Silicea: Homöopathisches Mittel bei Infekten und eitrigen Entzündungen

Silicea: Homöopathisches Mittel bei Infekten und eitrigen Entzündungen
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Inhaltsverzeichnis

In der Homöopathie ist Silicea ein vielfältig einsetzbares Mittel, das auf viele Bereiche des Körpers wirkt. Wann Sie Silicea einsetzen können und wie es auf Ihren Körper wirkt, hängt davon ab, unter welchen Beschwerden Sie leiden. Statt des homöopathischen Mittels Silicea können Sie auch auf Kieselerde-Kapseln zurückgreifen. Sie enthalten ebenfalls Silicium.

Was ist Silicea?

Silicium ist ein Spurenelement und kommt mit einer Menge von insgesamt 1,5 Gramm im menschlichen Körper nur spärlich vor. Dennoch kommen Silicium wichtige Funktionen zu und da der Körper es nicht selbst herstellen kann, müssen Sie es über die Nahrung zu sich nehmen. Es ist im menschlichen Bindegewebe gespeichert und sorgt unter anderen für kräftige Haare und Nägel, für elastische Blutgefäße sowie für gesundes Knorpelgewebe. Silicium kommt in Kieselsäure vor, die Hauptbestandteil von Kieselerde ist. Kieselerde ist Bestandteil verschiedener Lebensmittel und kann außerdem als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.

Das homöopathische Mittel Silicea ist wurde früher aus fein pulverisiertem Bergkristall oder Meeressand gewonnen wurde. Heute wird die Ursubstanz allerdings synthetisch hergestellt und unter Berücksichtigung der homöopathischen Arzneimittelherstellung weiterverarbeitet. In der Homöopathie wird das Mittel basierend auf dem Prinzip, dass Gleiches mit Gleichem behandelt werden sollte, eingesetzt.

In welchem Anwendungsbereich kommt Silicea zum Einsatz?

Silicea ist in der alternativen Medizin immer dann das richtige Mittel, wenn entzündliche Prozesse im Körper mit einer Eiterbildung einhergehen. Es kann die Heilung beschleunigen und die Bildung von Abszessen oder Geschwüren abmildern oder verhindern.

Wenn Sie zu Erkältungen neigen, kann Silicea ebenfalls das richtige Mittel sein. Auch bei Blasenentzündungen nach dem Sitzen auf kalten Steinen ist Silicea ein mögliches Mittel, um Beschwerden zu lindern. Weitere Anwendungsgebiete von Silicea sind Bindegewebsschwäche und Zellulite, Faltenbildung sowie Krampfadern.

Der allgemeine Wirkungsbereich von Silicea umfasst diese Beschwerdebilder:

GerstenkörnerSchlecht verheilende Wunden
Verletzungen durch eingedrungene SplitterErkältungskrankheiten
AkneKopfschmerzen
NebenhölenentzündungZahnfleischentzündung
Nagelumlauf & NagelwuchsstörungenHämorrhoiden
Eitrige MandelentzündungenFurunkel & Abszesse

Auch bei psychischen Beschwerden kann Silicea helfen, wie zum Beispiel bei Prüfungsangst, mangelndem Selbstvertrauen sowie Angst vor Nadeln.

Bei welchen Symptomen sollten Sie an Silicea denken?

Wenn Sie ständig müde sind, Probleme haben aus dem Bett zu kommen und am liebsten ständig schlafen würden, kann Silicea das richtige Mittel für Sie sein.

Zu den typischen körperlichen Symptomen, die eine homöopathische Behandlung mit Silicea anzeigen, zählen neben Frösteln auch diese Beschwerden:

langsam entwickelnde EiterbildungAngst vor spitzen Gegenständen
Entzündungen am Nagelbett & brüchige Fingernägel mit weißen FleckenKrankheiten verheilen nur langsam
Übelriechender Schweißgeruch an den FüßenMilchunverträglichkeit
Schwellung, Eiterung, Verhärtung der LymphknotenNebenwirkungen bei Impfungen

Diese Symptome können entweder auf eine dahinterliegende Krankheit hinweisen oder selbst die Krankheit sein. Sie deuten darauf hin, dass Silicea das richtige Mittel sein kann.

Achtung

Wenn Sie Zahnimplantate, im Körper haben, dürfen Sie Silicea nicht einnehmen: Es könnte sein, dass das Mittel diese „Ersatzteile“ ebenso zur Abstoßung bringt wie einen eingerissenen Rosendorn oder Holzsplitter am Finger.

Wann verbessern und wann verschlechtern sich die Beschwerden?

Weitere Indikatoren, ob Silicea das richtige Mittel ist, geben die Umstände, bei denen sich die Beschwerden verbessern oder verschlechtern.

Beschwerden verschlechtern sich durch:Beschwerden verbessern sich durch:
Kälte, kalte Anwendungen & ZugluftHeiße Bäder
Feuchtigkeit & Temperaturschwankungenwarmes Einhüllen mit Decken, Mützen etc.
AlkoholWasser lassen
Während der MenstruationSommerliches Wetter
Vollmond und Nebel
Berührung und Druck auf der Haut
Geistige sowie körperliche Anstrengung

Wie wird Silicea eingenommen?

Das homöopathische Mittel Silicea gibt es als Globuli sowie als Tropfen. Die Wirkung von Silicea ist langanhaltend. In akuten Notfällen können Sie drei Globuli Silicea in der niedrigen Potenzen D6 alle halbe Stunde unter der Zunge zergehen lassen, jedoch nicht häufiger als fünfmal pro Tag.

Bei stärkeren Beschwerden greifen Sie auf D12 oder D30 zurück, wovon Sie jedoch maximal zweimal drei Globuli pro Tag nehmen sollten. Achten Sie darauf, dass Sie eine Viertelstunde vor und nach der Einnahme der Globuli weder essen noch trinken.

Wollen Sie auch eine Wirkung auf die Psyche erzielen, müssen Sie auf die Potenz C30 zurückgreifen. Eine einmalige Gabe von drei Globuli, zum Beispiel vor einer Prüfung, kann helfen die Nerven zu beruhigen.

Welche Nebenwirkungen hat die Einnahme von Silicea?

Nebenwirkungen sind bei diesem homöopathischen Arzneimittel nicht bekannt. Es kann jedoch nach Beginn der Einnahme zu einer Erstverschlimmerung der Symptome kommen. Die Behandlung sollten Sie in einem solchen Fall abbrechen und zunächst Rücksprache mit einem Arzt oder Homöopathen halten.

Handelt es sich bei Ihren Beschwerden um immer wiederkehrende Infekte oder verbessern sich die Beschwerden auch drei Tage nach Beginn der homöopathischen Behandlung nicht und es kommt noch Fieber hinzu, dann sollten Sie einen Homöopathen oder Arzt aufsuchen.

Ist Kieselerde eine Alternative zum homöopathischen Mittel Silicea?

Wenn Sie keine Krankheitssymptome haben, sondern einfach Ihrem Körper etwas Gutes tun und Ihr Bindegewebe stärken wollen, können Sie auch auf das Nahrungsergänzungsmittel Kieselerde zurückgreifen. Sie erhalten es in der Regel in Kapselform in Drogeriemärkten. Diese Kapseln sollen dem Körper Kieselerde zuführen, die das Bindegewebe stärken, Haare und Fingernägel kräftigen sowie Hautunreinheiten beseitigen können. Wissenschaftlich ausreichend bewiesen ist dieser Effekt jedoch nicht.

In welchen Lebensmitteln kommt Kieselsäure vor?

Kieselsäure kann auch aus der Nahrung aufgenommen werden, zum Beispiel aus:

  • Bananen
  • Gerste
  • Hirse
  • Hafer
  • Kartoffeln
  • Blumenkohl
  • Spinat
  • Erbsen
  • Paprika
  • Petersilie
  • Erdbeeren
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Insbesondere Getreide ist kieselsäurehaltig und auch grundsätzlich gilt, dass pflanzliche Lebensmittel mehr von diesem wertvollen Spurenelement enthalten als tierische. Wer sich also ausgewogen ernährt, muss kein zusätzliches Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, sondern kann im Falle einer Krankheit auf das homöopathische Silicea zurückgreifen.

Fazit: dabei hilft Silicea

Kieselsäure kommt in vielen Lebensmitteln vor und kann auch in Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Kieselsäure bzw. Silicium stärkt das Bindegewebe und kräftigt die Haare.

Das homöopathische Mittel Silicea beruht ebenfalls auf diesem Spurenelement und kann bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt werden. Es hilft Ihnen bei eitrigen Entzündungen, bei Erkältungen sowie bei Prüfungsangst. Es kann in niedrigen Potenzen in Eigenregie eingenommen werden. In den hohen Potenzen sollten Sie die Einnahme von einem Homöopathen begleiten lassen. Nebenwirkungen bei Silicea sind nicht bekannt. Sobald Fieber auftritt oder sich die Symptome der Erkrankung nicht nach drei Tagen bessern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.