Salz: Mehr als nur ein Gewürz

Salz, Nährstoffe, Mineralstoff, Ernährung, Mensch, Körper, Gesundheit
Nantapong Kittisubsi - Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Salz wird auch als das weiße Gold bezeichnet. Es ist für den Menschen lebenswichtig, war lange Zeit ein kostbares Handelsgut und steht heutzutage jedoch häufiger in der Kritik. Schließlich kann zu viel Salz auch ungesund sein.

In erster Linie ist Salz aber der vom Menschen am meisten konsumierte Mineralstoff und ein fester Bestandteil der Ernährung. Dabei ist begrifflich von Tafelsalz, Kochsalz oder Speisesalz die Rede. Sie alle meinen Salz beziehungsweise Natriumchlorid, das jedoch zum Teil unterschiedlich gewonnen wird.

Woraus besteht Salz?

Salz besteht hauptsächlich aus Natriumchlorid, dem Natriumsalz der Salzsäure. Seine chemische Formel ist NaCl. Es kommt in der Natur in großen Mengen vor, sowohl im Meersalz gelöst als auch im Mineral Halit gebunden.

Wieso ist Salz für den menschlichen Körper so wichtig?

Der Körper eines Erwachsenen enthält bis zu 300 Gramm Salz. Täglich scheidet man davon ein bis drei, unter extremen Umständen sogar bis zu 20 Gramm aus, die man von außen wieder zuführen muss. Salz hat verschiedene Aufgaben im menschlichen Körper:

  • Regulierung des Wasserhaushalts
  • Produktion der Magensäure
  • Bewegung der Muskeln
  • Reizübertragung von Nerv zu Nerv
  • Aktivierung von Stoffwechselvorgängen
  • Beteiligung an Zelltransporten im Körper
  • Am Knochenbau beteiligt

Welche Ursachen hat ein Salzmangel?

Wenn Sie weniger als drei Gramm Salz pro Tag zu sich nehmen oder durch starkes Schwitzen, Durchfall, Erbrechen oder Fieber Natrium in Form von Salzen im Körper verloren geht, ist Ihre Gesundheit in ernsthafter Gefahr.

Es gibt jedoch auch andere Gründe für einen Natriummangel im Körper als ein akuter Infekt, nämlich verschiedene Medikamente:

  • Entwässernde Tabletten
  • Blutdrucksenkende Tabletten
  • Antidepressiva
  • Antiepileptika

Woran erkennen Sie einen Salz- bzw. Natriummangel?

Ein Natriummangel im Körper (Hyponatriämie) macht sich mit verschiedenen Anzeichen bemerkbar:

  • Gleichgewichtsstörungen
  • Orientierungsstörungen
  • Schwindel
  • Verlangsamte Bewegungen
  • Erhöhtes Sturzrisiko

Die Symptome eines Natriummangels gleichen denen von Demenz im Anfangsstadium. Hinzu kommt, dass es meist ältere Menschen sind, die von einem Natriummangel betroffen sind. Dadurch, dass sie weniger essen und trinken, nehmen sie automatisch weniger Salz zu sich.

Mit einer Blutuntersuchung lässt sich ein Natriummangel erkennen. Anschließend kann mit einer angepassten Ernährung gezielt gegengesteuert werden.

Ist zu viel Salz gefährlich?

In der Vergangenheit machten Forscher eine salzreiche Ernährung für Bluthochdruck und daraus resultierende Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich. Zu viel Salz sorgt dafür, dass Sie viel Durst verspüren. Kommen Sie dem erhöhten Flüssigkeitsbedarf nicht nach, können die Gefäße verengen, was den Blutdruck steigert. Außerdem kann zu viel Salz die Wirkung von blutdrucksenkenden Medikamenten abschwächen. Tatsächlich senkt eine Reduzierung der Salzaufnahme den Blutdruck wirksam. Da Salz über die Nieren abgebaut wird, kann ein dauerhaft erhöhter Salzkonsum diese belasten.

Viele Salzsorten sind mit Jod versetzt, was noch aus einer Zeit rührt, in der Jodmangel in der Bevölkerung verbreitet war. Für eine gesunde Funktion der Schilddrüse braucht der Körper Jod, allerdings gibt es Studien, die Hinweise darauf geben, dass zu viel Jod chronische Schilddrüsenentzündungen auslösen kann. Falls Sie Beschwerden mit Ihrer Schilddrüse haben, sollten Sie unter Umständen nach Rücksprache mit Ihrem Arzt nicht jodiertes Salz kaufen.

Tödlich wäre eine Salzdosis ab 50 Gramm. Da schon deutlich geringere Mengen ungenießbar sind und in der Regel zu Übelkeit oder Erbrechen führen können, ist es sehr unwahrscheinlich, derartige Mengen aufzunehmen.

Es gibt neue Langzeitstudien, die darauf hindeuten, dass eine Mangelversorgung mit Salz einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellt. Somit wird deutlich, dass ein ausgewogener Salzkonsum das Ziel sein sollte. Salz ist wichtig, aber in Maßen.

Wieviel Salz ist gesund?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, maximal 6 Gramm Salz pro Tag zu essen. Es gibt Fachgesellschaften, die sogar noch niedrigere Mengen empfehlen. Da in vielen Fertigprodukten Salz enthalten ist, essen die meisten Menschen zu viel Salz. Der durchschnittliche Konsum in Deutschland liegt bei 8 bis 10 Gramm pro Tag pro Kopf – das ist mehr als die empfohlene Menge.

Wenn Sie unter Durchfall leiden, viel Sport treiben oder viel schwitzen, sollten Sie unbedingt darauf achten, genügend Salz zu sich zu nehmen. Sowohl bei Durchfall als auch beim Schwitzen wird nämlich Natrium ausgeschieden, das Ihrem Körper dann fehlt.

Salzkonsum Deutschland Himalaya-Salz

Welche verschiedenen Salzarten gibt es?

Wir kennen grundsätzlich drei verschiedene Salzarten, die immer in der gleichen Zusammensetzung aus Natrium und Chlor vorkommen. Je nach Art der Gewinnung gibt es feine Unterschiede:

  • Siedesalz: Dieses Salz wird aus Sole gewonnen und entsteht durch Verdampfung. Die Sole besteht aus Salz, das im Felsen gebunden ist und durch Grundwasser gelöst wird. Es hat den höchsten Reinheitsgrad. Bei Siedesalz handelt es sich um Kochsalz, da das in Wasser gelöste Salz (die Sole), erhitzt wird, sodass nur noch das Salz übrigbleibt.
  • Steinsalz: Steinsalz stammt ebenfalls aus den Tiefen der Erde, wird aber mit Hilfe von Spreng- und Bohrarbeiten gewonnen. Dabei werden Salzlagerstätten erschlossen, die bis zu mehrere hundert Meter tief unter der Erde liegen. In der Weiterverarbeitung werden die Steinsalzbrocken grob gebrochen und dann fein gemahlen, unerwünschte Bestandteile werden beseitigt.
  • Meersalz: Wenn Meerwasser verdunstet, entsteht Salz. Die Gewinnung ist weniger aufwändig im Vergleich zu Siede- oder Steinsalz. Industriell wird Meersalz heute in natürlichen und künstlich angelegten offenen Becken (Salzgärten) gewonnen.

Im Handel erhältlich sind heutzutage verschiedene Salzsorten. In der Gastronomie hat Salz in den letzten Jahren einen neuen Stellenwert errungen und die Köche überbieten sich mit besonderen Salzen wie französischem Fleur de Sel, einer besonders feinen Sorte Meersalz, dem spanischen Pendant Flor de Sal sowie zartrosafarbenem Himalaya-Steinsalz oder pastellblauem Salz aus dem Iran.

Salz ist in Bioqualität erhältlich und der Feinschmecker unterscheidet deutliche Geschmacksnuancen. Hochwertige Salze verwendet man nicht zum Kochen. Man streut es vielmehr als Tüpfelchen auf dem i über die fertigen Gerichte, damit das feine Aroma nicht verloren geht. Sie werden auch als Fingersalz bezeichnet.

Welches ist das beste Salz?

Sowohl Meersalz als auch sehr teure Salze aus fernen Ländern sind in der Regel nicht hochwertiger als einfaches Haushaltssalz. Eine Untersuchung von Stiftung Warentest, die verschiedene Fleur des Sels, Steinsalze und weitere Salzarten überprüft hat, hat ergeben, dass es zwischen den Salzen kaum chemische Unterschiede gibt. Sie bestehen zu 93 bis 99,9 Prozent aus Natriumchlorid und sind somit nahezu identisch. Der hohe Natriumchloridanteil in den einfachen Salzen spricht für hohe Reinheit, die durch eine mehrstufige Reinigung erreicht wird. Naturbelassene Steinsalze und Fleur de Sel enthalten noch verschiedene Elemente wie Brom und Strontium, aber nur in Spuren.

Himalaya-Salz auf Holz
© Mara Zemgaliete | Fotolia

Einfaches Haushaltssalz erhalten Sie schon für günstige 4 Cent pro 100 Gramm und es ist auch qualitativ eine gute Wahl. Teure Spezialsalze sind allenfalls als Zweitsalz zu empfehlen, um beim Kochen farbige und geschmackliche Akzente zu setzen. Gesundheitliche Vorteile haben diese Salze für Sie nicht, weshalb Sie auf teures Himalayasalz oder blaues Salz aus dem Iran durchaus verzichten können.

Mehr als ein Gewürz: Bei welchen Beschwerden hilft Salz als medizinisches Hausmittel?

Salz ist mehr als nur ein Gewürz und Sie können es nutzen, um verschiedene Hausmittel herzustellen. So können Sie beispielsweise mit Salzwasser inhalieren, wenn Sie unter verschiedenen Atemwegserkrankungen leiden:

Außerdem können Sie aus Salzwasser Salzsocken herstellen, die sich bei schmerzhaften Gichtanfällen bewährt haben. Sie können mit Salzwasser auch Gurgeln, um Halsschmerzen zu lindern. Eine Nasendusche mit Salzwasser hilft, gereizte Schleimhäute zu beruhigen.

Wenn Sie ein Kilogramm Salz in heißes Badewasser geben, haben Sie Ihr eigenes Solebad hergestellt. Dieses lindert Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte und wappnet das Immunsystem gegen Erkältungskrankheiten. Nutzen Sie für die Herstellung von Hausmitteln möglichst unbehandeltes Salz wie Meersalz, Steinsalz oder unjodiertes Haushaltssalz.

Fazit: So wichtig ist der richtige Salz-Konsum für Ihre Gesundheit

Je mehr Sie selbst kochen und wissen, was in Ihrem Essen enthalten ist, desto wahrscheinlicher ist, dass Sie eine gesunde Menge Salz zu sich nehmen. Ihre Lebensweise und Ernährungsweise bestimmt entscheidend darüber mit, ob Sie mit Natrium über- oder unterversorgt sind – so wie es auch auf alle anderen Nährstoffe zutrifft. Letztlich haben Sie mit Ihrer Ernährung viel in der Hand und können durch ausgewogenes Essen einen entscheidenden Beitrag zu Ihrer Gesundheit leisten.

Dabei ist es nicht relevant, ob Sie normales Tafelsalz, Steinsalz oder Fleur de Sel zu sich nehmen. Sie alle enthalten ausreichend Natrium und versorgen Ihren Körper ausreichend. Weitere angegebene Zusatzstoffe sind laut Studien häufig nur in Spuren enthalten und daher zu vernachlässigen.

Bei einer chronischen Schilddrüsenentzündung sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob Sie besser auf nicht jodiertes Salz zurückgreifen. Die DGE empfiehlt maximal 6 Gramm Salz pro Tag – eine Menge deutlich darüber kann zu Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Nehmen Sie zu wenig zu sich, kann dies Ihren Stoffwechsel stören und sogar lebensbedrohlich werden.