Wo sind die Lymphknoten? Aufbau und Funktion

Arzt tastet Lymphknoten
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Inhaltsverzeichnis

Überblick zu Lymphknoten

Definition: Lymphknoten sind kleine bohnenförmige Knotenpunkte von Lymphgefäßen überall im Körper

Funktion: Filterung der Lymphflüssigkeit auf Fremd- und Schadstoffe (z. B. Viren, Bakterien)

Geschwollene Lymphknoten: Durch Bakterien- oder Virusinfektionen, teilweise durch bösartige Ursachen (Tumore)

Achtung: Werden Lymphknoten stetig größer und bleiben dies mehrere Wochen, sollte ein Arzt konsultiert werden

Behandlung: Schonung, Wärme, Medikamente, individuelle Behandlungen in Abhängigkeit von der jeweiligen Ursache

Eine der typischen Untersuchungen, die ein Arzt bei einem Patienten durchführt, ist das Betasten des Halses unter dem Kiefer. Rein psychologisch löst diese Aktion in der Körperregion bei vielen Menschen bereits ein Gefühl von Ruhe und Geborgenheit aus. Diese Prüfung hat allerdings keine rein beruhigende Ursache. Stattdessen ist sie eine einfache und schnelle Methode für den Arzt, herauszufinden, ob mit dem Patienten alles in Ordnung ist.

An der Körperregion, die betastet wird, befinden sich die Halslymphkoten. Sie sind erreichbar, ohne dass der Patient sich entkleiden muss. Eine Untersuchung am Hals ist angenehmer als beispielsweise unter den Achseln. Gleichzeitig bietet sie einen schnellen Aufschluss über die Immunabwehrsituation. Sind die Lymphknoten angeschwollen, ist das in der Regel ein Anzeichen, dass eine Entzündung (Lymphadenitis) oder Infektion vorliegt. Nur in seltenen Fällen steckt hinter einer Lymphadenitis eine ernste Erkrankung.

Was sind Lymphknoten?

Bei einem Lymphknoten (Nodus lymphoideus) handelt es sich um ein kleines bohnenförmiges Organ, das sich an vielen verschiedenen Stellen des Körpers befindet. Neben den Lymphknoten am Hals besitzt der Mensch noch 300 bis 700 weitere dieser Knoten, die zusammen einen Teil des lymphatischen Systems (oder Lymphsystem) bilden. Sie liegen beispielsweise in den Achselhöhlen und in der Leiste.

Man kann sich die Lymphknoten wie ein Netzwerk aus vielen hundert kleinen organischen Knoten bzw. Knötchen vorstellen, die parallel zum Blutkreislauf zu einem weiteren System von Körperflüssigkeit gehören, dem Lymphsystem. Die Lymphknoten sind Sammelstellen des Immunsystems. Sie filtern Krankheitserreger aus dem Körper. In diesem Zusammenhang helfen sie speziell bei der Bekämpfung von Infektionen.

Anatomie Lymphknoten
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Schwellen Lymphknoten an, deutet dies auf eine besondere Aktivität hin. Es kann eine unentdeckte Krankheit vorzuliegen. In diesem Fall können unterstützende medizinische Maßnahmen vorgenommen werden. Bei den Lymphknoten handelt es sich um einen Ort der effektiven körpereigenen Abwehr. In vielen Fällen ist ein Anschwellen des Lymphgewebes entsprechend kein Zeichen für einen sofortigen Handlungsbedarf, sondern zeigt, dass der Körper die Krankheit effektiv bekämpft.

Hinweis

Teilweise wird von einem Drüsensystem aus Lymphknoten oder von Lymphdrüsen gesprochen. Diese Bezeichnungen sind medizinisch allerdings nicht korrekt.

Was ist das Lymphsystem?

Die Lymphknoten (lat. Nodi lymphoidei) sind Teil des großen körpereigenen Abwehrsystems und gehören medizinisch zum lymphatischen System. Es besteht aus einem komplexen Netzwerk aus dünnwandigen Gefäßen, die sich in den Geweben des Körpers verzweigen. In diesen Gefäßen fließt die Lymphe, durchsetzt mit weißen Blutkörperchen. Diese dienen der Abwehr von Infektionen im Körper. Im Vergleich zum Blut ist die Lymphe nicht rot, sondern weißlich gelb und wässrig. Neben Bakterien und Fremdkörpern transportiert sie verschiedene Nähr- und Abfallstoffe durch den gesamten Körper.

Das Lymphsystem besteht nicht ausschließlich aus den Lymphknoten, sondern aus einer ganzen Reihe an Organen, die primär und sekundär als Filterstation dienen. Die folgende Liste zeigt einen Überblick über diese Organe, ihre speziellen Funktionen für die Körperabwehr und ein paar Besonderheiten.

Primäre Organe des Lymphsystems

  • Knochenmark

Beim Menschen ist das Knochenmark unter anderem mit der Blutbildung beschäftigt. In seinem Inneren befinden sich Stammzellen, aus denen alle Zellen des Körpers hergestellt werden können. In einer Funktion für das lymphatische System produziert das Knochenmark sogenannte Prä-T-Lymphozyten, die an einer anderen Stelle im Lymphsystem weiterverarbeitet werden. Abwehrzellen aus dem Knochenmark werden unter anderem B-Zellen (engl. bone marrow) genannt. Sie stellen Antikörper gegen Krankheitserreger her.

  • Thymus

Der Thymus (auch das Bries genannt) ist ein Organ hinter dem Brustbein. Hier werden die Prä-T-Lymphozyten aus dem Knochenmark weiterverarbeitet und in T-Zellen (T-Lymphozyten) der Immunabwehr umgewandelt. Ab der Pubertät wird der Thymus zunehmend durch funktionsloses Fettgewebe ersetzt. Dies liegt daran, dass zu diesem Zeitpunkt genügend T-Zellen produziert wurden.

Sekundäre Organe des Lymphsystems

  • Lymphfollikel

Lymphfollikel (Lymphknötchen) sind Ansammlungen von B-Zellen, die zur Zellvermehrung in Gruppen zusammenliegen. Lymphfollikel sind keine Lymphknoten, sie existieren fast ausschließlich bei Neugeborenen.

  • Tonsillen

Tonsillen sind die Mandeln im Rachenraum. Wer in seinem Leben Probleme mit den Mandeln hatte, weiß, dass sie an der Immunabwehr beteiligt sind. Sie alarmieren als erste Kontaktstelle von Krankheitserregern T- und B-Zellen. Hier sind die sogenannten M-Zellen (engl. microfold-cells) zuständig. Die Mandeln sind nur ein kleiner Teil des großen Abwehrsystems im Nasen- und Rachenraum.

  • Lymphkoten

In den Nodi lymphoidei wird die Lymphe gefiltert. Ein Anschwellen des Lymphgewebes wird durch vermehrte B- und T-Zellen-Bildung ausgelöst.

  • Wurmfortsatz

Der Appendix ist ein Anhängsel am Dickdarm, das lange für überflüssig gehalten wurde. Heute ist bekannt, dass dort im Fall einer Darmerkrankung wichtige Bakterien gespeichert werden. Der Appendix darf nicht mit dem Blinddarm verwechselt werden. Er liegt unterhalb des Blinddarms, der den gesamten sackförmigen Teil am Dickdarmanfang repräsentiert.

  • Milz

Die Milz ist das größte Organ und dadurch die größte Filterstation des lymphatischen Systems. In ihrem Inneren filtert sie das Blut des Körpers auf Schadstoffe. Die Milz ist nicht überlebensnotwendig, erfüllt aber eine wichtige Funktion, die bei einem Milzausfall von anderen Organen übernommen werden muss.

Anatomie des lymphatischen Systems
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Welche Aufgaben haben Lymphknoten?

Man könnte die Lymphflüssigkeit als eine Art Abwasser des Körpers bezeichnen. Dies repräsentiert allerdings nur einen Teil der Funktionen, weil zugleich Nährstoffe durch dieses System transportiert werden.

Die fünf Liter Lymphflüssigkeit, welche täglich produziert werden, fließen am Ende auf zwei Liter konzentriert in die Blutbahn. Entsprechend müssen die Lymphknoten vorher alle Krankheitserreger herausfiltern. Mit den zahlreichen B- und T-Zellen im Inneren eines Nodus lymphoideus werden Krankheitserreger aufgespürt, gebunden und abtransportiert. Dies können Bakterien sein, Viren, Fremdstoffe oder unterschiedliche andere Eindringlinge.

Die Aufgaben der Lymphknoten liegen entsprechend in der Filterung der Lymphflüssigkeit. Da sich die Lymphknoten an vielen Stellen des Körpers befinden, sind sie jeweils für ihren Körperbereich zuständig. Dies ermöglicht eine effektive Arbeitsteilung und somit ein funktionierendes System.

Wo befinden sich die Lymphknoten im Körper?

Lymphknoten befinden sich im gesamten Körper verteilt. In diesem Zusammenhang liegen sie in der Regel nah unter der Hautoberfläche. Insgesamt gibt es sieben Hauptregionen für Lymphknoten, die jeweils in Unterregionen unterteilt werden können. Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen Lymphknotenregionen in der Übersicht.

HauptregionUnterregionEinzugsgebiet
KopfHinter dem OhrScheitel, Hinterseite der Ohrmuschel
Unter dem OhrOhrspeichdrüse, Augenlider, Teile der Nase und des Gehörgangs
HinterkopfNacken und Hinterkopf
GesichtGesichtshaut, Wangenschleimhaut
UnterkieferWange, Nase, Lippen, Gaumen, Kiefer und Zunge
KinnKinn, Unterlippe, Boden der Mundhöhle, Zungenspitze
HalsNackenMundhöhle und Zunge, Nasenhöhle, Rachen
HalsgefäßeVerbindung zu tieferen Lymphknoten entlang der Halsschlagader
Über dem SchlüsselbeinUnterer Halsbereich, Schilddrüse, Speise- und Luftröhre, tiefe Achsellymphknoten
AchselhöhlenLinke und rechte AchselhöhleBrustdrüse, Arme, Achsel, Schulter, Nacken
BrustBrustwandVordere Brustwand, Brüste, Zwischenrippenräume
BrusthöhleLeber, Herz, Thymus, Zwerchfell, Speiseröhre, Lungen, Bronchien
BauchBauchwandGenitalbereich, Reproduktionsapparat, Oberschenkel, Harnblase
Im BauchNieren, Harnleiter, Genitalbereich, Reproduktionsapparat
BeineKnieBeine unterhalb des Knies, Füße

Entsprechend wird deutlich, dass sich das System aus Lymphknoten wie ein Netz durch den gesamten Körper zieht. Von Kopf bis zu den Knien und mit einer besonderen Dichte an Knotenpunkten in der Hals-, Brust-, Achsel- und Bauchregion. Dies ist nicht verwunderlich, da bei der Krankheitserreger-Bekämpfung speziell die Atemwege und der Torso betroffen sind, in dem die lebenswichtigen Organe liegen.

Aufbau und Funktion des Lymphsystems

Das lymphatische System ist aus verschiedenen Lymphbahnen aufgebaut, welche die oben vorgestellten lymphatischen Organe verbinden. Diese Lymphbahnen besitzen dünne Gefäßwände und transportieren die Lymphflüssigkeit im Blutkreislauf. An den besagten Lymphknoten wird die Lymphe gefiltert. Im Detail dreht sich dabei alles um die verschiedenen Lymphozyten (= weiße Blutkörperchen), die T-, B- und M-Zellen:

  • T-Zellen … Thymus-Zellen, welche in der Thymusdrüse reifen
  • B-Zellen werden im Knochenmark (engl. bone marrow) gebildet
  • M-Zellen (engl. microfold-cells), kommen in den Mandeln vor

Diese sorgen im gesamten lymphatischen System dafür, dass Erreger eingefangen werden.

Aufbau des Lymphgefäßsystems

Das Lymphgefäßsystem lässt sich als ein System aus Kapillaren verstehen, die teils vereinzelt und verästelt sind und sich teils zu größeren Gefäßen verbinden. Die Lymphknoten befinden sich an den Schnittpunkten der Äste und ermöglichen, dass Lymphe, die von verschiedenen umliegenden Bereichen heranfließt, sauber bleibt. Das Lymphgefäßsystem ist kein Kreislauf wie beispielsweise der Blutkreislauf.

Die Äste enden in der Peripherie. Der Fluss durch den Körper wird nicht zentral, beispielsweise von einer Art Herz gesteuert. Die Bewegung der Lymphe wird durch die Bewegungen des menschlichen Körpers ausgelöst. Darüber hinaus gibt es die Lymphangione, die manchmal auch vergleichend als „Lymphherzen” bezeichnet werden. Sie liegen zwischen zwei Klappen und werden durch Nerven des Parasympathikus angesprochen.

Der Parasympathikus ist die Komponente des vegetativen Nervensystems, welche unwillkürliche (nicht kontrollierbare) Abläufe im Körper steuert. Er steuert beispielsweise die Organfunktionen und den Blutkreislauf.

Die Lymphangione werden vom Parasympathikus in Ruhelage ca. zehn bis zwölf Mal in der Minute kontrahiert (zusammengepresst). Durch diese Kontraktion wird erreicht, dass die Lymphe auch bei körperlicher Unbeweglichkeit weitertransportiert wird. Die sogenannte Lymphdrainage regt diesen Prozess manuell an und erreicht bis zu 60 Kontraktionen pro Minute. Dies führt dazu, dass mehr Lymphflüssigkeit abtransportiert wird und Schwellungen zurückgehen.

Aufbau und Funktion der Lymphorgane

Die Lymphorgane sitzen entlang des Lymphgefäßsystems und erfüllen dort unterschiedliche Zwecke:

  • Die Milz ist an der Filterung des Bluts beteiligt.
  • Der Thymus stellt die T-Zellen her, die diese Filterung ermöglichen.

Die oben vorgestellten Organe werden in zwei verschiedenen Gruppen eingeteilt. Man unterscheidet zwischen primären und sekundären lymphatischen Organen.

Während die primären Organe eine Umwandlung von Vorläuferzellen in Lymphozyten durchführen, sind die sekundären lymphatischen Organe damit beschäftigt, die Immunreaktionen durchzuführen. Dort findet die gesamte Immunabwehr statt. M-, T- und B-Zellen bewirken, dass Krankheitserreger in Form von Viren, Bakterien und anderen Eindringlingen frühzeitig erkannt werden. Anschließend verhindern sie weitere Schäden am Organismus.

Was sind die Ursachen für geschwollene Lymphknoten?

Eine Schwellung der Lymphknoten, medizinisch Lymphadenopathie oder Lymphom genannt, deutet in der Regel auf eine Infektion hin. Jeden Tag muss der Körper unzählige Angriffe von außen abwehren, was in der Regel keine Probleme verursacht. In einigen Fällen ist eine Abwehrreaktion jedoch derart stark, dass die Lymphozytenanzahl ansteigt und die Lymphknoten anschwellen. Hier können verschiedene Ursachen vorliegen. In der folgenden Auflistung werden ein paar dieser Gründe übersichtlich dargestellt.

Was kann geschwollene Lymphknoten auslösen?

  • Virusinfektionen

Bei einer Infektion mit einem Virus schwellen die Lymphknoten an. So können zum Beispiel das Pfeiffersche Drüsenfieber (Epstein-Barr-Virus oder Mononukleose) oder Kinderkrankheiten wie Masern und Röteln zu einer Schwellung führen. Dies geht  mit unterschiedlichen Begleiterscheinungen einher, darunter Hals- und Kopfschmerzen, Hautausschläge und Fieber.

  • Parasitäre Infektionen

Darunter versteht man Infektionskrankheiten, welche durch Parasiten verursacht werden. Bei der Toxoplasmose beispielsweise fungiert der Mensch als Zwischenwirt des Erregers; Die Endwirte sind Katzen. Die Übertragung der Toxoplasmose erfolgt oft über rohe oder ungenügend durcherhitzte Fleischwaren.

  • Bakterielle Infekte

Sind Bakterien die Ursache der Ansteckung, kann es sich um eine ganze Reihe an verschiedenen Krankheiten handeln. Darunter fallen die klassische Mandelentzündung mit Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sowie Diphterie oder Tuberkulose. Diese ernsten Atemwegserkrankungen führten früher bei vielen Betroffenen zum Tod, können mittlerweile aber gut behandelt werden.

  • Rheumatoide Erkrankungen

Entzündungen der Gelenke (Arthritis) oder die Autoimmunerkrankung Lupus führen gehäuft zu geschwollenen Lymphknoten. Gleichzeitig wird dies teilweise von Müdigkeit, Fieber und Gewichtsverlust begleitet.

  • Krebserkrankungen

In schlimmeren Fällen kann eine Schwellung der Lymphknoten auf einen Tumor hindeuten. Das Hodgkin- und das Non-Hodgkin-Lymphom sind solche Krebserkrankungen. Sie führen zu einer Vergrößerung der Lymphknoten am gesamten Körper. Gleichzeitig kann eine Schwellung eine Begleiterscheinung von Leukämie sein. Nichtsdestotrotz: Es gibt zu viele gutartige Gründe für eine Schwellung der Lymphknoten, um in jedem Fall eine Krebserkrankung oder Leukämie anzunehmen.

  • Medikamenten-Unverträglichkeit

Es kann vorkommen, dass eine Lymphadenopathie durch eine Unverträglichkeit gegenüber einem Medikament ausgelöst wird. Der Körper wehrt sich gegen einen Wirkstoff oder andere Teile eines Medikaments. In einem solchen Fall muss das Mittel gewechselt werden.

Hinweis

Es gibt zwei Arten von Tumoren, die im Lymphsystem entstehen, das Hodgkin- und das Non-Hodgkin-Lymphom. Bei einem Lymphom sammeln sich die Lymphozyten unkontrolliert in den Lymphknoten an und vergrößern sie entsprechend.

Gründe für geschwollene Lymphknoten
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Was sind gutartige Lymphknotenvergrößerungen?

Wie aus dieser Liste hervorgeht, müssen Lymphknotenvergrößerungen nicht bösartig sein, sondern können harmlose Ursachen haben. In der Regel kann man sagen, dass eine gutartige Lymphknotenvergrößerung die Folge einer Infektion ist. Der Körper ist aktiv damit beschäftigt, diese zu bekämpfen. Eine Schwellung ist die Konsequenz. Gutartige Lymphknotenvergrößerungen schwellen in der Regel nach etwa einer bis zwei Wochen wieder ab.

Was sind maligne Lymphome?

Auf der anderen Seite stehen die bösartigen oder malignen Lymphknotenvergrößerungen. Sie sollten nicht mit Lymphknotenmetastasen verwechselt werden. Diese Metastasen sind Ablagerungen von Krebszellen in den Lymphknoten. Bildgebende Untersuchungen wie Röntgenbilder, Ultraschall und Computertomografie helfen dabei, das Stadium der Krankheit zu bestimmen und mögliche Tochtertumore (Metastasen) in anderen Organen zu diagnostizieren.

Maligne Lymphone sind nicht harmlos wie gutartige Vergrößerungen und können andere Gründe haben als eine Infektion. Es handelt sich um Tumore bzw. Krebszellen, die im Lymphsystem entstehen.

Es gibt zwei Formen eines malignen Lymphoms:

Beide Erkrankungen ähneln sich, wobei es sich bei dem Hodgkin-Lymphom um eine spezifische Erkrankung handelt, während das Non-Hodgkin-Lymphom alle anderen bösartigen Lymphome bezeichnet. Im Detail lassen sich bei beiden Lymphomen unterschiedliche Krebszellen im erkrankten Gewebe nachweisen.

Lymphknotenschwellung bei Kindern

Speziell bei Kindern sind viele Eltern bei Schwellungen der Lymphknoten besorgt. In der Tat zeigen sich bei Kindern häufigere und größere Schwellungen, die entsprechend auffälliger und ernster erscheinen. Gleichzeitig sind Kinder häufiger von Lymphomen betroffen, da ihr Immunsystem viele Krankheitserreger noch nicht kennt und erst lernen muss, diese zu bekämpfen.

Davon abgesehen treten Lymphknotenschwellungen gehäuft in Folge von Kinderkrankheiten auf. Dazu gehören Masern und Röteln, welche sich über eine Tröpfcheninfektion verbreiten. Derartige Kinderkrankheiten treten seit einigen Jahren vermehrt auch bei Erwachsenen auf. Sie sind dann teilweise viel gefährlicher als in der Kindheit.

Sollte man mit geschwollenen Lymphknoten zum Arzt?

Wann aber sind angeschwollene Lymphknoten gefährlich und wann sollte man zum Arzt gehen?

In der Regel gilt, dass die Schwellung im Normalfall nach maximal vierzehn Tagen von allein verschwindet. Bei Kindern kann das Krankheitsbild drei Wochen anhalten. Werden die Symptome der begleitenden Krankheit (geschwollene Lymphknoten sind selten die einzigen Beschwerden) stärker, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Typische Beschwerden, die beobachtet werden sollten, sind Fieber, Halsschmerzen, Nachtschweiß, unerklärlicher Gewichtsverlust und weiter anschwellendes Lymphgewebe. Diese können schmerzhaft und berührungsempfindlich sein.

In der Regel wird auch der Arzt beruhigend agieren. Die Schwellung kann zumeist auf Ursachen wie Erkältungen, Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose), Gürtelrose oder eine Streptokokken- bzw. Staphylokokken-Infektion zurückführen. Sollten ernstere Ursachen vorliegen, ist es entsprechend richtig und wichtig, dass der Arzt konsultiert wurde. Dann können medizinische Maßnahmen wie beispielsweise eine Lymphknotenbiopsie eingeleitet werden.

Ärztliche Untersuchungen bei geschwollenen Lymphknoten

Der behandelnde Arzt startet die Ermittlung des Krankheitsbildes üblicherweise mit einer Tastuntersuchung. Parallel findet eine mündliche Befragung, medizinisch Anamnese, statt. Um die Ursachen für die geschwollenen Lymphknoten zu ermitteln, werden folgende Symptome und Befunde herangezogen.

So werden geschwollene Lymphknoten diagnostiziert:

Nach einem längeren Bestand des Lymphoms wird der Arzt eine Blutuntersuchung durchführen oder Gewebe entnehmen (Lymphknotenbiopsie). Dadurch ist er in der Lage, die Ursache hinreichend zu klären. Anschließend werden die Ursachen durch gezielte Maßnahmen direkt behandelt.

Behandlung von geschwollenen Lymphknoten

Die Behandlung ist in jedem Fall von der jeweiligen Ursache abhängig, welche die Lymphknotenvergrößerung verursacht hat. In vielen Fällen muss keine Lymphknotenbiopsie vorgenommen werden und es reicht, zu warten, bis der Körper die Erreger eigenmächtig bekämpft und besiegt hat. Die überschüssigen Lymphozyten sterben ab und die Schwellung geht zurück.

In anderen Fällen ist es nicht möglich, Behandlungen pauschal vorherzusagen. Schonung, ein Verzicht auf Sport, ausreichende Flüssigkeitszunahme und warme Kleidung sind ein paar Maßnahmen, die man eigenmächtig umsetzen kann. Eventuell verschreibt der Arzt zusätzliche Medikamente wie Antibiotika, die dem Körper bei der Abwehr bakterieller Angreifer helfen.

Hilft Akupunktur bei geschwollenen Lymphknoten?

Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) setzt sich hierzulande mehr und mehr durch und wird zu einer ernstzunehmenden Begleitbehandlung konventioneller Medizin. Dort werden Krankheiten beispielsweise mit Akupunktur behandelt. Dies funktioniert unter anderem bei Lymphknotenschwellungen. Diese sind ein Anzeichen für eine aktive Immunabwehr. Die Aktivierung der Region durch Akupunkturnadeln kann diesen Prozess begleiten und unterstützen. In jedem Fall gilt: Nicht ausschließlich auf alternative Behandlungsmethoden setzen.

Fazit zu Lymphknoten

Die Lymphknoten sind ein wichtiger Teil des körpereigenen Immunsystems. Sie kontrollieren die Lymphflüssigkeit auf Fremd- und Gefahrstoffe und filtern sie effektiv heraus. Dazu befinden sie sich überall im Körper. Im Falle einer Aktivierung schwellen sie an, teils derart stark, dass sie Probleme wie Halsschmerzen hervorrufen und der Mensch sich krank fühlt.

Dies ist ein normaler Begleitprozess der Abwehr. Er kann jedoch auch ernste Ursachen haben. Entsprechend gibt es im Krankheitsbild bösartige Lymphvergrößerungen, die auf eine unkontrollierte Zellaktivität in den Lymphknoten zurückgehen. In einem solchen Fall ist es wichtig, auf die eigenen Symptome zu hören und einen Arzt aufzusuchen. In den häufigsten Fällen handelt es sich aber nur um eine harmlose und vorübergehende Erkrankung.