Kosmetik – Haltbarkeitsdatum abgelaufen?

Kosmetika
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Das Wort Kosmetik stammt vom altgriechischen kosmetikos (schmücken). Die deutsche Sprache kennt das Wort erst seit dem 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit kam die Bezeichnung über Frankreich in den deutschen Sprachraum.

Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet der Ausdruck die Körper- und Schönheitspflege. Die Substanzen, die dabei verwendet werden, nennt man Kosmetika.

Sie pflegen und reinigen den Körper und sorgen für einen angenehmen Duft. In diesem Zusammenhang werden Kosmetika zum Erhalt, der Verbesserung und der Wiederherstellung der körperlichen Schönheit eingesetzt. Ein eigener Teilbereich widmet sich der Verlangsamung von Alterungsprozessen.

Können Kosmetika eigentlich ablaufen?

Tatsächlich findet man auf Kosmetika Haltbarkeitsdaten aufgedruckt. Diese bestehen aus einer halb-geöffneten Cremedose mit einer Monatszahl dahinter. Bei anderen Produkten fehlt dieses Zeichen – aber auch, wenn es aufgedruckt ist, gilt es nur, wenn Sie bestimmte Regeln beachten.

So können Sie geöffnete Cremes rund ein halbes Jahr verwahren, wenn diese kühl aufbewahrt werden. Ein Standort in der Nähe einer Heizung oder ein warmes Badezimmer können die Haltbarkeit verringern.

Bei Cremedosen sollten Sie zudem möglichst ein kleines Löffelchen oder einen Spatel zur Entnahme nutzen. So verringern Sie die Wahrscheinlichkeit, dass von Ihren Fingern Bakterien in die Creme übertragen werden, die die Haltbarkeit verringern können.

Bei Präparaten, die zur Reinigung dienen, gilt: je stärker sie schäumen, desto haltbarer sind sie. Stark schäumende Mittel können Sie bis zu zwei Jahre nutzen.

Sonnenmilch und -creme, die einen Lichtschutzfaktor hat, werfen viele Menschen nach einem Sommer weg. Allerdings kann sie durchaus zwei Jahre lang verwendet werden – wenn sie kühl gelagert wird. Verfärbt sie sich allerdings oder ändert sich der Geruch, sollten Sie sie entsorgen.

Ein heikles Thema sind Parfums. Hier kann sich durch Wärme, Kälte oder Lichteinfall der Duft verändern. Daher sollten diese bei Raumtemperatur und dunkel, also vielleicht im Schrank, aufbewahrt werden.

Ebenfalls nur 6 Monate haltbar ist Make-up. Hier gilt das gleiche wie bei Cremes: Gehen Sie mit den Fingern ins Produkt, verringert sich die Haltbarkeit, bei Cremes aus der Tube ist sie höher. Auch dieses sollten sie kühl und trocken aufbewahren.

Nachfolgend eine kleine Übersicht zu den Haltbarkeiten:

Handcrème in Frauenhänden
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  • Ampullen sollten Sie sofort aufbrauchen, sobald diese geöffnet sind, denn sie enthalten keinerlei Konservierungsstoffe und sind für den einmaligen Gebrauch gedacht.
  • Augencremes verbrauchen Sie besser ebenfalls zügig, da sie meist schon nach drei Monaten nicht mehr länger haltbar sind.
  • Cremes zur Gesichtspflege sind meist bis zu sechs Monate haltbar. Cremes in Tuben halten meist ein Jahr, weil sie nur eine winzige Oberfläche haben, an der sich Keime stark vermehren könnte. Das Gleiche gilt für Bodylotionen, After Sun Cremes und Selbstbräuner.
  • Deos sind nahezu unbegrenzt haltbar, denn sie sind für das Vernichten von Bakterien vorgesehen.
  • Gesichtswasser mit Alkohol können Sie unbedenklich drei Jahre lang aufheben. Setzt sich ein Belag am Boden ab: In den Mülleimer damit.
  • Kompaktpuder hält bis zu drei Jahren. Säubern Sie Pinsel und Quasten regelmäßig. Sonst lagern sich Hautfette auf der Oberfläche ab.
  • Lidschatten (flüssige) oder Eyeliner sollten Sie rasch verwenden.
  • Lippenstifte, festes Rouge oder Kajalstifte halten drei Jahre. Hier reicht es, wenn Sie die Oberfläche von Zeit zu Zeit mit einem sauberen Kosmetiktuch abreiben oder die Stifte frisch anspitzen. Lippenstift schmeckt ranzig, wenn er überlagert ist.
  • Loser Puder hält ewig – vorausgesetzt, er bleibt trocken.
  • Lotionen und Cremes ohne Konservierungsstoffe sind schnell zu verbrauchen.
  • Make-up-Grundierungen (Foundations) überstehen ein Jahr. Quaste oder Schwämmchen sollten Sie einmal pro Woche mit 60 Grad waschen, um Keimen den Nährboden zu entziehen.
  • Reinigungspräparate halten bis zu zwei Jahre. Wenn sie schäumen sogar noch etwas länger, weil die Tenside die Bakterien in Schach halten.
  • Shampoos, Dusch- und Badegele können Sie zwei Jahre lang verwenden. Sie sollten allerdings aufpassen, dass kein Wasser hineinkommt, denn dann droht Verkeimungsgefahr.
  • Sonnenschutzmittel können Sie zwei Jahre lang benutzen und dann heißt es “Weg damit”.
  • Wimperntusche ist nach dem Anbruch etwa sechs Monate lang verwendbar. Der ständige Kontakt mit Wimpern, Bindehaut und Tränenflüssigkeit sorgt für eine hohe Belastung mit Bakterien, die zu Entzündungen führen kann. Mein Tipp: Verdünnen Sie zu fest gewordene Wimperntusche niemals mit Wasser und “pumpen” Sie beim Tuschen nicht, denn so bringen Sie Sauerstoff in die Kartusche. Gönnen Sie sich lieber regelmäßig eine frische Wimperntusche.

Die Übergänge zwischen Kosmetik, Hygiene und Wellness verschwimmen

Noch bis ins 19. Jahrhundert wurde zwischen cosmetica medicamenta, Kosmetik zu medizinischen Zwecken und ars cosmetica, Kosmetik zu modischen Zwecken unterschieden.

Heute sind die Übergänge fließend. Auch die Grenzen zwischen Kosmetik, Hygiene und Wellness-Anwendungen verschwimmen immer mehr: So können beispielsweise Wellness-Kuren wie Saunagänge eine positive Wirkung auf die Haut haben.

Fachleute unterscheiden die Kosmetik in fünf Teilbereiche:

  • Reinigung, Pflege und Schutz der Haut
  • Reinigung, Pflege und Schutz des Haars
  • Zahn- und Mundpflege
  • Dekorative Kosmetik – Make-up
  • Kosmetika, die den Körpergeruch beeinflussen