsbesondere japanische Sorten wie Shiitake sind dafür bekannt, das Immunsystem zu aktivieren. Das liegt an den enthaltenen Polysacchariden. Auch auf den einheimischen Seitling trifft das zu. Insbesondere auch begleitend zu einer Chemotherapie können Pilze einen Beitrag zur Verbesserung des Wohlbefindens und zur Linderung der Nebenwirkungen schaffen.
IngwerEr wirkt als Zellschutz  und stärkt außerdem das Immunsystem.
FischFisch enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken.

Welche Lebensmittel können die Entstehung von Krebs fördern?

Alkohol und rotes Fleisch gelten als Risikofaktoren, wenn es um Lebensmittel geht, die Krebs fördern können. 

  • Alkohol ist ein Zellgift und kann das Risiko für verschiedene Tumore erhöhen. 
  • Rotes Fleisch ist nachgewiesenermaßen schädlich für den Darm und kann die Entstehung von Darmkrebs begünstigen. 
  • Ebenfalls als krebserregend gilt Acrylamid. Es entsteht beim Frittieren, Grillen und Braten von Lebensmitteln, wenn Temperaturen von 200 Grad erreicht werden.
  • Zucker im Übermaß kann zu Krebserkrankungen führen. Lange Zeit hieß es aus der Wissenschaft, dass ein Tumor durch den Verzicht auf Zucker ausgehungert werden könne. Das funktioniert so einfach nicht, weshalb ein radikaler Zuckerverzicht nicht nötig ist – wichtig ist jedoch das Maß, schließlich begünstigt Zucker auch die Entstehung von Übergewicht.
  • Verschimmelte Lebensmittel sollten Sie entsorgen, da Schimmelsporen als krebsbegünstigend gelten. Den schimmligen Teil herauszuschneiden und den Rest zu essen, empfiehlt sich nicht, da sich die Schimmelsporen durch das gesamte Lebensmittel ziehen können, insbesondere bei „weichen“ Lebensmitteln wie Toastbrot, Beeren oder Marmelade.

Darüber hinaus gibt es weitere Stoffe, die in Lebensmitteln vorkommen können und die als krebsfördernd gelten. Soentstehen bei der Lebensmittelherstellung zum Beispiel Transfettsäuren, wenn Fette gehärtet werden. In Schokolade, Eis und Fertiggerichten sind sie häufig enthalten. Sie gelten als krebserregend. 

Auch Nitrosamine gelten als krebserregend, sie sind in Wurst und gepökelten Lebensmitteln enthalten. In Spinat, grünen Gemüsesorten oder Blattsalaten kann ebenfalls Nitrit entstehen, wenn diese zu lange gelagert werden. Lithocholsäure, die eigentlich körpereigen ist, kann krebsfördernd werden, wenn Sie viel Fleisch oder Wurst essen. Bei der Verstoffwechselung muss der Körper viel Gallensäure produzieren, die das Fett im Darm umhüllt und dort umgewandelt wird. Dadurch kann Lithocholsäure entstehen. Reichert sie sich im Dickdarm an, kann sie krebserregend wirken, weshalb Fleisch und Wurst nur in Maßen auf den Speiseplan gehören.

Tipps und Rezepte: Wie können Sie jeden Tag gesunde Lebensmittel gegen Krebs zu sich nehmen?

Viele Menschen wissen, dass eine gesunde Ernährung Krebs vorbeugen kann und dennoch halten sie sich nicht dran. Fünf Portionen Obst und Gemüse empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) pro Tag. Mit ein paar Tricks können Sie diese fünf Portionen problemlos in ihren Tag integrieren: 

  • Verdünnen Sie jeden Tag 40 ml Sanddornsaft mit Wasser. So erhöhen Sie die Leistung Ihres Immunsystems um rund 60 Prozent. Der Grund: Sanddorn enthält rund zehnmal so viel Vitamin C wie Zitrusfrüchte.
  • Pressen Sie je eine Zitrone, Grapefruit und Orange aus. Mixen Sie einen Teelöffel Leinöl unter. Trinken Sie das Getränk einmal am Tag. So können Sie das Risiko für Magen-, Kehlkopf- oder Mundkrebs senken.
  • Schneiden Sie sich abends vor dem Fernseher einen Apfel auf, statt Chips oder Schokolade zu essen. Ist er in mundgerechte Stücke portioniert, lässt er sich gut snacken.
  • Wenn Sie dennoch gerne Süßigkeiten essen, dann tricksen Sie sich selbst aus und richten Sie Ihre Panna Cotta auf einem besonders großen Fruchtspiegel an oder essen Sie mehr von der roten Grütze als vom Vanilleeis.

Fünf Portionen Obst und Gemüse, wie sie die DGE empfiehlt, sind übrigens 400 Gramm Gemüse pro Tag (zum Beispiel 200 Gramm Salat oder Rohkost und 200 Gramm gegartes Gemüse) sowie 250 Gramm Obst. Eine Portion kann anhand der eigenen Hand bemessen werden. In Ausnahmefällen können Sie eine Obstportion auch durch ein Glas Fruchtsaft (Direktsaft, kein gesüßter Nektar) ersetzen, allerdings enthalten diese Säfte in der Regel viel Zucker.

Lebensmittel und Krebs: Was ist dran an Anti-Krebs-Diäten?

Nur weil Sie ab jetzt täglich einen Apfel essen, ist es nicht garantiert, dass Sie niemals an Krebs erkranken. Krebszellen entstehen durch verschiedene Faktoren und ihr Auslöser ist nicht immer eindeutig auf einen Umstand zurückzuführen. Anti-Krebs-Diäten sind häufig Werbeversprechen, mit denen Nahrungsergänzungsmittel oder Ernährungspläne teuer verkauft werden sollen. Lassen Sie sich nicht auf so etwas ein. Eine Zusatzdosis Vitamine nutzt nicht viel, wenn Sie weiterhin rauchen und Fast-Food essen. Auch eine grundsätzlich gesunde Ernährung ist kein Allerheilmittel, wenn Sie viel Alkohol trinken und sich wenig bewegen. Die Gesamtheit Ihres Lebensstils muss stimmen, damit einzelne Aspekte ihre gesundheitsfördernde Wirkung entfalten können.

Es gibt zwar viele Studien zu den Zusammenhängen verschiedener Lebensmittel und der Entstehung von Tumoren, jedoch gibt es keine Garantie, dass jemand, der sich ausschließlich gesund ernährt und einen gesunden Lebenswandel pflegt, nie an Krebs erkrankt. Ebenso gibt es Menschen, die ihr Leben lang rauchen, Alkohol trinken und sich schlecht ernähren und dennoch nie an Krebs erkranken. Dennoch gibt es Indikatoren – und die Ernährung ist eine davon – die das persönliche Krebsrisiko senken oder erhöhen.

Welche Lebensmittel sollten Sie bei einer bestehenden Krebserkrankung meiden?

Eine Krebserkrankung und die damit verbundene Behandlung ist für den Körper eine große Herausforderung. Ein starker Gewichtsverlust, Übelkeit durch die Chemotherapie, Magen-Darm- oder Schluckbeschwerden durch eine Strahlentherapie sowie generelle Appetitlosigkeit sind typische Begleiterscheinungen von Krebserkrankungen und können gefährlich sein, wenn es zu Mangelernährung kommt. Eine ausreichende Versorgung mit Obst und Gemüse ist daher essenziell und insbesondere leicht verdauliche Gemüsesorten, sollten die Lebensmittel der Wahl sein:

  • Brokkoli
  • Möhren 
  • Zucchini
  • Hülsenfrüchte

Ob die Erkrankten Zwiebeln oder Kohl vertragen, müssen sie ausprobieren. Das Gemüse sollte mit hochwertigen Ölen, die die Aufnahme der Inhaltsstoffe unterstützen, zubereitet werden. Käse, Joghurt und Fisch sollten die Ernährung abrunden – die mediterrane Küche ist gut geeignet.

  • Auf Fleisch sollten Krebspatienten weitestgehend verzichten und es nur höchstens zweimal in der Woche verzehren. Insbesondere Schweinefleisch wirkt entzündungsfördernd und Rindfleisch belastet den Darm.
  • Milch sollten insbesondere Brustkrebspatientinnen meiden, da sie viele Hormone enthält.
  • Alkohol sollte gänzlich gemieden werden, da er das Immunsystem schwächt.
  • Zucker und somit auch Obst sollten nur in Maßen verzehrt werden – gut geeignet sind säurearme Früchte wie zum Beispiel Birnen.

Krebspatienten, die unter Mundtrockenheit und Schluckbeschwerden leiden, können diese mit Salbeitee lindern.

Am besten wird die Ernährung während einer Krebstherapie mit den behandelnden Ärzten besprochen. Sie wissen, bei welcher Krebsart und welcher Behandlungsart es zu Wechselwirkungen mit einigen Nährstoffen oder Lebensmitteln kommen kann, was besonders empfehlenswert ist und wie der Speiseplan gestaltet sein sollte. 

Fazit: Es gibt Lebensmittel, die das Krebsrisiko senken können

Mit einigen Lebensmitteln kann sich der Entstehung von Krebszellen vorbeugen und das Tumorrisiko senken lassen. Empfehlenswert sind zahlreiche Gemüse- und Obstsorten, aber auch Öle, Fisch und Vollkornbrot. Alle empfehlenswerten Lebensmittel enthalten Stoffe, die das Immunsystem stärken, die Zellen schützen und der Entstehung von Tumoren vorbeugen können. 

Andere Lebensmittel wiederum können die Entstehung von Krebs fördern. Wer unter einer Krebserkrankung leidet, sollte seinen Ernährungsplan in Absprache mit dem Arzt daran anpassen. Anti-Krebs-Diäten, die beworben werden, sind häufig eine Methode, teure Nahrungsergänzungsmittel zu verkaufen. Ohne einen gesunden Lebensstil nützt die gesündeste Ernährung nichts und eine Garantie, nie an Krebs zu erkranken, gibt es ohnehin nicht – dafür sind die auslösenden Faktoren zu unterschiedlich.