Husten: Was passiert im Körper und was können Sie tun?

Kind wird Hustensaft verabreicht
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Husten
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Husten oder Tussis bezeichnet ein explosionsartiges Ausstoßen von Luft. Es tritt entweder willkürlich auf oder aufgrund eines Hustenreizes über den Hustenreflex. Im Detail betrachtet stellt Husten die Abfolge von tiefem und raschem Einatmen dar, einem Verschluss des Kehlkopfs, Zusammenziehen der Atemmuskeln, was einen verstärkten Druck auf die Bronchien ausübt, das Öffnen des Kehlkopfs und das abrupte Ausstoßen der Luft.

Zwerchfell, Bauchmuskulatur und Rückenmuskeln unterstützen diesen Vorgang. Husten stellt keine eigenständige Krankheit dar, sondern ein Symptom. Seine Funktion ist es, die Atemwege von störenden Substanzen zu reinigen. Man unterscheidet produktiven Husten und Reizhusten. Produktiver Husten geht mit dem Auswurf von Schleim einher, während Reizhusten ein trockener Husten ohne Auswurf ist. Zusätzlich nimmt man eine Unterteilung in akuten und chronischen Husten vor.

Was ist der Unterschied zwischem chronischen und akutem Husten?

Akuter Husten mit einer Dauer von bis zu acht Wochen entsteht häufig durch entzündliche Atemwegserkrankungen oder Erkrankungen der Lungen und des Rippenfells. Dazu zählen beispielsweise Sinusitis oder Pneumonie. Er tritt darüber hinaus im Verlauf von Asthma bronchiale auf oder stellt die Folge des Einatmens von Fremdmaterial oder Reizstoffen dar.

Chronischer Husten mit einer Dauer von länger als acht Wochen stellt meistens die Folge von Zigarettenrauch, der dauerhaften Inhalation anderer Schadstoffe oder schwerwiegender Erkrankungen wie COPD, Lungenkrebs oder chronischer Herzerkrankungen dar. Grundsätzlich sollte man bei jedem Husten über eine Woche einen Arzt aufsuchen. Dies gilt insbesondere, wenn weitere Beschwerden wie beispielsweise Fieber hinzukommen.

Wie kommt es zu chronischem Husten?

Chronischer Husten ist in der Regel mit anderen Gesundheitsproblemen verbunden. Dies ergab eine Untersuchung der Universität Hull in England. An der ersten Stelle der physischen Probleme steht Müdigkeit mit über 72 Prozent. Noch stärker haben über 80 Prozent der von chronischem Husten betroffenen Menschen mit psychischen Problemen wie Frustration zu kämpfen. Auch Lungenkrankheiten verursachen unter Umständen chronischen Husten. Dazu gehören:

  • chronische Bronchitis, eine dauerhafte Entzündung der großen Atemwege (betrifft häufig Raucher)
  • chronische Lungeninfektionen, wie bei Tuberkulose
  • Bronchiektasien, eine Schädigung der Atemwege als Folge häufiger Infektionen
  • eosinophile Bronchitis, ein Zustand, der Asthma-ähnliche Symptome bei normaler Lungenfunktion hervorruft und gewöhnlich auf inhalierte Kortikosteroide anspricht

Was sind häufige Ursachen von chronischem Husten?

  • Postnasal-Drip-Syndrom – Dieser Zustand entsteht durch eine Überproduktion von Schleim, der langsam über Ihre Nase nach hinten in den Hals tropft. Obwohl man es manchmal kaum bemerkt, führt es unter Umständen zu einem entzündeten Hals mit Hustenreiz. Das Postnasal-Drip-Syndrom kann auch auf Allergien, Erkältung, Grippe oder Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis) zurückzuführen sein. Es ist die häufigste Ursache von chronischem und weniger anhaltendem Husten, der kommt und geht.
  • Asthma – Asthma entzündet und verengt die Atemwege und löst häufig Husten aus. Dies passiert besonders während der Nacht, nach einer Anstrengung oder wenn Sie einer Chemikalie oder einem anderen Reizstoff (Allergen) ausgesetzt sind. Obwohl Keuchen ein verbreitetes Zeichen von Asthma ist, kann Husten das einzige Symptom sein. Diese Form nennt sich Hustenasthma. Kalte Witterung löst möglicherweise ebenfalls einen Hustenreiz bei einem Asthmatiker aus.
  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)Sodbrennen und saures Aufstoßen gelten ebenfalls als häufige Symptome dieser Erkrankung. Einige Menschen mit einer speziellen Form (Laryngopharyngealen Reflux, LPR) entwickeln stattdessen einen Husten. LPR gilt als Problem der oberen Speiseröhre, verbunden mit Heiserkeit, Husten und Räuspern, das sich bei aufrechter Haltung einstellt. Man behandelt es häufig mit Säure hemmenden Wirkstoffen. Bei GERD steigen Säure und Verdauungsenzyme des Magens in die Speiseröhre und bis zum Kehlkopf auf (Reflux). In schweren Fällen ziehen die Magensäfte sogar bis in die Lungen. Diese Substanzen reizen die Nerven in Ihren Atemwegen und lösen Husten aus. Husten und saurer Reflux münden manchmal in einen Teufelskreis, bei dem ein Problem das andere bedingt.
  • Entzündung der oberen Atemwege – Husten stellt ein bekanntes Zeichen für Erkältung oder Grippe dar, wobei meist das Postnasal-Drip-Syndrom zum Hustenreiz führt. Manchmal hält ein Husten über Wochen an, nachdem andere Symptome abklangen. In manchen Fällen gilt chronischer Husten nach einer anhaltenden Infektion als Zeichen für Keuchhusten (Pertussis) oder eine postinfektive Atemwegsreaktion.
  • ACE-Inhibitoren – Hemmstoffe des Angiotensin-Convertierenden Enzyms (ACE) sind Blutdruck senkende Medikamente. Eine ihrer Nebenwirkungen ist chronischer Husten, was bei 10 bis 20 Prozent der Patienten mit dieser Medikation auftritt.

Was sind die Symptome von chronischem Husten?

Lungenkrebs vermutet man bei Rauchern mit chronischem und plötzlich wechselndem Husten. Die Erkrankung produziert mehr Auswurf als üblich oder dauert länger als einen Monat nach dem Rauchstopp. Darüber hinaus gelten blutiger Husten oder Stimmänderungen als Symptome. Sind Sie Nichtraucher, empfiehlt sich eine Untersuchung auf Lungenkrebs, wenn Ihre Symptome sich verschlechtern, der Auswurf blutig ist oder Sie eine Stimmänderung wie verstärkte Heiserkeit bemerken.

Wann sollte man bei Husten zum Arzt gehen?

Ein anhaltender Husten rechtfertig einen Besuch bei Ihrem Arzt, wenn bei Ihnen ein bekanntes Risiko für Lungenerkrankungen vorliegt. Dazu gehören ehemaliger Lungenkrebs, chronisch verengte Atemwege oder wenn Sie in der Vergangenheit viel rauchten oder noch rauchen. Dies sind weitere Gründe, die einen Arztbesuch rechtfertigen:

  • Husten, der vier bis sechs Wochen dauert – Zu den vielen Ursachen eines nicht erklärbaren Hustens gehören ein nicht diagnostiziertes Asthma oder Sodbrennen (Aufstoßen von Magensäure). Darüber hinaus verursachen manche blutdrucksenkende Medikamente Husten. Besonders die (Inhibitoren) Hemmstoffe der Angiotensin-Konvertierenden Enzyme (ACE) fallen darunter, zum Beispiel Enalapril (Xanef®)und Lisinopril (Acerbon®).
  • Husten begleitet durch Fieber oder Kurzatmigkeit
  • Wechsel der Schleimfarbe – Blut im Schleim rechtfertigt sofortige ärztliche Hilfe, besonders wenn gleichzeitig Brustschmerzen auftreten. Gelber oder grüner Schleim weist unter Umständen auf eine Infektion hin und erfordert ärztliche Behandlung.

Des Weiteren gehen Sie zum Arzt, wenn sich ein langanhaltender Husten plötzlich ändert oder wenn er durch Verschlucken von zum Beispiel Nüssen oder Popcorn entsteht.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für chronischen Husten?

Leider gibt es keinen einfachen Test, mit dem man die Ursache des chronischen Hustens ermittelt. Das Auffinden der Ursache bedeutet, systematisch alle möglichen Probleme durch Untersuchen auszuschließen und verschiedene Behandlungen auszuprobieren. Das nimmt viel Zeit in Anspruch und beinhaltet viele Arztbesuche. Dieser Ansatz kann frustrierend sein, aber in den meisten Fällen kommt dabei eine genaue Diagnose mit entsprechender Behandlung heraus.

Wenn Sie Nichtraucher sind, konzentriert sich Ihr Arzt aller Wahrscheinlichkeit nach auf die häufigsten Ursachen für chronisches Husten: Postnasal-Drip-Syndrom, Asthma oder Gastroösophageale Refluxkrankheit. Jedoch ist der Husten unter Umständen das einzige Symptom jeder dieser Erkrankungen. Darüber hinaus kommt es bei chronischem Husten häufiger vor, dass mehr als eine Ursache vorliegt. Sind Sie Raucher, so unterscheiden sich die Untersuchungen, weil Sie andere Risiken wie beispielsweise Krebs haben. Ihr Arzt beginnt mit einer Untersuchung von Ohren, Nase und Rachen. Gibt es keine klare Diagnose nach dem Ausschlussverfahren, beschränkt man die Behandlung auf eine Linderung der Symptome (Hustenreiz) oder Ihr Arzt überweist Sie zu einem Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten.

Welche Maßnahmen gibt es, um Husten zu lindern?

Die Behandlung des Hustens hängt von der zugrundeliegenden Erkrankung ab. Die Vermeidung von Tabakrauch, Allergenen und anderen Reizstoffen gilt als Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Produktiver Husten geht durch Schleimlöser und Inhalationen zurück. Bei trockenem Husten kommen hustenreizstillende Mittel zum Einsatz. Das in vielen Hustensäften enthaltene Codein ist bei längerer Gabe bedenklich, da es abhängig machen kann.

Sofortmaßnahmen bei akutem Husten

Hat Ihr Arzt bei Ihnen einen Erkältungsinfekt der oberen Atemwege als Ursache für Ihren akuten Husten festgestellt und leiden Sie zusätzlich unter Schnupfen, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit sowie eventuell auch unter leichtem Fieber, können Sie den Heilungsprozess durch die folgenden Maßnahmen unterstützen:

  • Hören Sie auf zu rauchen. Das Rauchen schädigt Ihre Schleimhäute massiv.
  • Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit: Mindestens zwei Liter pro Tag sollten es zu Zeiten eines Erkältungsinfektes mit Husten sein.
  • Fieber ist eher günstig für den Verlauf einer Erkältung. Deshalb sollten Sie nicht sofort zu einem fiebersenkenden Medikament greifen. Lassen Sie erst das Fieber gegen den Erreger arbeiten.
  • Steigt Ihr Fieber höher als 38,5 Grad und fühlen Sie sich elend, nutzen Sie lieber erst einmal alte bewährte Hausmittel wie feuchte Wadenwickel.
  • Leiden Sie unter einer verstopften Nase, spülen Sie die Nasenräume mit einer lauwarmen Salzlösung. Das reinigt die Nase und führt zum Abschwellen der Schleimhäute. Dadurch werden die Nasennebenhöhlen besser belüftet, der Sekret- und Schleimabfluss wird gefördert. Nasenduschen erhalten Sie heute oft schon in Ihrem Supermarkt. Ihr Apotheker hat diese Hilfsmittel auf jeden Fall vorrätig.
  • Ist insbesondere der Nachtschlaf durch die verstopfte Nase gestört, erhöhen Sie das Kopfteil Ihres Bettes.
  • Inhalieren Sie vor der Nachtruhe. Das kann durchaus nur mit Wasserdampf sein. Sie können jedoch auch eine entsprechende Kräuterlösung aus der Apotheke beifügen. Durch das Inhalieren wird die Nase befreit und das Einschlafen gelingt Ihnen besser.
  • Abschwellende Nasentropfen oder -sprays sollten Sie nie länger als eine Woche einnehmen. Die Schleimhäute können durch diese Medikamente zusätzlich geschädigt werden. Besprechen Sie die länger dauernde Einnahme unbedingt mit Ihrem Arzt. Manchmal reicht es auch, eine niedrigere Dosierung eines Nasensprays zu benutzen. Auch so können Sie einer Schleimhautschädigung vorbeugen.
  • Auch die Anwendung von lokaler Wärme wie zum Beispiel eine Wärmelampe kann Beschwerden wie Kopfdruck lindern.
  • Leiden Sie unter Kopf- und Gliederschmerzen, kann Ihnen ein leichtes Schmerzmittel wie zum Beispiel Paracetamol helfen. Das erhalten Sie rezeptfrei in jeder Apotheke. Beachten Sie unbedingt die Hinweise auf dem Beipackzettel bezüglich der Dosierung. Auch solche harmlosen Schmerzmittel haben Nebenwirkungen und können zu Komplikationen an anderen Organen führen.

Das Heimlich-Manöver gegen Fremdkörper

Mit dem Heimlich-Manöver (benannt nach dem Arzt Henry Heimlich) entfernt man einen Fremdkörper aus den Atemwegen einer Person zu entfernen, die keine Luft bekommt und bei der ein Fremdkörper feststeckt. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Stellen Sie sich hinter die Person und umfassen Sie mit Ihren Armen deren Taille. Beugen Sie die Person leicht nach vorn.
  • Machen Sie eine Faust mit einer Ihrer Hände und platzieren Sie diese knapp über dem Nabel der Person.
  • Umfassen Sie mit Ihrer anderen Hand fest Ihre Faust und drücken Sie sie mit einem schnellen, aufwärts gerichteten Stoß in die Magengegend der anderen Person. Wiederholen Sie das so oft, bis der Fremdkörper aus den Atemwegen hochgetrieben wird.

Wenn Sie selbst ein Ersticken befürchten und keine Hilfe verfügbar ist, führen Sie das Manöver an sich selbst durch: Platzieren Sie Ihre Faust knapp über dem Nabel. Umfassen Sie Ihre Faust fest mit Ihrer anderen Hand und drücken Sie mit einem schnellen Stoß aufwärts, bis sich der Fremdkörper löst.

Welche alternativen Heilmethoden helfen gegen Husten?

Lesen Sie hier, mit welchen bewährten Naturrezepten Sie Sekretstau und festsitzenden Husten bekämpfen können.

3-Kräuter-Tee: Erleichtert das Abhusten

Mischen Sie 20 g Huflattichblätter, 20 g Thymiankraut und 10 g Senegalwurzel (alles aus der Apotheke) und übergießen Sie pro Tasse einen Teelöffel dieser Mischung mit einem Viertelliter nicht mehr kochendem Wasser. Lassen Sie den Tee fünf Minuten zugedeckt ziehen, bevor Sie ihn abseihen. Nach Geschmack süßen Sie den Tee mit heilsamem Fenchel- oder Tannenhonig. Die erste Tasse dieses Tees trinken Sie morgens vor dem Aufstehen. Bereiten Sie den Tee aus diesem Grund abends zu und halten Sie ihn in einer Isolierkanne warm.

Übrigens: Auch andere Teesorten wie Salbei-, Kamillen- oder Lindenblüten-Tee wirken wahre Wunder bei Husten.

Die Wirkung von Zwiebeln gegen zähen Schleim

Wenn hartnäckiger Schleim in Ihren Bronchien sitzt, können Zubereitungen aus Zwiebeln das Abhusten erleichtern. Sie enthalten schwefelhaltige Senföle, die eine desinfizierende Wirkung haben.

  • Zwiebeltee: Eine Zwiebel in Scheiben schneiden und etwa fünf Minuten in einem halben Liter Wasser köcheln lassen. Den Sud durch ein Sieb abseihen und mit etwas Honig süßen. Trinken Sie bis zu vier Tassen täglich möglichst heiß, aber in kleinen Schlucken.
  • Zwiebelsirup zur Lösung fester Sekrete: Geben Sie zwei kleine, gehackte Zwiebeln und zwei Esslöffel Zucker oder Honig in ein Marmeladenglas. Schließen Sie den Deckel, schütteln Sie den Inhalt kräftig und lassen Sie ihn zwei Stunden ruhen. Gießen Sie den Sirup durch ein Sieb in ein zweites verschließbares Glas ab. Nehmen Sie zur Sekretlösung und bei erhöhter Infektionsgefahr ein bis drei Esslöffel puren Sirup täglich ein.

Honig gegen Husten?

Studien zeigen, dass Kinder, die abends einen Teelöffel Eukalyptus- oder Zitronenhonig bekamen, nachts seltener unter Hustenattacken leiden. Honig kann demnach den Hustenreiz mildern. Aber geben Sie Acht: Dieses Hausmittel eignet sich nur für Kinder, die älter als ein Jahr sind. Bei Ihrem Baby besteht die Gefahr, dass Bakterien, die aus der Umwelt in Bienenhonig gelangt sein können, eine lebensbedrohliche Erkrankung auslösen (Säuglingsbotulismus).

Honig gegen Husten
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Natürliche Tipps gegen Husten

  • Beträufeln Sie vor dem Zubettgehen die Brust und Ihr Kopfkissen mit einigen Tropfen Eukalyptus- oder Pfefferminzöl. Die ätherischen Öle stillen den Hustenreiz.
  • Warme Hals- oder Brustwickel verbessern die Durchblutung der Atemwege und wirken schleimlösend. Mögliche Zusätze sind Kartoffeln, Quark oder Senf.
  • Gegen Heiserkeit, Wundgefühl und Halsschmerzen eignen sich Spülungen und Gurgeln mit Kamillen-, Salbei-, Minz- oder Thymianöl.
  • Als Hustentee empfiehlt sich eine Teemischung aus bitterem Fenchel, Isländisch Moos, Spitzwegerich und Thymian (jeweils ein gehäufter Esslöffel der Mischung mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen).
  • Als naturheilkundliche Verfahren gegen chronischen Husten bewährten sich unter anderem Akupunktur, Atemtherapie, Massagen, Eigenblutbehandlungen und spezielle krankengymnastische Übungen.

Drosera ist ein Mittel aus der Homöopathie, welches für Samuel Hahnemann, den “Vater” der Homöopathie, das wichtigste Mittel gegen Keuchhusten galt. Drosera wirkt vor allem auf die Atemorgane, erweitert hier die Bronchien und löst zähen Schleim in den Luftwegen.

Dennoch: Pflanzliche Mittel erwiesen sich als eingeschränkt wirksam. Bei leichtem Husten kann man ein Hausmittel ausprobieren: Dabei schneidet man eine Zwiebel in Stücke und versetzt sie mit Honig. Nehmen Sie den sich bildenden Saft ein. Achten Sie zudem auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme.

Aber: Chili vertreibt Halsschmerzen nicht!

Vielleicht haben Sie es schon einmal am eigenen Leib erfahren: Wenn Sie etwas Scharfes essen, sind Halsschmerzen, die Sie vorher geplagt haben, wie weggeblasen. Da dies vor allem mit Gerichten funktioniert, die Chili enthalten, wird dieses häufig als Mittel betrachtet, das gegen Viren und Bakterien wirkt. Dem ist aber nicht so. Vielmehr sind es Ihre eigenen Nerven in der Mundhöhle, die Ihnen einen Streich spielen. Denn die Schärfe der Chili, ausgelöst durch den Stoff Capsaicin, wird nicht über Geschmacksnerven wahrgenommen, sondern über die Nerven, die für Schmerzen zuständig sind.

Es kommt zu zwei Reaktionen im Körper: Zum einen werden Glückshormone ausgeschüttet, sodass ein sehr angenehmes Gefühl entsteht. Zum anderen aber wird durch den starken Schmerzreiz des Capsaicin der Rachen für einige Zeit unempfindlicher. Sie nehmen Ihre Halsschmerzen weniger wahr. Dieser Effekt hält aber nicht lange an.