Zusatzstoff Carrageen (E407): Schützen Sie sich vor seinen Folgen!

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Carrageen ist ein Gelier- und Verdickungsmittel, das häufig in Lebensmitteln wie Pudding oder Ketchup zum Einsatz kommt. Die Verbindung steht im Verdacht, Diabetes mellitus oder Allergien auszulösen.

Damit Schokoladenpudding die Form behält oder Tomatenketchup zäh über die Pommes fließen kann, setzt die Lebensmittelindustrie gerne auf günstige Gelier- und Verdickungsmittel. Einer dieser Stoffe ist Carrageen: ein Vielfachzucker, der natürlicherweise in Rotalgen vorkommt. In einem chemischen Verfahren wird der hitzestabile Zucker aus den Zellwänden der Algen herausgelöst.

Carrageen kann in diesen Lebensmitteln stecken

  • Ketchup
  • Marmelade
  • Eiscreme
  • Desserts auf Joghurt- und Milchbasis
  • Dick- und Trockenmilchprodukte
  • Sprühsahne
  • Puddingpulver
  • Light-Produkte

Um Carrageen auf der Zutatenliste ausfindig zu machen, müssen Sie die Verpackung von Puddingpulver und Co. schon sehr genau studieren: Carrageen wird als E407, aber auch als Karragheen oder Fucelleran deklariert.

Studien liefern Hinweis auf Gesundheitsrisiken

Der Zusatzstoff ist alles andere als harmlos, wie zahlreiche Studien bislang belegen konnten: So hat sich in Laboruntersuchungen gezeigt, dass E407 die Arbeit des Immunsystems behindert. Der Zusatzstoff steht außerdem im Verdacht, Diabetes mellitus zu fördern, wie im Jahr 2015 eine Studie aus den USA an Versuchsmäusen gezeigt hat. Aufgrund ihrer Untersuchungsergebnisse kommen die Wissenschaftler der Universität Illinois in Chicago zu dem Schluss: Carrageen steigert den Appetit, fördert also Übergewicht und ist als Folge für die Entstehung von Diabetes mellitus mitverantwortlich.

Zusatzstoffe
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Wissenschaftler vermuten zudem, dass der Zusatzstoff Allergien auslöst. Wenn Sie also nach dem Verzehr von Fertigpudding allergieartige Symptome bei sich feststellen, könnte dies am Carrageen liegen. Darüber hinaus haben Forscher der Universität Porto Alegre in Brasilien herausgefunden, dass kleine Carrageen-Moleküle bei Tieren zu Geschwüren im Darm führen können. Für die Produktion von Lebensmitteln sind zwar nur Carrageen-Mischungen mit sehr großen Molekülen zugelassen. Allerdings können diese sowohl bei der Lebensmittelherstellung als auch bei der Verdauung zu den kleinen Varianten abgebaut werden.

Mögliche Gesundheitsrisiken

Aufgrund der alarmierenden Studienergebnisse haben Experten der Weltgesundheitsorganisation, gemeinsam mit anderen Gremien, eine Tageshöchstdosis für den Verzehr festgelegt: Sie raten, eine Menge von 75 mg Carrageen pro kg Körpergewicht nicht zu überschreiten. Um Ihre Aufnahme möglichst gering zu halten, greifen Sie am besten zu Produkten mit alternativen Verdickungsmitteln.

Alternative Verdickungsmittel

Dazu sollten Sie wissen: Ebenfalls als Verdickungsmittel kommt in Fertigprodukten häufig Johannisbrotkernmehl E 410 zum Einsatz. Doch Vorsicht: Auch diese Verbindung steht im Verdacht, Allergien auszulösen. Wenn Sie auf Soja allergisch reagieren, kann es zudem zu Kreuzreaktionen kommen.

Alternativ setzen Lebensmittelhersteller aber auch auf Agar-Agar oder Pektin. Bei diesen beiden Substanzen gibt es keine Hinweise auf ein gesundheitliches Risiko. Entsprechende Lebensmittel können Sie also bedenkenlos konsumieren.